Der Diskurs um die Schuldfrage des Zweiten Weltkrieges in der unmittelbaren Nachkriegszeit und zur Jahrtausendwende - Sarah Merrett - E-Book

Der Diskurs um die Schuldfrage des Zweiten Weltkrieges in der unmittelbaren Nachkriegszeit und zur Jahrtausendwende E-Book

Sarah Merrett

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Bayreuth, Veranstaltung: Interkulturelle Germanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kultur eines jeden Landes ist durch seine verschiedenen Diskurse geprägt. So offenbart auch der Deutschlanddiskurs vieles über die Eigenschaften der deutschen Kultur: Welche Themen werden in diesen Diskursen behandelt, von wem werden sie wie, wann und warum diskutiert? All diese Fragen lassen sich für jede Kultur individuell beantworten. Hiermit wird deutlich, dass sich jede Kultur durch ihr spezielles Repertoire an Diskursen von anderen Kulturen unterscheidet. Die Themen, die in den jeweiligen Diskursen behandelt werden, können sich gegenseitig bedingen und ein Themengeflecht bilden. Auch wenn jede Zeitperiode durch die Abhandlung gewisser Themen gekennzeichnet ist, können manche Diskurse auch zeitlos sein bzw. wiederholt aufgegriffen werden. So kommt es, dass manche Diskurse sich über mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hinweg erstrecken. Ein Beispiel hierfür stellt die nach Kriegsende immer wieder diskutierte Frage nach dem Umgang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus dar. In diesem Zusammenhang standen nicht nur die Frage nach der Schuld und Verantwortung für all das Leiden im Zentrum des Diskurses, sondern – vor dem Hintergrund der Geschehnisse des 2. Weltkrieges – auch die Frage nach der zukünftigen Verantwortung Deutschlands. Selbst in jüngster Zeit noch, nachdem mehrere Jahrzehnte vergangen sind, bestehen noch Uneinigkeiten bezügl. des Selbstverständnisses Deutschlands sowohl sich selbst, als auch der Welt gegenüber: Sollte sich Deutschland bspw. an Kriegen beteiligen, um weitere Schrecken wie das des Holocausts zu verhindern, oder überwiegen doch noch die Schuldgefühle für die nationalsozialistischen Schandtaten, sodass jegliche Art der Intervention gemieden werden sollte, um der Gefahr zu entgehen, denselben Fehler erneut zu begehen? Und wie sieht die Rolle Deutschlands hinsichtlich seiner Geschichte auf innenpolitischer Ebene aus? Wie lautet das Selbstverständnis Deutschlands, welche Werte sollten vertreten werden? Können wir von einer deutschen Leitkultur sprechen oder nähern wir uns damit wieder nationalistischem Gedankengut? Der Diskurs über die Schuldfrage bezüglich der Nazi-Verbrechen hat also offenbar im Laufe der letzten 65 Jahre einen großen Wandel durchlaufen, doch bis heute scheint er nicht abgeschlossen zu sein. In der folgenden Arbeit werde ich anhand von Text-Beispielen untersuchen, inwiefern sich der Blick auf die Schuldfragenthematik über 50 Jahre hinweg (von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende) geändert hat.

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