Der kleine Coach bei Schwindel und Gleichgewichtsstörungen - Volker Sutor - E-Book

Der kleine Coach bei Schwindel und Gleichgewichtsstörungen E-Book

Volker Sutor

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Beschreibung

<p><strong>Wenn’s dreht und schwankt!</strong></p> <p>Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind oft unberechenbar und können einem den Alltag ganz schön vermiesen Doch das Vertrauen in Ihren Körper können Sie zurückgewinnen. Dabei hilft Ihnen der kleine Coach. Er motiviert und unterstützt Sie mit vielen abwechslungsreichen Übungen und wertvollen Tipps, um Ihre Beschwerden effektiv zu lindern.</p> <ul> <li>Mit Funktionstest: Wie gut ist Ihr Gleichgewicht?</li> <li>Individuelle Trainingsprogramme: 40 einfache Übungen für Einsteiger bis Fortgeschrittene.</li> <li>Ganz einfach: So werden aus Alltagsgegenständen perfekte Trainingsgeräte.</li> </ul> <p>Kleiner Coach, großer Motivator!</p>

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Seitenzahl: 79

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Der kleine Coach bei Schwindel und Gleichgewichtsstörungen

Volker Sutor, Tim Bumb

1. Auflage 2021

120 Abbildungen

Liebe Leserin, lieber Leser,

herzlichen Glückwunsch zum Erwerb Ihres persönlichen Gleichgewichts- und Schwindel-Coachs! Der Titel ist hier Programm, denn der kleine Coach gibt Ihnen alles an die Hand, damit Sie sich selbst bei Ihren Beschwerden helfen können.

Gehen Sie Ihre Beschwerden aktiv an: Sie erfahren, was es mit Gleichgewichtsbeschwerden und Schwindel überhaupt auf sich hat. Lernen Sie, wie Sie Stürzen vorbeugen können und wie das »Anti-Schwindeltraining« Ihre Leistungsfähigkeit – auch im Sport – verbessern kann.

Stärken Sie das Vertrauen in Ihren Körper: Erfahren Sie mit einem kleinen ▶ Test, wie gut Ihr Gleichgewicht ist, und finden Sie mit dem Ampelsystem genau die richtigen Übungen für sich. Notieren Sie Ihren Fortschritt im ▶ Trainingstagebuch am Ende des Buches und halten Sie so die Motivation aufrecht. Je weiter Sie mit den Übungen vorankommen, desto anspruchsvoller werden diese. Damit der innere Schweinehund keine Chance hat, können alle Übungen perfekt in den Alltag (und sogar am Arbeitsplatz) integriert werden. Seien Sie kreativ und nutzen Sie Alltagsgegenstände fürs Training. Anregungen hierzu sind im ▶ Kapitel »Lifehacks« zu finden. Unser kleiner Coach wird Sie dabei stets durch das Buch begleiten und mit wertvollen Tipps versorgen.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Liebe Leserin, lieber Leser,

Nicht den Boden unter den Füßen verlieren

Wenn’s dreht und schwankt – was nun?

Wann sollte man besser zur Ärztin, zum Arzt gehen?

Wahrnehmung von Schwindel

In Balance bleiben

Umgang mit Schwindel

Wenn’s dreht und schwankt – was tun?

Training trotz Schwindel?!

Regelmäßig Ziele setzen

Die Übungsprogramme

Übungsprogramm für Einsteiger

Wie trainieren?

Vorbereitung

Fußfitness: Gehen 1 – konzentriert, achtsam

Fußfitness: Fußmassage

Fußfitness: Kurzer Fuß (nach Janda)

Gleichgewicht: Enger Stand

Gleichgewicht: Tandem-Stand

Gleichgewicht: Fersenstand

Gleichgewicht Ausfallschritt 1 – stabil bleiben

Kräftigung: Fersenheben 1

Kräftigung: Kniebeuge 1 – Wandsitz

Kräftigung: Stabil im Bauch 1 – fest im Sattel

Übungen gegen Schwindel

Augenbewegungen

Neuroathletik

Augenfitness: Langsame Blickfolge

Augenfitness: Schnelle Blickfolge

Augenfitness: Konvergenz (Nahsicht)

Augenfitness: Blickfixierung

Augenfitness: Drehung Oberkörper

Übungsprogramm für Fortgeschrittene

Schwindel bei schnellem Aufstehen

Fußfitness: Gehen 2 – bewusstes Abrollen

Fußfitness: Vorfußschraube

Gleichgewicht: Fersengang

Gleichgewicht: Vorfußgang

Kräftigung: Kniebeuge 2 – mit kurzem Fuß

Kräftigung: Fersenheben 2 – einbeinig

Kräftigung: Ausfallschritt 2 – hoch und tief

Kräftigung: Stabil im Bauch 2 – Füße hoch

Kurzes Anti-Schwindel-Programm

Übungsprogramm für Experten

Sturzgefahr und Kraft

Fußfitness: Zehenstrecken

Gleichgewicht: Seittippen

Gleichgewicht: Gehen 3 – mit Kopfbewegung

Kräftigung: Fersenheben 3 – Kniebeuge-Position

Kräftigung: Einbein-Kniebeuge – kurzer Fuß

Kräftigung: Ausfallschritt-Kniebeuge »Plus«

Kräftigung: Stabil im Bauch 3 – Käfersitz

Lifehacks: Trainingsgeräte aus dem Alltag

Augenfitness mit Perlenschnur

Wackeliger Untergrund gefällig?

