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Ihr wollt es wagen, für immer zusammen zu gehören? Auf euch wartet eine riesige Portion Romantik, aber auch ein Abenteuer, das euch alles abverlangen wird – aber ihr schafft das! Werdet ein unschlagbares Team und gebt Beziehungsknatsch, Ordnungskatastrophen und Alltagsfrust keine Chance. Freut euch auf wundervolle Augenblicke fürs Familienalbum, lustige Erlebnisse mit all euren Freunden und brandneuen Verwandten und eine Zukunft voller Liebe, Lust und Leben. Don't be scared – just get married!
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Seitenzahl: 135
Norbert Golluch
Norbert Golluch
Textliche Mitarbeit und Beziehungsberatung: Nadja Gräfrath
Was du
wissen musst, wenn du dich traust
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Originalausgabe
1. Auflage 2020
© 2020 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Textliche Mitarbeit und Beziehungsberatung: Nadja Gräfrath
Umschlaggestaltung: Pamela Machleidt
Umschlagabbildung: shutterstock.com/Tatsiana Tsyhanova, mhatzapa Abbildungen im Innenteil: shutterstock.com/Illusart, Mecca Kamalia, Olga1818, Wiktoria Matynia, Inspiring, Bakhtiar Zein, Zaur Rahimov, art4stock, KittyVector, Suncheli Project, luma_art, Maria Kazanova, RedlineVector, GoodStudio, Lemurik
Redaktion: Caroline Kazianka
Satz: Satzwerk Huber, Germering
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-7423-1512-0
ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-1179-2
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-1180-8
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Was du nicht in diesem Buch findest
Ja sagen? Oha, das kann gefährlich werden …
Mach dich auf einiges gefasst …
Fragen, die man sich selbst schon vorab beantworten sollte
Heißer Feger, aber auch tipp-topp im Team?
Geizhals, Buchhalter oder Verschwender?
Wilde Orgien oder Routine im Bett?
Miteinander reden – wie geht denn das?
Echte Liebe?
Single-Autonomie oder Paar-Paradies?
Familienmenschen oder Desperados?
Glimmstängel in der Partnerschaft?
Party-Tiger oder Couch-Potato?
Männer, Frauen, Sex – ein bisschen unnützes Wissen
Wen werde ich da eigentlich heiraten?
In den Klauen des Clans – die Familienfeier als Informationsquelle
Wenn du es dir anders überlegt hast …
Geschlechtsneutrale Methoden
Einen Mann loswerden
Eine Frau loswerden
To do – was noch getan werden muss
Was der Bräutigam noch erledigen sollte
Wechsle mal die Szene!
Erfinde dich neu!
Mach einfach mal dein Ding!
Lerne noch schnell was Neues!
Lern die Freunde und die Familie deiner Liebsten kennen!
Probier die Liebe auf den zweiten Blick!
Was bei der Braut noch auf dem Plan steht
So richtig einen draufmachen: kostenlos natürlich!
Nur nicht aus Liebe weinen – und zwischendurch mal offline gehen!
Begib dich auf neue Wege!
Gucken, was sonst noch geht
Tut es zusammen – noch seid ihr nicht verheiratet
Männer und Frauen: auf nach Malle!
Die Liste der Hochzeitsgeschenke
Der Ehefakten-Check
Pimp your Partner!
Gut gekleidet ist anders
Es darf ruhig etwas weniger sein!
Kampf dem Kosmetik-Fiasko
Passen unsere Tattoos zueinander?
Der Typ hat ja innere Werte …
Horror am Hochzeitstag
Eine Nummer größer bitte!
Wo und wann?
Fisch und Tofu sind nicht jedermanns Sache!
Das Wetter ist nicht auf eurer Seite
Der Bräutigam in der Krise
Das Hochzeitsfoto
Was das alles kostet!
Die Zukunft
Verkehrsplanung, beziehungstechnisch
Stadt oder Land?
Haus oder Wohnung?
Kinder? Und wenn ja, wie viele?
Überhaupt geeignet? Der Elterntest
Welche Qualifikationen müssen Eltern mitbringen?
