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Viele Zeitgenossen stellen sich das Leben so vor, dass der Mensch sein Leben, um seine Existenz zu sichern, rational und ökonomisch zu gestalten habe. Aber unbestritten drängt sich so manches Gefühl dazwischen und manchmal gleitet man in Konflikte und Streitigkeiten und das friedliche Miteinander gerät in Turbulenzen. Hilft da eine deklamatorische Besinnung auf die menschlichen Werte oder die Nutzung des Verstandes? Der Autor zeigt auf, wie es um die Welt der Gefühle steht, und beleuchtet insbesondere das Heimatgefühl und dessen Funktionsabhängigkeiten vom allgemeinen Stand kultureller Entwicklung und persönlicher Einflüsse. Die Sehnsucht nach etwas - eben wie z.B. nach der Heimat - ist geradezu typisch für die Menschen, wenn auch verschieden je nach Ursprung des Innenlebens, der Herkunft oder dem jeweiligen Charakter, was zu Kulturdissonanzen führen kann, die friedlich auszugleichen wären. Die historische Realität offenbart jedoch hier oft ein Unvermögen der Beteiligten, dessen Ursachen zu ermitteln wären. Das Heimatgefühl ist in fast jedem Individuum tief verwurzelt und dokumentiert so die Unterschiede in der Landschaft, in den Gewohnheiten usw. In verschiedenen Gegenden entstehen jetzt noch Heimatvereine, werden Tage der Heimat inszeniert, werden Volksfeste arrangiert. Sogar die Politik widmet sich deren Zielsetzungen, ja artet sogar in Ab- und Aufwertungen der einzelnen aus, zum Schaden von Solidarität und Friedlichkeit. Das, was einst Einbürgerung und Gleichstellung waren, ist derzeit durch "Fremde", Migranten usw. gestört und deshalb wäre alles zu fördern, was ein nachbarschaftliches Verhältnis bessert. Das kann sogar zu gegenseitiger Anerkennung kultureller Werte und von Heimatgefühlen verhelfen; der eine hat eine Heimat, der andere hat sie vielleicht verloren. Und der Verlust von Heimat ist schmerzlich. So lässt sich die Zukunft von Heimat und Heimatgefühl konkretisieren, wobei Nachdenken sehr wichtig ist.
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Adalbert Rabich
Der Einklang von Körper und Geist, das Geborgensein in der Heimat
Aspekte des Heimatgefühls
© 2020 Adalbert Rabich
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-347-01148-9
Hardcover:
978-3-347-01149-6
E-Book:
978-3-347-01150-2
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Der Einklang von Körper und Geist1,das Geborgensein in der Heimat.
Aspekte des Heimatgefühls.
Dr.-Ing. Adalbert Rabich, 2020
1 Aus einem Hotel-Prospekt zur Steigerung von Kreativität und Energie für den Alltag im Urlaub. https://www.allgaeu-top-hotels.de/geschichten-aus-dem-allgaeu/top-aktuell/heimatgefuehl.html?page_a113=5
Inhaltsverzeichnis
Abstract
1. Heimat als Ganzheit
2. Prolog
3. Heimat, Gedichte zum Nachdenken, in Auswahl
4. Gefühle als handlungsbestimmende Motive
5. Die Sehnsucht als Motiv
Das Heimatgefühl und seine Bedeutung
6. Das Völkische, das Deutschnationale
7. Eigenheiten einer bestimmten (deutschen) Gemeinschaft
8. Das Werden der (deutschen) Nation
9. Anwendung von Verstand und Vernunft gesichert?
10. Übernahme von ungeprüften Informationen
11. Die Geschichte als Lehrmeister
12. Das Heimatgefühl in der Realität
13. Heimat, ein individuell zu deutender Begriff?
14. Die moderne Gesellschaft
15. Kommunikation als verbindendes und prägendes Element
16. Religiöser Fanatismus und moderne ökologische Bewegungen
17. Die Zukunft des Heimatgefühls
18. Vita des Autors
Anmerkung:
Es sind in den Fußnoten zahlreiche Zitate mit Quellen aufgeführt. Sie können der Erweiterung und zum Weiterfolgen der Gedanken dienen. Einige sind in Kurzform tinyurl.com aufgeführt.
