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Die Wissenschaft hat der Menschheit den Fortschritt gebracht, das steht außer Frage – doch das heißt nicht, dass sie nicht auch einige Irrwege eingeschlagen hat. Von ausgeflippten Entdeckungen und Fehlschlägen bis hin zu Katastrophen von Männern und Frauen mit und ohne weißen Kittel bringt dieses Buch die übelsten Desaster der Wissenschaftsgeschichte ans Tageslicht. Missglückte Experimente, technische Flops, explodierende Versuchsaufbauten, Institute im Alarmzustand, schwachsinnige Studien, rauchende Laboratorien, wertlose Patente und total überflüssige Erfindungen vom Um-die-Ecke-Gewehr bis zum batteriebetriebenen Gummibusen geben sich hier ein fröhliches Stelldichein.
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Seitenzahl: 248
Norbert Golluch
Verrückte Forschung
Norbert Golluch
Verrückte Forschung
111 kuriose Hypothesen, Theorien und Experimente von wiederbelebten Leichen bis Elefanten auf LSD
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
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1. Auflage 2016
© 2016 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
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Fax: 089 652096
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Redaktion: Annett Stütze
Umschlaggestaltung und -abbildungen: Laura Osswald, München
Bilder: Getty Images: Seite 199, 212, 213, 214, 215, 217, 218, 220; Nationaal Archief / Spaarnestad Photo / Het Leven: Seite 200, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210, 211
Satz: Carsten Klein, München
ISBN Print: 978-3-86883-674-5
ISBN E-Book (PDF): 978-3-86413-837-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86413-838-6
Inhalt
Einleitung
Der verrückte Professor ist im kollektiven Denken seit Jahrhunderten eine feste Größe. Zur virtuellen Universität der akademischen Skurrilitäten und des wissenschaftlichen Grauens gehören der Dottore aus der »Commedia dell’Arte«, Frankenstein, Rabbi Löw und sein Golem aus der kreativen Anatomie, Stanley Kubricks Dr. Seltsam alias Dr. Strangelove, Professor Abronsius im »Tanz der Vampire«, Zukunftsforscher Dr. Emmett L. »Doc« Brown aus »Zurück in die Zukunft«, Dr. Sivana, der Erzfeind von Captain Marvel genauso wie Disneys Daniel Düsentrieb oder Knox in »Fix und Foxi« als Vertreter der Comic-Fakultät, um nur einige zu nennen. Diese Berühmtheiten finden ihre Entsprechung im wahren Leben und in der Wissenschaftsgeschichte; und oft ist die Realität noch viel berückender als jede Erfindung. Wissenschaftler sind eben spezielle Menschen – sie stellen Fragen, auf die sonst wohl niemand käme, fragen auch dort noch weiter, wo andere längst aufgegeben haben, denken kreuz und quer und im Kreis und um alle möglichen Ecken und kommen so zu den erstaunlichsten Erkenntnissen. Zu allen Zeiten haben Wissenschaftler die Menschheit durch ihr Handeln entscheidend vorangebracht – aber manchmal haben sie eben auch auf besondere Art und Weise erheitert und unterhalten.
Die faszinierendsten wissenschaftlichen Großtaten dieser sehr besonderen Spezies Mensch sind in diesem Buch zusammengetragen. Hier geht es um ausgeflippte Entdeckungen, kuriose Erfindungen, abwegige Geniestreiche, aberwitzige Irrwege, krasse Fehlschläge und verheerende Katastrophen von Männern und Frauen mit und ohne weißen Kittel oder kurz gesagt: um den gesammelten Schatz der Wissenschaftsgeschichte an Skurrilitäten und Horror.
Aber vor allem geht es auch darum festzustellen, dass scheinbare Spinner und Querdenker die Wissenschaft vorantrieben, denn Fehler, Irrtümer und Irrwege sind bedeutende Teile des Erkenntnisprozesses und ohne manchen uns heute ausgesprochen skurril erscheinenden Denkansatz stünde die Wissenschaft nicht an dem Punkt, den sie heute erreicht hat. Wer sich lesend durch diese Seiten arbeitet, kann gewagten Theorien folgen, missglückte Experimente miterleben, rein zufällige Entdeckungen nachvollziehen, technischen Abwegen folgen und hin und wieder auch explodierende Versuchsaufbauten bewundern. Erleben Sie Institute im Alarmzustand und rauchende Laboratorien – und erfahren Sie dabei ganz nebenbei, wie Wissenschaft funktioniert.
