Der Fluch von Cornish Cove - Oliver Erhardt - E-Book

Der Fluch von Cornish Cove E-Book

Oliver Erhardt

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Beschreibung

Düstere Albträume vom leuchtenden Nebel, ein rätselhaftes Foto und eine verhängnisvolle Entscheidung, die das Leben aller in Cornish Cove für immer verändert. Der dreizehnjährige Dee will endlich Antworten und die bekommen er und seine Freunde, schneller als es ihnen lieb ist. In aller Eile schmieden sie einen Plan, während der NEBEL von Cornish Cove schon immer wusste, was er wollte… LEBEN. Der Fluch von Cornish Cove erzählt die Geschichte des Nebels von Cornish Cove weiter. In dieser 'Fortsetzung' erfährst du, was früher geschehen ist und gleichzeitig wie es jetzt weiter geht. Die Ereignisse der Vergangeheit haben immer noch ihre Auswirkungen auf die Gegenwart. Der dreizehnjährige Dee wird nämlich von Albträumen geplagt, die mit dem leuchtenden Nebel zu tun haben, der den alten Fischerort Cornish Cove seit Jahren heimsucht. Dieser Nebel ist nämlich gefährlich und ernährt sich von den positiven Energien der Menschen die dort leben. Es ist an der Zeit dem Nebel endlich seine Kraft zu entziehen. Dee und seine Freunde schmieden einen Plan, bei dem sie aber auch von Erwachsenen unterstützt werden. Gemeinsam nehmen sie es mit dem leuchtenden Nebel auf.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 94

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Oliver Erhardt

Der Fluch von Cornish Cove

1.Auflage Copyright © 2022 Oliver Erhardt

Geschichte und Umschlaggestaltung:

Oliver Erhardt

Coverbild: Legend – Text Animation

Mit der freundlichen Unterstützung von:

Lisa und Martina Erhardt

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN:

Hardcover 978-3-347-73727-3

E-Book 978-3-347-73733-4

Druck & Distribution im Namen des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Alles beginnt mit einer Entscheidung…

Prolog

Es gibt Orte mit einer langen Geschichte, das heißt, dass diese aus vielen kleinen Geschichten besteht. Cornish Cove kennt viele solcher Geschichten. Manche davon erzählen wir gerne und immer wieder, weil sie uns erfreuen, denn sie erinnern uns an die schönen Momente des Lebens. Sie sind wie bunte Bilder, die wir uns an die Wand hängen, auf die Kommode stellen oder in ein Album kleben. Die anderen Geschichten, die Bilder, die vom Gegenteil handeln, vom Nebel zum Beispiel, ängstigen uns. Wir sprechen nicht über sie und sind bemüht sie zu verdrängen, als würde es sie nicht geben. Wir legen sie in Kartons und verstecken diese in den hintersten Ecken auf dem Dachboden oder im Keller. Und im Lauf der Zeit, mit etwas Glück, geraten sie in Vergessenheit und verstauben in der Dunkelheit. Doch die Bilder mit ihren Geschichten vergehen nicht. Sie existieren weiter, dort drin, in diesen Kartons und es bedarf nur einer winzigen Kleinigkeit, einem dummen Zufall, einem kleinen Kind, das herumstöbert und dann mit großen, leuchtenden Augen und einem Karton in den Händen auf uns zu gerannt kommt und sagt: „Guck mal, was ich gefunden habe…“ Dann kehren die Geschichten zu uns zurück, zurück aus der Dunkelheit. Dann sind sie wieder da, so real und beängstigend wie damals und diesmal müssen wir uns ihnen stellen, denn sie werden nie wieder in der Dunkelheit verschwinden.

O.M.

Im Hafen von Cornish Cove

Stürmisch blies ein eisiger Wind die hellen Wolken über den schwarzen Nachthimmel am Vollmond vorbei. Er vertrieb auch den dichten Nebel, der gerade noch den gesamten Hafen unter sich begraben hatte. Im wechselnden Mondlicht erschienen nun die dunklen Masten der Boote, die hin und her wippten, als würden sie tanzen und die Fischerboote selbst, schaukelten wie leblose Körper im aufgewühlten Wasser.

Ohne ihn würden sie den Sturm nicht überleben, doch er war ja da. Er passte auf, er passte jetzt besser auf. Das hatte er schmerzlich lernen müssen.

Eine hagere Gestalt mit zerzaustem Haar und wehendem Mantel stand, gestützt auf einem Stock, auf der Kaimauer und starrte zornig zum Himmel hinauf, wo sich die letzten Nebelschwaden in Luft auflösten.

Warum nur? Warum er? Warum hatte das Leben ihm so übel mitgespielt? Er wünschte, er hätte diese eine Entscheidung nicht getroffen. Dann wäre alles anders gekommen.

Es war doch alles gut gewesen…

Cornish Cove 1972

Es war einmal ein junger, glücklicher und erfolgreicher Mann, der Alfred Jenkins hieß. Er hatte eine schöne und gutherzige Frau namens Claire, die ihnen vor zwei Jahren Zwillinge geschenkt hatte (einen Jungen und ein Mädchen) und einen besten Freund namens Errol Taylor.

