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Dieses E-Book entspricht 208 Taschenbuchseiten ... Sie sind Könige und sie herrschen über ihren Hof, ihr Land und auch über die Frauen. Diese sind fasziniert vom Reiz der Macht und von der Nähe zu den außergewöhnlichen, oft unersättlichen Majestäten. Meist sind sie groß, stattlich und haben noch so einiges mehr zu bieten. Und sie haben die Qual der Wahl. Neben ihren Gattinnen gibt es jede Menge heißer Gespielinnen, mit denen sie sich ausgiebig und auf vielfältige Weise vergnügen ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 283
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Impressum:
Der König und seine Mätressen | Erotische Geschichten
von Simona Wiles
Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2022 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © mrwed54 @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750714571
www.blue-panther-books.de
Überlass dich meinen Händen
»Rose, mein Kind, wo bist du?« Die besorgten Rufe der Mutter ließen das schöne Mädchen leise seufzend aufstehen und den Rock glattstreichen.
»Hier, Mutter! Hier bin ich!«, antwortete sie laut und trat aus der Tür der einfachen Bauernkate. Die Mutter kam mit raschen Schritten näher. Sie trug einen weiten braunen Rock, ein Hemd aus grober Wolle und derbe Schuhe. An ihrem Arm baumelte ein geflochtener Weidenkorb, aus dem allerhand Gemüse ragte.
»Gott sei Dank, dass du da bist!«
»Mutter, was ist mit dir? Was ist geschehen?« Rose betrachtete besorgt die über 50-jährige Frau mit dem schmalen Gesicht und den grau werdenden Haaren. Selten war die Mutter so aufgewühlt. Es musste etwas Schreckliches geschehen sein, dachte Rose.
»Ich war im Dorf, beim Schmied und danach bei der Kräuterfrau …«
Die Mutter setzte schwer atmend den Korb ab. Sie war den Weg bis nach Hause so schnell gelaufen, wie sie nur konnte. Seitdem der Vater von einem Baum erschlagen worden war, den er hatte fällen wollen, war sie für ihre Tochter allein verantwortlich. Sie leitete sie an, brachte ihr alles bei, was sie selbst wusste und konnte, doch eines konnte sie nicht: den Vater ersetzen. Seine Aufgabe wäre es gewesen, einen passenden Mann für die Tochter zu finden, aber nun, da er tot war, gestalteten sich die Verhandlungen mit möglichen Heiratskandidaten schwieriger, als sie gedacht hätte. Dabei war Rose die schönste Frau in dem kleinen Dorf, gerade erst 21 Jahre alt geworden und für jeden jungen Mann wäre sie ein Schmuck und eine Zierde für sein Haus.
Allerdings war Roses Schönheit sowohl Segen als auch Fluch. Ein Segen, weil die jungen Männer sich den Kopf nach ihr verrenkten und nichts lieber täten, als sie zu heiraten. Ein Fluch, weil die Familien der Heiratskandidaten eben aus diesem Grund misstrauisch waren – wer sagte denn, dass Rose bei ihrem Mann bliebe, sobald ein anderer ihr schöne Augen machte? Sie würde Herzen brechen, argumentierten die Mütter der ledigen Söhne und schüttelten die Köpfe. Insgeheim befürchteten sie wohl, dass ihre eigenen Männer toll werden könnten, wenn so ein schönes Mädchen bei ihnen im Haus als Schwiegertochter wohnte, vermutete Roses Mutter.
Ausschlaggebend für die Schwierigkeiten war jedoch, dass Roses Schönheit ihre einzige Mitgift war. Deshalb hatte die Mutter sich vorgenommen, in den Nachbardörfern nach einem Mann für ihre Tochter zu suchen.
***
Doch was sie soeben von der Kräuterfrau erfahren hatte, versetzte die Mutter in helle Sorge.
»Die alte Marthe sagt, dass der König in unserer Gegend ist!«
Rose sah ihre Mutter fragend an. Was war so schlimm daran, wenn der König durch sein Land zog und demzufolge auch hierherkam? Doch bevor sie fragen konnte, erklärte die Mutter: »Er sucht Frauen, junge Frauen, die schön sind – so wie du! Er nimmt sie sich zur Metze, bis sie seine Lust befriedigt haben und dann wirft er sie fort! Sie sind geschändet und finden keinen Mann mehr, der sie zu ehrbaren Frauen macht – o Rose!« Sie klammerte sich beschwörend an den Arm ihrer Tochter. »Versprich mir, dass du dich von ihm fernhältst!«
Rose starrte ihre Mutter an, jedoch nicht wegen der schrecklichen Folgen, die eine Frau ereilten, wenn sie in des Königs Armen gelegen war. Sondern weil gerade die Aussicht, überhaupt in des Königs Bett gelangen zu können, sie vor Freude im ersten Augenblick sprachlos machte.
Als sie sich wieder gefasst hatte, lachte sie hell auf.
