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Ein Universum des Grauens, beherrscht von bösen Gottheiten, von lebenden Schatten und von Büchern, in denen der Wahnsinn nistet.
Die vorliegende Sammleredition der Kultreihe aus der Feder von Wolfgang Hohlbein präsentiert die Hexer-Geschichten als "Director's Cut" in ihrer ursprünglichen Form, in chronologischer Reihenfolge und mit Hintergrundinfos und neuen Vorworten von Wolfgang Hohlbein über die Schaffensphase der Hexer-Reihe erweitert.
Folge 62: Der Opferturm.
Obwohl ich es bisher nicht für mögliche gehalten hatte, nahm der Sturm noch an Heftigkeit zu, während ich mich auf dem Rückweg nach Brandersgate befand. Der Himmel schien sämtliche Schleusen geöffnet zu haben, und aus dem Regen wurde ein Wolkenbruch, wie ich ihn selten zuvor erlebt hatte. Die Sturmböen erreichten eine Gewalt, dass ich mich kaum noch auf den Füßen zu halten vermochte, und mindestens ein halbes Dutzend Mal - wenn nicht öfter - verlor ich tatsächlich die Balance und stürzte, wobei es mir jedes Mal ein bisschen schwerer fiel, mich aus dem klebrigen Morast wieder emporzuarbeiten und weiterzulaufen.
Dieser Band "Der Opferturm" - Folge 62 aus DER HEXER-Reihe - enthält das überarbeitete vierte Kapitel des Original-Taschenbuchs "Der Sohn des Hexers".
Begleite Robert Craven auf seinen fantastisch-schaurigen Abenteuern in einer Welt zwischen Horror und Wahnsinn!
Perfekt für Fans von Lovecraft, dem Cthulhu-Mythos und schauriger Horrorspannung!
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Seitenzahl: 233
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Cover
Was ist DER HEXER?
Der Autor
Vorwort
Titel
Impressum
Der Opferturm
Vorschau
Die Serie auf einen Blick
E-Book-Titel von Wolfgang Hohlbein
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Der Hexer ist eine Romanserie in der Tradition von H.P. Lovecraft, geschaffen von Wolfgang Hohlbein, der auch die meisten Folgen schrieb. Das Epos wurde 1984 in der Reihe »Gespenster-Krimi« begonnen und später als eigenständige Serie unter »DER HEXER« und schließlich als Paperback und Sammeledition fortgesetzt.
Die Geschichte spielt hauptsächlich in London des 19. Jahrhunderts und verstrickt den Hexer Robert Craven und später auch seinen Sohn in fantastisch-schaurige Abenteuer. Immer wieder kommt es dabei zu Begegnungen mit den GROSSEN ALTEN – göttergleichen Wesen, die den Menschen feindlich gesonnen sind – und deren Vertretern auf der Erde.
Wolfgang Hohlbein ist ein Phänomen – einer der produktivsten Autoren fantastischer Literatur mit mehr als hundertsechzig Büchern und einer Weltauflage von über vierzig Millionen Exemplaren! Bekannt wurde er neben seinen Jugendbüchern vor allem durch den Romanzyklus DER HEXER. Die E-Book-Sammleredition präsentiert die Hexer-Geschichten als »Director’s Cut« in ihrer ursprünglichen Form und in chronologischer Reihenfolge, gespickt mit vielen Hintergrundinfos.
Mitautor Frank Rehfeld gibt in aufschlussreichen Vorworten Auskunft über Hintergründe und Inhalte der Hexer-Reihe. Seine Anmerkungen beziehen sich dabei in der Regel auf mehrere E-Book-Folgen. Hier das Vorwort zu Band 62 bis 64.
Angesichts des gewaltigen Erfolges, den die Nachdrucke des bereits tot geglaubten Hexers im Taschenbuch hatten, erhörte man im Bastei-Verlag nur zu gerne die in fast täglich eintrudelnden Briefen von Fans geäußerte Bitte nach neuen Abenteuern Robert Cravens. Und Wolfgang Hohlbein seinerseits erhörte nur zu gerne die Bitte des Verlages, er möge eine solche Fortsetzung schreiben.
