Der Aufstand - Hannes Hofmann - E-Book

Der Aufstand E-Book

Hannes Hofmann

4,7

Beschreibung

Packende Zeitzeugenberichte zum 17. Juni 1953: Die Ereignisse in Berlin, Strausberg, Leipzig, Halle, Bitterfeld, Jena, Görlitz, Magdeburg aus der Sicht von Beteiligten und Betroffenen. Wie kam es zu der Erhebung? Was war vorausgegangen? Was geschah an diesem Tag? Wie wurde der Aufstand niedergeschlagen? Was am Vorabend des 17. Juni als spontane Demonstration begonnen hatte, führte binnen Stunden zu einem Aufstand. Die Aufständischen verlangen Senkung der Normen und Preise, bald werden auch politische Forderungen nach freien und geheimen Wahlen, Meinungs- und Pressefreiheit laut.

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Impressum

ISBN eBook 978-3-360-50059-5

© 2013 Verlag Das Neue Berlin, Berlin

© der Originalausgabe: SUPERillu 2003

Umschlagentwurf: Peperoni Werbeagentur, Berlin

Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft mbH

Neue Grünstr. 18, 10179 Berlin

Die Bücher des Verlags Das Neue Berlin

erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe

www.eulenspiegel-verlagsgruppe.de

Ein SUPERillu-Buch

Fotos:

Michael Handelmann (Nr. 15, 16, 22, 23, 24); Nikola Kuzmanic (Nr. 12, 13, 14); Yorck Maecke (Nr. 1, 2, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 20, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46); Dieter Weckel (Nr. 33, 34) und privat.

Der Aufstand

Juni ’53 – Augenzeugen

berichten

Herausgegeben von Jochen Wolff

Aufgeschrieben

von

Hannes Hofmann

Gerald Praschl

Das Neue Berlin

Liebe Leser,

Der Aufstand des 17. Juni 1953 ist jetzt 60 Jahre her, und nur noch wenige Zeitzeugen können über diesen ganz besonderen Tag in der deutschen Geschichte berichten. Genau wie wir Jüngeren noch wissen, wo wir an neueren Schicksalstagen wie dem 9. November 1989 oder dem 11. September 2001 gewesen sind und was wir gemacht haben, verbinden sie für sie noch konkrete Erinnerungen und prägende Erlebnisse mit diesem Tag vor nunmehr 60 Jahren.

Die DDR-Staatsführung bezeichnete den Aufstand als „faschistisches Abenteuer“ und „Werk westlicher Agenten“. Was wirklich geschah, war in der DDR bis zum Mauerfall ein Tabu-Thema. Wer dabei war, tat gut daran, darüber zu schweigen. In Westdeutschland erklärte man den Jahrestag des „Volksaufstands gegen die SED“ zum Feiertag („Tag der deutschen Einheit“).

Aber was ist denn nun wirklich passiert? Schon damals, kurz danach, versuchten sich Menschen in beiden Teilen Deutschlands, jenseits des vom SED-Regime verordneten Schweigens, aber auch jenseits der Propaganda des Kalten Kriegs, ehrlich mit den dramatischen Ereignissen auseinanderzusetzen. Der DDR-Schriftsteller Stefan Heym schrieb in seinem Buch „5 Tage im Juni“: „Die Weltgeschichte hat sich den Spaß erlaubt, von uns zu verlangen, dass wir den Sozialismus in einem Drittel eines geteilten Landes aufbauen und das mit Menschen, die sich den Sozialismus keineswegs alle gewünscht haben. Wie viel von der Abneigung gegen die Partei hat seinen Grund nicht in ihren Fehlern, sondern in ihren Zielen? ... Auch für die Arbeiterbewegung gilt, dass nur der sich der Zukunft zuwenden kann, der die Vergangenheit bewältigt hat.“ Heyms Buch durfte im SED-Staat nie erscheinen. Der westdeutsche Schriftsteller und Journalist Sebastian Haffner sah den Aufstand ganz anders. In einem Zeitungsartikel vom 21. Juni 1953 schrieb er: „Der 17. Juni 1953 ist ein Wendepunkt der Geschichte. Ein totalitäres Regime, fast vier Jahre lang im vollen Besitz aller Mittel, die eine moderne Diktatur braucht, war binnen 12 Stunden zu vollkommener Machtlosigkeit verdammt und gezwungen, hinter den Panzern einer fremden Armee Schutz zu suchen. Wir waren felsenfest davon überzeugt, dass eine Bevölkerung, der man Meinungs- und Versammlungsfreiheit vorenthielt, die atomisiert, kontrolliert, systematisch indoktriniert, sorgsam überwacht, von einer allgegenwärtigen politischen Polizei bespitzelt ... wird, unfähig wäre, eine erfolgreiche Revolution zu führen. Wir haben uns geirrt.“

36 Jahre nach dem Aufstand des 17. Juni, im Herbst 1989, kam es zu einer neuen Erhebung der Menschen im Osten Deutschlands gegen das SED-Regime. Ebenso vielschichtig wie 1953 waren die Gründe, wieso die Menschen auf die Straße gingen. Diesmal griffen keine Sowjettruppen ein, und die DDR war bald Geschichte.

