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Als Lauren von einem Untoten verfolgt wird, sucht sie Schutz bei dem charismatischen Vampirjäger Mark. Ohne zu ahnen, dass ausgerechnet er sie bald immer tiefer hineinziehen wird in eine Welt aus Blut, Tod und Dunkelheit … Ich entführe dich in eine Welt aus Blut, Tod und Dunkelheit! Lauren fröstelt: In der Kristallkugel einer Wahrsagerin erscheint ihr eine unheimliche Gestalt, die sie zu sich holen will. Voller Angst sucht sie Schutz bei dem charismatischen Vampirjäger Mark Davidson. Ohne zu ahnen, dass ausgerechnet er sie bald immer tiefer hineinziehen wird in einen verhängnisvollen Strudel aus Gewalt und Rache. Denn Laurens Verfolger ist kein Unbekannter für Mark. Und als sie schließlich den Grund für seine erbitterte Jagd auf den Untoten erkennt, scheint es schon zu spät …
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Seitenzahl: 453
Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Shannon Drake
Der Fürst der Dunkelheit
Roman
MIRA® TASCHENBUCH
MIRA® TASCHENBUCH
erscheinen in der Harlequin Enterprises GmbH,
Valentinskamp 24, 20354 Hamburg
Geschäftsführer: Thomas Beckmann
Copyright © 2012 by MIRA Taschenbuch in der Harlequin Enterprises GmbH
Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:
Blood Red
Copyright © 2007 by Heather Graham Pozzessere
erschienen bei: MIRA Books, Toronto
Übersetzt von Volker Schnell
Published by arrangement with
HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln
Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln
Redaktion: Ivonne Senn
Titelabbildung: Getty Images, München
Autorenfoto: © by Charles William Bush /
Harlequin Enterprises S.A., Schweiz
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN eBook 978-3-95576-163-9
www.mira-taschenbuch.de
eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net
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Für New Orleans.
Für Sean und alle im Monteleone.
Für Alice Duffy, mit viel Liebe, Respekt und ungeheurer Bewunderung.
Ganz besonders für Kate Duffy – “Duffee” wird immer ein Ausdruck für einsame Spitzenleistung bleiben –, mit tiefster Dankbarkeit, wie immer.
Für Christine Feehan (und ihren ganzen Clan), Cherry Adair, Molly und Kate, Brian und Kristi Ahlers, Deborah und Harvey, Lance und Rich, Debbie Richmond, Pat und Patricia, Bonnie, Kathleen, Aleka, Toni, Sally und alle, die so begierig waren, an Bord zu kommen und ihr Allerbestes für New Orleans und mich zu geben.
Und für Connie und T., die mir immer beistehen.
PROLOG
Nie hatte es eine schönere Braut gegeben, nie eine Hochzeit, die so perfekt gewesen ist, fast wie gemalt. Das Wetter erwies dem Anlass alle Ehre, und es wehte eine sanfte, kühlende Brise. Der Abend war weder zu heiß noch zu kalt und der Zeitpunkt sorgfältig gewählt; im Westen ging gerade die Sonne unter. Die Braut hatte sich für die Trauung ein Schloss gewünscht, und sie hatten eine historische Kathedrale gefunden, die oben auf einem Hügel in einer alten von Mauern umgebenen Stadt lag.
Ritterlich bemühte sich der Bräutigam, all das zu sein, was der Märchenprinz der Braut darstellen sollte. Er hatte sein gesamtes erwachsenes Leben mit dem Versuch verbracht, sich an seine Wertmaßstäbe zu halten, die ihm anständiges Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen abverlangten. Zwar beugte er sich nicht leicht der Willkür von anderen, aber er hatte für sich festgestellt, wie wichtig es war, Kompromisse einzugehen und Mitgefühl zu zeigen. Er wusste, dass er nicht frei von Fehlern war, und hatte gelernt, das auch zuzugeben. Er konnte mit vollem Recht von sich sagen, dass er jederzeit bereit war, sich für die Armen und Unterdrückten einzusetzen. Und er hatte genügend solcher Kämpfe durchgestanden, um viele der Fehler wahrzunehmen, die andere um ihn herum begingen. Doch während er nun kurz davor stand, seine betörend schöne Braut zu heiraten, konnte er mehr als alles andere sagen, dass er sie zutiefst liebte. Mehr als das Leben selbst.
Und daher diese Hochzeit.