Nur gab es da ein kleines Problem: Als beschlossen wurde, die eigenständige Heftserie einzustellen, hatte niemand damit gerechnet, dass dem Hexer noch einmal ein neues Leben beschieden sein würde, weshalb Wolfgang ihn im letzten Band sterben ließ, während gleichzeitig ein Sohn Roberts geboren wurde.
Wie sollte eine Fortsetzung nun aussehen? Der Titel des neuen Buches stand bereits fest, es sollte »Der Sohn des Hexers« heißen. Aber war es wirklich sinnvoll, Roberts Sohn zur neuen Hauptperson zu machen? Um ihn nicht schon als Kind auf Dämonenjagd zu schicken, hätte die Handlung gegenüber Heft 49 um rund zwanzig Jahre in die Zukunft verlegt werden müssen. Das typische Flair der Handlungsepoche gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts wäre verloren gegangen und andere beliebte Hauptpersonen wie Howard und Rowlf wären so alt geworden, dass sie dem neuen Hexer kaum noch eine aktive Hilfe gewesen wären. Außerdem hätte sich vieles wiederholen müssen, wenn Roberts Sohn von seiner Bestimmung erfahren und allmählich seine magischen Kräfte zu entwickeln begonnen hätte.
Was aber war die Alternative, nachdem Robert selbst nun einmal definitiv tot war? Das Grübeln über diese Frage dürfte Wolfgang damals manche schlaflose Nacht bereitet haben. Als Co-Autor diverser Hexer-Romane bat er auch mich um Vorschläge. Stundenlang diskutierten wir am Telefon und bei persönlichen Treffen über die verschiedenen Möglichkeiten, entwickelten Ideen und verwarfen die meisten davon kurz darauf wieder. Es war eine ähnlich verzwickte Situation, wie sie sich dem Schriftsteller Paul Sheldon in Stephen Kings Roman »Misery« stellt, der auch auf überzeugende Weise die tote Hauptperson seiner Bücher wieder zum Leben erwecken muss. Fest stand für Wolfgang jedenfalls, dass das schon fast sprichwörtlich unglaubwürdige »Dallas-Modell« aus der gleichnamigen TV-Serie nicht in Frage kam, wo der tote Bobby eines Morgens quicklebendig unter der Dusche stand und sein Tod (samt aller darauf folgenden Episoden) sich als Traum entpuppte. Nein, die Lösung für den Hexer sollte schon überzeugender sein.
Ein erster Lichtblick zeichnete sich ab, als wir uns Viktor Frankensteins erinnerten, der schon einmal einen Gastauftritt in der Serie hatte, doch wurde seine spezielle Fähigkeit, Tote wieder zum Leben zu erwecken, da nicht benötigt. Ihn dies jetzt so einfach nachholen zu lassen, erschien uns jedoch zu simpel, weshalb die Idee erst einmal in einem großen Ablagekorb landete.
Ebenso erschien es uns zu simpel, auf Howards Fähigkeit zur Manipulation der Zeit zurückzugreifen, ihn einfach in die Vergangenheit zu schicken, um Roberts Tod zu verhindern und so das Finale von Heft 49 quasi ungeschehen zumachen. Das lag schon wieder verdächtig nahe am Dallas-Modell.
Die Lösung, die uns schließlich beiden am gelungensten erschien, bestand aus einer Kombination beider hier vorgestellter Ideen, von denen jede für sich allein uns unvollkommen und nicht spektakulär genug erschien. Howard reist in der Zeit zurück, doch misslingt es ihm, Robert vor dem Tod zu retten. Aber er hüllt ihn in den letzten Sekunden seines Lebens in ein Zeitfeld und verhindert seinen endgültigen Tod, damit Frankenstein Roberts Körper in jahrelanger Arbeit heilen kann. So gibt es keinen logischen Bruch gegenüber den Geschehnissen in Heft 49, und nichts von dem, was dort passiert, wird ungeschehen gemacht.
Auf diese Weise also erstand der Hexer im wahrsten Sinne des Wortes wieder von den Toten auf, was allerdings nur den Auftakt zu einer wahrhaft apokalyptischen, Hunderttausende von Jahren umspannenden Geschichte bildete, deren zweiter Teil in diesem Buch erzählt wird.