»Aber Mutter! Mach dir keine Sorgen!«
»Kind, ich …«
Rose entzog der Mutter sanft ihren Arm und lächelte sie an. Sie musste sie beruhigen, sonst würde sie mit Adleraugen über Rose wachen und sie hätte keine ruhige Minute mehr.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass der König so etwas wirklich tut. Schließlich ist er der König, nicht wahr?«
»Aber die Kräuterfrau …«
»Marthe kann sich doch irren! Woher hat sie diese Kunde? Vielleicht wird nur schlecht über den König geredet, weil er der König ist und viele Neider hat?« Rose tat alles, um ihre Mutter zu beschwichtigen und den Ruf des Königs zum Guten zu wenden. Insgeheim überlegte sie jedoch bereits, wie sie den mächtigen Mann auf sich aufmerksam machen könne.
Als die Mutter ihre Tochter zwar noch immer zweifelnd ansah, aber wenigstens nicht darauf bestand, dass Rose sich nur noch in der Nähe des Zuhauses aufhalten solle, atmete die junge Frau auf. Sie wollte sich ihre Freiheit nicht durch die Sorgen der Mutter beschneiden lassen. Und was den König anging … ihr würde schon etwas einfallen, wie sie in seine Nähe kommen könne.
Rose half der Mutter, den schweren Korb in die Kate zu tragen und zerstreute deren Gedanken mit fröhlichem Geplapper. Sie wusste, wie einfach es manchmal war, die ältere Frau abzulenken, die sie geboren und aufgezogen hatte. Sie liebte ihre Mutter über alles, verdankte sie ihr doch ihr Leben und alle Fertigkeiten, die sie ihr beigebracht hatte. Nie wollte sie ihr Schaden oder Sorgen zufügen, aber wenn es um den König ging …
***
Rose hatte den König vor vielen Jahren schon einmal gesehen. Er war mit seinem Tross über die Feldwege und Straßen gezogen, hatte den einfachen Bauern und den Menschen aus der Stadt von seinem Pferd aus zugewunken und Rose hatte bei sich gedacht, was für ein schöner, edler Herr er doch war. Sie selbst musste sich hinter den Menschen verstecken, weil ihre Mutter sie vom Rand fortgezogen hatte. Trotzdem konnte sie hier und da einen Blick auf den König werfen, wie er mit einem prächtigen roten Umhang, der mit Pelz gesäumt war, auf einem weißen Pferd saß und huldvoll die Menschen am Rand des Weges grüßte. Rose wäre zu gerne näher an ihn herangekommen. Es hieß, die Berührung seines Mantels solle Wunder bewirken. Doch die Mutter hatte es nicht zugelassen, weswegen Rose tagelang nicht gut auf sie zu sprechen war. Damals war sie zu jung gewesen, aber nun war sie erwachsen. Rose war sich sicher, dass sie sich in dieser kurzen Zeit, in der sie ihn gesehen hatte, in den stattlichen König verliebt hatte. Allein wie gut er aussah, ließ ihr Herz bis in den Hals klopfen. Sein wallendes blondes Haar lag auf den starken Schultern, die nur dazu da sein konnten, um eine Frau zu beschützen. Die muskulösen Arme waren gemacht, um eine Frau zu halten, zu liebkosen, zu wärmen …
Rose wurde es heiß, als sie daran dachte, was der König mit jungen schönen Frauen in seinem Bett angeblich tat. Es war eben das, wovon sie seit Jahren träumte! Versonnen starrte sie über die Felder, deren Getreideähren sich in dem sanften Wind wiegten und in dem Sonnenschein aussahen wie Gold. Sie merkte nicht, wie die Mutter sie von der Seite ansah und leise seufzte. Sie konnte ihre Tochter nur vor dem König warnen, was sie jedoch tat oder unterließ, lag nicht mehr in ihrer Hand.
***
Rose hatte ihre Arbeit verrichtet und wollte nur noch von dem König träumen. So bat sie die Mutter, eine Weile an den nahen Bach gehen zu dürfen, um sich die Füße zu kühlen und sich in den Schatten zu setzen. Es war ein heißer Tag. Die Mutter bat sie noch einmal, sich vor dem König in Acht zu nehmen, dann durfte Rose gehen.
Sie lief zwischen den Feldern entlang und erreichte nach kurzer Zeit den Dorfbach, der an der alten Mühle entlang plätscherte und sie antrieb. Doch hier, oberhalb des Dorfteiches, hatte Rose Ruhe und konnte dem Zwitschern der Vögel lauschen, die in den Zweigen über ihr saßen. Die Bäume spendeten ausreichend Schatten, das klare Wasser brachte die ersehnte Abkühlung, und so saß Rose verträumt am Ufer und stellte sich vor, wie es wäre, dem König zu begegnen. Nach einer Weile entdeckte sie hübsche Blumen auf der Wiese neben dem Bach und beschloss, sich einen Kranz zu knüpfen. Sie setzte sich mitten in das hohe Gras, pflückte die weißen, roten und gelben Blumen um sich her und vertiefte sich völlig in ihre Arbeit. Sie wollte auch der Mutter einen kleinen Kranz binden, sodass sie Freude daran hatte.
