Der drachenstarke Hilfedienst 2 - Florian Strobel - E-Book

Der drachenstarke Hilfedienst 2 E-Book

Florian Strobel

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Beschreibung

Drei gute Freunde erleben in ihrem Urlaub etwas ganz besonderes und vor allem einzigartiges. Damit erfüllt sich ihr Kindheitstraum... Die Freundschaft zu den Drachen wird einzigartig, aber lest es selbst :)

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Die Freunde Ramona, Kerstin und Flo hatten im Lotto gewonnen. Nachdem sie im Urlaub einem Drachen das Leben gerettet haben, hilft die gesamte Drachenfamilie mit viel Freude bei dem neu eröffneten Hilfedienst der Freunde. Nun sind die Drachen vor 4 Monaten nach Peru geflogen, um den dortigen Kindern im Rahmen eines Auftrags eine Freude zu bereiten. Seit dieser Zeit werden keine weiteren Aufträge bearbeitet. Trotzdem kommen viele Menschen vorbei und fragen, ab wann wieder Aufträge angenommen werden können. Selbst der Briefkasten bringt den einen oder anderen Brief, speziell die Drachen werden angefragt. Zusätzlich sind die Drachendame Jade und Flo die besten Freunde geworden …

Ramona fährt mit ihrem roten Fiesta vor und parkt direkt vor der Wohnung. Kerstin kommt ihr entgegen und hilft mit den schweren Taschen, die den Wocheneinkauf beinhalten. Als sie alles verstaut haben, fragt die erschöpfte Ramona, wo Flo ist und warum er nicht mithilft.

„Er ist doch in der Werkstatt, wegen dem Räderwechsel“ antwortet Kerstin. „Er müsste aber bald zurückkehren.“

Ramona setzt sich schwitzend an den Tisch und sieht zu ihrem Tablet. „Hast du bereits geschaut, ob das GPS-Signal unserer Drachenfreunde zu sehen ist?“ Kerstin schüttelt den Kopf. „Ich lass das immer Flo machen. Er freut sich doch am meisten darauf.

Hoffentlich funktionieren die GPS-Sender weiterhin.“

„Natürlich, Kerstin. Sie laden sich auch mit Sonnenenergie auf. Es wäre unwahrscheinlich, wenn alle drei ausgefallen wären.“

Nun hören die zwei ein Auto und jemanden, der aussteigt. Kerstin sieht, dass es Flo ist und öffnet ihm die Tür.

Er kommt mit einem Buch sowie einem Stapel Papier rein. „Ich glaube, ich habe es herausgefunden.“

Die Damen sehen sich stirnrunzelnd an und fragen, was er meint. Er knallt das Buch Ewiges Leben –(k)ein Mythos auf den Tisch. „Könnt ihr euch nicht erinnern? Ich habe die Daten von diesem sadistischen Doktor Lebü aus der Halle mitgenommen und Tag und Nacht studiert.“

Kerstin sieht ihn erstaunt an. „Willst du uns sagen, dass es mit der Unsterblichkeit funktioniert?“

„Nun ja – nicht ganz. Vielleicht wird es am Ende ein Heilmittel für ganz viele Krankheiten. Ich komme aber sehr gut vorwärts und halte euch auf dem Laufenden.

Was gibt es zu essen?“

Mitten in der Nacht wacht Flo auf. Er geht leise mit seinem Tablet aus dem Schlafzimmer und setzt sich auf Jades Bett. Er schaltet das Gerät ein und aktiviert die GPS-Suche; kein Piepsen. Keine Anzeige. Seufzend legt er es zur Seite und sieht auf das Poster, das Jade von den Kindern aus der Schule bekommen hat. Jetzt übermannt ihn wieder die Müdigkeit und er schläft in ihrem weichen Bett ein.

Flo träumt von Jade, wie sie gemeinsam über Mühlacker fliegen. Plötzlich wird er durch ein Piepsen aus seinem Traum gerissen. Welcher Idiot hat einen Wecker HIER in der Drachenwohnung aktiviert? Er steht auf, um die Geräuschquelle zu suchen. Als er das Tablet sieht, kann er es kaum glauben: ein Signal! Flo scrollt auf die Position und kann sehen, dass das Signal aus Frankreich kommt. Sein Herz schlägt immer schneller. Er schnappt sich das Tablet und rennt zu Kerstin und Ramona. Er reißt die Schlafzimmertür auf, schaltet das Licht an und jubelt: „Sie sind bald zurück!!“

Kerstin springt mit einem Aufschrei aus dem Bett und Ramona reißt vor Schreck die Nachttischlampe um.

