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In Deutschland sind circa 300 000 Menschen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) betroffen. Vor allem junge Menschen zwischen 20-30 Jahren erkranken an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa - Tendenz steigend. Dieser medizinische Ratgeber beantwortet viele wichtige Fragen zu beiden Erkrankungen. Sie erfahren wie Therapien funktionieren, wie Begleiterkrankungen effektiv behandelt werden, Infektionen und Komplikationen am besten vermieden werden und wie Sie Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil so anpassen, dass Sie den Alltag mit CED jeden Tag besser meistern!
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Seitenzahl: 150
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Julia Seiderer-Nack:
Der große Patientenratgeber Morbus Crohn Colitis ulcerosa
„Nicht die Umstände bestimmen des Menschen Glück, sondern seine Fähigkeit zur Bewältigung der Umstände.“
Aaron Antonovsky
Julia Seiderer-Nack
Zuckschwerdt Verlag München
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Die Erkenntnisse der Medizin unterliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen. Autorin und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die erstellten Informationen und (therapeutischen) Angaben dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Benutzer dieses Buches aber nicht von der Verpflichtung zu überprüfen, ob die hier genannten Angaben, Indikationen und Dosierungen sachlich richtig sind, insbesondere nicht davon, bei allen medizinischen Problemen einen Arzt zu konsultieren. Wie allgemein üblich, sind Warenzeichen und Handelsnamen, soweit überhaupt verwendet, nicht durchgängig gekennzeichnet.
Alle Rechte, insbesondere das Recht zur Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert werden.
© 2013 by W. Zuckschwerdt Verlag GmbH, Industriestraße 1, D-82110 Germering/München.
ISBN Print: 978-3-86371-077-4ISBN PDF: 978-3-86371-078-1ISBN EPUB: 978-3-86371-193-1
Auf einmal ist nichts mehr, wie es war …
Die Diagnose einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) wird von den meisten Betroffenen und ihren Angehörigen als deutlicher Einschnitt in die Lebensgeschichte erlebt. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bedeuten täglich Herausforderungen im Alltag und zeigen über den Befall des Verdauungstraktes hinaus auch Auswirkungen auf Partnerschaft und Familie, Schule und Ausbildung, Freizeitgestaltung und Berufsleben.
In dieser Situation möchte Ihnen dieser Patientenratgeber Mut machen – Mut zu einem offenen Umgang mit Ihrer Erkrankung und zur aktiven Mitarbeit in der Gestaltung einer lebensbegleitenden Aufgabe.
Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können heute aufgrund rasanter Fortschritte in der Medizin auf eine Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten und eine normale Lebenserwartung vertrauen. Angesichts der Fülle von Informationen, klinischen Studien und Fortschritten in der Forschung ist es jedoch manchmal gar nicht so einfach, als Patient den Überblick über die Chancen und Risiken verschiedener Behandlungsverfahren zu behalten und durch den eigenen Lebensstil aktiv Komplikationen vorzubeugen. Chronische Erkrankungen fordern die ständige Mitarbeit der Betroffenen, um gemeinsam mit ihrem Arzt ihre Behandlung als „informierter mündiger Patient“ zu verstehen und aktiv mitzugestalten.
Der vorliegende Patientenratgeber möchte Sie daher auf Ihrem Weg als Patient begleiten – mit Informationen über den Darm und seine Funktionen, mit neuesten Erkenntnissen zur Entstehung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sowie deren Diagnostik und einem ausführlichen Überblick über verschiedene medikamentöse und operative Verfahren und unter Berücksichtigung der aktuellen deutschen und europäischen Leitlinien zur Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Im Sinne eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes werden auch komplementärmedizinische Verfahren und ihre mögliche Anwendung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen vorgestellt. Zudem werden auch wichtige Fragen zu den Themen Ernährung, Impfungen, Kinderwunsch und Möglichkeiten der Prävention von Komplikationen ausführlich behandelt – weil Ihre aktive Mitarbeit wichtig ist!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und alles Gute.
Mein Dank gilt dem engagierten Team vom Zuckschwerdt-Verlag, das diesen Patientenratgeber von Beginn an mit großem Elan unterstützt hat, sowie Frau PD Dr. med. Karin Herrmann und Herrn PD Dr. Thomas Ochsenkühn für die Bereitstellung von Bildmaterial.
München im Februar 2013
Julia Seiderer-Nack
Kontakt zur Autorin: [email protected]
sowie mehr Informationen unter www.mein-darm.de
Mit etwa acht Metern Länge ist unser Darm das größte Organ des Menschen und wichtigster Teil des Verdauungssystems. Im Darm wird täglich Höchstleistung erbracht – im Laufe unseres Lebens werden etwa 30 Tonnen Nahrung und 50 000 Liter Flüssigkeit durch den Darm transportiert. Dabei werden lebenswichtige Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Vitamine, Salze und Wasser über die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen. Gleichzeitig ist unser Darm auch die größte Kontaktfläche des Körpers mit der Umwelt und muss den Organismus vor dem Eindringen schädlicher Krankheitserreger schützen.
