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<p><strong>Mit der heilenden Kraft des Atems Ihre Lunge st&auml;rken</strong></p> <p>Atemwegs- und Lungenkrankheiten nehmen immer mehr zu &ndash; ob obstruktive Bronchitis, Asthma bronchiale oder Post Covid. Viele leiden unter Atemnot, Kurzatmigkeit, Ersch&ouml;pfung oder Konzentrationsst&ouml;rungen, auch verursacht durch Stress.</p> <p>Dagegen hilft der kleine Atem-Coach. Er motiviert und unterst&uuml;tzt Sie mit wertvollen Tipps, um Leichtigkeit beim Atmen zu erlangen und Weite in Brustkorb und Lunge zu schaffen.</p> <ul> <li>Anatomie anschaulich erkl&auml;rt: Der kleine Coach nimmt sie auf die spannende Reise Ihres Atems durch Lunge und K&ouml;rper und erkl&auml;rt wichtige Hintergr&uuml;nde zur Atmung.</li> <li>Gezieltes &Uuml;bungsprogramm: Atem-, Dehn- und Mobilisations&uuml;bungen werden geschickt kombiniert, um Ihre Beschwerden zu lindern.</li> <li>&Uuml;ben leicht gemacht: Sie k&ouml;nnen zu Hause oder im B&uuml;ro ganz einfach &uuml;ben, ob sitzend auf einem Stuhl oder liegend mit einem Handtuch als Unterst&uuml;tzung.</li> </ul> <p>Kleiner Coach, gro&szlig;er Motivator!</p>
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Seitenzahl: 98
Heike Höfler
1. Auflage 2024
Dass der Atem eine enorme Heilkraft in sich birgt, durfte ich schon vor vielen Jahren während meiner langjährigen Tätigkeit in einer Kurklinik für Atemwegserkrankungen erfahren. Dort leitete ich die Atemgruppen für Asthma- und COPD-Erkrankte. Aber auch Patienten nach Lungenoperationen und Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Schwäche waren anwesend und profitierten von den Atemübungen. Später leitete ich auch Atemkurse für Volkshochschulen, Krankenkassen und Bildungswerke.
In der Kurklinik und am Ende eines Kurses wurde ich meist gefragt, ob ich nicht meine vielseitigen Übungen aufschreiben könnte, damit man die wunderbaren Übungen auch zu Hause weitermachen könne. Die Menschen hatten wahrgenommen, wie gut ihnen die Übungen taten.
Dieser praktische Ratgeber soll allen eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. Wenn Sie zu Hause für Ihre Lunge, Ihren Körper, Ihr Wohlgefühl oder Ihr Gehirn etwas Gutes tun wollen, beschäftigen Sie sich mit dem »tiefen, freien, natürlichen Atem« und lassen Sie die Übungen aus diesem Buch in Sich wirken. Nehmen Sie sich im Alltag immer wieder Zeit, Ihren Atem zu beobachten, sodass er tief und gehaltvoll werden und bleiben kann und fügen Sie die eine oder andere Atemübung in Ihren Tagesablauf ein. Nehmen Sie sich auch immer wieder Zeit für ein Atem-, Dehn- und Bewegungsübungsprogramm. So können Sie die alte Gewohnheit des oberflächlichen, flachen Atmens ändern, die Lunge erfrischen und Regenerationskräfte für jede Zelle anregen. Und jetzt heißt es, erst einmal tief durchatmen, auftanken und Kraft tanken.
Das Kraut des Internisten und das Messer des Chirurgen heilen von außen, doch der Atem heilt von innen.
Die Atmung – (über-)lebenswichtig und dennoch unbeachtet, in der Aufmerksamkeit völlig vernachlässigt. Auch wenn vieles bei der Atmung automatisiert stattfindet, bestehen sehr uneffektive Gewohnheiten. Diese wiederum reduzieren die Belastbarkeit im Alltag, befreites Durchatmen wird erschwert und das eigene körperliche Wohlbefinden wird vernachlässigt. Die Lebensqualität und Mobilität werden eingeschränkt.
Dieser Atem-Coach schafft es, mit einer sinnvollen und verständlichen Darstellung, gemischt aus Theorie zur Atmung und dem Atmungssystem und vielen Übungen, die Atmung wieder effektiver und bewusster zu machen und zur Unterstützung im Alltag zu schulen. Neben dem Schwerpunkt auf den bekannten Atemwegserkrankungen Asthma und COPD ist auch die Einschränkung der Atmung aufgrund von Covid-19 ein Schwerpunkt dieses kleinen Ratgebers – zur Umsetzung für und im Alltag.
