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Das Buch beschreibt den Weg der Evangelischen Kirche in Ostdeutschland vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Wiedervereinigung Deutschlands. Die weithin quellengestützte Darstellung behandelt in einer zeitlichen Abfolge wichtige Aspekte des Gesamtgeschehens: die geistliche und institutionelle Erneuerung der Kirche, den Abbruch volkskirchlicher Tradition unter dem Druck der ideologischen Diktatur, den theologischen und kirchenleitenden Umgang mit sich wandelnden Situationen, das Ringen um die Einheit der Kirche im geteilten Deutschland, die wachsende Bedeutung der Ökumene und die zunehmend offene Aussprache in der Kirche, die der friedlichen Revolution zum Wort und auf den Weg verhalf.
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Seitenzahl: 546
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Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen
IV/3
Herausgegeben von
Ulrich Gäbler und Johannes Schilling Begründet von
Gert Haendler und Joachim Rogge
Rudolf Mau
Der Protestantismus im Osten Deutschlands (1945 –1990)
Die Deutsche Bibliothek – Bibliographische Information
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
2., korrigierte Auflage 2011
© 2005 by Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Leipzig
Alle Rechte vorbehalten
Layout: Jochen Busch, Leipzig
ISBN 9783374035595
www.eva-leipzig.de
Von 1945 bis 1989 lebten die Menschen im Osten Deutschlands unter dem Diktat der sowjetischen Besatzungsmacht und der mit totalitärem Anspruch herrschenden SED. Fünfzehn Jahre nach dem epochalen Wandel von 1989/90 aber scheint, während das Brandmal des nationalsozialistischen Jahrzwölfts unauslöschlich bleibt, die Erinnerung an die zweite deutsche Diktatur selbst für viele, die sie erlebten, zu verblassen. Schon während des fast halben Jahrhunderts ihrer Dauer war die lebensweltliche Eigenart der kommunistischen Herrschaft mit politischem Anpassungsdruck und weltanschaulicher Indoktrination einem Begreifen von außen her nur schwer zugänglich. In der „Ostzone“ und späteren DDR blieben die Kirchen, anders als in benachbarten Ostblockländern, zwar institutionell autonom. Doch setzte die ideologische Diktatur alles daran, sie in eine gesellschaftlich irrelevante Nische zu drängen, aus der dann auf Abruf Beifall für eine Politik, die den Sinn aller Geschichte zu erfüllen behauptete, ertönen sollte. Die volkskirchliche Tradition des anfangs noch überwiegend protestantischen Stammlandes der Reformation erlitt starken Abbruch. Im Rahmen eines gesamteuropäischen Situationswandels aber wurde die Evangelische Kirche aufgrund dessen, was sie mit ihren schrumpfenden Gemeinden unspektakulär und scheinbar unpolitisch geblieben war, besonders von jungen Menschen geradezu neu entdeckt als Raum eines anderen geistigen und kulturellen Horizonts, einer Sprache und Denkweise, die zum offenen Fragen nach Wahrheit und Menschenwürde ermutigte. Im Laufe eines Jahrzehnts ermöglichte die relativ schützende, so aber auch umsichtig zu erhaltende verfasste Kirche eine Ereignisfolge von zunehmender Dichte und wachsender Resonanz, mit der sie zum Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution wurde.
Der Eindruck, man habe, indem sich so der Bann der Angst löste und die SED-Diktatur erlosch, eine „protestantische Revolution“ erlebt, wurde rasch überlagert durch die Entdeckung, dass auch die Kirche kein Stasi-freier Raum gewesen war und dass auch sie, zwar anders als die Masse der DDR-Bürger und doch analog, den Zwängen der Diktatur Rechnung getragen, sich „angepasst“ hatte. Diese Ansicht beherrschte im Zusammenhang mit politischen Konstellationen für Jahre die öffentliche Debatte. Daneben aber gab es nach einem überbordenden Bekunden persönlicher Erfahrungen auch eine vielgestaltige gezielte Nachfrage zum Weg der Kirche unter der kommunistischen Diktatur. Sie ergab ein weit gefächertes Spektrum von Daten, Vermutungen und Einsichten durch Aussagen von Zeitzeugen, biographische Beiträge und Textdokumentationen, durch Studien zu besonderen Vorgängen und theologischen Orientierungen, zu kirchlichen Arbeitsfeldern, Personen und Institutionen. Daneben blieben manche Aspekte, wie etwa das Profil und die spezifischen Erfahrungen einzelner Landeskirchen, bislang wenig beachtet.
Nicht selten zeigen Publikationen zum Weg der Kirche unter der SED-Diktatur die Problematik selektiver Wahrnehmung. Wegen der Nichtbeachtung oder falschen Gewichtung von Situationen gab es Fehlurteile besonders hinsichtlich des kirchenleitenden Handelns. Deshalb gilt im Folgenden dem Verhältnis von Staat bzw. Partei und Kirche(n) die erste Aufmerksamkeit. Daneben bleiben die Konstanten und die Varianten im Leben von Christen und Gemeinden im Blick. Besondere Beachtung gilt der geistlichen Bewältigung von Konflikten und der auf verschiedenen Ebenen geleisteten theologischen Arbeit zu Fragen des Lebens der Christen und des Auftrags der Kirche. Bei im Einzelnen unterschiedlichen Positionen, situativer „Anpassung“ und Bereitschaft zu konkreter Kooperation blieb der fundamentale Gegensatz zwischen der ideologischen Diktatur und dem Christusglauben mit seinem Auftrag zu Zeugnis und Dienst gesamtkirchlich stets bewusst; dafür sorgte schon die harte staatliche Position im nie unterbrochenen Konflikt über Ziele und Praxis von Erziehung und Bildung. Doch gab es stets auch innerkirchliche Gründe dafür, dass die Kirche im Osten Deutschlands auf der ganzen Strecke jenes Weges eine „Konfliktbewältigungsgemeinschaft“ (Johannes Hempel) war. Das zeigte sich nicht zuletzt im Scheitern des von Vielen unterstützten und beinahe gelingenden Versuchs, traditionsbedingte Differenzen zugunsten der Bildung einer gemeinsamen Kirche zu überwinden.