Die Wohnung einrichten
Überflüssige Relikte der Männlichkeit
Sie im Dekowahn
Vom Kampf mit dem Inbus-Schlüssel
Sie und ihre Zimmerpflanzen
Luxusküche: ja – kochen: nicht unbedingt …
Glückliches Eheleben in Gefahr!
Du heiratest eine Familie!
Ach du bist es, Mama!
Lena, Sonja oder Kathrin …
Thorsten, Simon & Co
Alltagskatastrophen und Beziehungskiller
Der weibliche Recycling-Traum
Suspekte Geräte
Die Spülmaschine
Der Staubsauger
Die Waschmaschine
Der Kühlschrank
Krisengebiet Küche
Die gesunde Ernährung
Putznazis
Chaoszentrum Schlafzimmer
Das Bett – schmal oder fett?
Geräusche in der Nacht …
Schockerlebnisse unter der Bettdecke
Schnarchen
Getrennte Schlafzimmer?
Männerkram, Weiberkram?
Ego-Verstärker Automobil?
Hightech pur
Klischees im kollektiven Kleiderschrank?
Vorsicht, kommunikatives Desaster!
Dann entscheid du doch!
Guck du ruhig deine Sportsendung!
Auf der Piste
Outdoor
Einkaufen – kann man ihn schicken?
Ehefrauen im Kaufrausch?
Freizeit: Vorsicht, freilaufende Ehepartner!
Auswärts essen gehen
Oberflächlich, vorhersehbar und viele Klischees!
Hier findest du keine Vorlagen für Hochzeitseinladungen, keinen Ratgeber für den Umgang mit Behörden, keine Liste der besten Hochzeitslokale oder Reiseziele für die Flitterwochen, keinen Schwiegermutterbewertungstest, keine Typologie der potenziellen Partner. Welche Typen du erotisch vermeiden solltest, musst du schon selbst herausfinden. So viel Menschenkenntnis, nämlich ob einer oder eine Klette, Fummler, Poser, Drama-Queen und Rudelbumser ist, wird hier vorausgesetzt. Schließlich hast du dich ja schon für irgendjemanden entschieden.
Der Unterschied zur Fernbeziehung sollte dir und deinem Partner klar sein: Wenn er oder sie nervt, wird abgeschaltet – online ist alles einfacher. Was euch jetzt blüht: derselbe Mensch den ganzen Tag und womöglich noch die ganze Nacht. Eigentlich immer auch die ganze Nacht … Aber ihr wollt es ja so.
Hinzu kommt: Zweierbeziehungen sind nicht aus Stahl und Beton, wie manche annehmen, sie sind äußerst fragile Gebilde. Nicht nur Marmorstein und Eisen brechen, schon Frisuren können Beziehungen beenden – und ein einziger dummer Spruch. Dann ist da noch das Ding mit Treue und Untreue … Gut, da hast du sicher schon früher darüber nachgedacht, aber jetzt kriegt es eine andere Dimension – denn du wirst verheiratet sein. Und Flirten ist ein gewagtes Ding – ist ein simpler Kuss schon Untreue? Die Abende im Club werden ohnehin seltsam langweilig. Sieht man dir vielleicht schon an, dass du heiraten willst? Zwei- oder mehrgleisig lieben – damit ist vorerst Schluss. Einmal drin, alles hin! Überleg es dir also genau, denn ein 14-tägiges Rückgaberecht wie im Onlinehandel gibt es nicht. What you see is what you get. Du solltest da lieber mal etwas genauer hinsehen!
Aber nehmen wir das jetzt mal alles nicht so negativ …
Kopf hoch, ihr seid ein spontanes Paar, das sich erst gestern oder vorgestern oder vielleicht auch vor ein paar Wochen kennengelernt hat und seine Beziehung schon jetzt mit Brief und Siegel untermauern will? Überhaupt kein Problem! Nichts würdest du im Augenblick ja lieber tun, als diese Frau oder diesen Mann heiraten? Dann ist ja alles völlig in Ordnung – hoffentlich bleibt es so ...