Rose bemerkte nicht, dass auf dem Feldweg neben der Wiese Reiter auftauchten, die rasch näher kamen. Es waren vier, die Pferde schnaubten und schwitzten, die Reiter trugen Helme und dunkle Wämser mit Umhängen, die sich hinter ihnen bauschten. Erst als das Hufgetrappel lauter wurde und dann abrupt anhielt, sah Rose hoch.
»Seht, hier ist eine Maid!«, sagte der vorderste Reiter, lachte und stieg ab. »Wie heißt du, schönes Kind?« Er kam auf sie zu und grinste.
War sie damit gemeint? Rose stand auf und sah sich um. Außer ihr und den vier Reitern war niemand anderes da. Ihr Herz klopfte.
»Rose.«
»Rose. Das wird dem König gefallen«, nickte der Mann und stand nun dicht vor ihr. »Komm mit uns, schöne Rose.«
»Dem König?«
»Ja. Du kommst jetzt mit uns zu unserem König«, erklärte der Reiter und griff nach ihrem Arm. Rose konnte kaum glauben, was für ein Glück sie hatte. Diese Reiter waren Männer des Königs, sie waren tatsächlich auf der Suche nach Frauen, die sie ihm bringen konnten, und hatten sie für ihn erwählt! Anstatt sich zu wehren, wie der Reiter es wohl erwartet hatte, ging Rose widerstandslos mit und lächelte. Sie würde endlich den König sehen!
Der Mann sah sie erstaunt an, weil sie sich nicht sträubte, dann lachte er und hob sie auf sein Pferd. Seine Kumpane betrachteten Rose mit anzüglichen Blicken und machten eindeutige Bemerkungen, aber ihr Anführer, der Rose zuerst entdeckt hatte und auf dessen Pferd sie saß, warf ihnen nur einen Blick zu und sie waren still. Er stieg hinter ihr auf. Rose spürte seinen muskulösen Körper an ihrem Rücken, als er die Zügel nahm und leise schnalzte. Das Pferd setzte sich in Bewegung. Rose hielt sich gut an dem Sattel fest, um nicht herunterzufallen, denn der Mann hinter ihr trieb sein Ross an, sodass sie im Galopp über die Feldwege zu fliegen schienen.
***
Die Männer brachten sie zu einem weitläufigen Lager, das aus vielen Zelten bestand. Zwischen ihnen liefen Menschen hin und her, Pferde wieherten, das Hämmern eines Schmiedes auf einem Amboss war zu hören. Stimmengewirr erfüllte die Luft, bunt gekleidete Frauen flanierten zwischen den Männern umher und warfen ihnen verführerische Blicke zu. Es waren Huren, die mit dem Tross durch die Lande zogen und ihre Dienste anboten. Rose wunderte sich, warum der König nicht auf diese Frauen zurückgriff, wenn ihm der Schwengel anschwoll, aber eigentlich war sie froh darüber. Wäre sie sonst auf dem Weg zu ihm?
Kurz dachte sie an ihre Mutter, die vermutlich zu Hause in der gemeinsamen Kate saß und sich wunderte, warum ihre Tochter nicht zurückkehrte. Wenn sie entdeckte, dass Rose fort war, würde sie sich Vorwürfe machen, nicht besser auf sie aufgepasst zu haben. Aber Rose schob diese Gedanken beiseite, als das reich geschmückte Zelt des Königs in Sicht kam und der Mann hinter ihr sein Pferd anhielt. Sie musste ihren Blick jetzt nach vorne lenken, auf ihre Zukunft. Denn für sie war es eine Auszeichnung, mit dem König das Bett zu teilen!
Hinter ihr saß der Mann ab und half Rose vom Pferd. Seine Kumpane stiegen ebenfalls von ihren Pferden und führten sie in ein umzäuntes Stück Wiese, wo sie die jungen Burschen anwiesen, die Tiere abzusatteln und zu striegeln.
»Komm mit«, sagte der Reiter zu Rose und führte sie zu dem Eingang des königlichen Zeltes, wo er mit einer Wache sprach. Ein anderer verschwand in dem Zelt und kam kurz darauf wieder, nickte dem Mann des Königs, der Rose aufgegriffen hatte, zu und führte die schöne junge Frau in das Zelt.
Auf dem nackten Erdreich lagen kostbare Teppiche, ein Bettgestell mit weichen Decken und Kissen stand auf der rechten Seite, links waren ein Tisch und Stühle aus Holz, mit Schnitzereien verziert, aufgebaut. In der Mitte des Zeltes stand ein Thron, und auf ihm saß der König.
Rose hielt den Atem an. Er sah älter aus als vor einigen Jahren, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, aber er war immer noch stattlich. Sein Kopf mit der blonden Haarmähne war von ihr abgewandt, weil er sich mit einem seiner Höflinge besprach. So konnte Rose ihn in Ruhe betrachten.
