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Hanna Mehring erforscht die Königsmotivik im Johannesevangelium und untersucht ihre Funktion im Gesamtkontext der johanneischen Jesus-Vita. Sie geht der Frage nach, ob und wie Jesus als idealer König literarisch inszeniert wird. An den zentralen Achsenstellen des Evangeliums wird Jesus als König bekannt: in Joh 1,35–51 durch den (späteren) Schüler Nathanael, in 6,1–21 durch das Volk nach der wunderbaren Brotvermehrung, in 12,12–19 beim Einzug Jesu nach Jerusalem und in 18,18–19,16 im Rahmen des Verhörs durch den römischen Statthalter Pilatus. Das Novum besteht darin, die differenzierte Erfassung der Christologie im Johannesevangelium mittels der motivgeschichtlichen Ausrichtung auf das hellenistisch-römische Herrscherideal als Vergleichspunkt für den König Jesus zu leisten. Mehrings Werk ist daher als ein Beitrag zur Erschließung der christologischen Konzeption des Johannesevangeliums einzuordnen. Das Auftreten des idealen hellenistischen Königs Jesus im narrativen Verlauf der johanneischen Jesus-Vita kann – so Mehring – zudem im Zusammenhang mit dem sich dort spiegelnden Konflikt der Jesus-Gruppe mit "den Juden" gelesen und auf seine Wirkungsabsicht hin befragt werden.
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