Wenige Sekunden später registrieren sie erst, dass Flo jubelnd an der Tür steht. Die Damen fluchen wild und werfen ihm die Kissen um die Ohren.

Er nimmt es gelassen und hält ihnen das Tablet hin:

„Seht doch! Unsere Freunde kommen zurück.“

Kerstin setzt ihre Brille auf und sieht mit Ramona das Signal. Beide schauen auf die Uhr: 4:15 Uhr. Ramona sieht mit schweren Augen zu Flo: „Können wir nicht noch etwas schlafen? So schnell werden sie nicht da sein.“

Flo jubelt ganz aufgeregt. „Wir haben doch den Öffnungscode geändert. Ich bleibe vor der Tür und warte, bis sie da sind.“

Die Damen verdrehen die Augen und sagen, dass er es machen soll. „Schalte aber bitte das Licht aus und verhalte dich ruhig. Wir wollen noch ein paar Stunden schlafen.“

Flo verspricht es ihnen und geht voller Freude ans Fenster der Drachenwohnung. Ramona dreht sich im Dunkeln zu Kerstin und fragt, ob er es wirklich schafft, still zu bleiben.

„Ich weiß es nicht“, antwortet Kerstin verschlafen.

„Eigentlich dürfen wir nicht böse auf ihn sein.

Schließlich vermisst er Jade viel mehr als wir.“

Kurze Zeit später sind beide wieder im Land der Träume.

Wenige Stunden später öffnet sich erneut die Schlafzimmertür. Kerstin schaltet die Nachttischlampe ein; die Damen fragen, was los ist. Sie sehen Flo mit einem nachdenklichen Blick. Jetzt stehen die zwei auf und fragen nach seiner Besorgnis. Zitternd hält er den beiden das Tablet hin. Sie sehen, dass sich nur ein einziges Signal ihrem Standort nähert. Die anderen sind plötzlich verschwunden.

Kurz bevor das Signal die Stadt Mühlacker erreicht, verlassen alle die Halle und halten nach den Drachen Ausschau. Da es Spätherbst ist, können sie nicht viel am Himmel erkennen. Plötzlich hören sie laute Flügelschläge. „Das muss Aris sein“, meint Kerstin.

Seine starken Schwingen hört man am besten.“

Doch sie irrt sich. Die Straßenlampen zeigen Jade. Voller Erstaunen sehen sie, dass sie viel größer geworden ist und ein gelb-goldenes Schuppenkleid trägt. Sie setzt zur Landung an und sieht voller Begeisterung ihre Freunde an.

Keiner weiß, was er sagen soll, aber Flo findet doch noch die passenden Worte: „Jade? Bist du das?“ Sie zeigt ihre Schwingen von allen Seiten, damit jeder ihre goldglitzernde Pracht begutachten kann. Jade kichert: „Gefalle ich euch? Übrigens, wenn ihr wissen wollt, wo meine Eltern sind: Sie müssen auch bald da sein.“

20 Minuten später kommen Aris und Ophelia angeflogen und setzen leicht erschöpft zur Landung an. Aris sieht zu Flo: „Was hast du meiner Tochter vor dem Abflug gegeben? Egal, was es gewesen ist: Sowas will ich auch!“

Flo schmunzelt: „Ich habe ihr die Fotos mitgegeben, die du vor der Landung an dich genommen hast, mehr nicht.“

Ophelia kommt ebenfalls langsam zu Atem. „Hätten wir gewusst, dass diese schönen Freundschaftsbilder so viel Kraft und Ausdauer bringen, hätten wir beim nächsten Weltflug auch gerne welche von Kerstin und Ramona.

Vielleicht bringt es was und …“

„Warte“, ruft Ramona der luftholenden Ophelia nach.

„Es sind nicht nur Fotos von Flo in dem großen Umschlag gewesen. Es sind doch wir alle dabei gewesen …“

Ophelia und Aris drehen sich erschöpft zu Jade um. „Ist das wahr?!“

Darauf sieht Jade verlegen zu ihren Eltern. „Ups. Das habe ich vergessen. Unsere Freunde haben es doch erzählt und …“

Jetzt kommt Kerstin dazwischen. „Wollen wir nicht erstmal in die Wohnung? Dann könnt ihr euch zunächst ausruhen. Ich fahre kurz zum Bäcker und hole noch ein leckeres Frühstück. Mittags könnt ihr uns erzählen, wie es in Peru gewesen ist.“

Aris grummelt und geht zur Halle. Als er den Zahlencode eintippt, rennt ihm Flo nach und teilt ihm das neue Passwort mit. Aris scheint mies gelaunt zu sein: „Wolltet ihr uns aussperren?“