Er trug einen Umhang, der seine linke Schulter verdeckte. Darunter konnte sie ein mit Goldfäden verziertes, dunkelgrünes Wams erkennen. Die Beinkleider waren weiß, die Füße steckten in weichen Lederstiefeln. In der Hand hielt der König einen mit Edelsteinen besetzten Kelch, den er nun zum Mund hob und daraus trank.
Dann blickte er zu Rose hinüber, die noch immer am Zelteingang stand und sich nun auf ihre Manieren besann. Sie versank in einem tiefen Knicks und schlug die Augen nieder. Sie hatte genug gesehen, um zu wissen, dass sie diesem Mann mit Freuden zu Willen sein würde.
Der König sprach sie nicht an, sondern musterte sie intensiv und winkte dann den Diener zu sich. Er sprach leise mit ihm, worauf der Diener zu Rose zurückkehrte und sie aufforderte, ihm zu folgen.
Rose war verdutzt. Wollte der König sie nicht? Schickte er sie wieder fort? Panik überkam sie, sie war kurz davor, wieder in das Zelt Seiner Majestät zurückzustürzen und sich ihm zu Füßen zu werfen, aber der Diener drehte sich in diesem Moment zu ihr um und wies auf ein kleineres Zelt.
»Dort wirst du dich waschen und umkleiden. Befehl des Königs«, sagte er und schob sie durch den Eingang.
Zwei Frauen warteten auf sie, vor ihnen stand ein Badezuber mit dampfendem Wasser. Rose war erleichtert. Der König wollte sie!
»Zieh dich aus, Mädchen, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit«, fuhr eine der Frauen sie an. Rose beeilte sich, aus ihrer groben Kleidung zu schlüpfen, dann stieg sie in das heiße Wasser, das ihre Haut rötete, und ließ sich in den Zuber gleiten. Welch ein Luxus, dachte sie und spürte die groben Hände der anderen Frau, die sofort begann, ihr Haar zu waschen. Die Erste reichte ihr ein Stück Seife und befahl ihr, sich überall zu waschen. »Vor allem dort, wo der König hinwill«, knurrte sie und beobachtete Rose, wie sie dem Befehl Folge leistete und den Duft der Seife genüsslich einatmete. Als sie fertig und auch ihr Haar gründlich gewaschen war, durfte sie aus dem Zuber steigen und erschrak nicht wenig, wie schmutzig das Wasser nun darin war.
Die Frauen trockneten sie mit weichen Tüchern ab und kämmten ihr Haar. Dann wiesen sie auf ein Gestell, auf dem ein kostbares Kleid lag.
»Zieh das an«, sagte eine von ihnen. Rose trat näher und staunte über den weichen, fließenden Stoff und das elegante Mieder. Dazu gehörte ein Untergewand aus glänzendem Stoff. So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen. Ihre Fingerspitzen glitten über das Muster.
»Mach schon!«
Rose ließ sich von den Frauen helfen, zunächst in das Untergewand zu schlüpfen. Es glitt wie kühles Wasser über ihre Haut und raschelte leise. Die Frauen kleideten sie an, sie schlossen das Mieder in ihrem Rücken, halfen ihr in das schöne Kleid, drapierten ihr langes Haar über die schmalen Schultern und drehten sie um. Diejenige, die sie zuvor angeknurrt hatte, grinste jetzt.
»Na, wenn Seiner Majestät bei diesem Anblick nicht der Schwengel anschwillt …«
»Du weißt doch, wie er ist. Nur das Beste für den König, und dieses Häppchen hier«, die Frau musterte Rose kritisch von oben bis unten, »haben wir sehr gut für ihn zubereitet!« Beide lachten, während Rose sich bemühte, die zotigen Reden zu überhören. Als sie das Badezelt verlassen wollte, riefen die Frauen sie noch einmal zurück.
»Du musst Schuhe anziehen, du Bauerntrampel!«, sagte die eine und wies auf ein Paar schöne Schnallenschuhe. »Und achte darauf, nicht damit in den Matsch zu steigen!«
Rose probierte sie an, doch entgegen dem Kleid, das ihr wie angegossen passte, waren die Schuhe ihr zu klein. Sie zwängte sich trotzdem hinein und hoffte, alsbald in dem weichen Bett des Königs zu landen, um sie nicht länger tragen zu müssen als nötig.
»Und wenn er mit dir fertig ist, Kleine, dann bringst du brav alles wieder hierher, verstanden? Die Wachen passen auf.«
Rose nickte. Sie hatte verstanden. Die kurze Hoffnung, wenigstens das Kleid behalten zu dürfen, zerschlug sich. Was hätte sie nicht alles damit machen können! Es für viel Geld verkaufen und dadurch ihre Mutter entlasten, dachte sie, als sie nach draußen trat. Oder es auf der eigenen Hochzeit als Mitgift tragen, um es danach loszuschlagen.