Abstract
Der Mensch ist seit jeher während seines Lebens vielfältigen Gefahren ausgesetzt und sucht davor Schutz, wozu er die im Laufe der Zeit gesammelten Erfahrungen nutzt, die in seinem Gedächtnis gespeichert sind. Hierzu gehören von klein auf die Erlebnisse aus den und die infolge der Auseinandersetzungen mit der Umwelt entstandenen. Die Herausforderungen sind zu bewältigen, aber nicht immer gelingt das. So wechseln die Gefahren und die Erfahrungen, wobei man sich gern auf seine Geschichte, die Erinnerungen bezieht und vor allem auf das, was in der Zeit des Erwachsenwerdens geschah, was einem Ruhepol mit Stabilität und Vertrauen2 in dem oft von Spannung geladenen Jetzt gleichkommt. In Krisen besinnt sich der Mensch der Möglichkeiten des Geborgenseins, darunter der der Heimat.
Das Verlangen nach Schutz ist eines der Motive, was einen Menschen im Innern bewegt, weshalb zunächst die Gefühle als handlungsbestimmende Motive betrachtet werden. Dabei ist bei zahlreichen Menschen dieser Erde das Verlangen nach Wohlbefinden wichtig, wenn Existenzangst im Dasein nicht mehr überwiegt. Das Sicherheitsgefühl kann Voraussetzung sein, wie sie vielleicht ein Staat bieten kann. Die Sehnsucht kann im Heimatgefühl befriedigt werden, aber es ist unbekannt, wie hoch der Anteile in der Menschheit dieses besitzen, auch wenn der Heimatverlust als Gegenstück erwähnt werden muss, der nicht selten zwangsweise herbeigeführt worden ist. Dann kann eine Sprach- oder Kulturbarriere eine Hürde sein, sich am neuen Ort heimisch zu fühlen.
Heimat und Heimatgefühle sind nicht eindeutig bestimmt, im Gegenteil, ihre Unbestimmtheit ist Anlass, darüber nachzudenken und es – je nach Autor – zu interpretieren. Da die Heimat faktisch einen definierten subjektiven Geschichtsort darstellt, kann sie in Anbetracht der Zeit des Dritten Reiches als national vorbelastet angesehen werden, als Gefühlshebel gegen das Internationale oder die Fremdstaatlichkeit, weshalb sie nach Ansicht einiger zu verdammen sei. Dies aber würde dem Heimatbewusstsein nicht gerecht, wie speziell ausgeführt wird. Auch heute noch hat Heimat im Sinne von Volksliedern usw. in der Kultur seine Berechtigung, ja diese ist von Bedeutung, wenn die Heimat in Bedrängnis ist.
Das Heimatgefühl kann zwar als Problem der Politik angenommen werden, weil es die Globalisierung und Nomadisierung unseres Zeitalters stört, aber der Verstand und die Vernunft sprechen gegen die Anti-Propaganda, denn das Staatengefüge unserer Welt weist auch Heimatfeinde auf, wie fanatische Anhänger von gewissen dogmatischen Lehren, wie auch aus der Weltgeschichte abgelesen werden kann. Warum sollte Tradition plötzlich etwas überholtes sein beim Fortschreiten unserer Entwicklung? Hier kann man in unserem Land die Heterogenität der Auffassungen über Heimat, der Anerkennung von Heimatmuseen, ja der Familie als Ort die Stätte von ursprünglicher Heimat erkennen.
Die Heimat als Begriff passe nach Meinung nicht in unsere moderne Gesellschaft, sie sei durch übergeordnete Leitworte der Menschheit zu ersetzen wie Menschenrechte und Würde. Aber ein Recht auf Heimat ist auch ein Menschenrecht und Heimat ein hohes Gut. Der Heimatlose denkt manchmal anders, ja sogar flüchtig und versucht, andersdenkende zu beeinflussen, bisher mit beschränktem Erfolg. Generell sollten wir Bewährtes nicht als nachrangig abwerten, weil es doch eigentlich Basis unseres kulturellen Daseins ist.