Frank Rehfeld
Wolfgang Hohlbein
DER HEXER
Band 62Der Opferturm
BASTEI ENTERTAINMENT
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Copyright © 2013 by Bastei Lübbe AG, Köln
Dieser Band enthält das überarbeitete vierte Kapitel des Original-Taschenbuchs »Der Sohn des Hexers«, erschienen am 29.09.1992.
Projektmanagement: Kevin Winkler
Titelillustration: © Edwards, Les via Agentur Schlück GmbH
Covergestaltung: Christina Seitz, Berkheim
E-Book-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf
ISBN 978-3-8387-2231-3
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Obwohl ich es bisher nicht für möglich gehalten hatte, nahm der Sturm noch an Heftigkeit zu, während ich mich auf dem Rückweg nach Brandersgate befand. Der Himmel schien sämtliche Schleusen geöffnet zu haben, und aus dem Regen wurde ein Wolkenbruch, wie ich ihn selten zuvor erlebt hatte. Die Sturmböen erreichten eine Gewalt, dass ich mich kaum noch auf den Füßen zu halten vermochte, und mindestens ein halbes Dutzend Mal wenn nicht öfter verlor ich tatsächlich die Balance und stürzte, wobei es mir jedes Mal ein bisschen schwerer fiel, mich aus dem klebrigen Morast wieder emporzuarbeiten und weiterzulaufen.
Ich war vollkommen erschöpft, als ich die verfallene Kirche am Rande des Ortes vor mir auftauchen sah, so sehr am Ende meiner Kräfte, dass ich trotz allem nicht weiterlief, sondern in die leer stehende Ruine hineintaumelte und, einer Bewusstlosigkeit nahe, zu Boden sank.
Minutenlang blieb ich mit geschlossenen Augen liegen, rang keuchend nach Atem und wartete darauf, dass meine Kräfte zurückkehrten; wenigstens weit genug, mich das restliche Stück des Weges zu Cordwailers Laden bewältigen zu lassen. Durch das eingefallene Dach strömte der Regen nahezu ungehindert herein, aber die Ruine bot zumindest einen gewissen Schutz vor dem Wind. Trotzdem fror ich erbärmlich, aber ich fühlte mich auf der anderen Seite auch ein wenig besser. Vielleicht lag es nur an meiner Umgebung. Zwar war diese Kirche alt und seit einem halben Jahrzehnt nichts anderes als eine Ruine, und wenn nicht ich, wer dann sollte wissen, wie wenig geweihter Boden oder die Symbole christlichen Glaubens die finsteren Dämonen von den Sternen abzuschrecken vermochten. Aber Kirchen waren zu allen Zeiten und in allen Kulturen stets ein Ort der Sicherheit und des Schutzes gewesen, und ich spürte etwas von der Zuversicht, den der Glaube Menschen auch in den ausweglosesten Situationen zu vermitteln vermag, während ich dalag und wartete, dass sich mein rasender Pulsschlag endlich wieder beruhigte. Schließlich war ich so weit wieder zu Atem gekommen, dass ich aufstehen und das letzte Stück des Weges in Angriff nehmen konnte. Ich war etwa ein Dutzend Schritte weit gekommen, als in einem Haus auf der anderen Straßenseite eine Tür aufging. Eingerahmt vom gelben Licht einer Petroleumlampe erschien der Umriss einer Frau in der Öffnung. Und obwohl ich sie nur als Schatten erkennen konnte, wusste ich sofort, dass es Alyssa war. Offensichtlich hatte sie mich gesehen, denn sie blickte nicht nur genau in meine Richtung, sondern hob plötzlich auch die Hand und winkte mir zu. Ich zögerte, allerdings nur eine Sekunde. Cohen zu alarmieren war wichtig; aber Alyssa zu warnen erschien mir mindestens ebenso dringend. Sie war vielleicht der einzige Mensch in dieser ganzen Stadt, der dem Einfluss Hennesseys und seines noch nicht ganz erlegen war. So überquerte ich die Straße und lief, gebückt und das Gesicht aus dem Wind gedreht, auf sie zu.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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