In den Jahren nach dieser friedlichen Revolution haben die SUPERillu-Redakteure Hannes Hofmann und Gerald Praschl viele Zeitzeugen des 17. Juni 1953 interviewt, die den Aufstand im heutigen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern miterlebt hatten. Es sind Akteure und Augenzeugen, aber auch Menschen, die sich für den SED-Staat und gegen den Aufstand engagierten, zum Beispiel ein früherer Redakteur des „Neuen Deutschland“ oder ein Volkspolizist und späterer FDJ-Funktionär.

Die meisten der Interviews sind im Jahr 2003 entstanden. Viele der Zeitzeugen, deren Erlebnisse dieses Buch schildert, können heute keine Auskunft mehr geben, sie sind nicht mehr am Leben. Gut, dass wir ihre Erinnerungen noch rechtzeitig festhalten konnten. Wir nehmen den 60. Jahrestag des Aufstands im Jahr 2013 zum Anlass, ihrer Stimme mit einer Neuauflage des Buches Gehör zu verschaffen. Der ostdeutsche Historiker Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk schreibt für uns über die vielschichtigen Gründe, die damals zum Aufstand führten, anschließend sprechen vor allem die Zeitzeugen selbst – aus Görlitz, Leipzig, Jena, Magdeburg, Halle und anderen Städten im Osten Deutschlands.

Jochen Wolff

Herausgeber SUPERillu

Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR: Die Ereignisse in Berlin

Ilko-Sascha Kowalczuk

Vom 16. bis 21. Juni 1953 kam es in über 700 Städten und Gemeinden der DDR zu Demonstrationen und Streiks. Die sowjetische Militäradministration verhängte am 17. bzw. 18. Juni über 167 der 217 Land- und Stadtkreise den Ausnahmezustand, der am längsten in den Städten Berlin, Halle und Leipzig – bis zum 11. Juli 1953 – aufrechterhalten worden ist. Am Volksaufstand waren über eine Million Menschen beteiligt. Zu Streiks kam es in weit über eintausend Betrieben und Genossenschaften. Die Aufständischen erstürmten über 250 öffentliche Gebäude. Darunter befanden sich fünf MfS-Kreisdienststellen (Niesky, Görlitz, Bitterfeld, Jena, Merseburg), zwei SED-Bezirksleitungen (Halle, Magdeburg), eine VP-Bezirksdirektion sowie jeweils Dutzende SED- und FDGB-Gebäude, VP-Reviere, Kreisratsämter, Gemeinderäte und andere öffentliche Gebäude. Vor mindestens 22 Gefängnissen versammelten sich Demonstranten zwischen dem 17. und 20. Juni mit dem Ziel, die politischen Häftlinge zu befreien. Aus zwölf Haftanstalten sind knapp 1400 Häftlinge befreit worden, von denen allerdings bis Ende des Monats über 1200 wieder eingesperrt waren. Die anderen konnten in den Westen flüchten. Die sowjetische Besatzungsmacht zeichnete für 18 standrechtliche Erschießungen verantwortlich. Bei den Unruhen kamen Männer und Frauen durch den Einsatz der KVP, des MfS und der sowjetischen Armee ums Leben. Verläßliche Zahlen darüber existieren nicht. Es handelte sich etwa um 60 bis 80. In einigen Ortschaften kam es zu Racheakten an SED-Mitgliedern und MfS- bzw. VP-Angehörigen, wobei die Zahl der Toten auch hier bislang nicht ermittelt werden konnte. Diese liegt nicht höher als fünfzehn.

Den spontanen Aufstand trugen politische Forderungen: Die Hauptforderungen im gesamten Land lauteten: »Nieder mit der SED«, »Freie Wahlen«, »Freilassung aller politischen Häftlinge«, »Rücktritt der Regierung«, »Abzug der Besatzungstruppen aus Deutschland« und »Wiedervereinigung«. Nicht nur vereinzelt forderten insbesondere Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten eine Revidierung der Oder-Neiße-Grenze. Daneben existierten in allen Orten sozialpolitische Forderungen, die den Arbeits- und Lebensalltag betrafen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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