„Nein. Ab und zu muss der Code geändert werden. Ich glaub, zum Wohle aller, legen wir uns nach dem Frühstück hin. Dann geht es uns bestimmt viel besser.“

Nachdem sie gefrühstückt haben, legt sich jeder in sein Bett; bis auf Jade, die ihres aufgrund ihrer Größe nicht mehr nutzen kann. „Floooo? Können wir es uns auf der Wiese bequem machen?“

Die Eltern lächeln und wünschen den Zweien viel Spaß auf der matschigen Wiese. Aris ruft Flo zu, dass er ihm später beim Saubermachen in der Enz helfen würde und legt sich ausgebreitet auf den Bauch.

Auf der Wiese kuschelt sich Flo an die bereits eingerollte Jade, und schläft mit ihr innerhalb kurzer Zeit ein.

Mittags werden alle wach. Jade steht zuerst auf und vergisst den schlafenden Flo auf ihrem Bauch. Er rollt direkt in die große Pfütze und brüllt nur: „JAAADEEE!“ „Ups“, kichert sie und hebt ihn vorsichtig aus dem Matsch. Am liebsten würde Flo sie mit Dreck bewerfen.

In der Halle hängt Ramona am Telefon. Sie sperrt sich in der Wohnung ein, damit sie niemand hört. Die Drachen wundern sich, aber lassen Ramona ihr Telefonat in der eigenen Wohnung durchführen.

Als Ramona zurückgekehrt ist, steht Ophelia auf und sieht fragend zu den Freunden. „Sagt mal, wir sind doch eine halbe Ewigkeit nicht da gewesen. In der ganzen Zeit wurden keine Aufträge durchgeführt. Haben wir noch Geld, damit wir in diesem Luxus leben können?“ Darauf sehen sich die Freunde etwas zerknirscht an und setzen sich auf die Stühle. Kerstin seufzt: „Wir haben gehofft, dass ihr es nicht ansprechen werdet. Wir haben nicht gedacht, dass ihr solange abwesend seid und …“

Aris wird ungeduldig: „Jetzt spann uns nicht auf die Folter, Kerstin. Wie sieht es aus?“

„Wir sind pleite. In 10 Tagen müssen wir ausziehen! Wir haben jeden Tag gehofft, ihr kommt rechtzeitig zurück, damit die Arbeit weitergeht. Deshalb müssen wir gleich in die Arbeitshalle, um unser restliches Hab und Gut zusammenzupacken. Wir hoffen, dass ihr glücklich und zufrieden weiterleben könnt. Wir wollten es euch morgen erzählen.“

Jetzt sehen sich die Drachen entsetzt und niedergeschlagen an. Sie können es nicht glauben, dass alles, was sie zusammen aufgebaut haben, wie ein Kartenhaus zusammenstürzt. Flo zeigt auf Jades schönen Ring. „Ich fürchte, du wirst den Ring wieder zurückgeben müssen. Mit dem Geld könnt ihr euch ein schönes Leben machen.“

„Aber“, schluchzt Jade, „das ist mein Freundschaftsring.

Der bindet doch unsere Freundschaft für immer und ewig!“

Flo wischt ihr die Tränen weg. „Du wirst mich auch ohne Ring immer in Erinnerung haben. Kommt jetzt bitte mit! Wir müssen in der Arbeitshalle aufräumen.“

Nachdem die Freunde vorausgehen, folgen die traurigen Drachen. Sie können sich nicht vorstellen, dass alles vorbei sein soll. Jade würde am liebsten plärrend davonfliegen, aber Aris hält sie fest. „Es wird alles gut.

Wir schaffen das.“

Kerstin gibt am Hintereingang den Zahlencode ein und das Tor öffnet sich. Jetzt bleiben die Drachen wortlos stehen.

In der Halle stehen Anita, Patricia, Hans und Julia mit einem riesigen, wunderschönen Banner:

WILLKOMMEN ZURÜCK!!! Rechts und links daneben stehen die Kollegen, die für Peru zuständig gewesen sind, sowie die Fotografin. Mit einem Applaus begrüßen sie die Drachen, dass sie gesund und munter zurückgekommen sind. Nun drehen sich die Drachen zu Flo um. Aris packt Flo und hebt ihn hoch: „Das war deine Schnapsidee, oder!? Ich werde dich …“

„STOPP!“, ruft Kerstin. „Wir wollten euch zeigen, dass wir euch sehr vermisst haben. Eigentlich sollte es mit einem Feuerwerk und einer schönen Torte geschehen.