Der Verdauungstrakt des Menschen im Überblick.
Der menschliche Darm wird in Dünndarm und Dickdarm unterteilt, die verschiedene Aufgaben während des Verdauungsvorganges wahrnehmen. Der Dünndarm ist der längste Abschnitt des Verdauungstraktes – beim Erwachsenen beträgt seine Länge zwischen drei und sechs Metern. Er beginnt unmittelbar nach dem Magenausgang und besteht aus drei Abschnitten: dem Zwölffingerdarm (Duodenum), dem Krummdarm (Jejunum) und dem Leerdarm (Ileum) (siehe dazu Abbildung S. 5).
▶ Duodenum (Zwölffingerdarm)
▶ Jejunum (Krummdarm)
▶ Ileum (Leerdarm)
▶ Ileozökalklappe (Übergang)
▶ Coecum mit Appendix(Blinddarm mit Wurmfortsatz)
▶ Colon ascendens(aufsteigender Dickdarm)
▶ Colon transversum(querlaufender Dickdarm)
▶ Colon descendens(absteigender Dickdarm)
▶ Colon sigmoideum (Sigma)
▶ Rektum (Enddarm)
Der Dünndarm ist der wichtigste Darmabschnitt für die Verdauung und die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen wie Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette. In den ersten Teil des Dünndarms, den Zwölffingerdarm (Duodenum), gelangen die Verdauungssäfte aus der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. Der Name Zwölffingerdarm kommt daher, weil die Länge dieses Darmabschnittes etwa zwölf Fingerbreiten entspricht, das sind ca. 30 Zentimeter. Gemeinsam mit den Enzymen des Dünndarms sorgen die Verdauungssäfte dafür, dass der Nahrungsbrei in seine einzelnen Bestandteile zerlegt wird – also in Kohlenhydrate (z. B. aus Brot oder Nudeln), in Fettsäuren (z. B. aus Butter oder Öl) oder Eiweiß (z. B. aus Fleisch oder Eiprodukten).
Im zweiten Abschnitt des Dünndarms, dem Krummdarm (Jejunum), werden die zerlegten Nahrungsbestandteile über die Darmwand aufgenommen und gelangen über den Blutweg zur Leber, wo sie weiterverarbeitet werden und dem Körper dann als Energielieferant zur Verfügung stehen. Im dritten Abschnitt des Dünndarms, dem Leerdarm (Ileum), werden zusätzlich Vitamine, Spurenelemente und Gallensäuren aufgenommen (resorbiert).
Die Darmschleimhaut (Mukosa) bildet die innere Grenzschicht zum Darminhalt. Sie ist umgeben von der Submukosa, die Blut- und Lymphgefäße und viele Nerven enthält, und einer äußeren Muskelschicht, die den Darm in Bewegung bringt. Um die Bestandteile der Nahrung gut aufnehmen zu können, ist die innere Oberfläche des Dünndarms durch spezielle Ausstülpungen der Schleimhaut – Falten, Zotten und Mikrovilli – enorm vergrößert. Die gesamte Oberfläche des Dünndarms erreicht dabei ca. 200 m2, das entspricht etwa der Größe eines Tennisplatzes. Eine enorme Oberfläche ist also auf engstem Raum zusammengefaltet, um eine maximale Aufnahme von Nährstoffen zu ermöglichen.
Aufbau der menschlichen Darmwand.
Damit der Speisebrei auf seinem Weg durch den Dünndarm auch gut mit den Enzymen durchmischt wird und die Nährstoffe aufgenommen werden können, verfügt der Dünndarm über eine hohe Beweglichkeit durch rhythmisches Zusammenziehen der Muskeln der Darmwand, auch Peristaltik genannt. Der Darm besitzt hierzu ein eigenes Nervensystem und ist von mehr als hundert Millionen Nervenzellen umhüllt, die den Transport des Darminhalts regulieren. Diese Nervenzellen des Darms, umgangssprachlich oft auch „Bauch- oder Darmhirn“ genannt, können empfindlich auf Stress, Umweltreize, hormonelle Veränderungen oder Bestandteile der Ernährung reagieren und Beschwerden verursachen.
