Der magische Stift - Eva Gitta Glöckner - E-Book

Der magische Stift E-Book

Eva Gitta Glöckner

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Beschreibung

Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto und das Anliegen der Autoren. Fragst du dich auch manchmal, warum du das Gefühl hast, immer den selben Fehler zu machen? Nervt es dich, ständig dem selben Typ Lebenspartner aufzusitzen, obwohl du doch weißt, dass er nicht der richtige für dich ist? Hast du oft das Gefühl, dass, wenn du jemanden zum Reden brauchst, gerade dann keiner Zeit hat? Hast du schon mal Intimes an "Freunde" weitergegeben, um es dann von Fremden zu hören? Willst du in Zukunft all das vermeiden und trotzdem deine Fragen an dich und das Leben zu deinen Gunsten klären? Dann haben wir hier eine kleine Geschichte für dich als Mut machende Anleitung!

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Seitenzahl: 45

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Ich hatte schon lange nichts mehr von meiner Freundin Joy gehört.

Warum ich gerade heute an sie denken musste, erschloss sich mir nicht sofort.

Ich hatte kein Foto in die Hand bekommen.

Ich fand auch nicht zufällig einen Brief von ihr, beim Durchsuchen meiner Papiere nach der PIN-Nummer für meine neue Postgirokarte.

Es war vielleicht die Unordnung, die in meinen Unterlagen herrschte.

Ich dachte jedenfalls, Joy hätte dieses Chaosproblem erst gar nicht. Sie hat Ahnung von Buchhaltung und bei ihr ist garantiert alles ordentlich sortiert und abgeheftet.

Das Telefon schrillte durch meine Gehirnwindungen.

„Hallo, Irene. Hier ist Joy. Wie geht es dir?“

„Haben dir die Ohren geklingelt?“

„Wieso?“

„Ich habe gerade an dich gedacht und es geht mir hervorragend, abgesehen von dem Durcheinander auf meinem Schreibtisch.“

Wir plänkelten so ein wenig hin und her, von Gesundheit und Geldern über das Wetter, die Tomaten im Garten, bis hin zu Träumen und Urlaubsvorstellungen. Dann kam Joy zum eigentlichen Zweck ihres Anrufes.

„Irene, ich würde dich gern treffen, auf einen Kaffee vielleicht. Ich habe eine Überraschung für dich.“

„Eine Überraschung? Für mich? Na, das klingt ja schon interessant genug. Wann und wo?“

„Geht es schon heute Nachmittag? Ich bin doch dann für die nächsten Monate weg, wie du weißt. Sagen wir sechzehn Uhr im „Klosterstübchen“?

„He, spielst du damit auf mein Noch-Immer-Single-Dasein an?“

Wir lachten beide.

„Nein. Auf den Glauben.“

„Gut, ich werde da sein.“

Erst, als ich aufgelegt hatte, ging mir auf, was Joy zuletzt gesagt hatte – auf den Glauben?

Was sie wohl damit meinte?

Aber dafür war ja später noch Zeit, denn, huch, plötzlich hielt ich den Zettel mit meiner PIN-Nummer in der Hand.

Gefunden!

Welch ein Zufall?!

Kurz vor der vereinbarten Zeit schlenderte ich durch das schmale Gässchen, in dem das Klosterstübchen beheimatet war. Fachwerkhäuschen strahlten frisch renoviert und vermittelten mir ein anheimelndes Gefühl des Geborgenseins.

Vom himmlischen Blauschimmer war nicht viel zu erkennen an diesem kleinen Himmelsgeviert über den Dächern. Dafür war es hier unten angenehm kühl zwischen diesen altehrwürdigen Mauern.

Das letzte Haus vor der Klostermauer beherbergte das gemütliche „Klosterstübchen“, wo es alles gab, vom Wasser über Kaffee bis zu alkoholischen Getränken, und das über ein hervorragendes Speisenangebot verfügte.

Um diese Zeit zog der Duft von frisch Gebackenem durch die Gasse.