Nun ist uns auf die Schnelle nichts anderes eingefallen.

Ich habe alle bei der Fahrt zum Bäcker informiert. Glaubt ihr wirklich, Ramona wollte nur ein kleines Telefonat machen? Sie hat alle angerufen, dass wir gleich in die Halle kommen. Freut ihr euch denn nicht?“

Ophelia und Jade freuen sich sehr, aber Aris sieht weiter mit finsterer Miene zu Flo. Nun beginnt er zu lachen und hebt den zitternden Flo vorsichtig herunter. „Da hast du aber Glück gehabt. Nach der Aktion mit dem Haferschleim wollte ich mir auch etwas Gemeines einfallen lassen. Ich kann dir aber nicht nachtragend sein.“ Er streckt ihm seine Krallen entgegen: „Freunde?“ Alle sehen, wie sich Aris und Flo umarmen. Er rubbelt über Flos Kopf und grinst dabei. Nun flüstert Flo ihm etwas ins Ohr. Der Vater hört sofort auf und hält geschockt Abstand. Jade murmelt zu ihren Eltern in der Drachensprache, dass Flo weiß, dass man durch das Kneifen am Ohr einen Drachen kraftlos in die Knie zwingen kann. Sie blicken etwas böse zu Jade: „Solange er es niemandem erzählt …“

Nun drehen sich alle Zuschauer zu Jade, die sich in diesen Monaten mehr als verändert hat. Jade sieht zur Fotografin, die sie um viele Bilder bittet. Darauf dreht sie sich zu ihren Eltern und flüstert ihnen etwas zu. Die Eltern erwidern in der Menschensprache, ob sie es wirklich will. Sie nickt und wartet darauf, bis sich ihre Eltern neben sie gestellt haben. „Jetzt dürfen Sie schöne Fotos machen“, lächelt Jade. „Meine Eltern gehören immer und ewig zu mir.“ Auf die Frage, ob ihre Freunde auf die Bilder sollen, verneinen sie dieses. „Diese Ehre gebührt nur ihnen“, sagt Ramona.

Nebenher spricht Ramona zu Jade: „Ich habe eine sehr gute und eine ganz kleine schlechte Nachricht für dich.

Die gute: Die neuen, passenden Matratzen werden heute geliefert und das kleingewordene Bett wird abtransportiert. Die winzige schlechte Nachricht: Das neue Bett kommt erst in 4 Tagen.“

Flo streichelt über Jades Bein und fragt, ob sie nicht endlich erzählen wollen, wie es in Peru gewesen ist.

Darauf setzen sich die Drachen zu den Freunden und erzählen über die Zeit in Peru. Jade spricht darüber, wie sie mit den Kindern gespielt hat, Aris berichtet über die schweren Aufgaben, die er erledigen konnte und Ophelia freut sich über ihre Geschichten, wie sie am Markt aushelfen konnte. „Durch die zusätzliche Hilfe konnten wir für die Kinder viel Geld einnehmen. Sie haben sich bei uns mehr als bedankt“, und zeigt einige Bilder, die sie aus ihrer angelegten Tasche zieht. Darauf bedanken sich die Menschen nochmals für die überaus liebenswerte und hilfsbereite Solidarität der Drachen und rollen ein gigantisches Plakat aus: eine Collage, bestehend aus unzähligen Bildern mit den Kindern und den Drachen in Peru.

Bevor die Frage der Drachen kommt, sagt einer der Männer: „Wir haben die Fotos bereits vor ein paar Wochen erhalten. Deswegen konnten wir rechtzeitig das Plakat anfertigen. Wir haben gehofft, dass es vor eurer Rückkehr fertig geworden ist.“

Als der Abend anbricht und die Drachen mit ihren Freunden alleine sind, möchte Jade nur eins: Lasagne.

Sie bittet Kerstin, die Nummer des Lieferdienstes zu wählen, telefonieren möchte sie aber selbst. Der Italiener weiß genau, wer am Telefon ist und fragt, ob es für alle das Gleiche sein soll. Jade dreht sich zu ihren Freunden und Eltern: „Sehr gerne, aber bitte ein bisschen mehr Lasagne als beim letzten Mal.“

Sie legt sich auf ihre neuen, riesigen Matratzen und freut sich darauf, dass das passende Bett geliefert und aufgebaut wird.