Dieses Buch ist aber nicht nur eine Empfehlung für das Krankheitsmanagement der genannten Erkrankungen, sondern auch für alle, die sich wieder bewusster auf ihren Körper und ihre Atmung konzentrieren wollen.
Michaela Frisch
Stellv. Vorsitzende AG Lungensport in Deutschland e.V.
Referentin Innere Medizin Bereich Lunge, Lizenzverlängerung Lungensport, Long-/Post-Covid
Titelei
Vorwort
Geleitwort
Alles über Ihren Atem
Die Heilkraft des Atems
Warum richtiges Atmen so wichtig ist
Richtiges und falsches Atmen
Was uns den Atem raubt
Falsches Atmen
Richtiges Atmen – ökonomisches Atmen
Was bewirkt richtiges, gesundes Atmen?
Kleine Anatomie
Die Reise des Atems
Die Aufgabe des Atems
Die Steuerung des Atems – Atemzentrum
Lunge – kleines Organ, große Fläche
Das Wunderwerk Lunge pflegen und trainieren
Die Lunge selbst besitzt keine eigene Muskulatur
Vorstellungungsbilder zur Lunge
Atemmuskeln und Atemrhythmus
Zwerchfell – der »Atem-Dirigent« der Bauchatmung
Zwischenrippenmuskeln – Flanken- und Brustatmung
Atemhilfsmuskeln
Vollatmung
Atemrhythmus
Einatmung – aktiver Vorgang
Ausatmung – passiver Vorgang
Atempause
Verlust des Atem-Dreierrhythmus
Mund- oder Nasenatmung
Nasenatmung
Lippenbremse – Ausatemhilfe
Wahrnehmungsübungen der Vollatmung und des Atemvorgangs
Regenschirmatmung I
Regenschirmatmung II
Fächeratmung
Zwerchfellbewegung mit Händen imitieren
Atmung bei Asthma, COPD und Long Covid
Asthma vs. COPD – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Lungenemphysem
Long Covid: Die Lunge trainieren
Praxisprogramm
Atemübungen
Bevor Sie beginnen – Tipps rund ums Üben
Basisübungen
Bauch- und Zwerchfellatmung
Flankenatmung
Brustatmung
Vollatmung
Wahrnehmung der Bauchatmung 1
Wahrnehmung der Bauchatmung 2
Wahrnehmung der unteren seitlichen Flankenatmung
Wahrnehmung der Lendenatmung
Wahrnehmung der oberen Flankenatmung
Effektive Flankenatemübung und Lösung von Rippenblockaden
Zwerchfell mit den Fingerkuppen drücken, wecken, wahrnehmen
Zwerchfell von Spannungen lösen und erspüren
Zwerchfell mit einem Tennis- oder Faszienball lösen
Zwerchfell im Liegen mit den Fingerkuppen drücken und wecken
Zwerchfell in Seitenlage erfühlen, lösen und aktivieren
Massage unter den Schlüsselbeinen
Bronchien und Teile des Brustmuskels abklopfen
Brustkorb abklopfen und tönend ausatmen
Zwischenrippenmuskeln erfühlen und akupressieren
Zwischenrippenmuskeln im äußeren Bereich abklopfen
Unteren Rücken abklopfen
Brustkorb dehnen und Atem vertiefen
Dehnung und Weite für Körper und Lungen
In Bauchlage hintere Lungenteile belüften
In Seitenlage Flanken dehnen und äußere Lungenteile belüften
Dehnung und Weite für die Rumpfseiten und die Lungen
Rumpfseiten und Lungenteile dehnen und weiten
Brustkorb und Lungen weiten – mit Bewegung
Brustkorb und Lungen dehnen und weiten
Dehnungs- und Mobilisations-Atemübungen
Intensive Flankendehnung
Brustkorb dehnen und Atem befreien
Rippen mobilisieren, dehnen und weiten
Flankendehnung mit Stuhl
Rumpfmuskeln lockern und Ausatmung aktivieren
Rumpfseite dehnen und Ausatemhilfe auf gegenüberliegender Seite
Rumpfdrehung zur Seite
Rippenblockaden lösen und Atem vertiefen
Rippen auffächern und Flankenatmung erfühlen
Rippen und Drehmuskeln lösen und Ausatmung verbessern
Bauch- und Rückenatmung, Wirbelsäule mobilisieren
Zwerchfell kräftigen, Rücken dehnen, hintere Lungenteile belüften
Rutschhalte – Superdehnung für den gesamten Brustkorb
Rutschhalte nach vorne – mit und ohne Ball
Körper dehnen und Atem vertiefen
Rippen und Flanken dehnen, Belüftung aller Lungenteile
Lunge weiten und Ausatmung verlängern
Rippen- und Flanken dehnen aus Seitenlage, Atem vertiefen
Flankenatmung forcieren und Ausatmung verlängern
Schwungübung: Atem anregen und Brustkorb mobilisieren
Atemräume weiten und Ausatmung verstärken
Rückenatmung und Schultermuskelkräftigung
Flankenatmung und Brustkorbdehnung
Zwerchfellatmung unterstützen
Gegen Rückenschmerzen – Ausatmung vertiefen
Ausatmung in gestreckter Rückenlage unterstützen
Entspannung
Autorenvorstellung
Sachverzeichnis
Impressum/Access Code
Machen Sie sich den tiefen Atem wieder bewusst und erleben Sie ihn als Kraft- und Energiequelle für Gesundheit und Wohlbefinden, als Sauerstoffspender und Reiniger.
