Der Handwerker: Erika Lust-Erotik - Marianne Sophia Wise - E-Book

Der Handwerker: Erika Lust-Erotik E-Book

Marianne Sophia Wise

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Henry ist Hilfsarbeiter auf einer Bohrinsel in der Nordsee. Er arbeitet in Schichten von 12 Stunden, jeden Tag, 14 Tage lang, dann fährt er aufs Festland, macht Urlaub und hat Spaß mit seinen Freunden. Die Nächte teilt er mit Frauen, während der die Sprache ihrer Körper, ihrer Worte und Gefühle ihre wilde Freiheit ausleben. Wenn der Morgen graut, ist Henry weg. Seine Maxime ist einfach: Eine Nacht, eine Frau. Nur ein einziges Mal macht er eine Ausnahme. Ihr Name ist Clara...Die Kurzgeschichte wurde in Kooperation mit der schwedischen Filmproduzentin Erika Lust herausgegeben. Ihr Ziel ist es, durch Erzählungen um Leidenschaft, Intimität, Liebe und Lust in einer Kombination aus starken Geschichten und erotischer Komödie die Natur und Vielfältigkeit der Menschen zu schildern.-

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Seitenzahl: 26

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Marianne Sophia Wise

Der Handwerker: Erika Lust-Erotik

Lust

Der Handwerker: Erika Lust-Erotik Übersetzt vonKirsten Evers OriginaltitelHandyman Copyright © 2018, 2019 Marianne Sophia Wise und LUST All rights reserved ISBN: 9788726112924

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Der Handwerker

eine erotische Kurzgeschichte

Ich war als Hilfsarbeiter auf einer Bohrinsel in der Nordsee beschäftigt. Ich hatte ein halbfertiges Studium und einen ganzen Haufen Jobs als ungelernte Hilfskraft im Gepäck, aber hier war ich angekommen, hier fühlte ich mich willkommen. Ganz nah dran am Meer und seinem ewigen Ungestüm, seinem Duft, seinen Geräuschen und seiner Kraft. Nah dran an der Gefahr, die bei der Arbeit täglich lauerte, und an der Kaltblütigkeit und Vorsicht, die man sowohl innerhalb als auch außerhalb der Arbeitszeit aufbringen musste. Und nah dran am guten Geld.

Wir arbeiteten in Schichten von zwölf Stunden für 14 Tage, dann wurden wir an Land geflogen, wo wir drei Wochen Urlaub verbrachten. Damals hatte ich keine Familie, also verbrachte ich die Zeit mit meinen Kumpeln und Junggesellen-Kollegen, mit denen ich redete, grölte, lachte und die Nächte durchsoff. Weibliche Freunde hatte ich auch, aber die besuchte ich stets nur nachts, wenn die Sprache der Wörter, des Körpers und der Gefühle zusammenfloss und uns durch eine Welt der Wildheit und Zärtlichkeit geleitete. Sobald der Morgen anbrach, brach ich auf. So war ich damals. Eine Nacht, eine Frau. Der Einfachheit halber. Aber ganz egal, wie kurz unsere Treffen waren, verließen sie mich nie. Die Erinnerungen saßen in mir und tauchten in Wellen wieder auf, wenn ich offshore war. Diese Erinnerungswellen waren ein Geschenk, und ich zehrte davon.

Nach einiger Zeit an Land entstand in der Regel ein tiefer Wunsch danach, Landschaften zu sehen. Wälder, Felder, Hügel, Wiesen, Bäche und Täler. Nach 14 Tagen auf der Bohrinsel, an denen meine Kollegen und ich uns kaum hatten aus dem Weg gehen können, hatte ich das Bedürfnis nach Platz und Weite um mich herum, und der Gedanke, dass zwischen mir und dem nächsten Menschen mehrere Kilometer liegen könnten, faszinierte mich. Ich fuhr übers Land und suchte nach den Orten, die mir am verlassensten erschienen. Sie vermittelten mir ein schwindelerregendes Gefühl der Freiheit und erinnerten mich auf ihre eigene Weise an den ewigen Abgrund aus dunklem Wasser unter einer Bohrinsel.