Neuronale Fitness?

Empfehlungen von Volker Sutor und Tim Bumb

Internetadressen

Verwendete Literatur

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

Nicht den Boden unter den Füßen verlieren

Bevor es ans Eingemachte geht und Sie aktiv werden, erfahren Sie hier, warum es uns überhaupt schwindelt und warum es eher ein Wunder ist, dass wir nicht ständig umfallen.

Wenn’s dreht und schwankt – was nun?

Warum bekommen wir überhaupt Schwindel? Wann sollte man anfangen, sich darüber Gedanken zu machen und wie schafft es der Körper eigentlich, im Gleichgewicht zu bleiben? Lesen Sie weiter.

Die selbst angegebene Unsicherheit im Raum, also der erlebte Verlust sicherer räumlicher Orientierung – so definiert die Leitlinie »Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis« von 2015 das Symptom Schwindel. Im Gegensatz zu der Empfindung Schmerz – welche sich leicht an einer beliebigen Körperstelle produzieren lässt – ist Schwindel nicht so leicht zu beschreiben. Dies liegt an den vielfältigen Ursachen, die diesem zugrunde liegen können.

Benommenheit, wenn man zu schnell aufgestanden ist (Orthostase-Reaktion). Ein Gefühl wie auf einem Schiff mit hohem Seegang (Schwankschwindel), vielleicht mit einem Verwackeln von mit dem Auge fixierten Objekten (Oszillopsien). Der gesamte Raum dreht sich vor dem Auge, als wäre man gerade mit einem Karussell gefahren (Drehschwindel). Solche und ähnliche Empfindungen hat jeder mindestens schon einmal erlebt und sie werden im deutschen Sprachgebrauch alle unter Schwindel verstanden. In der Medizin spricht man oft von Vertigo, hierbei ist nur »Schwindel«, nicht Benommenheit gemeint.

Wann sollte man besser zur Ärztin, zum Arzt gehen?

Die häufigste Ursache für akuten Schwindel ist der gutartige Lagerungsschwindel, dieser ist in der Regel harmlos und lässt sich relativ leicht beheben (sogenannte Befreiungsmanöver). Der phobische Schwindel tritt ähnlich häufig auf und hat in der Regel überhaupt keine organische Ursache. Bei ungefähr 25 % können aber potenziell bedrohende Erkrankungen hinter einem akuten Schwindel stehen ( ▶ Zwergal, 2019,). Darum sollte jeder für Sie neue Schwindel ärztlich abgeklärt werden.

Bei folgenden Hinweisen sollten Sie mit dem Arztbesuch nicht warten und bei Bedarf eine Notaufnahme aufsuchen:

plötzlicher starker Schwindel ohne bekannten Auslöser

Schwindel mit Kopf-/Nackenschmerz

Unfähigkeit, selbstständig zu stehen

Beschwerden in Armen oder Beinen (Schmerz, Taubheit, Kraftverlust)

Untersuchung

In der Untersuchung kann Schwindel verstärkt werden – das sollte Sie nicht ängstigen.

Schreiben Sie vor dem ärztlichen Besuch alle Ihre Symptome auf oder füllen Sie den Fragebogen »Dizziness Handicap Inventory« aus. Diesen finden Sie beispeilsweise auf der Website von DIGITOR.

Durch eine umfangreiche Befragung (Anamnese) und verschiedene Tests (klinische Untersuchung) können die meisten Schwindelformen gefunden werden.

Bildgebende Verfahren (z. B. Kernspin bzw. MRT) spielen eine geringere Rolle.

Bei schneller Erreichbarkeit oder weniger akutem Geschehen ist der normale Weg über die Hausärztin, den Hausarzt zu wählen. Dieser überweist bei Bedarf an eine Fachkraft der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder Neurologie. Falls dies nicht zum Ziel führt, gibt es an allen größeren (Uni-)Kliniken Schwindelambulanzen. Dort sind verschiedene Fachdisziplinen vereint, um auf Ursachensuche gehen zu können.