Alfred war Fischer in Cornish Cove, einem kleinen Fischerort im Südosten Englands und hatte sich gerade sein eigenes Fischerboot gekauft. Dafür hatte er jahrelang hart gearbeitet und jeden verdienten Penny zur Seite gelegt. Dankbar hatte er das Boot auf den Namen Glory Days getauft, weil dies für ihn wirklich sehr glückliche und erfolgreiche Zeiten waren. Oft dachte Alfred, dass dies die gute alte Zeit sein musste, von der er in ferner Zukunft schwärmen würde.

Errol, sein bester Freund, war ebenfalls Fischer und weit weniger vernünftig. Er war ein liebenswerter Draufgänger und Angeber, der aber auch unausstehlich sein konnte, wenn er zu viel Alkohol trank. Waren die beiden allerdings zusammen, entstand ein starkes Team. Wo Alfred zu zögerlich war, zeigte Errol Mut und Entschlusskraft. Und wenn Errol über das Ziel hinausschoss, war es Alfreds Besonnenheit und Vernunft, die alles wieder ins Lot brachte. Zusammen waren die beiden einfach unschlagbar, das zeigte ihnen der Erfolg als Fischer und so hatten sie beschlossen gemeinsam zum Fischen auf die See zu fahren. Mit Alfreds modernem Boot, konnten zwei erfahrene Seeleute den gleichen Fang machen, für den sonst mindestens fünf Männer gebraucht wurden. Und die Beiden waren gute Seeleute. Sie hatten viel Erfahrung gesammelt, denn sie waren seit Kindesbeinen auf den Fischkuttern ihrer Väter mitgefahren und hatten alles gelernt, was es über Fischfang zu wissen gab. Oft wetteiferten sie mit den anderen Seeleuten aus Cornish Cove, wer bis zum Abend die meisten Fische gefangen haben mochte. Auch mit den Fischern aus St. Ives, einem Nachbarort, wettete Errol gerne, wenn sie ihnen auf offener See begegneten.

Ein ums andere Mal gewannen Alfred und Errol die Wetten, denn sie kannten die besten Fischgründe und ahnten immer genau, wo sich die größten Fischschwärme befanden. Das Glück war immer auf ihrer Seite, und selbst wenn es nebelig war und die anderen Fischer vor Sorge vor Unfällen lieber im Hafen blieben, machten die beiden die Leinen los und steuerten unbekümmert in den Nebel hinein, ohne sehen zu können, was sie dort erwartete. Gemeinsam fühlten sie sich stark und unbesiegbar.

Doch nicht jeder im Ort fand ihre Art gut. So mancher meinte, sie würden ihr Glück zu sehr herausfordern und dass es noch ein böses Ende nehmen würde. Doch davon wollten die erfolgsverwöhnten Männer nichts wissen. Denn abends, wenn sie freudestrahlend an Deck standen und der Klang ihres Nebelhorns ihre Rückkehr ankündigte, kamen die Menschen neugierig zum Pier gelaufen. Und wenn sie dann die Glory Days schwer beladen mit Körben voll eisgekühltem Fisch sahen, bejubelten sie Alfred und Errol. Denn schließlich kam den Menschen des kleinen Ortes dieser Erfolg ebenso zu Gute. Cornish Cove lebte nun einmal vom Fischfang und so kam es nicht selten vor, dass das halbe Dorf den guten Fang bis in den frühen Morgen ausgelassen im Pub1 feierte.

Alle waren bester Laune. Nur wenn Errol mal wieder zu viel trank, wurde es unangenehm. Dann wurde er überheblich und angriffslustig. Der Alkohol machte aus dem sonst so charmanten, jungen Mann, einen selbstverliebten Rabauken. Er flirtete mit den Frauen und fing mit den Männern Streit an. Nur Alfreds Frau Claire konnte Errol in solchen Momenten zur Vernunft bringen. Sie kannte ihn schon ihr Leben lang und mochte ihn sehr, doch dann hatte sie sich in Alfred verliebt und war mit ihm wirklich glücklich. Am nächsten Tag, wenn Errol wieder nüchtern war, tat es ihm immer leid, was er alles gesagt und getan hatte, doch er war noch nicht bereit gewesen sich wirklich zu ändern.

An einem nebeligen Morgen, als die anderen Fischer beschlossen hatten, im Hafen zu bleiben, redete Errol auf Alfred ein, trotz der extrem schlechten Sicht hinauszufahren um zu fischen. Diesmal war sich selbst Alfred nicht sicher, ob es eine gute Idee war hinauszufahren. Schließlich hatten sie erst am Tag zuvor einen sehr guten Fang gemacht und er hatte eine Ahnung, dass sich ihr Glück auch irgendwann in Unglück umkehren könnte.