Ich trat ein. Hier in diesen Räumen hatten schon vor langer Zeit die Mönche ihr selbst gebrautes Bier getrunken und die noch aus dieser Zeit stammende Einrichtung versetzte jeden Besucher sofort in eine andere Ära.

Die lauschigen Nischen waren geradezu geschaffen für geheime Pläusche oder das Schmieden von Komplotten.

An unserem Stammtisch wartete schon Joy auf mich. Nach einer herzlichen Begrüßung durchstöberten wir erst einmal die umfangreiche Karte. Joy entschied sich für einen Klosterbruderkaffee und ein Stück frischen Erdbeerkuchen.

Mir war ein Schokoladeneisbecher lieber, abgerundet von einer Tasse grünem Tee mit Vanillearoma.

Die Bestellung wurde gebracht und so, wie sich der Duft des Tees mit dem Kakaoschmelz des Kaffees vermischte, vermischten sich unsere Gedanken.

Wir beide konnten Stunden lang amüsante, aber auch interessante und tiefgründigere Gespräche führen. Aber heute siegte doch endlich meine Neugier, tat doch Joy so überhaupt nicht der Gleichen.

„Entschuldige, dass ich dich unterbreche. Aber jetzt möchte ich doch so langsam wissen, was für eine Überraschung du für mich hast.“

„Ich dachte schon, du würdest nie fragen!“

Joy lachte, kramte in ihrer Riesenhandtasche und zog ein kleines längliches Päckchen hervor. Sie legte es mir feierlich vor die Nase.

Erstaunt schaute ich darauf.

„Das ist kein richtiges Geschenk, oder?“

„Nun ja, ein bisschen, aber auch nicht wirklich. Du sollst ES benutzen.“

Nachdem ich immer noch das Päckchen anschaute wie das

Kaninchen die Schlange und meinen nicht funktionierenden Röntgenblick anzuwenden versuchte, sagte Joy schließlich etwas ungeduldig:

„Nun mach es endlich auf. Es beißt nicht.“

Vorsichtig, als ob ich hinter der ganzen Sache eher eine Briefbombe vermuten würde, löste ich die Schleife und faltete das rote, Gold bedruckte Papier auseinander. Zum Vorschein kam ein gelbes Holzkästchen mit Schiebedeckel. So eins, was als erste Federtasche oder Aufbewahrungsort für Federkiele diente. Behutsam schob ich den Deckel auf und nahm den Stift heraus, der da einsam auf einer roten Samtunterlage ruhte.

„Das ist aber ein sehr edles Teil.“

Während ich den Gegenstand in der Hand wog, betrachtete ich ihn so ausführlich, als müsste ich die Teile zählen, aus denen er bestand.

Es handelte sich um einen Kugelschreiber. Sein Gewicht ließ darauf schließen, dass das Gold nicht nur ein einfacher Überzug war. Die Mitte des Stiftes, seine Taille quasi, umwand ein Gürtel aus echtem Tigerauge. Der Druckkopf war mit demselben Material verziert.

Bewundernd drehte ich das edle Geschenk in meinen Händen.

Der Kugelschreiber lag fantastisch in meiner Hand, so als würde er schon immer dahin gehören.

Zum Dank umarmte ich meine Freundin etwas stürmischer als ich es normaler Weise tue.

„Womit habe ich überhaupt so ein ausgefallenes Geschenk verdient?“

Joy lächelte auf ihre hintergründige Art.

„Oh, sieh es als Dankeschön für deine Freundschaft, die Zeit, die du mir widmest. Dafür, dass du einfach mal zuhören kannst. Es fallen mir viele Gründe ein.“

„Ich danke dir von ganzem Herzen, obwohl das doch nicht nötig gewesen wäre. Aber du hast von einer Überraschung gesprochen. Nicht, dass du mich nicht mit deinem ausgefallenen Geschenk überrascht hättest. Aber so, wie du es am Telefon gesagt hast, steckt da wohl mehr dahinter.

Stimmt's oder habe ich Recht?“

Erwartungsvoll schauten wir uns in die Augen.

„Da bist du schon mal auf dem richtigen Weg, liebe Irene.