Einige Ursachen für Gleichgewichtsstörungen und Schwindel sind recht spezifisch und lassen sich nicht durch Übungen beheben. Ein bekannteres Beispiel ist Morbus Menière. Hierbei haben die Betroffenen Minuten bis Stunden andauernde Schwindelattacken, Hörminderung, Tinnitus und Ohrdruckgefühl. Ausgelöst wird dies wahrscheinlich durch zuviel Endolymph-Flüssigkeit, welche sich im Gleichgewichtsorgan befindet.

Auch wenn sich nicht alle Schwindel-Beschwerden durch Training beheben lassen, geht es nach einer erfolgreichen ärztlichen Behandlung meist darum, die übrig gebliebenen Symptome zu reduzieren oder mit der Erkrankung besser umgehen zu können. Dies ist Teil der sogenannten vestibulären Rehabilitationstherapie (VRT). Bei dieser Therapie setzt man sich gezielt den Beschwerden aus und ermöglicht dem Körper, aktiv Kompensation zu betreiben – also wieder zurück zum »Normal« zu finden. Die »akute einseitige Vestibulopathie« (früher Neuritis vestibularis) ist beispielsweise ein Krankheitsbild, welches sehr gut auf dieses Training anspricht. Diese Pathologie betrifft den Vestibularis-Nerv, welcher die Signale vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr an das Gehirn weiterleitet. Eine andere Ursache für Kopfschmerzen und Schwindelempfindungen kann eine Gehirnerschütterung (engl.: concussion) sein. Auch hier helfen – nach der wichtigen Erholungs- und Ruhephase – Übungen aus der VRT ( ▶ Kapitel »Übungen gegen Schwindel«,).

Der vorliegende Coach setzt genau hier an und möchte Sie dabei unterstützen, Ihren Alltag, Beruf oder Ihren Sport wieder normal ausführen zu können. So kann er auch ergänzend zu einer Physiotherapie genutzt werden. Zusammen mit Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten können Sie die Übungen aus dem Buch auswählen, die für Sie am besten geeignet sind. Wir möchten Ihnen einen Praxisleitfaden bieten. Einige Informationen stellen wir daher in sehr kurzer und einfacher Form dar.

Wir wollen Sie aber nicht gleich mit Theorie überhäufen, deswegen finden Sie in den einzelnen Kapiteln des Buches weitere Auskunft. Wenn Sie zusätzliche Fachinformationen zu Schwindelerkrankungen suchen, schauen Sie ganz am Ende des Buches: Bei den weiterführenden ▶ Empfehlungen haben wir Verweise zu Internetseiten mit weiteren Informationen gesammelt.

Wenn Sie bereits wegen Ihrer Symptome bei ärztlichem Personal gewesen sind und dieses nichts gegen eine Übungstherapie einzuwenden hat, steht einem Training mit diesem Buch nichts mehr im Weg.

Wahrnehmung von Schwindel

Sie gehen über eine belebte Straße und tragen dabei eine schwerere Tasche auf einer Seite. Während Sie einer Bekannten gegenüber winken, greifen Sie nach Ihrem Handy. Bei alledem schaffen Sie es auch noch, den Straßenverkehr im Blick zu behalten. Fällt Ihnen etwas auf? Die meisten Menschen tun dies alles gleichzeitig, ohne darüber nachzudenken.

Was für ein Wunderwerk unser Körper doch ist und was er alles kann! Meist realisieren wir dies erst, wenn etwas nicht (mehr) funktioniert. Beim Hoseanziehen werden die wenigsten daran denken, dass sie dabei kurz auf einem Bein das Gleichgewicht halten müssen. Für viele ältere Menschen sind die beschriebenen Tätigkeiten aber eine große Herausforderung und allein schon der Gedanke an eine Karussellfahrt kann Panik auslösen.

Aber nicht erst im hohen Alter sind Gleichgewicht und Schwindel eine Herausforderung, denken Sie mal an Ihre Kindheit. Kinder können nicht am ersten Tag, an dem sie gehen können, auch länger auf einem Bein stehen. Sie müssen es lernen. Und denken Sie noch einmal an das Kinderkarussell. Kinder setzen sich dem kommenden Schwindelgefühl gezielt aus und erst nach und nach wird dieses weniger. Bei Kindern sprechen wir von »Lernen«, da es etwas Neues für sie ist. Genauso gut könnte man allerdings auch von »Training« sprechen. Damit unser Wunderwerk Körper weiß, wie er besser mit gewissen Situationen umgehen kann, müssen wir uns diesen bewusst aussetzen. Am besten funktioniert das mit Spaß und Freude. Kinder fallen nach dem schnellen Drehen auf der Stelle lachend auf den Boden. Nur, um danach direkt das gleiche Spiel noch einmal zu spielen. Entdecken Sie diese Freude an Herausforderungen und Bewegung wieder in sich – es lohnt sich!

In Balance bleiben