Vor dem Zelt wartete der Diener auf sie, der sie zu dem König bringen würde. Er musterte sie kurz von oben bis unten, und Rose glaubte, in dem Fackelschein ein anerkennendes Nicken gesehen zu haben. Mittlerweile war es dunkel geworden, die Wege zwischen den Zelten wurden mit Laternen und Fackeln ausgeleuchtet, und aus dem Zelt des Königs drang ein goldener Schimmer.
Rose folgte dem Diener und konnte es kaum noch erwarten, endlich dem stattlichen Mann gegenüberzutreten. Während des Badens war sie immer aufgeregter geworden und hatte sich beim Waschen an Stellen berührt, von denen sie wusste, dass sie Lust versprachen. Die Frauen hatten es nicht mitbekommen, weil es unter Wasser geschehen war. Doch nun zitterte Rose vor Erwartung und aufkommender Erregung.
Sie trat hinter dem Diener in das königliche Zelt und sah sich neugierig um. Das weiche Licht der Talglampen verbreitete einen goldenen Schimmer. Der König stand an dem fein geschnitzten Tisch und trank einen Schluck Wein, den er sich aus einer Karaffe einschenkte. Ein zweiter Kelch stand dort. Rose sank wie schon einmal in einen tiefen Knicks, bis sie bemerkte, dass der Diener verschwunden war und der König dicht vor ihr stand.
»Erhebe dich.« Seine Stimme klang männlich tief und sehr ruhig. Rose lief ein Schauder über den Rücken. Sie stand langsam auf und hielt den Blick züchtig gesenkt.
Der König hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinger an, bis sie ihn ansehen musste.
»Wie heißt du?«
»Rose, Eure Majestät.« Ihre Stimme zitterte.
»Rose. Der Name passt zu dir. Du bist schön und erblühend wie eine Rose.«
Sie wusste kaum, was sie darauf erwidern sollte. So schwieg sie. Die Frauen hatten ihr eingeschärft, nur dann zu reden, wenn sie etwas zu sagen habe oder der König sie etwas frage.
»Setz dich, Rose. Etwas Wein?«
Die Füße schmerzten, als Rose nickte und dem Mann mit den breiten Schultern folgte. Wein würde ihr helfen, vielleicht nicht mehr so nervös zu sein, dachte sie. Der König reichte ihr einen vollen Kelch, sie bedankte sich mit leiser Stimme und trank mit großen Schlucken daraus.
Das brachte den König zum Lachen.
»Halt ein! Nicht so schnell, schöne Rose! Sonst liegst du hernach auf dem Boden und nicht in meinem weichen Bett«, spottete er und nahm ihr den Weinkelch aus der Hand.
»Oh!«
»Hast du etwa noch nie Wein getrunken?«
»Nein, Eure Majestät. Bitte verzeiht mir.«
Er stellte den Kelch auf den Tisch und trat ganz nah an Rose heran. Sie konnte seinen herben Duft riechen, sehr männlich und … erregend, fand sie. Sie spürte, wie eine köstliche innere Unruhe von ihr Besitz ergriff, als der König sich zu ihr beugte. Seine unmittelbare Nähe wühlte sie innerlich auf. Die zunehmende Spannung in ihr ließ ihren Atem flacher werden.
»Nun, das kannst du sicher wieder gutmachen«, murmelte er und küsste sanft ihre vollen Lippen. Rose erzitterte. Endlich! Sie erwiderte den Kuss, zunächst etwas unbeholfen, jedoch mit wachsender Leidenschaft. Die Hände des Mannes begannen, ihren Körper zu erforschen. Sie strichen über ihre Hüften, ihre Taille, dann über ihren schwellenden Busen, während die Lippen das Blut in ihren Adern rauschen ließen.
Dann begann der König, ihr das schöne Kleid auszuziehen. Er zupfte geschickt an den Bändern, streifte ihr den Stoff über die Schultern, bis sie nur noch in dem Untergewand vor ihm stand. Ihr Busen hob und senkte sich schnell, sie atmete heftig, weil sie es kaum erwarten konnte, seine Hände auf ihrer nackten Haut zu spüren. Seine Blicke zogen sie aus, noch bevor seine Finger es taten. Der König nahm ihre schmale, zitternde Hand und geleitete sie zu dem Bett, wo weiche Kissen und warme Decken sie erwarteten.
Doch anstatt ihr auch das Untergewand auszuziehen, trat er einen Schritt zurück und begann sich selbst auszuziehen. Er warf den Umhang achtlos auf den Boden, schlüpfte aus den weichen Lederstiefeln und streifte seine Beinkleider ab. Nun stand er in einem weißen Unterhemd vor ihr, das bis auf die Oberschenkel reichte und seiner muskulösen Gestalt schmeichelte. Es betonte seine kräftigen Schultern. Roses Blick wanderte hinunter zu seinen Beinen, wo sie glaubte, etwas gesehen zu haben, das ihren Atem schneller werden ließ.
