Der kleine innovative Hydrauliker - Dirk Schul - E-Book

Der kleine innovative Hydrauliker E-Book

Dirk Schul

0,0

Beschreibung

"Der kleine innovative Hydrauliker" ist unter anderem ein in biographischer Form erzählendes Fachbuch rund um die Hydraulik. Das Buch erzählt aus fast 40-jähriger Berufserfahrung. Beginnend mit der Neuorientierung nach der Bundeswehrpflichtzeit 1979–1980. Danach die Umschulung zum Maschinenschlosser und das Wechseln in die Selbstständigkeit. Aber es beinhaltet auch ein Statement über den jähen Absturz, der freie Fall, im ersten Drittel der Weltwirtschaftskrise 2008–2017. Zudem ist je ein Kapitel dem Mobbing (Bossing) in der Industrie und zwielichtigen Partnern gewidmet. Diese Geschichten, ob lustig oder ernster Natur, habe ich alle so erlebt. Das Buch wartet mit Erklärungen, vielen Fotos und Tipps rund um die Hydraulik auf. Ich hole auch aus meinem über 30-jährigen "hydraulischen Nähkästchen" spannende und amüsante Geschichten rund um die Fluidtechnik hervor. Anhand von Schnittmodellen, auch für Leser/innen, die nichts mit der Hydraulik zu tun haben, verständlich erklärt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 113

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dirk Schul

Der kleine innovative Hydrauliker

© 2018 Dirk Schul

2. Auflage 2023

ISBN Softcover: 978-3-347-97740-2

ISBN Hardcover: 978-3-347-97742-6

ISBN E-Book: 978-3-347-97741-9

Druck und Distribution im Auftrag :

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist Dirk Schul verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag , zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort

Kapitel 1: Erste Neuorientierung

Kapitel 2: Zweite Neuorientierung

Kapitel 3: Erste intensive Hydraulikerfahrungen und reichlich ÖL

Kapitel 4: Auftrags-und Partnersuche (Teil 1)

Kapitel 5: Weitere Hydraulikerfahrung und noch mehr ÖL sowie das aufgehen eines Zylinderkopfes

Kapitel 6: Statement unter anderem zur SIKB und zu den Seifenblasen sprühenden Politikern im Saarland während der Weltwirtschaftskrise 2008–2017.

Kapitel 7: Auftrags-und Partnersuche (Teil 2)

Kapitel 8: Vom Mobbing (Bossing) in der Industrie

Nachwort

Der kleine innovative Hydrauliker

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort

Nachwort

Der kleine innovative Hydrauliker

Cover

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55

56

57

58

59

60

61

62

63

64

65

66

67

68

69

70

71

72

73

74

75

76

77

78

79

80

81

82

83

84

85

86

87

88

89

90

91

92

93

94

95

96

97

98

99

100

101

102

103

104

105

106

107

108

109

110

111

112

113

114

115

116

117

Kapitel 1

Erste Neuorientierung

Wie schon im Vorwort erwähnt hatte ich nach meiner Bundeswehrpflichtzeit (s. Foto 1) den Anschluss verloren.

Foto 1 Bei der Bundeswehr war ich als Kradmelder für die Erkunder unterwegs.

Bevor ich zur Bundeswehr musste, hatte ich meine Arbeitsstelle gekündigt, um etwas mehr Geld auf Montagebaustellen in Frankreich zu verdienen (mein damaliger Schwager war Franzose). Dadurch hatte ich meinen Anspruch auf die Arbeitsstelle nach der Bundeswehrzeit verwirkt.

Also machte ich das, was ich schon ein bis zwei Jahre vorher, gedanklich durchgespielt hatte. Zumal ich gerade eine junge Dame aus einem vergleichbaren Milieu kennengelernt hatte.

