Der dicke Baum E-Book

Hans-Joachim Wildner

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Für Kinder und Jugendliche
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2021

Seitenzahl: 18

Beschreibung

Der dicke Baum ist Lebensraum und Zufluchtsort für viele Tiere. Als der Bussard Achim ankommt und in den Ästen sein Nest bauen will, gibt es Aufregung. Rita, das Eichhörnchen fühlt sich bedrängt und fordert vom Baumrat eine Entscheidung. Da Achim sein altes Zuhause verloren hat, darf er bleiben. Die Eule Hermine, Vorsitzende des Rates, ist von Achims Geschichte, der über die Zerstörung des Waldes und der Landschaft berichtet, tief betroffen und sorgt sich um den eigenen Baum. Bald darauf droht dem dicken Baum tatsächlich ein ähnliches Schicksal. Aber die Baumbewohner wollen ihren Lebensraum verteidigen und schmieden einen Plan.

Leseprobe

Für Darian, Lorena und Elida

Der dicke Baum steht schon ganz, ganz lange mitten auf der bunten Wiese. Viele Hundert Jahre schon. Man erkennt es an seinem dicken Stamm und den weit ausgestreckten Ästen und Zweigen, die das riesige Blätterdach tragen. Der dicke Baum beheimatet viele Tiere, die in und um ihn herum friedlich zusammenleben. Meistens jedenfalls. Manchmal gibt es auch Streit, so wie heute, aber dazu später.

Rita, das Eichhörnchen, ist eine der ältesten Bewohnerinnen in dem dicken Baum und glaubt, deswegen einige Vorrechte zu haben. Heute langweilt sie sich, weil niemand in der Nähe ist, mit dem man reden, spielen oder streiten könnte. Wo sind nur ihre Nachbarn, die gefiederten Baumbewohner, Hermine, Ella, Brax, Caruso und Dinky? Wahrscheinlich dösen alle mit vollem Bauch faul in der Mittags-hitze und möchten nicht gestört werden. Hermine, die Eule, schläft sowieso tagsüber und ist schlecht gelaunt, wenn sie geweckt wird.

Rita flitzt enttäuscht am Stamm nach oben, springt von Ast zu Ast, immer höher bis sie die höchstgelegene Ast-gabel der Baumkrone erreicht hat. Dieser Ausguck ist ihr Lieblingsplatz, weil man von hier oben den besten Ausblick auf die Umgebung hat. Zum Beispiel auf die von unzähligen Blüten bunt gesprenkelte Wiese rings um den dicken Baum herum, der wie ein Wächter mittendrauf steht. Weiter rechts liegen die Äcker, Weiden und das Wohnhaus mit den Stallungen von Bauer Seppeldeppe in der Sonne. Auf dem Hof scheint sein Trecker geduldig auf den nächsten Einsatz zu warten, der bald kommen sollte. Aber eins nach dem anderen. Der Bauer und seine Frau sind nicht zu sehen, wahrscheinlich essen sie gerade zu Mittag.