Bis der Nahrungsbrei den Dünndarm endgültig passiert hat und den Dickdarm (Kolon) erreicht, können bis zu zehn Stunden vergehen. Am Übergang von Dünn- zu Dickdarm befindet sich eine Klappe, die sogenannte Ileozökalklappe oder auch Bauhin’sche Klappe genannt, die das Ileum gegenüber dem Dickdarm wie ein Ventil abgrenzt. Neben dieser Klappe mündet der Wurmfortsatz (Appendix) in den Blinddarm (Coecum). Der Nahrungsbrei, der über die Klappe in den Dickdarm gelangt, besteht fast nur noch aus unverdaulichen Bestandteilen, die zum Teil den Darmbakterien als Nahrung dienen, zum Großteil jedoch als Stuhl ausgeschieden werden. Der Dickdarm hat im Gegensatz zum Dünndarm keine Zotten mehr. Er wird anatomisch ebenfalls in mehrere Abschnitte eingeteilt und endet mit dem Enddarm (Rektum). Am Ende des Darms sorgt der äußere Schließmuskel für die willkürliche Stuhlentleerung durch den After (Anus).
Der Darm des Menschen im Detail.
Im Laufe unseres Lebens werden etwa 30 Tonnen Nahrung und 50 000 Liter Flüssigkeit durch den Darm transportiert und verarbeitet.
Die Hauptaufgaben des Dickdarms sind vor allem die Wiederaufnahme (Rückresorption) von Wasser und Blutsalzen aus dem Darm und damit verbunden die Eindickung des Stuhls und dessen Speicherung im Enddarm.
Unser Darm ist weit mehr als nur Verdauungsorgan – er ist zugleich ein hochkomplexes System, in dem das menschliche Immunsystem mit Umweltfaktoren, Nahrungsbestandteilen und Bakterien in Kontakt kommt und unsere körpereigene Abwehr reguliert.
Der Darm ist einer der wichtigsten Schauplätze und Trainingszentrum unseres Immunsystems – in der Darmschleimhaut sitzen mehr als 70 % aller Abwehrzellen des menschlichen Körpers. Hier befinden sich mehr Immunzellen als in allen Lymphknoten des Menschen zusammen. Ihre Aufgabe ist die Verteidigung gegen Krankheitserreger und Substanzen, die mit der Nahrung in unseren Körper gelangen und potenziell gefährlich sein können. Im Darm findet täglich eine sehr intensive Auseinandersetzung des Immunsystems mit neuen Substanzen aus der Außenwelt statt. Das Immunsystem bildet umgehend Abwehrstoffe gegen schädliche Erreger und Substanzen und gibt diese Informationen über die Immunzellen in der Blutbahn auch an andere Abwehrzentren im Körper weiter. Dieses darmeigene Immunsystem bildet sich erst nach der Geburt und muss lebenslang trainiert werden.
Für die Abwehrfunktion des Darmes spielen dabei Legionen nützlicher Darmbakterien, die sogenannte Darmflora, eine sehr wichtige Rolle. Milliarden von Darmbakterien besiedeln die Oberfläche des menschlichen Darms und helfen nicht nur, den Nahrungsbrei zu zerkleinern, sondern steuern auch die Immunantwort im Darm. Allein der Dickdarm enthält mehr als 1012 Bakterien, die seine Oberfläche bevölkern und umgerechnet etwa 1,5 Kilogramm wiegen.
▶ 70 % aller Abwehrzellen des menschlichen Immunsystems befinden sich im Darm.
▶ Die gesamte Oberfläche des Dünndarms ist ausgebreitet so groß wie ein Tennisplatz (200 m2).
▶ Die Darmflora ist die Bakterienwelt in unserem Darm, etwa 1000 Milliarden Bakterien wohnen in unserem Darm.
Die Darmflora mit ihren etwa 1000 verschiedenen Bakterienarten stellt ein sehr komplexes Ökosystem dar, welches sich im Laufe des menschlichen Lebens immer weiter ausbildet. Jeder Mensch trägt dabei eine individuelle Darmflora in sich, die einerseits genetisch beeinflusst bzw. von den Eltern übernommen, aber auch erheblich von der Nahrung mitbestimmt wird. Die erste Besiedelung des bis dahin keimfreien Darms erfolgt während der Geburt. Während der Stillzeit wird der Darm der Säuglinge vor allem von Milchsäure bildenden Bakterien (z. B. Laktobazillen und Bifidobakterien) besiedelt, die durch die Milchsäure das Darmmilieu ansäuern und damit den Säugling vor der Besiedelung mit krankmachenden Bakterien schützen. Eine intakte Darmflora ist also wichtig, damit sich schädliche Organismen nicht dauerhaft im Darm einnisten können. Kommt es z. B. durch die Einnahme von Antibiotika zu einer Störung dieses sensiblen Gleichgewichts innerhalb der Darmflora, so kann eine Fehlbesiedelung des Darms die Folge sein.