Vergiss nicht: Anfangs ist so eine Ehe ein großartiger Liebesrausch und nur ein bisschen gemeinsame Konfliktbewältigung. Zu den schwierigsten Fragen in dieser Phase deiner Beziehung gehört zum Beispiel diese: Wenn du, aus welchem Grund auch immer, vom geliebten Partner räumlich getrennt bist und ihr nur per Telefon miteinander reden könnt, wer beendet dann das Gespräch, indem er oder sie auflegt? Dasselbe bei WhatsApp: Wer platziert den letzten Post? Ich liebe dich – ich liebe dich noch viel mehr – ich liebe dich so, dass du dir das gar nicht mehr vorstellen kannst – das ganze Internet ist voll von dir, du bist überall und deshalb kann ich nicht aufhören …
Später jedoch taucht dieses Problem immer seltener auf – und ganz hinten am Beziehungshorizont erscheinen echte Diskussionspunkte. Es geht nicht mehr darum, wer den anderen mehr liebt oder noch mehr, sondern eher darum, wer den Müll runterbringen soll oder wer den Lieblingsjoghurt des anderen aus dem Kühlschrank weggefressen hat. Aber auch das ist noch Eheleben light. Es dauert eine Weile, doch dann kommt Hardcore.
Ist es wirklich so wichtig für sie, dass er schon am Geruch bemerkt, wenn sie nach dem Sport die Wohnung betritt, oder sollte sie lieber duschen? Wie sagt er es ihr, ohne dass sie gleich eingeschnappt ist?
Es kann ja sein, dass er es gar nicht bemerkt, wenn er nachts im Bett pupst, aber muss es ausgerechnet beim Essen sein? Seine Mutter hat am Sonntagnachmittag ganz schön pikiert geguckt …
Ist sie wirklich nervös, wenn sie an den Fingernägeln kaut oder will sie ihn nur nerven? Muss sie ihn jedes Mal anmeckern, wenn er ein bisschen in der Nase popelt?
Diese existenziellen Fragen tauchen so oder in abgewandelter Form irgendwann in jeder Beziehung auf, aber wir müssen sie jetzt noch nicht beantworten. Sei aber schon einmal vorgewarnt und umschiffe die ersten Probleme durch Selbstbefragung …
Sein Liebesleben locker und spontan zu gestalten, macht sicherlich am meisten Spaß, kann aber auch zu beachtlichem Durcheinander und erotischen Komplikationen der dritten Art führen – einem beinahe außerirdischen Beziehungs-Tohuwabohu. Besser ist es, zumindest den eigenen Standpunkt genau zu kennen und zu wissen, von wo aus man eigentlich auf die nächste vergnügliche Katastrophe zusteuert. Wo stehen du und dein Partner/deine Partnerin in den folgenden Angelegenheiten?
Es könnte sein, dass du im Rausch der Hormone realitätsblind wirst und heiße Nächte mit großer Liebe verwechselst. Schmetterlinge im Bauch fühlen sich zwar gut an, helfen aber nicht bei Kakerlaken in der Küche, Stress im Stau, überquellenden Mülleimern oder Streit mit dem Vermieter. Bist du dir sicher, dass dein Partner oder deine Partnerin – und auch du selbst –, dass ihr jenseits der Leidenschaft belastbar und teamfähig seid? Für Chaos-Management im Haushalt brauchst du keine Liebesschwüre, sondern gegenseitige Wertschätzung, Verständnis und Sympathie – Qualitäten, die länger halten als der Liebesrausch.
Es gibt viele Methoden, mit Geld umzugehen, und die haben unter Umständen Auswirkungen auf das Zusammenleben. In den ersten Wochen einer Beziehung schmeichelt es vielleicht dem männlichen wie dem weiblichen Ego, tolle Geschenke zu kriegen, aber noch werden die auch nicht von einem gemeinsamen Konto bezahlt. Noch imponiert ihr, dass er den Scheinwerfer gibt und die Kohle mit vollen Händen aus dem Fenster wirft, um sie zu beeindrucken. Gut, der Edelstein am Verlobungsring ist ein beachtlicher Klunker – wie wunderbar! Doch schon in den ersten Monaten der Beziehung dämmert ihr wahrscheinlich, dass er nicht mit Bill Gates oder Dagobert Duck verwandt ist und dass jedes Mal ein riesiges Loch im Konto klafft und der Kontostand ins Bodenlose fällt, wenn er wieder mit einem bemerkenswerten Geschenk Eindruck schinden musste. Außerdem fällt ihr womöglich auf, dass er nicht nur sie, sondern auch sich selbst und wer weiß wen sonst noch alles mit Geschenken beglückt.