Der König lächelte. In diesem Augenblick war er weniger der Herrscher als ein Mann, der eine schöne junge Frau vor sich hatte, die er begehrte. Ihre Schönheit schien ihm den Atem zu verschlagen, als er ihr das letzte Gewand über den Kopf zog. Rose erschien es wie eine Ewigkeit, in der der König sie lüstern anstarrte und von oben bis unten musterte. Sie war froh, in dem Bad gewesen zu sein – so wusste sie, dass kein Makel wie schlechter Geruch oder Schmutz an ihr kleben konnte. Dennoch schlug sie züchtig die Augen nieder. Denn trotz ihres Begehrens, endlich von dem König entjungfert zu werden, empfand sie Scham über ihre Nacktheit.
Sie spürte wieder seine Hand unter ihrem Kinn und hob den Blick. Seine dunklen Augen glühten vor Leidenschaft, als er sich erneut über sie beugte und von ihren Lippen kostete.
***
Er hob sie hoch und legte sie behutsam auf dem weichen Bett ab, während Rose leise keuchte. Wieder trat der König einen Schritt zurück und zog sich das Hemd über den Kopf. Es landete auf dem Boden. Rose stockte beim Anblick des nackten Mannes der Atem. Sie ließ ergriffen ihren Blick über die muskulösen Arme und die breiten Schultern gleiten. Dann über die Brust, die der flackernde Schein der Lampen in dem Zelt golden färbte, und weiter hinab zu seinem Bauch und den Hüften. Der König war schön, fand Rose. Sein Körper war sowohl im Kampf als auch in ritterlichen Turnieren gestärkt, er war muskulös und geschmeidig. Und zwischen seinen Lenden befand sich das, was Rose in diesem Moment begehrte, mehr als alles andere auf dieser Welt. Es erhob sich, stark und kräftig und ebenso schön wie der Rest des Körpers. Sie starrte wie hypnotisiert auf diesen Stab, der deutlich die Erregung des Königs ausdrückte.
Er kam nun näher, auf sie zu und lächelte.
»Ich werde dir nicht wehtun«, versprach er mit beruhigender Stimme.
Rose konnte ihn nur stumm ansehen und sich an seinem Anblick laben. Sie lag auf dem weichen Bett inmitten der Kissen und fieberte geradezu dem Moment entgegen, in dem dieser Mann sich zu ihr gesellte.
Er stieg zu ihr und begab sich neben sie. Seine Finger strichen ihr behutsam das Haar aus dem Gesicht, dann küsste er sie auf den Mund. Rose genoss, wie sie miteinander verschmolzen. Der König öffnete ihre Lippen mit seiner Zunge und tauchte in ihren Mund ein. Rose öffnete ihn weit und ließ ihre Zunge mit seiner tanzen, sie bog ihren Kopf zurück und drängte ihren Körper an den des Mannes. Sie spürte an ihren Hüften, wie hart er war, fühlte sein Begehren und ein triumphierendes Glücksgefühl erfüllte sie. Nein, sie hatte noch nie bei einem Mann gelegen, aber wenn sie den König liebte, dann, so war sie sich sicher, konnte sie nichts falsch machen!
Seine Hände erforschten ihren Körper. Eine Hand strich über Roses Schenkel und wagte sich behutsam nach oben, die andere spürte mit den Fingerspitzen vorsichtig den Rundungen ihrer Brüste nach. Rose erschauerte unter dieser Berührung und dem noch immer anhaltenden Kuss. Sie öffnete unwillkürlich ihre Schenkel, als die tastenden Finger weiter nach oben glitten, dorthin, wo es mittlerweile vor Lust und Begierde brannte und nur der König dieses Feuer würde löschen können. Als er seine Haltung verändern wollte und sich dabei halb aufrichtete, folgte Rose seiner Bewegung. Ihre Lippen klebten förmlich an seinen, sie konnte und wollte diesen Kuss nicht beenden, und so richtete sie sich mit ihm auf. Der König genoss dies in vollen Zügen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er sich sanft von Rose löste, um mit seinem Mund ihre heiße Haut zu streifen. Er glitt an ihrem Hals hinab, bis er bei ihren Brüsten angekommen war. Dort umschlossen seine Lippen eine ihrer Knospen, sie saugten daran. Rose stöhnte lustvoll auf und versuchte, sich an den harten, muskulösen Körper des Mannes zu pressen. Sie wollte kein Quäntchen Luft zwischen ihrer und seiner Haut haben, sondern mit ihm verschmelzen. Der König lachte leise.
»So leidenschaftlich? Andere junge Frauen in deiner Situation sind das völlige Gegenteil«, scherzte er amüsiert.
Rose sah ihm in die Augen. Ihre Wangen glühten.
»Ich liebe Euch schon lange, Eure Majestät«, bekannte sie. Seine Augen wurden dunkel.