2 Urvertrauen, https://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen
Heimat als Ganzheit
Der Mensch ist ein lebendes und gestaltendes Wesen und als solches eine Ganzheit. Er nimmt Heimat nicht in seinen einzelnen Aspekten, sondern als Ganzes und bewusst wahr. Schon Platon sagte: Die Behandlung eines Teils sollte nie versucht werden ohne die Behandlung des Ganzen. Es sollten keine Bemühungen unternommen werden, den Körper ohne die Seele zu kurieren. Lass Dich von niemanden überreden, den Kopf zu heilen, bevor er Dir nicht die Seele zu heilen gegeben hat. Denn das ist heutzutage in der Behandlung des menschlichen Körpers der große Fehler, dass Ärzte als erstes die Seele vom Körper trennen.“3 Allerdings hatte der Philosoph noch die Vorstellung, dass Gefühle ein Bestandteil davon seien.4 Heute wird die Auffassung vertreten, dass der Mensch eine Einheit von Seele und Körper sei und für einige erst in religiöser Weise mit dem von Gott geschaffenem Geist zur Ganzheit komme.5
Vom 17. bis 20. Jahrhundert behandelte man medizinisch Körper und Seele getrennt, dann forschte man in der Psychosomatik weiter. Die wechselseitige Beeinflussung gehört heute zum Alltagswissen. Vielen ist die Wirkung von Depressionen auf den Körper klar oder das Zusammenspiel von Stress mit Rückenschmerzen. Die Gefühle und Gedanken, die im Kopf entstehen, sind abhängig vom Körper.6 Eine unbefriedigte Sehnsucht nach der Heimat kann zu Melancholie führen.7Heimweh ist keine Krankheit, jedoch können Begleiterscheinungen schließlich zu einer zu behandelnden Depression ausarten. Das Fehlen des Vertrauten ist meist nur vorübergehend wie bei Kindern, die verschickt worden sind, bei Bewohnern in einem Pflegeheim. Lebten die Heimbewohner früher in einem bekannten sozialen Umfeld, so ist im Heim alles und jeder fremd, man wird beobachtet.8
Es ist nicht die große Welt, die man als Heimat empfinden und in Erinnerung behält, sondern der Ausschnitt eines begrenzten geographischen Raumes, den man ganz genau wiedererkennt. Heimat ist dann das Ganze, was man subjektiv erfasst hat, dessen man bewusst geworden ist.9 Es ist das Bild eines Beziehungsfeldes mit vielen Einzelheiten, die womöglich in Gestalt und Bedeutung und Gedanken, die man sich über diese Gedanken gemacht hat.10 Ist es ein begrenzter, ein romantisch idealisierter Teil der Lebensgeschichte eines Individuums? Entsteht so ein Mythos dieser Welt, dem einst im Glauben das Großartigste und Geheimnisvollste zugeschrieben wurde und das verkommt in Kriege, Terrorakten, schlimmsten Errungenschaften unserer menschlichen Technik? Heimat kann der Ausgangspunkt von Lebensphilosophie werden, wenn man es denn will.11
3 Platon, Der Staat, 380 v. Zeitrechnung https://de.wikipedia.org/wiki/Politeiahttps://de.wikipedia.org/wiki/Platon
4 https://www.deutschlandfunk.de/antike-vorstellungen-von-koerper-und-seele-wie-ein.1148.de.html?dram: article_id=353981 In der Antike war Seele in den Körperteilen https://www.seele-und-gesundheit.de/psycho/gefuehle.html seelische Gefühle sind unmittelbare Wahrnehmungen
5 https://de.wikipedia.org/wiki/Geist https://www.born-und-partner.de/ganzheit.html
6 https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/03/koerper-psyche-gefuehle-gesundheit
7 https://de.wikipedia.org/wiki/Heimweh https://www.udo-leuschner.de/sehn-sucht/sehn-sucht/s02heimweh.htm
8 https://alzheimer.ch/de/alltag/lebensraum/magazin-detail/480/die-sehnsucht-nach-dem-vertrauten/
9 https://www.jstor.org/stable/40876149?seq=1 Wilhelm Brepohl 1952
10 https://markeninstitut.wordpress.com/2008/03/22/die-gemein
11 https://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-13536543.html Johannes Saltzwedel,37, 1999
Der Einklang von Körper und Geist12,das Geborgensein in der Heimat.