Wir eröffneten Anfang Januar 1981 die Gaststätte „ Le Bistro“ in einer saarländischen Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken. Der Umzug fand an Silvester, am 31.12.1980, statt. Nichts war gepackt, als der Umzugslaster anrollte, also zog sich der Umzug bis fast 23 Uhr hin. Es war absolut chaotisch, doch die Stimmung war erfreulicherweise toll. Nach der Eröffnung entwickelte sich die Gaststätte vom fast leeren „Altherrentreff“ zum „Jugendtreff“. Foto 2 „Le Bistro“ im Frühsommer 1981. Da war jeden Abend tolle Stimmung und coole Musik.

Dies war auch den öfter stattfindenden „Sessions“ geschuldet, wo Freunde von mir und ich mit Gitarren, Perkussionsinstrumenten und Gesang eingängige Musikstücke spielten (s. Foto 3). Außerdem lief super coole Musik von „A“ wie AC/DC über Pink Floyd bis hin zu „Z“ wie Zappa. Da war so viel los, da flossen während der Woche pro Tag ca. 200 Liter Bier und das, obwohl wir bei schönem Wetter erst ab 18.00 Uhr geöffnet hatten. Zu der Zeit gab es noch morgens um 1.00 Uhr, wenn man keine Sondergenehmigung hatte die Polizeistunde. Über der Gaststätte hatten wir unsere Wohnung. Je nachdem wer alles nach 1.00 Uhr anwesend war, ging es dort in der Privat-Wohnung mit der Party weiter. Man war halt noch jung und brauchte nicht so viel Schlaf.

Foto 3 Aufnahme entstand während einer Session

Die Gaststätte lief super. Aber nach acht Monaten (im August 1981) war alles vorbei. Es war Schluss mit der Freundin und da Sie die Konzession auf Ihren Namen hatte, war ich leider außen vor.

Allerdings war ich zu der Zeit, was Frauen anging, ein großer „Filou“ gewesen und ich dachte zu diesem Zeitpunkt, natürlich mit neuer Freundin, dass ich so eine Kneipe überall ein zweites Mal aufmachen könnte. Ich suchte und fand in einem Stadtteil von Saarbrücken eine Gaststätte, für die ich zunächst, so war dass 1982 üblich, eine Vorkonzession erhielt. Ein paar Tage vor der Eröffnung kam Besuch vom Gewerbeaufsichtsamt. Der Vorpächter war schon ein paarmal negativ wegen Ruhestörung aufgefallen. Dies wusste auch die Brauerei, die mir die Gaststätte vermittelt hatte, und dass ich nur Erfolg haben würde mit meinem Konzept wenn ich dementsprechend „Sessions“ mit Musik durchführen konnte. Aber Vertrag ist Vertrag. Also wurde beim Nachbarn im Wohnzimmer ein dBA-Messgerät aufgebaut und meine Stereo-Anlage soweit in der Lautstärke heruntergeregelt, bis nur noch ein leises Flüstern im Wohnzimmer zu hören war. Diese Lautstärke wurde an der Stereo-Anlage als maximal fest eingestellt. Das war ganz große Klasse, wenn sich nun an der Theke zwei Leute unterhielten, hörte man nichts mehr von der Musik! Ich ließ die Vorkonzession auslaufen und war heilfroh, dass der Verpächter mich aus dem Vertrag entließ. War ja kaum etwas passiert, was groß etwas gekostet hatte, also „außer Spesen nix gewesen“ ,davon aber reichlich.