Ihre Haut prickelte, ihr Körper zitterte vor Erregung, als sie sich an ihn drängte, während seine Lippen wieder mit ihren verschmolzen. Als er ihre Hüfte umfasste und ihre Schenkel streichelte, ging ihr Atem noch schneller. Sein Kuss war so fordernd, dass Rose laut stöhnte. Dann plötzlich ließ er von ihrem Mund ab, seine Zunge wanderte ihren Hals hinab, immer tiefer, bis hin zu ihren Brüsten. Die zarten Knospen reckten sich ihm wollüstig entgegen. Der König umschloss eine von ihnen mit seinen Lippen, gab sie wieder frei und ließ seine Zunge mit ihr spielen.
Rose rang nach Luft. Sie suchte Halt an den Schultern des Mannes, warf dabei den Kopf zurück und genoss die Liebkosung. Als der König kurz von seinem lustvollen Treiben abließ, verspürte Rose Enttäuschung und blickte an sich herab. Er wandte sich ihrer zweiten Brust zu, nahm auch deren Spitze in seinen Mund und saugte sanft an ihr, bevor er seine Zunge über sie schnellen ließ. Was er mit ihr machte, schien er zutiefst zu genießen. Er spielte mit ihren Brüsten, die sich ihm entgegenwölbten. Dieser Anblick steigerte Roses Lust nur noch mehr.
Sie setzte sich auf und öffnete den Mund. Alles in ihr verlangte nach ihm, sie wollte seine Küsse, ihn selbst, alles von ihm. Sie tauchte in die Wollust seiner fordernden Küsse ein und merkte kaum, dass der König sie rücklings auf das Bett legte. Mit seinen Lippen liebkoste er ihr Ohr, wanderte erneut tiefer und bedeckte ihren Hals, ihre Schultern und ihre Brüste mit seinen Küssen. Doch diesmal ging er weiter, glitt über ihren flachen Bauch und erforschte nun auch die Innenseiten ihrer Schenkel mit seinem Mund. Rose spürte jede einzelne Berührung, ihre Haut glühte und sie hatte das Gefühl, dass es nur noch einer einzigen Liebkosung bedurfte, und sie würde zerschmelzen. Doch dazu kam es nicht. Geschickt fachte der König ihre Lust immer wieder an, bis er dort angekommen war, wo ihre empfindlichste und erregendste Stelle war. Dort senkte er seinen Kopf zwischen ihre Schenkel. Rose schrie begeistert auf. Ihr Körper spannte sich vor Erregung an. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass ein Mann ausgerechnet dort … oh … so schön … ja, so …
Weiter konnte sie nicht denken, denn alles um sie herum versank, als eine unglaubliche Welle der Lust sie ergriff und so hochtrug, dass sie aufschrie und sich mit einer gewaltigen Leidenschaft aufbäumte. Sie bebte und zitterte, während ihr fast die Tränen kamen und sie sich kaum fassen konnte. Sie nahm den König erst wieder wahr, als er seine Lippen von ihr nahm, sie anlächelte und ihre Taille mit seinen starken Händen ergriff. Er drehte sie um, als sei sie ein Leichtgewicht. Rose schnappte überrascht nach Luft, doch sie wehrte sich nicht. Als er dann noch ihre Hüften umfasste und sie etwas hochzog, war Rose völlig verwirrt.
***
Sie spürte, wie seine Hände erneut auf Entdeckungsreise gingen, wie sie den schlanken Rücken streichelten, den Kurven und Rundungen ihres Körpers folgten und zwischen ihre Beine schlüpften, um die Stelle wiederzufinden, deren Berührung Rose so sehr erregt hatte. Sie stöhnte leise auf, als er sie dort berührte und streichelte und sie fühlte die Nässe, die seine tastenden Finger verteilten und den harten Stab, der sich an ihre Schenkel presste. Dann drang der König in sie ein.
Rose rang nach Atem. Ein kurzer, scharfer Schmerz durchfuhr sie, doch er währte nicht lange. Der König glitt behutsam in sie hinein. Er füllte sie aus, tauchte tiefer und rieb ihr Innerstes so köstlich, dass ihr Körper sich erneut vor Erregung anspannte. Zusätzlich spürte sie seine Hand, die um ihren Bauch glitt und diese herrliche sensible Stelle streichelte, während die andere Hand an ihrer Hüfte lag und sie vor- und zurückführte. In ihr glitt sein königliches Zepter hin und her. Rose keuchte und schrie immer wieder erregt auf, bis das köstliche Treiben wie eine Flut über ihr zusammenschlug und sie bereits nach kurzer Zeit erschauerte. Ihre Muskeln zogen sich um den harten Stab in ihr zusammen.
Der König wartete in äußerster Erregung, bis Rose sich beruhigt hatte – dann liebkoste er sie erneut mit seinen Fingern, während er sich ihr für einige Momente entzog. Rose stöhnte unter seiner Liebkosung; er streichelte diese köstliche Stelle und entfachte ihr Feuer erneut. Sie schüttelte fast ungläubig den Kopf, erstaunt darüber, dass sie schon wieder vor Lust kaum denken konnte.