Hast du so einen originalen männlichen oder weiblichen Vollverschwender erwischt, solltest du dich fragen: Sind meine Schulden und seine/ihre Schulden zusammen unsere Schulden? Wenn du konsequent bist, wirst du ihn/sie vielleicht relativ schnell wieder los – nicht aber die roten Zahlen auf dem Konto …
Kein Finanzrisiko, aber auch ganz schön nervig sind Buchhaltertypen, zu erkennen daran, dass sie sich beim Bäcker Quittungen für die Brötchen geben lassen und auf exakte Teilung der Rechnung bestehen, wenn ihr gemeinsam essen geht – selbst wenn sie es waren, die die Einladung ausgesprochen haben. Später in der Beziehung nerven sie durch genaue Buchhaltung und belegen dir alle drei Tage, dass du euren gemeinsamen Besitzstand in Kürze voll gegen die Wand fahren wirst. Wenn ein Buchhaltertyp dazu noch geizig ist, verdirbt er dir nicht nur den Spaß am Geldausgeben – nein, du kannst deinen oder euren Wohlstand nicht mehr genießen und verlierst letztlich den Spaß am Leben. Gegenmittel: strikte Gütertrennung – oder lieber gleich den Partner wechseln.
Mach dir auch klar, dass es Katastrophenszenarien gibt, in denen eigentlich Übereinstimmung zu herrschen scheint: Zwei Verschwender sind zwar ein Herz und eine Seele, aber vermutlich ständig pleite und die besten Kunden bei der SCHUFA. Zwei geizige Bausparer kriegen zwar irgendwann ihr Haus, führen aber so ein verkniffenes und spaßloses Leben, dass spätestens bei der letzten Rate die Beziehung eine gründliche Renovierung oder ein Kind als Rettungsanker braucht.
Anfangs geht alles automatisch-orgiastisch. Er und sie sind wild aufeinander, viel kann da nicht schiefgehen. Mutter Natur hat das so vorgesehen, sie will ja schließlich möglichst zügig Enkel. Vielleicht rächt sie sich für die heimliche Verhütung, indem sie nach und nach die Luft aus der Liebe lässt – so ultrageil wie am Anfang klappt es bereits nach ein paar Monaten oder spätestens nach zwei bis drei Jahren nicht mehr. Nur Glückspilze und Seelenverwandte in Seifenopern schaffen es länger. Du solltest im Voraus ein paar Gedanken an diese Sache verschwenden, sonst heißt es eines Tages: »I guess you call this love – I call it service!« (Leonard Cohen)
Scherzen, schmeicheln, Komplimente machen – alles kein Problem. Es gibt auch Paare, die verstehen sich ohne ein einziges Wort – anfangs. Aber irgendwo zwischen dem intensiven Süßholzraspeln und allen Liebesschwüren lauert die Wirklichkeit, die sich irgendwann mit dem Satz »Da müssen wir jetzt aber mal wirklich darüber reden!« Bahn bricht. An dieser Stelle entscheidet sich unter Umständen, wie lange eure Beziehung halten kann. Ungeschicktes Gestammel, sich gegenseitig Vorwürfe machen, sich schlagende Argumente um die Ohren hauen und sofort in Streit geraten – das alles deutet darauf hin, dass die Wetteraussichten für eure Beziehung schlecht sind. Sich gegenseitig zuhören, Argumente austauschen, auch Sorgen und Kritik äußern, ohne befürchten zu müssen, dass der Partner dies ausnutzt – dann stimmt die Prognose.
Dass der sexuelle Rausch in den ersten Tagen einer Beziehung der Beginn einer echten Liebe sein kann, ist jedermann bekannt. Aber bleibt das, was man Liebe nennt, auch beständig und dauerhaft?
