2,99 €
Stefan Adrian, Barkeeper in Berlin, wird für seine charmanten, gereimten wöchentlichen E-Mail-Einladungen geliebt, die mit Cocktailnamen enden und das Weltgeschehen kommentieren. Endlich gesammelt zu lesen, mit Rezepten zum Selbstmixen. Schmissig, komisch und praktisch. Ob Startupszene, Heidegger, die WM oder der Tag der deuschen Einheit, der österreichische Wahl-Berliner verlegt das Bar-Gespräch in seine Inbox. Diese völlig neuartige Literaturform aus Meinung und Klappervers, aus Rezept und Email erweist Klassikern der Drinkkultur etwa dem Sazerac oder dem Manhattan den höchsten Respekt. Gleichzeitig werden auch unbekanntere Mischungen mit nicht minder poetischen Namen ins Rampenlicht gehoben: Dirty Mother, Rusty Nail, Old Cuban. Um mit dem Autor zu sprechen: „Seit Jahrhunderten sind sich Alkohol und Literatur eines der treuesten Gespanne der Weltgeschichte. Es ist eine Liason, deren Resultate oft begnadet sind, häufig desaströs, manchmal einzigartig, manchmal erbärmlich. Was man schreibt, kann man eben nicht immer beeinflussen. Was man trinkt, hingegen schon.“ Die Pflichtlektüre für alle Bonvivants. Stefan Adrian, 1975 in Österreich geboren, lebt seit 2002 in Berlin, wo er als Barkeeper und Autor tätig ist. Aktueller Lieblingscocktail: Improved Tequila Cocktail. Im Herbst 2014 erscheint sein erster Roman über Berlin in den Nullerjahren bei mikrotext.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 37
STEFAN ADRIAN DER GIN DES LEBENSDrinklyrik ein mikrotext
Lektorat: Nikola Richter
ePub-Erstellung/Cover: Andrea Nienhaus
Coverfoto: Petra Schmidt/pixelio.de
Covertypo: PTL Attention, Viktor Nübel
www.mikrotext.de – [email protected]
ISBN 978-3-944543-14-7
Alle Rechte vorbehalten.
© mikrotext 2014, Berlin
Stefan Adrian
Der Gin des LebensDrinklyrik
Seit Jahrhunderten sind sich Alkohol und Literatur eines der treuesten Gespanne der Weltgeschichte. Es ist eine Liason, deren Resultate oft begnadet sind, häufig desaströs, manchmal einzigartig, manchmal erbärmlich.
Was man schreibt, kann man eben nicht immer beeinflussen.
Was man trinkt, hingegen schon.
Die lyrischen Ausflüge auf den folgenden Seiten dienten als Einladung für eine Bar in Berlin-Kreuzberg. Die darin beschriebenen Cocktails eignen sich zum Selbermachen, dafür erforderlich sind lediglich etwas Neugier und einige Grundspirituosen. Und Trinklust natürlich.
Sie sind jedoch nicht vom Verfasser erfunden. In dieser Hinsicht soll jegliche Gefahr einer Anmaßung sofort und ausdrücklich beseitigt werden.
Cocktailkultur im Allgemeinen lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurück verfolgen, als eine ihrer Wiegen im Besonderen darf New Orleans betrachtet werden. Dort, in der Schwüle des amerikanischen Südens, konnte man oft nicht viel tun, als im Schatten zu liegen, lästige Fliegen wegzuwedeln, hin und wieder einen Klassiker zu schreiben und Drinks zu erfinden. Und so rühmt auch ein bekannter Spruch eine Legende, einen der ersten Cocktails der Welt:
This heat has me totally burned,
has me forget the things I‘ve learned.
A glass of milk or another nap?
Fuck off – let’s have a Sazerac!
New Orleans Sazerac
1 cl Zuckersirup
6–7 cl Rye Whiskey
2 Spritzer Peychaud’s Bitter
1 Spritzer Angostura
Absinth
Zuckersirup mit Rye und Peychaud’s auf Eiswürfeln verrühren. In einen vorgekühlten Tumbler abseihen, der zuvor mit Absinth ausgeschwenkt wurde.
Dekoration: Zitronenzeste.
Betrübt muss man feststellen, dass sich auch Helmut Berger, in den 1960er Jahren als schönster Mann der Welt gefeiert, dazu herablässt, Regenwürmer im Reality-TV zu essen. Das ist schade für einen der wenigen noch lebenden Menschen, der die große Zeit des europäischen Autorenfilms vor allem aus der Bettlaken-Perspektive erlebt hat.
Was sein Lebensmensch Luchino Visconti dazu sagen würde, weiß man nicht, aber stellvertretend mag ein Gedicht aus seiner weitgehend unbekannten, in einer Auflage von nur 67 Stück erschienenen Lyrik-Sammlung dafür stehen:
Zwei schwierige Freunde,
die Zeit und die Würde:
Geht der eine zu schnell,
wird der andere zur Bürde.
Am Ende stehst du oft allein,
dein Kummer kümmert nicht ein Schwein.
Und ist trotzdem jemand da, ich möchte wetten,
dann hatte er zuviel Manhattan!
Manhattan (sweet)
6 cl Canadian Club, Bourbon oder Rye
2 cl Roter Vermouth
3 Spritzer Angostura
Alle Zutaten auf Eiswürfeln verrühren und in eine Cocktailschale abseihen.
Dekoration: Kirsche.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!