Was tun? Da ich angeblich gut reden konnte, fing ich als Vermittler beim Bertelsmann Clubcenter an. Dies bedeutete, dass meine Mitreisenden und ich, an Verkaufsständen (bestehend aus ein oder zwei Tischen mit Sonnenschirm), den vorbeieilenden Menschen Clubcenter-Verträge aufschwatzten. Man wurde nach der Stückzahl der abgeschlossenen Verträge, welche jedoch noch postalisch auf Richtigkeit der im Vertrag angegebenen Adresse geprüft wurden, bezahlt. Dies war kein Zuckerschlecken, aber man lernte jede Menge zwielichtige Gestalten kennen. Das Clubcenter war da nicht sehr wählerisch, denn wer will so einen Job schon auf Dauer machen? Da ich als Fahrer und „Vermittler“ engagiert war, hatte ich den Vorteil, dass ich für Unterkunft mit Frühstück nicht aufkommen musste. Alle anderen mussten dies aus eigener Tasche bezahlen. Man musste dringend so viele Verträge wie möglich abschließen, um einigermaßen über die Runden zu kommen, deshalb wurden die aus überwiegend jungen Leuten bestehenden Verkäufer auch „Drückerkolonne“ genannt. Das war auf Dauer nichts für mich. Also hörte ich beim Clubcenter auf, fing aber, da ich keine andere Stellung fand, für kurze Zeit erneut an.

Zwischen diesen Engagements lernte ich meine Frau fürs Leben kennen. Obwohl ich beim neuerlichen Engagement als sogenannter Organisator tätig war, stellte ich erneut fest, dass dies auf Dauer wirklich nichts für mich war und ich so auch die Frau meines Lebens nicht halten konnte. Also meldete ich mich 1984 bei der Bundesagentur für Arbeit.

Kapitel 2

Zweite Neuorientierung

Nach einer gewissen Zeit der Arbeitslosigkeit, fragte ich gezielt nach einer Umschulung. Zu der Zeit schwebte mir vor, etwas mit Hardware/Software, Koch oder KFZ-Mechaniker zu machen. Der Berater der Agentur für Arbeit zeigte sich erfreut, meinte aber: „Software/Hardware wäre nichts für mich, als Koch ist man nie zu Hause und als KFZ-Mechaniker verdient man zu wenig.“ Der Vermittler schlug mir statt dieser Berufe die Umschulung auf Mess-und Regelmechaniker vor. Na, das hörte sich ja nicht schlecht an, also willigte ich ein. Im Januar 1985 bekam ich eine Einladung von der Agentur, mich im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Saarstahl Völklingen/Werk Neunkirchen einzufinden. Außer mir waren jede Menge andere Personen anwesend und es ging auch gleich los. Es wurde auch über verschiedene Berufsbilder gesprochen. Unter anderem Dreher, Betriebsschlosser, Maschinenschlosser und Werkzeugmacher. Allerdings vermisste ich den Mess-und Regelmechaniker. Auf meine Nachfrage hieß es, dass nur in den vier aufgeführten Berufen ausgebildet würde. Anscheinend hat die Bundesagentur für Arbeit nur williges Füllmaterial für die Umschulung gesucht. Ich beschloss, wenn ich schon mal da war auf den Beruf des Werkzeugmachers umzuschulen. Die Umschulung begann am 04.02.1985.

Zu meiner größten Überraschung erfuhr ich schon am ersten Tag der Umschulungsmaßnahme, dass auch der Werkzeugmacher hier nicht ausgebildet werden kann, da die dafür benötigten Messgeräte nicht vorhanden seien. Man fasst es nicht, was einem so alles erzählt wird, so blieb mir nur noch der Maschinenschlosser übrig. Na denn, ziehen wir es durch, dachte ich.