Ich möchte Sie in diesem Ratgeber mit dem Heil-Atem, dem »Universal-Heilmittel« – wie es Dr. med. Erwin Gross in seinem Buch »Heilatmung für jeden« beschrieb – vertraut machen.
Dr. Gross schrieb, dass die richtige Atmung das beste und wirkungsvollste Heilmittel darstellt, das uns die Natur zur Verfügung stellt … und dass »richtiges Atmen« die beste Methode der Sauerstoffzufuhr ist. Er wies auch darauf hin, dass es dafür für fast alle Interessierten einer »Gewohnheitsänderung« bedarf. Dies stimmt in der heutigen Zeit mehr denn je. Denn die meisten Menschen haben den »natürlichen Atem verloren«. Deshalb ist eine Gewohnheitsänderung von Nöten. Ganz besonders das Zwerchfell kam in den letzten Jahrzehnten viel zu kurz. Stress, bewegungsarme Berufe, gekrümmte Haltungen oder enge Gürtel forcierten eine Hochatmung, bei der das Zwerchfell kaum noch mitspielte, dabei ist es eigentlich der »Dirigent im Atemorchester«.
Der »tiefe Atem« hat für jeden Menschen eine energievolle, zellerneuernde und gleichzeitig entspannende, stressreduzierende Wirkung. Auch die Gehirn- und Hautzellen profitieren davon. Für Menschen mit Atemwegs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nach einer Ansteckung mit dem Corona-Virus oder Menschen, die über Muskelschmerzen, Migräne, Kopfweh und dergleichen klagen, profitieren alle von Atemübungen. Der verbesserte Gasaustausch wirkt sich positiv auf alle Organe, auf jede einzelne Zelle aus. Sauerstoff ist Leben und gesundes Atmen bedeutet Aktivierung aller Selbstheilungskräfte.
Der Atem kann vieles. Der tiefe Atem kann Beschwerden, Krankheiten sowie seelische Anspannungen lindern, Nerven und Gedanken zur Ruhe bringen, Schmerzen und Muskelverspannungen sowie Faszienverklebungen lösen. Über den tiefen Atem können Sie Stress, Wut, Unwohlsein, ungute Gefühle, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und organische Leiden weg- bzw. überatmen oder einfach günstig beeinflussen.
Der Atem ist »Medizin aus Luft«. Und er steht Ihnen und allen Menschen zur Verfügung. Atemübungen wirken auf jede Zelle erfrischend, auf das Gehirn vitalisierend und konzentrationsfördernd, auf die Gedanken und Nerven beruhigend wie eine liebevolle Umarmung. Auch bei den meisten Entspannungsmethoden spielt der Atem die tragende Rolle. Denn während der rasche und oberflächliche Atem uns nicht zur Ruhe kommen lässt, regt der langsame, natürliche, tiefe Atem das vegetative Nervensystem dazu an, den Ruhemodus einzulegen.