Die Herausforderung für das Immunsystem des Darms besteht darin, harmlose Nahrungsantigene zu tolerieren und zwischen „guten“, im Verdauungstrakt ansässigen Bakterien und „schlechten“, von außen eindringenden und krankmachenden Bakterien, Viren und Parasiten zu unterscheiden und diese effektiv zu bekämpfen. Diese kontrollierte Immunantwort führt zu einem wichtigen Gleichgewicht zwischen Toleranz und Abwehrreaktion – eine Störung dieses Gleichgewichts ist die Grundlage für chronische Entzündungsreaktionen im Darm.
Darmbakterien.
Die körpereigene Abwehr bei CED unterscheidet nicht mehr richtig zwischen Gefahr und harmlosen Eindringlingen und es kommt zu einem anhaltenden immunologischen Ungleichgewicht mit Zunahme entzündungsfördernder Botenstoffe. Die Folge ist eine chronische Entzündung, die die Schleimhaut des Darmes angreift und langfristig die Darmwand als Barriere zerstört. Besteht diese chronische Entzündung über einen langen Zeitraum, bilden die Zellen vermehrt Bindegewebe – die Darmwand verdickt sich und vernarbt.
Unter dem Begriff chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED; engl. inflammatory bowel disease, IBD) fasst man die beiden Krankheitsbilder Morbus Crohn (M. Crohn) und Colitis ulcerosa (C. ulcerosa) zusammen. Bei beiden Krankheitsbildern kommt es zu einer chronischen Entzündung im Bereich des Verdauungstraktes, die bei den betroffenen Patienten zu Durchfällen, Bauchschmerzen, Fieber oder auch Gewichtsabnahme führen können.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen befallen vor allem Menschen in jungen Lebensjahren zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, 20 % aller Patienten sind bei Diagnosestellung sogar jünger als 14 Jahre. Derzeit sind in Deutschland schätzungsweise 300 000 Menschen von einem M. Crohn oder einer C. ulcerosa betroffen. Man geht davon aus, dass jährlich etwa 5 von 100 000 Einwohnern neu an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung erkranken. Interessanterweise nimmt die Zahl der Neuerkrankungen in den Industrienationen in den letzten Jahren beständig zu.
▶ In Deutschland leiden ca. 300 000 Menschen an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
▶ 20 % aller Patienten sind bei Diagnosestellung jünger als 14 Jahre.
M. Crohn und C. ulcerosa sind zwei verschiedene Erkrankungen, die sich in wichtigen Punkten unterscheiden – so sind unterschiedliche Abschnitte des Verdauungstraktes und der Darmschleimhaut befallen, es kommt zu unterschiedlichen Komplikationen und Risiken und auch die immunologischen und genetischen Ursachen für die Entstehung der chronischen Entzündung scheinen andere zu sein.
Da der genaue Grund für die chronisch entzündlichen Veränderungen im Darm bislang nicht geklärt ist, sind M. Crohn und C. ulcerosa zum jetzigen Zeitpunkt nicht heilbar – diese Erkrankungen verlaufen chronisch mit immer wiederkehrenden Krankheitsschüben, d. h. akute Phasen mit hoher Krankheits- und Entzündungsaktivität wechseln sich mit entzündungsfreien Phasen ohne Beschwerden ab. Die Entzündungsphasen werden als akuter Schub, die entzündungsfreien Phasen als Remission bezeichnet.
Schwere und Häufigkeit der Krankheitsschübe lassen sich jedoch mit modernen und ganzheitlichen Heilmethoden reduzieren, sodass Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen heute eine normale Lebenserwartung und gute Lebensqualität haben können.
Wichtigste Unterschiede zwischen den Krankheitsbildern M. Crohn und C. ulcerosa.
Morbus CrohnColitis ulcerosaWelcher Teil des Verdauungstraktes ist betroffen?gesamter Verdauungstrakt, häufig Entzündungen am Ende des Dünndarms (terminales Ileum)nur Dickdarm (Kolon)Ist der Enddarm (Rektum) betroffen?bei ca. 20 % der Patientenbei 100 % der PatientenIst das terminale Ileum betroffen?bei ca. 80 % der Patientensehr seltenWie sieht die Darmschleimhaut aus?entzündete und gesunde Schleimhaut wechseln sich abdie Schleimhaut ist ausgehend vom Rektum durchgehend entzündetWelche Schichten der Darmwand sind betroffen?alle Wandschichtennur die obere Schleimhaut (Mukosa)Was sind häufige Komplikationen?Engstellen (Stenosen), Fisteln, Abszesse, Konglomerate (entzündlich verbackene Darmschlingen)Blutungen, Darmdurchbruch (Perforation)Welche Symptome treten häufig auf?Durchfall, Gewichtsverlust, Bauchschmerzenblutig-schleimige Durchfälle, Bauchschmerzen