Eine kurze Anekdote aus der Umschulungszeit möchte ich nun doch an dieser Stelle zum Besten geben. In der Zeit meiner Umschulung wurden große Teile des Neunkircher Eisenwerkes abgerissen und so wurden wir Umschüler von den Meistern mit eingebunden. Unter anderem wurde das alte Pumpenwerk, welches aus ganz vielen Rotguss-Armaturen, Rohren, Pumpen usw. bestand, durch uns komplett demontiert und diversen Schrotthändlern übergeben. Es gab auch ganz viele Elektroleitungen, die Adern aus Kupfer hatten. Selbige waren meist in unterirdischen Schächten verbaut. An eine Aktion erinnere ich mich besonders gut. Als ich mit einem anderen Umschüler, wegen seiner Größe „Langer“ genannt, solche Elektroleitungen, mit je einem Bolzenschneider bewaffnet, kappen und rausziehen sollte, fragten wir den verantwortlichen Meister, ob auch alle Leitungen stromlos seien. Dieses wurde zu unserer Zufriedenheit bejaht. Ich sagte noch vor dem Kappen der Leitung: „Langer, jetzt bloß keine Kurzschlusshandlungen“. Da zischte es, es machte kawumm und der Lange fiel um. Er sah zwar etwas „durch“ aus, aber ansonsten hatte er es gut überstanden. Ein paar Tage später wurden wir informiert, dass wir einen großen Bildschirm und diverse andere Anlagen im Werk für kurze Zeit stillgelegt hatten. Am Ende unserer Werk-Abrisszeit (s. Foto 4) gab es dann, wie es sich für echte Saarländer gehört Schwenker und Bier.

Während der Umschulung wurden drei verschiedene Kurse durchgeführt. Ein CNC-,ein Kunststoff-, und ein Hydraulik/Pneumatik-Kurs. In dem Hydraulik-Kurs, der mir lag, war ich einer der Besten. Ich wurde mit einem weiteren Umschüler gefragt, ob wir nach Kursende noch vier Wochen anhängen wollten um etwas mehr Praxis im Umgang mit der Hydraulik zu erlernen. Dies haben wir natürlich angenommen. Da durften wir nach Angabe eines Ausbildungsmeisters für eine „Zwirbelmaschine“ die komplette Hydraulik aufbauen. Dies war für uns schon eine größere Sache, hat aber prima geklappt und vor allem am Schluss war die Funktion der Maschine hervorragend. Die Umschulungsmaßnahme wurde durch eine Prüfung (welche ich erfolgreich ablegte) im Dezember 1986 abgeschlossen, offiziell beendet war sie am 08.01.1987.

Dann ging es auf Arbeitssuche. Im Gegensatz zu heute, wo fast alles über Internet läuft, konnte man damals noch bei Pförtnern von Firmen nachfragen, ob Arbeitskräfte gesucht werden.

Damals gab es auch noch keine, in meinen Augen, moderne „Sklavenhalter“, in Form von Leiharbeitsfirmen. Zumindest nicht im heutigen Umfang, zu denen man vom Arbeitsamt durchgereicht wurde, was meiner Meinung nach vom Staat gewünscht ist.

Bei dem Unternehmen, wo ich eigentlich hinwollte, sagte man mir, dass man mich ja gerne eingestellt hätte, aber die kurze Umschulungszeit ersetze halt keine reguläre Ausbildung. Diese belief sich damals auf drei Jahre. Ich ging weiter und beim nächsten Pförtner klappte es dann. Ich wurde zwar nicht in meinem Berufsbild als Maschinenschlosser eingestellt, aber immerhin, da ich autogen schweißen konnte, wurde ich als Akkordschweißer bei einem großen Abgasreinigungsanlagen-Hersteller für PKW in seinem Werk in Neunkirchen beschäftigt.

Für alt eingesessene Neunkircher: Es handelte sich um das Werk „ Menesa“. In dieser Firma gab es ein Prozentsystem für Akkordschweißer. Man musste auf mindestens 150 Prozent täglich für einen guten Lohn kommen. Es waren Schweißer dabei, die machten 180 und mehr. Das war allerdings riskant, denn ruck zuck war der „Zeitnehmer“ da und die Akkordvorgabezeit wurde dementsprechend angepasst. Auf Dauer war dies keine Beschäftigung für mich. Also bewarb ich mich nach zwei Monaten auf einen internen Aushang am „Schwarzen Brett“ als „ Einrichter“. Ich hatte den großen Vorteil, dass ich die Akkordschweißer fast alle kannte und wusste, was sie konnten. So hatte ich wiederum Zeit, durch Schweißen, für einige neue Leute die Ihren Akkord zu Anfang