Was immer sie begehrte – eine Burg, tief in einem ihm fremden Land, eine elegante Pferdekutsche oder überhaupt alles, was diese Traumhochzeit in ihrem Herzen vollkommen machen würde –, sie konnte es haben. Es war natürlich hilfreich, dass viele Dinge sich in letzter Zeit zu seinen Gunsten entwickelt hatten. Nachdem er jahrelang hart daran gearbeitet hatte, sein Talent zum Blühen zu bringen, war er beinahe über Nacht ein reicher Mann geworden. Und obwohl die Braut aus diesem Teil der Welt stammte, waren sie sich in den Vereinigten Staaten begegnet. Sie hatte ihn spielen hören; er hatte aufgesehen und in ihre Augen geschaut. Von diesem Moment an war das Leben nicht mehr dasselbe gewesen. Da viele ihrer engsten Freunde finanziell immer noch zu kämpfen hatten und sich die Reise eigentlich nicht leisten konnten, waren Braut und Bräutigam – sehr taktvoll, wie sie hofften – für sie eingesprungen, um ihnen eine erholsame Atempause von den Härten des Lebens zu verschaffen; ganz zu schweigen vom Vergnügen der Hochzeit selbst.
Ein aufwendig gearbeiteter Läufer bedeckte den Mittelgang der Kathedrale. Der Bräutigam in seinem eleganten Smoking stand neben seinen passend gekleideten Trauzeugen. Als die Musik einsetzte und der Priester sich räusperte, blickten sie alle zum Eingang, in Erwartung der Braut und ihres Gefolges.
Das Blumenmädchen war hinreißend, wie es mit ernster Miene die Blütenblätter warf, sich der Wichtigkeit der ihr anvertrauten Aufgabe bewusst. Es folgten die Brautjungfern, strahlend in ihren silbernen Kleidern mit schwarzen Ziernähten.
Und dann die Braut …
So wunderschön …
Ihr langes, fülliges Haar fiel in sanften Wellen auf ihre Schultern. Es leuchtete rotgolden wie der Sonnenuntergang und betonte die zarte Schönheit ihres Gesichts. Ihr modernes Kleid war im Renaissancestil gehalten, und bei ihrem Anblick spürte er einen Kloß im Hals. Unter dem durchsichtigen Schleier konnte er ihre Augen sehen, in denen ein paar Tränen schimmerten. Er lächelte sie an, und sein Herz begann heftig zu schlagen.
Sie bewegte sich graziös den Gang hinunter.
Und dann …
Ein Blutfleck tauchte auf ihrem Kleid auf, zunächst nur winzig, direkt über ihrem Herzen. Dann wurde er größer, so groß, dass er die ganze Brust, die ganze Korsage bedeckte.
Sie blieb wie angewurzelt stehen.
Starrte ihn an.
Das Entsetzen war ihr ins Gesicht geschrieben. In ihren Augen stand ein Flehen.
Er rannte los, auf sie zu, aber er konnte sie nicht mehr erreichen. Ein Geräusch erhob sich in seinen Ohren. Wie ein Sturm, eine Belagerung, ein Anschwellen.
Dann noch viel mehr Blut, wie eine Springflut. Ein ganzer Schwall davon, als ob ein blutroter Fluss explodiert wäre, einen Damm gebrochen hätte, ins Tal stürzen würde.
Er blinzelte.
Er erblickte ihr Gesicht, fand ihre Augen, um Hilfe flehend.
Dann überflutete das Blut alles, den Mittelgang, die alten reich verzierten Mauern der Kathedrale. Es stieg höher und höher.
Er versank darin.
Erstickte daran.
Weit weg von diesen entlegenen Bergen erwachte ein Mann aus seinem Albtraum. Er stieß einen heiseren Schrei aus und setzte sich auf. Die Szene war in seinem Geist so real gewesen, dass er für einen Augenblick überzeugt war, er wäre von Blut bedeckt. Er musste husten, als ob er im Schlaf nach Luft gerungen hätte.
Er riss die von Schweiß durchtränkte Decke beiseite, stand auf und eilte zu den Balkontüren, die er hastig aufriss. Mit der nach Magnolien duftenden Luft wehte die Wirklichkeit ins Zimmer.
Würde das niemals aufhören? Würde dieser Albtraum ihn auf ewig verfolgen?
Der Frühling ging zu Ende, der Sommer begann. Tag für Tag wurde es heißer, doch nachts gab es noch eine kühle Brise, die sich auf seine Haut legte wie eine zärtliche Hand.
Er blickte in den Himmel. Der Mond war von beunruhigend wirkenden Wolken verhangen, die ihm eine überirdische Farbe verliehen.
Er biss die Zähne zusammen, sein Gesichtsausdruck war hart und entschlossen.