Freust du dich darauf, den Partner zu sehen? Genießt du die Nähe des anderen und die Berührungen auch jenseits aller sexuellen Aktivitäten? Verteidigst du den Partner gegen falsche Einflüsterungen? Gibt es Respekt und Hochachtung vor dem Partner, hast du Vertrauen zu ihm, das ohne Eifersucht auskommt? Lässt du dem anderen seine Freiheiten? Geht die Hilfe zwischen euch über kleine Gefälligkeiten hinaus? Bleibt euch aber auch die Freiheit, Hilfe abzulehnen, wenn der jeweils andere keine Hilfe möchte? Dann könnte es echte Liebe sein.
Auf jeden Fall solltet ihr eure Einstellung zum Problem Nähe und Distanz rechtzeitig klären – die Vorstellungen können nämlich ganz schön unterschiedlich sein. Hier die beiden polaren Standpunkte: Autonome Menschen brauchen in der Paarbeziehung ihre Freiräume und leben auch zusammen weiter, als wären sie Singles – solche mit gewissen Vorzügen eben. Eigene Zimmer sind für sie selbstverständlich, ein gemeinsames Schlafzimmer geht gar nicht, denn jeder von den beiden schätzt seinen ungestörten Schlaf ohne die Hand des anderen im Gesicht und ohne die seltsamen Laute, welche der Partner wie auch immer produziert. Auch die Liebe profitiert auf Dauer von getrennten Schlafplätzen, wenn dem Lebensgefährten morgens nicht der vollaromatische Hauch aus dem Mund des Gegenübers entgegenschlägt – diese Beeinträchtigung kann selbst ein freundliches Lächeln nicht so einfach ausgleichen. Sex? Muss es denn unbedingt im Ehebett sein? Es gibt doch so viele spannende Plätze innerhalb und außerhalb der Doppel-Single-Wohnung! Und Urlaub kann man durchaus mal getrennt machen.
Wieder andere Menschen verschmelzen förmlich zu einem Traumpaar, umklammern einander unentwegt wie Koalas im Liebesrausch, können voneinander nicht lassen und blühen im privaten Pärchen-Paradies auf. Sie schlafen im 90-Zentimeter-Bett, könnten beim Frühstück mit einem einzigen Stuhl auskommen und kriegen massive Entzugserscheinungen, wenn sie länger als ein paar Minuten voneinander getrennt sind. Wie Liebesmagnete ziehen sie einander an – und dann auch sofort wieder aus …
Lebensträume müssen zueinander passen. Wenn sie oder er ein paar Kinder, ein Eigenheim im Grünen und trautes Familienleben mit dem Partner bis zur Rente möchte, der oder die andere aber abenteuerliche Reisen in jede Region der Erde, kreative Selbstverwirklichung als Künstler in den Großstädten dieser Welt inklusive emotionaler Freiheit anstreben will, bleibt auf jeden Fall einer von zwei Lebensträumen auf der Strecke. Das hält auch die größte Liebe auf Dauer nicht aus – irgendwann kommt die Trennung und das, was für immer gelten sollte, wird zu einer Art Mehrfach-One-Night-Stand.
So klein und doch so gefährlich: Mit ihren gerade mal knapp 75 Millimetern besitzt die Zigarette eine enorme Zerstörungskraft – für die Gesundheit, das ist wohl jedem klar. Doch auch für eine Beziehung kann der regelmäßige Gang in die Raucherpause eine nicht zu unterschätzende Vergiftung darstellen. Die Eskalationsstufen sind dabei meistens dieselben: Solange beide Partner leidenschaftlich und gerne rauchen – oder eben nicht rauchen, gibt es in der Beziehung keine Harmonieschwankungen. Spannend wird es erst, wenn es asymmetrisch wird, wenn einer von beiden plötzlich seine Leidenschaft fürs Qualmen entdeckt oder, noch schlimmer, dem Glimmstängel den Kampf ansagt. Die neue Lebensaufgabe des Ex-Rauchers besteht nun darin, den Partner ebenfalls zu dieser mutigen und schweren Lebensveränderung zu bewegen. Ein schiefer Haussegen ist garantiert und entspannte Abendstunden auf dem Balkon in aromatischem Tabakrauch gehören der Vergangenheit an.