Kuriose Experimente, Theorien und Erfindungen
Der Weg der Erkenntnis ist nicht nur ein steiniger, sondern an manchen Stellen auch ein arg gewundener. Kuriose Hypothesen und Fragestellungen beflügelten die Wissenschaft, führten in Sackgassen oder zu auf den ersten Blick wertlosen Ergebnissen. Doch mit jedem Flopp kann im Ausschlussverfahren auch eine mögliche These widerlegt werden. Die Liste der auf diese Weise erfolgreich gestellten Fragen ist lang: Kann man mit dem Stein der Weisen gewöhnliche Materie in Gold verwandeln? Gibt es ein Perpetuum mobile, eine Maschine, die Energie aus dem Nichts schöpft? Sind Zeitreisen möglich? Wie viel LSD vertragen Elefanten? Warum haben Männer mit wenig Haaren so viel Sex? Wann genau – bitte Datum und Uhrzeit – malte van Gogh sein berühmtes Bild »Abendlandschaft beim Mondaufgang«? Können Büstenhalter bei Atomkatastrophen helfen? Wie lange dauert es, bis im Meer aus einem Wal ein Skelett geworden ist? Was ist das beste Verfahren, die männliche Vorhaut aus einem Reißverschluss zu befreien? Wie stark wirkt sich Country-Musik auf die Selbstmordrate aus? Kann man in Sirup schwimmen? Mögen Hühner schöne Menschen lieber als hässliche? Was geschieht, wenn man drei Erlöser in eine Gummizelle steckt? Wie lange braucht ein Tropfen Asphalt, bis er herabfällt? Lassen sich Kampfstiere aus der Ferne steuern? Manche dieser Fragen werden in diesem Buch beantwortet.
Beginnen wir mit einem Knalleffekt:
Chemie ist, wenn es stinkt und knallt
Das Problem bei diesem Zweig der Wissenschaft ist seine Komplexität und die Vielzahl der Möglichkeiten. Anfangs stochert der angehende Chemiker sozusagen im Nebel: In der Welt um ihn herum mischt sich dieses mit jenem, doch der wissenschaftlich ambitionierte Frühmensch kann zunächst einmal nichts weiter tun als staunend zusehen. Kocht man Erbsen mit Mettwürsten und gibt Wasser hinzu, entsteht Erbsensuppe, aber das ist keine Chemie. Mit etwas Salz schmeckt es besser. Mischt man Kartoffeln mit Sand, knirscht es später zwischen den Zähnen, aber das ist Physik. Gemenge aus Salz und Zucker oder aus Holzkohle und Weizenmehl bringen die Chemie ebenfalls nicht weiter, denn hier gilt: Mischt man Stoff A mit Stoff B, so passiert erst einmal gar nichts, und aus dem Forscher ist noch immer kein Chemiker geworden. Die Kette der Frustrationen geht weiter: Zinn und Schwefel verbinden sich nicht zum Stein der Weisen und Quecksilber und Phosphor transmutieren nicht zu Gold, nichts los in der Retorte. Doch dann geschieht Unerwartetes: Das Vermengen von Stoff C und Stoff D verursacht eine gewaltige Explosion – tragisch für den angehenden Chemiker, aber eine erste Erkenntnis für das Fach an sich …
1359 – Bertholds legendärer Knall
Mitte des 14. Jahrhunderts (andere Quellen nennen 1353 als genaues Jahr) soll der Franziskanermönch und Alchimist Berthold Schwarz das nach ihm benannte Schwarzpulver erfunden haben. Der Legende nach soll er in einem Mörser Salpeter, Schwefel und Holzkohle miteinander vermischt und mit einem Stößel zerstampft haben. Dann stellte er Gefäß samt Stößel auf den Ofen und verließ sein Alchimistenlabor. Wenig später detonierte die Mischung mit einem gewaltigen Knall. Alchimist Schwarz und seine Mönchsgefährten eilten herbei und fanden, nachdem sie sich durch den Qualm gearbeitet hatten, einen komplett verwüsteten Raum vor. Nichts war mehr an seinem ursprünglichen Platz, Töpfe und Tiegel waren zerbrochen und die Wucht der Explosion hatte den Stößel des Mörsers mit einer solchen Kraft in den Deckenbalken gerammt, dass er nicht mehr herausgezogen werden konnte. Er hielt auch dann noch den Versuchen der Mönche stand, als sie ihn mit den wunderwirksamen Reliquien der Heiligen Barbara berührten …
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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