Nach dem Essen räumt Ramona die Reste in den Kühlschrank und meint: „Heute sollten wir uns für den morgigen Tag ausruhen. Bestimmt steht wieder etwas Arbeit an.“

„Schöne Arbeit“, lacht Aris. „Ich freue mich sehr, euch Menschen zu helfen.“ Er dreht sich zu seinem großen Stoffdrachen und zur Collage. „In Peru konnte ich auch eine besondere Dankbarkeit feststellen, die ich so noch nie erhalten habe.“

Am nächsten Morgen stehen die Freunde gut gelaunt auf; trotz des Guten-Morgen-Brüllers von Aris.

„Mir hat dieser tierische Wecker mehr als gefehlt“, lacht Kerstin.

„Mir auch“, gurgelt Ramona beim Zähneputzen.

Flo zieht sich gerade an und sieht auf das Bild von Jade.

„Es ist wirklich faszinierend, wie sich Jade verändert hat.

Ab sofort können wir zwei dieselben Aufträge erhalten, wie Aris und Ophelia. Allerdings …“

„Allerdings, was?“, fragt Kerstin.

„Bisher haben ich und Jade die kleinen Aufträge genommen, bei denen die Personen wenig Geld hatten.

So ist es doch unser Wunsch gewesen.“

„Das stimmt“, antwortet Ramona, die aus dem Bad gekommen ist. „Ich wäre auch dafür, dass wir es so lassen sollten. Wir können auch mit Aris oder Ophelia abklären, ob jeder an einem anderen Tag die Kleinaufträge macht.“

Plötzlich hören sie ein Gebrüll von Aris: „Das können wir gerne machen. Könnt ihr mal zu uns kommen? Wir haben ein kleines Problem.“

Als die Freunde bei den Drachen sind, sehen sie zu Aris, der etwas Elektroschrott in der Hand hält. Kerstin fragt, was das ist.

„Es sind die GPS-Sender von mir und Ophelia … gewesen. Wir hatten sie in Frankreich abgelegt und ich habe es mir darauf bequem gemacht. Es tut mir leid.“ Er dreht sich zu Flo. „Bekomme ich wieder den Haferschleim zum Abendessen?“

Flo nimmt die Elektroteile von Aris, steckt sie in eine Plastiktüte aus der Schublade und meint: „Sowas kann doch passieren, Aris. Außerdem haben wir viel bessere von Hans und Julia erhalten. Ich hole sie kurz. Übrigens würde Anita prüfen, ob wir bereits Aufträge haben; aber nur wenn ihr möchtet.“

„Natürlich möchten wir“, antwortet Ophelia.

„Hoffentlich darf ich mal wieder zu der Konditorei. Die Belohnung ist schmackhaft gewesen.“

Flo beobachtet Jade, die nachdenklich aus dem Fenster schaut. Er geht auf sie zu und fragt, was sie auf dem Herzen hat. Sie dreht sich etwas zerknirscht zu ihm und bittet ihn, dass sie nach draußen gehen. Nachdenklich folgt er ihr. Nachdem sie etwas außer Reichweite sind, hält sie an. „Ich glaube, die bösen Menschen, die mich entführt haben, sind wieder zurück.“

„Waaas!? Aber wie kommst du darauf?“

Jade sieht zu den Wolken. „Beim Rückflug habe ich mehrmals dunkle Hubschrauber am Himmel gesehen. Sie hielten immer großen Abstand, aber ich konnte sie erkennen. Um meine Eltern nicht zu beunruhigen, habe ich nichts gesagt, aber …“

„Wir sollten es ihnen sagen!“, unterbricht sie Flo. „Mit diesem Gesindel ist es kein Spaß gewesen. Du weißt, dass ich die Unterlagen von diesem sadistischen Doktor Lebü studiert habe. Du willst nicht wissen, was er als nächstes mit dir gemacht hätte.“

„Was denn? Bitte sag es mir!“

Flo schüttelt den Kopf. „Mir ist davon richtig übel geworden. Als mich Ramona und Kerstin gefragt haben, was los ist, habe ich sie angelogen und gesagt, dass mir das Essen nicht bekommen ist.“

Jade sieht finster zu Flo und hält mit verschränkten Armen an: „Du hast mir gesagt, dass Lügen nie zu einem guten Ende führen kann. Warum hast du es getan?“ Flo stoppt ebenfalls: „Ich weiß es nicht. Ich würde vorschlagen, dass wir beide unser Gewissen reinwaschen und es ihnen erzählen.“

Jade nickt, nimmt Flo auf ihren schönen, goldschimmernden Rücken und geht gemütlich zur Wohnung zurück.

Als Flo mit Jade zurückgekehrt ist, wollen sich Ophelia und Aris abflugbereit machen. Jade kann sie noch rechtzeitig stoppen. Grummelnd fragt Ophelia, was los ist.

„Ich habe euch etwas zu sagen“, wispert Jade.