Der natürliche Atem ist vielen Menschen verloren gegangen – das ist eine Erkenntnis von Medizinern und Atemtherapeuten. Dies betrifft nicht nur Menschen mit Atemwegserkrankungen. Viele atmen nur noch flach, kurz, oberflächlich und gestresst. Nichts reagiert nämlich so intensiv auf unsere Lebensweise wie der Atem. Dauernde Anspannungen, Sitzmarathons, Krankheiten und viel zu wenig Bewegung lassen den tiefen Atem verkümmern und lassen in starren, verkrampften Körperwänden nur noch eine »Mini-Atmung« zu. Der Mensch atmet dann sozusagen mit »angezogener Handbremse«. Durch Atem-Bewusstsein und Atemübungen können wir aber eine »Befreiung des Atems« erreichen. Atem-, Dehnungs- und Bewegungsübungen sorgen für mehr Weite im Brustkorb und in der Lunge. Areale, die brach lagen, werden wieder aktiviert und die Sauerstoffversorgung sowie die Reinigung jeder Körperzelle wird dadurch verbessert. Das Zwerchfell, der wichtigste, aber auch verschlafenste Atemmuskel, wird aus seinem Dornröschenschlaf aufgeweckt.
Hat sich über die Jahre hinweg falsches Atmen erst einmal verfestigt, braucht es Zeit, sich umzugewöhnen. Nicht selten beginnt das flache, oberflächliche Atmen schon in der Schulzeit, wenn die Schüler lange Zeit sitzen müssen. Kommen dann noch hohe Leistungsanforderungen oder andere innere Anspannungen dazu, ist es vorbei mit der Leichtigkeit und der natürliche Atemfluss geht verloren. Man atmet nicht mehr in die Tiefe.
Später sitzen viele an Schreibtisch oder Computer und in der Freizeit beschäftigt man sich mit dem Smartphone oder sitzt vor dem Fernseher. Die dauernde Sitzhaltung, meistens mit gekrümmtem Rücken und oft hoch- oder nach vorne gezogenen Schultern, behindert die tiefe Bauchatmung jeden Tag. Auch Stress und das Gefühl, unter Druck zu stehen, machen den Atem oberflächlich und flach. Denn unter Anspannung oder Stress atmen wir mehr in den Brustkorb und atmen schnell und hastig. Der Atemrhythmus wird ungleichmäßig; häufig wird der Atem abgehackt oder gepresst.
In der heutigen Zivilisation haben wir immer mehr das Gefühl für den gesunden Atem und den natürlichen Atemrhythmus verloren. Warum?
Mangelnde Bewegung und Bewegungsimpulse sind die Hauptgründe. In der heutigen Zeit nutzen die meisten Menschen nur einen Bruchteil ihres Atemvolumens. Der Schul-, Studien- und Berufsalltag ist meistens von Bewegungslosigkeit geprägt und auch in der Freizeit sitzen viele vor einem Bildschirm oder Display. In dieser Position und diesem starren Bewegungsalltag wird nur ein kleiner Teil der Lunge gebraucht. Das eigentlich mögliche Lungenvolumen wird nicht genutzt. Die Haltung behindert die Atmung.
Schlechte Haltung: Durch das viele Sitzen ist die Bauchatmung eher eingezwängt und der Atem findet meist nur noch im oberen Brustkorbbereich statt. Selten sitzen oder stehen wir aufrecht; meistens eher etwas gebeugt, wodurch die Lungen eingeengt sind und wenig Platz haben, sich zu entfalten.
Psyche und Stress hängen sehr eng zusammen. Der Atem reagiert auf jeden Gedanken und jedes Gefühl. Bei Stress, Ängsten und Sorgen ziehen wir oft die Schultern hoch und nach vorne. Wir »igeln« uns ein. Der Brustkorb wird enger und starrer; der Atem flacher, oberflächlicher und kurz. Die Angst schnürt uns die »Kehle zu«. In Schrecksekunden »stockt uns der Atem«. In Stresssituationen wird sowieso nur noch flach geatmet. Versuchen Sie mal, in gebeugter Haltung tief Luft zu holen. Das ist so gut wie unmöglich.
Viele Menschen füllen beim Einatmen nur den oberen Teil der Lunge. Manche ziehen sogar die Schultern dabei leicht nach oben und verkrampfen immer mehr in diesem Bereich. Die obere Atmung wird oft als »Stressatmung« bezeichnet. Das Problem: Der Atem kann so nicht tief und lang werden. Beobachten Sie deshalb immer wieder Ihre Schultern beim Atmen. Die Bauchatmung, die noch jedes Baby kann, ist vielen verloren gegangen. Dabei macht die Bauchatmung normalerweise ⅔ der gesamten Atmung aus. Beim »paradoxen Atmen