Prolog.
Der Titel eines neuen Buches von einem bekannten Journalisten mit dem Titel „Identifiziert Euch!“ sollte zum Nachdenken auffordern, insbesondere seine Ansicht, wie der Deutsche ist und sein sollte, nämlich zunächst Mensch und dann erst einer mit Nationalität, einer, der sich zu politisch propagierten Werten nicht nur bekennt, sondern sie als bestimmendes Merkmal seiner Identität mit dem Volk „lebt“, wozu man ein neues Heimatgefühl brauche. Ist dieser kosmopolitische Journalist berufen, hier der Bevölkerung zu sagen, dass sie den gängigen Heimatbegriff als altertümlich ablegen soll und wie sie die humane demokratische Gesellschaft zu sehen habe. Gerade wenn Argumente wie von einem gewieften Journalisten sehr geschliffen daherkommen, sollte die Wachsamkeit des Lesers umso mehr gefordert sein!13
Der Schreiber, der erst zum Deutschen wurde14, findet eine besondere Schwachstelle im Staats-System, nämlich, dass Rechte Demagogen einen immer größeren Raum einnehmen und deshalb kommt bei ihm mehrfach die AfD als auszumerzendes Element vor.15 Sein Appell resultiert somit in der Forderung, jenseits von Ethnien Verantwortung zu übernehmen. Jeder ist Teil einer Gemeinschaft, die er berücksichtigen muss.16 Damit eine Gemeinschaft funktioniert, müssen sich ihre Mitglieder zu Normen, zu Werten bekennen, die es einzuhalten gilt. Das sei dann ein neues Heimatgefühl. Das aber ist gerade das Problem: ist es ein Gefühl oder ein persönliches Bekenntnis17? Was hat das zu bedeuten? Schon das (religiöse) Glaubensbekenntnis in Deutschland offenbart das Verhältnis von nominellen und tatsächlichen: Christen, die in Bälde unter 50 % Anteil ausmachen werden, die wenigen % Muslime werden steigen.18 Für die Heimatliebe gibt es keine Statistik, aber es dürfte nur ein geringer Teil der Bevölkerung sein, die Heimat aktiv aus sich heraus ausüben, denn an Kultur im engeren Sinne sind nur wenige interessiert.19 Einen Tag der Heimat20 feiern die Vertriebenen in Deutschland mit 2,4 Millionen aus Rußland, 1,5 Mill. aus Polen, 0,4 Mill. aus Rumänien usw. In Deutschland kennt man nicht einmal die Zahl der in Heimatvereinen o.ä. zusammengefassten. Dagegen die Zahl der türkeistänmigen Menschen, sie beträgt derzeit etwa 2,8 Mill. In welcher Weise diese sich als Deutsche oder als Heimische fühlen, ist unbekannt. Die Zahl derjenigen, die ihr Brauchtum im Begriff als einen Teil von Heimat leben, ist ebenfalls unbekannt, Das Heimatgefühl scheint in Art und Ausmaß regional unterschiedlich verteilt zu sein, es ist umso stärker, je größer das Umfeld in Eigenart und Markantheit ausgeprägt und je tiefer es bei den Menschen geschichtlich eingeübt und gewohnt ist. In verschiedenen Grundlagenuntersuchungen waren in Bayern bereits mehrfach Identifikation und Identität in der Bevölkerung mit Wohnort, Region, Bundesland und anderen politischen Ebenen Untersuchungsthema. Dabei standen meist die nationale Identität sowie Nationalgefühl und Nationalstolz im Vordergrund, so insbesondere die Frage, ob und wieweit es eine regionale oder gar lokale Identität gibt und diese im Rahmen der fortschreitenden Globalisierung immer wichtiger wird.21 Eine große Rolle spielt die besondere bayerische Lebensqualität, die emotionale Verbundenheit mit der Region ist überdeutlich, insbesondere hinsichtlich sozialer Einbindung, so in erster Linie Familie, Elternhaus und Kinder und eigener Immobilie. Zum Erleben von Heimat bedarf es komplementär auch verschiedener visueller und akustischer Reize. Dabei spielen die Landschaft, aber auch Kultur und Brauchtum eine hervorgehobene Rolle. Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland bleiben wollen, diejenigen, die abwandern, gaben als Grund das fehlende Heimatgefühl an.22