„Bleibt doch heute im Hafen“, hatte ihn seine Frau gebeten, die an diesem Morgen überraschend mit den beiden Kindern in den Hafen gekommen war. „Wir sehen dich viel zu selten.“ Sie hatte ihn erwartungsvoll angesehen, doch Errol hatte ebenfalls seinen Dackelblick aufgesetzt und zeigte mit dem Finger auf die leeren Körbe, die nur darauf warteten mit frischem Fisch gefüllt zu werden. Heute würden sie leichtes Spiel haben, als einziges Boot da draußen. Alfred sah zwischen den beiden hin und her und fällte dann eine Entscheidung, mit der alle zufrieden sein sollten.

„Claire, wir fahren nur ein paar Stunden raus. Heute Mittag sind wir wieder zurück und dann habe ich für euch Zeit, versprochen.“

Er gab seiner Frau und den Kindern einen Kuss und sprang auf das Boot, wo Errol bereits lächelnd den Motor startete.

„Mach dir keine Sorgen Claire, uns passiert schon nichts“, rief dieser gutgelaunt gegen das Rattern des startenden Dieselmotors. Claire löste nur ungern die Leinen, die die Glory Days am Pier festhielten und tuckernd setzte sich das Boot in Bewegung.

Langsam steuerte die Glory Days, begleitet von einigen kreischenden Möwen, durch die Nebelschwaden und verschwand kurz darauf in dem weißgrauen Dunst.

Seid bitte vorsichtig, dachte Claire, als das gleichmäßige Rattern des Motors immer leiser wurde. Und dann, wie ein Gruß aus einer anderen Welt, erklang das Nebelhorn. Als ob man im Keller plötzlich in der Dunkelheit steht, weil das Licht ausgegangen ist und man ruft: Ist da jemand?

Das Nebelhorn soll anderen sagen, dass man da ist, dass man kommt, dachte Claire.

Doch ihr Alfred ging und er konnte nicht sehen wohin. Dann hörte die junge Frau nichts mehr. Besorgt sah sie in den Nebel und ihre Kinder klammerten sich weinend an sie. In diesem Moment fühlten die drei etwas. Es war ein ungutes Gefühl, dass sie im Magen spürten und das schien nichts Gutes zu bedeuten.

1 Englische Bezeichnung für Kneipe, Wirtshaus

Fünfzig Jahre später

Zur gleichen Tageszeit, allerdings ein halbes Jahrhundert später, lag der dreizehnjährige Dee in seinem Bett und wälzte sich hin und her. Er träumte wieder von dem leuchtenden Nebel und den Menschen, die darin gefangen gewesen waren. Er hatte sie alle gerettet, glaubte er. Doch konnte er sich da so sicher sein? Zwar war der Nebel seit der Nacht, in der er in ihm gefangen gewesen war und in der Alfred Jenkins zum Helden von Cornish Cove geworden war, nicht mehr zurückgekehrt, doch die anhaltenden Albträume beunruhigten Dee. Etwas sagte ihm, dass der Nebel von Cornish Cove noch nicht Geschichte war. Dabei wünschte er sich nichts mehr, als endlich ein ruhiges Leben zu führen.

Doch was hatten die Albträume zu bedeuten? Würde der Nebel tatsächlich wieder kommen? Alfred Jenkins hatte ihm vor einem Jahr gesagt, dass der Nebel ihn nach Cornish Cove gelockt hätte. Wie konnte das sein und was steckte dahinter, wenn es so wäre?

„Willst du da oben verrotten?“, hörte Dee seine Mutter Margret, die alle Maggie nannten, von unten aus der Küche rufen und stellte jetzt selbst fest, dass kurz vor zehn Uhr vielleicht doch etwas spät war um aufzustehen, auch in den Sommerferien. Außerdem, fiel ihm ein, dass er ja mit Lizzy verabredet war. Sie wollten sich mittags im Café ihrer Mutter treffen, denn Lizzy hatte in der Bücherei von Ophelia Madison ein Buch über die Geschichte von Cornish Cove gefunden, in dem sie ein paar interessante Fotos entdeckt hatte, die sie Dee unbedingt zeigen wollte.

Dee sprang aus dem Bett, und suchte seine Anziehsachen in dem großen Kinderzimmer. Sein Vater hatte ihm angeboten eine Trennwand zu ziehen, damit er sein eigenes Zimmer bekam, doch dann hatte Dee sich dafür entschieden das große Zimmer weiter mit seinen Brüdern zu teilen. Jetzt hingen mehrere Vorhänge von der Decke, die die Kinder bei Bedarf zuziehen konnten, um eigene Bereiche abzutrennen, was sie jedoch selten taten, denn ihr geliebtes Fußballspielen funktionierte nur in dem großen Raum. Beim nach unten gehen zog sich Dee an und setzte sich verschlafen an den Küchentisch.

Dort saß seine Mutter mit seinen beiden jüngeren Brüdern, Mick und Benny. Sie spielten ‚Mensch ärgere dich nicht‘.

Das klappt ja gut, das nicht ärgern