Der Mond sah genau so aus wie damals …
Auf der Bluthochzeit.
Mark Davidson beobachtete das Pärchen an der Bar, das wie jedes andere Pärchen an irgendeiner anderen Bar wirkte.
Der Mann lehnte sich zu der Frau hinüber. Sie war hübsch in ihrem engen Top, das ihre definierten Bauchmuskeln betonte, und dem kurzen Rock, der einen langen Blick auf noch längere Beine bot. Sie klimperte hin und wieder mit den Wimpern, senkte den Kopf, schenkte dem Mann an ihrer Seite ein schüchternes, beinahe unterwürfiges Lächeln. Er war groß und dunkelhaarig. Obwohl er auf den ersten Blick den Flirt zu genießen schien, lauerte eine gewisse Anspannung in ihm, eine gezügelte Energie, die, jedenfalls für Mark, den Verdacht nahelegte, dass hier irgendetwas nicht stimmte.
Das Paar lachte zusammen, neckte sich. Eindeutige Körpersprache. Sie war an diesem Abend ganz klar auf der Suche, und er war ebenso klar nicht abgeneigt, in Aktion zu treten.
“Noch einen Drink, Sir?” Kurzzeitig wurde er von der Kellnerin abgelenkt, einer attraktiven, aber reiferen Frau mit großen Augen und hübscher Figur. Ihre Stimme klang höflich, aber auch ein wenig müde, wie er fand. Vielleicht war es für sie in den letzten Jahren nicht immer leicht gewesen.
“Ähm …” Er war sich nicht sicher, warum sie ihn überhaupt fragte. Er hatte das Bier vor sich kaum angerührt. Andererseits musste sie hier ihr Geld verdienen, also war es vielleicht bloß eine kleine Anregung.
“Entschuldigung, im Moment wohl nicht”, sagte sie und seufzte leise. Er hatte das Gefühl, dass sie von hier stammte. Sie sprach mit einem satten Südstaatenakzent. Nicht dass New Orleans eine Stadt gewesen wäre, in der man bloß Einheimische traf. Es war die Art Ort, in den sich Menschen einfach spontan verliebten, als ob er eine ganz eigene Persönlichkeit hätte. Natürlich gab es auch Leute, die den freien und unbeschwerten Geist der Stadt verabscheuten, und er musste zugeben, dass das Erbrochene in den Straßen nach einer besonders wilden Mardi-Gras-Nacht nicht gerade anziehend wirkte. Ihm war es jedoch egal. Er liebte diese Stadt, ihre engen Gassen, die alten Gebäude, die Mischung der verschiedenen Kulturen. Er liebte alles an dieser Stadt.
Oh, na klar, alles an dieser Stadt, außer …
Er bemerkte, dass die Kellnerin ihm die Sicht versperrte. Er hatte sich einen Tisch im etwas dunkleren, hinteren Bereich ausgesucht, weit entfernt von der Jazzband, die links neben der Bar nahe dem Eingang spielte. Die Gruppe war großartig; Mark wäre ebenso gern nur hergekommen, um ihr zuzuhören. Das war eines der Dinge, die er an New Orleans am meisten liebte: Hier brauchte man nur durch die Straßen zu spazieren, um einige der besten Musiker der Welt zu hören. Junge Talente, große Talente hatten ihre Karrieren hier begonnen. Sie spielten auf dem Jackson Square oder an irgendeiner Straßenecke und lebten von dem, was die Passanten ihnen in den Hut oder den aufgeklappten Gitarrenkasten warfen.
Es gab so viel an New Orleans, das man lieben konnte.
Zum Beispiel die vielen Male, die er mit Katie hier verbracht hatte.
Nein.
Er nahm einen tiefen Zug von seinem inzwischen lauwarmen Bier und biss die Zähne zusammen. Er war nicht gekommen, um sentimentalen Erinnerungen nachzuhängen.
“Sicher, klar, noch ein Bier. Ein kaltes, bitte”, sagte er und versuchte, an der Kellnerin vorbeizuschauen. Aber als sie einen Schritt zur Seite trat, war das Paar an der Bar verschwunden.
Er sprang auf und suchte in seiner Tasche nach einem Geldschein. Er drückte ihn ihr in die Hand.
“Schon okay”, sagte er und eilte zur Tür.
“Sir, Ihr Wechselgeld”, protestierte sie und starrte auf den Fünfziger in ihrer Hand.
“Behalten Sie’s”, murmelte er, die Augen bereits auf den Ausgang zur Straße gerichtet.
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