Die Menschen müssen sich hinter ihr Land stellen können, weshalb man neue Identitätsmuster benötigt, da Herkunft und Region überholt sind. So gibt es in Europa keine klar definierte Volksgruppe.23Wie soll die neue kollektive Identität denn aussehen, mit welcher ‚Emotion? Müssen da Minderheiten untergepflügt werden?24 Angeblich ist eine gemeinsame Identität in der modernen pluralistischen Gesellschaft nur mit der Metakommunikation über die Missverständnisse oder die Vorurteile herstellbar.25 Das aber ist ein geistiger Prozess, dem nicht alle folgen können, weil Heimat ein räumlich klar begrenztes transgenerationelles Gedächtnis ist, das den Sozialzusammenhang eines Dorfes oder einer Stadt umfasst, wo sich an jeder Ecke überraschend Erinnerungen zu Wort melden können. Denn Heimat ist ein Resonanzphänomen. Die Aktualität des Heimatbegriffs ist zusammen mit einem immer gröber werdenden Bedrohungsdiskurs entstanden.26 Es fehlt das erforderliche Vertrauen, auch gegenüber der Politik: Europa ist zunächst nur administrativ – ohne alle zugehörigen Menschen – „geeint.“
Den geistig-psychologischen Prozess einer Umstellung27 kennen die Deutschen nach der Kapitulation 1945, als die Nazi-Verbrecher zu Demokraten umerzogen wurden. Das Ziel der Umerziehung müsse dabei sein, den Charakter und die Mentalität der deutschen Nation zu verändern, sagte Archibald McLees auf der Potsdamer Konferenz.28 Als Mittel dazu wurden die Journalisten und die Medien eingesetzt, wobei sich auch noch eine Konfrontation gegen den Kommunismus anbot. Dieser Vorgang ist ein Muster für eine geplante Beeinflussung von Menschen, die jedoch nicht immer moralisch und gefühlsmäßig positiv bewertet wird.29
12 Aus einem Hotel-Prospekt zur Steigerung von Kreativität und Energie für den Alltag im Urlaub. https://www.allgaeu-top-hotels.de/geschichten-aus-dem-allgaeu/top-aktuell/heimatgefuehl.html?page_a113=5
13 https://www.buchtips.net/rez10586-identifiziert-euch.htm Ulrich Wickert, S. 149o protestantisches D.
14 Ebda. S-. 61/62
15 https://www.borromaeusverein.de/medienprofile/rezensionen/9783492059541-identifiziert-euch/
16 https://www.uni-bonn.de/die-universitaet/informationsquellen/presseinformationen/2005/263/wickert
17 https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnis Religion und Weltanschauung
18 https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-deutschland-2015
19 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/170946/umfrage/interesse-an-kunst-und-kultur/
20 https://www.bund-der-vertriebenen.de/fakten/spaetaussiedler/aktuelle-aussiedlerstatistik
21 https://www.hss.de/download/publications/Generationenstudie-2009.pdf
22 https://www.stmi.bayern.de/assets/stmi/mui/integrationspolitik/3.2.1.12_studie_2010_bev_migrathg.pdf
23 https://www.welt.de/politik/deutschland/article158211878/Deutschland-braucht-eine-neue-Identitaet.html Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddar. 2016
24 https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-05/rechtspopulismus-widerstand-pluralismus-demokratie-grundgesetz-europawahl/seite-2
25 https://taz.de/Identitaetspolitik-bei-Rechten/!5578612/ 2019
26 https://www.kulturrat.de/wp-content/uploads/2019/01/puk0102-19.pdf Aleida Assmann 2019
27 https://de.wikipedia.org/wiki/Reeducation https://www.kopp-verlag.de/a/charakterwaesche
28 https://faszinationmensch.com/2014/09/27/von-der-umerziehung-der-wahnsinnigen-deutschen-nach-dem-2-weltkrieg/ Stellvertretender amerikanischer Außenminister Verfasser: Martin Bartonitz
29 https://www.amazon.de/Re-Edukation-Umerziehung-Lizenzpresse-im-Nachkriegsdeutschland/dp/380041246 Helmut Mosberg. 1991 Verlag Uniiversitas ISBN 978-3800412464 https://www.grin.com/document/183695 2006 Technische Universität Chemnitz
Heimat-Gedichte in Auswahl30Zum Nachdenken.