Als der König dann in sie eindrang, schrie sie überrascht und erleichtert auf. Er war es, der dieses Feuer löschen konnte, deshalb brauchte sie ihn. Ihn und keinen anderen. Er nahm sie wie ein Mann, ein echter König, wobei er sich diesmal weniger behutsam gebärdete. Sein Stab drang in sie ein und schien größer zu sein als zuvor, doch das bildete sie sich vielleicht nur ein. Rose konnte nicht anders, sie bewegte sich mit ihm, als ob ihr Körper einer unsichtbaren Macht gehorche. Sie stemmte sich mit ihren Fäusten gegen die weiche Matte unter ihr und fühlte, wie der König in ihr schneller wurde. Seine Finger gruben sich in ihre weiche Haut an den Hüften und packten sie fest, aber Rose spürte das kaum. Alles in ihr konzentrierte sich auf seinen Stab, auf seine Lust und auf die empfindliche Stelle, die er mit jedem Stoß berührte. Sie schwoll an, dem Mann entgegen, der hinter Rose keuchte und sich in ihr bewegte. Sie stürmten gemeinsam den Gipfel hinauf, wo sie stöhnend kurz verweilten und dann ihre Lust zelebrierten.
***
»Du hast einen kleinen Wunsch frei«, sagte der König. Er hatte sich allein angekleidet, nachdem sie sich die halbe Nacht lang geliebt hatten. Rose bereute keinen Augenblick davon. Nun lag sie noch immer nackt auf dem königlichen Bett, was sie beschämte. Sie beeilte sich, aufzustehen und die Kleidung anzuziehen, die sie nur wenige Zelte weiter wieder abgeben musste. Sie sah auf, als der König diesen Satz sagte. Er lächelte sie an.
Sollte sie ihn bitten, bei ihm bleiben zu dürfen? Kurz dachte sie darüber nach, aber ihr schlechtes Gewissen ihrer Mutter gegenüber meldete sich. Sie rang sicher vor Sorge mit den Händen und wusste nicht, wo ihre Tochter war. Dann fiel Rose ein, was sie sich vor Stunden gewünscht hatte. Sie sank in dem Untergewand vor den König und beugte den Kopf, um ihrer Bitte Nachdruck zu verleihen.
»Eure Majestät – ich danke Euch für Eure Güte. Ich wünschte, ich dürfte dieses Kleid als Erinnerung an diese Nacht behalten …«
War ihr Wunsch zu vermessen? Sie wartete mit gesenktem Kopf und mit klopfendem Herzen auf die königliche Antwort. Dieses Kleid war kostbar und könnte ihre Zukunft sichern. Als der König antwortete, atmete sie auf und küsste seinen Ring, den er ihr hinhielt.
»Mehr wünschst du nicht? So sei es denn … nimm es mit.«
Die saftigen Damen des Königs
Der Bruder des Königs sah sich zufrieden in dem Festsaal um. Die Gäste, die zu Ehren seines Geburtstages gekommen waren, saßen an einer üppig gedeckten Tafel. Er selbst flankierte den König, auf dessen anderer Seite ihr gemeinsamer Oheim seinen Teller erneut volllud. Die Gemahlin des Königs war vor über einem Jahr im Kindbett verstorben, mit ihr der Säugling. Seitdem hatte König Leopold sich noch nicht um eine zweite Vermählung bemüht.
Drei Spielleute fiedelten eine fröhliche Melodie und führten dazu ihre Kunststücke vor. Der Saal war reich geschmückt, große Kandelaber verbreiteten schimmerndes Licht und erhellten den Raum, und die Motive auf den Wandteppichen schienen lebendig zu werden.
»Gefällt es dir?« Der König neigte sich seinem jüngeren Bruder zu und lächelte.
»Sehr!« Prinz Tristan verbarg seine Ungeduld, so gut er konnte. Denn sein mächtiger Bruder, der ihm wohlwollend zugetan war, hatte noch immer nicht verraten, welches Geschenk er ihm überreichen wollte. Doch der König kannte ihn zu gut.
»Sicher bist du neugierig auf dein Geschenk«, schmunzelte König Leopold.
»Ich gestehe, das bin ich«, seufzte der Prinz.
»Nun, du bist heute volljährig geworden. Und ein Mann muss sich die Hörner abstoßen, bevor er sich vermählt.«
»Aber Leopold, du willst doch nicht ausgerechnet jetzt …«, begehrte Prinz Tristan auf in der Befürchtung, der König wolle die fruchtlose Debatte um eine künftige Hochzeit, die seit Wochen zwischen ihnen herrschte, ausgerechnet an diesem Ehrentag vor allen Leuten weiterführen. Doch sein Bruder hob die Hand und bat um Einhalt.
»Nein. Ich habe ein Geschenk für dich, das dir mit Sicherheit gefallen wird.«