Der Mensch braucht ein Plätzchen
Und wär's noch so klein
Von dem er kann sagen
Sieh! Dieses ist mein
Hier leb' ich, hier lieb' ich,
hier ruh' ich mich aus
Hier ist meine Heimat
Hier bin ich zuhaus.
Unbekannt Spruch auf einem Brotteller
Heimat – meine Liebe
Heimat
wo ich aufwuchs, wo ich lebte
wo mein Herz das erste Mal erbebte
woran ich denke als ich Kind
wo meine Eltern heut noch sind
wo immer eine helfende Hand
bei ihnen in der Not ich fand
Heimat
möchte dich nicht missen
gebettet in meinem Herzen wissen
wenn ich auch meilenweit entfernt
und was Neues kennengelernt
bleibt meine Liebe doch ein Stück
gepaart mit dir und fernes Glück
Volkmar Frank, * 1962
Heimat
Und auch im alten Elternhause
und noch am Abend keine Ruh?
Sehnsüchtig hör ich dem Gebrause
der hohen Pappeln draußen zu.
Und höre sacht die Türe klinken,
Mutter tritt mit der Lampe ein;
und alle Sehnsüchte versinken,
o Mutter, in dein Licht hinein.
Richard Dehmel, 1863-1920
Heimat
Ich bin hinauf, hinab gezogen
Und suchte Glück und sucht' es weit,
Es hat mein Suchen mich betrogen,
Und was ich fand, war Einsamkeit.
Ich hörte, wie das Leben lärmte,
Ich sah sein tausendfarbig Licht,
Es war kein Licht, das mich erwärmte,
Und echtes Leben war es nicht.
Und endlich bin ich heimgegangen
Zu alter Stell' und alter Lieb',
Und von mir ab fiel das Verlangen,
Das einst mich in die Ferne trieb.
Die Welt, die fremde, lohnt mit Kränkung,
Was sich, umwerbend, ihr gesellt;
Das Haus, die Heimat, die Beschränkung,
Die sind das Glück und sind die Welt.
Theodor Fontane, 1819-1898
Weh dem, der fern von Eltern und Geschwistern ein einsam Leben führt!
Ihm zehrt der Gram das nächste Glück vor seinen Lippen weg,
ihm schwärmen abwärts immer die Gedanken
nach seines Vaters Hallen, wo die Sonne zuerst den Himmel vor ihm aufschloß,
wo sich Mitgeborne spielend fest und fester mit sanften Banden aneinander knüpften.
Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832
Sprichwort:
Wer sich überall zu Hause fühlt, ist nirgends daheim.
Die Spannweite der Gedanken über die Heimat ist sehr groß, von der Erinnerung bis zum Flug in die Weite. Heimat kann Anfang und Ende sein, schon das Brot erinnert an die Heimat, mancher findet schon die Heimat auf seinem Teller, zum Weihnachtsfest oder bei einem Seelenschmerz in der Fremde. Schon die kleinen Dinge können Brücke sein zwischen fern und nah, zwischen Fremden und Freunden, manchmal ist es schon eine Blume, die zu einem spricht. Wer einmal Heimat in sein Innersten aufgenommen hat, der wird der Heimat auf alle Zeit und an jedem Ort verbunden bleiben, selbst bei großem Leid in der Gefangenschaft.31
31 https://www.alt-rehse.de/flucht.htm hier Sehnsuchtsbrief einer Heimatvertriebenen in USA.
30 https://www.quotez.net/german/heimat.htmhttps://www.myzitate.de/heimat/https://www.viabilia.de/heimat/
Gefühle als handlungsbestimmende Motive.
Das menschliche Lebewesen hat sich im Laufe der Jahrmillionen der Evolution den jeweiligen Bedingungen der Umwelt anpassen müssen.32 Daher waren seine geistigen Leistungen wohl hauptsächlich auf die praktische Optimierung seiner Lebensbedingungen gerichtet,33