Entsprechend dem mit dem Titel dieses Bandes – Der Protestantismus im Osten Deutschlands (1945–1990) – bezeichneten geographischen und zeitlichen Rahmen bezieht sich die folgende Darstellung auf die landeskirchlich verfasste Evangelische Kirche in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Der Protestantismus im weiteren Sinne von religiösen Einstellungen und Assoziierungen über jenen institutionell-kirchlichen Rahmen hinaus kann nicht ausdrücklich thematisiert werden. Das Spektrum der protestantisch geprägten Freikirchen in der DDR wird in einem Kapitel des jüngst erschienenen Bandes von Karl Heinz Voigt (KGE III/6) behandelt, der unzureichenden Forschungslage wegen aber ohne den politischen Aspekt.
Eigenes Erleben von der Abiturphase bis nahe an die Emeritierung blieb nicht ohne Einfluss auf die Darstellung. Meinem Freund Friedrich Winter danke ich für ein sachkundig-kritisches Teilnehmen an der Bearbeitung des Themas, eine erste Lesung des Manuskripts und wichtige Hinweise, ebenso auch Max-Ottokar Kunzendorf, Archivrat i. R. der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Johannes Schilling gab verständnisvolle Hinweise für behutsame, im Rahmen dieser Reihe notwendige Kürzungen des Gesamttextes. Meiner Frau danke ich für die geduldige Begleitung der Arbeit und mehrfaches Lesen im Endstadium vor allem zugunsten nichttheologischer Leser. Ein herzlicher Gruß gilt aus langjähriger Verbundenheit Gert Haendler, dem Mitbegründer dieser Reihe, der die Bearbeitung des Themas mit besonderem Interesse begleitet hat.
Cover
Titel
Impressum
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Kapitel 1: Sowjetische Besatzung und Neuordnung der Volkskirche. Ost-West-Konfrontation und wachsende Pressionen (1945–1952)
A Kontinuität und institutioneller Neubeginn
1. Erste Erfahrungen unter dem Besatzungsregime
2. Neue Landes- und Provinzialkirchenleitungen
3. Altpreußische Union und lutherisches Bekenntniskirchentum
4. Evangelische Kirche in Deutschland und „Kirchliche Ostkonferenz“
B Geistliche Orientierung und kirchliche Agenda
1. Das Mandat der Kirche: Geistliche Erneuerung
2. Kirchlicher Umgang mit der DC- und NS-Vergangenheit: „Wiederherstellung eines bekenntnisgebundenen Pfarrerstandes“
3. Selbstverständnis und öffentliches Auftreten der Kirche
4. Kirche als Anwalt der Menschen in der Nachkriegsnot
5. Staat-Kirche-Verhältnis in den ersten Nachkriegsjahren
C Wachsende Spannung zwischen Staat und Kirche 1948–1951
1. Gesamtpolitischer Situationswandel
2. „Kirche“ in der ideologischen Optik und politischen Praxis der SED
3. Konfrontationen im Vorfeld der ostdeutschen Staatsgründung
4. Staat-Kirche-Verhältnis in den ersten Jahren der DDR
5. Friedenswort der EKD 1950 und neue Konflikte
6. Berliner Kirchentag 1951: Entgegenkommen und harte Linie
D Konsolidierung des kirchlichen Lebens und Wirkens
1. Gesangbuch und Lebensordnung
2. Ausbildung für den kirchlichen Dienst
3. Kirchliches Mitarbeiterrecht
4. Gliedkirchliche Zusammenschlüsse
Kapitel 2: Totalitäre Kulturrevolution. Angriff auf die volkskirchliche Tradition (1952–1961)
A „Aufbau des Sozialismus“ und Kirchenkampf 1952/53
B Übergangsphase 1954/55
C Politischer und ideologischer Druck 1956–1958
1. Die Forderung politischer Loyalität
2. EKD-Synode 1956: „Raum für das Evangelium in Ost und West“
3. Staat-Kirche-Konfliktfelder 1956–1958
4. Staat-Kirche-Verhandlungen und die Erklärung von 1958
D Krisenjahre 1959–1961
1. Forcierung der sozialistischen Kulturrevolution
2. Geistliche Orientierung für das Leben in der DDR
3. Berlin-Ultimatum und kirchliche Reaktionen
4. Sozialisierungsterror auf dem Lande und wachsender Flüchtlingsstrom
5. Der „Staatsratsvorsitzende“ Ulbricht. Milderung der Konfrontation
Kapitel 3: Die Mauer. Zeugnis und Dienst der schrumpfenden Kirche (1961–1969)
A Kirchliches Reagieren auf die Mauer-Situation
1. Kirchenleitung östlich der Mauer: Bischofsamt in Berlin-Brandenburg
2. Differenzierungskurs der SED: Der „Thüringer Weg“
3. Anleitung zu aktuellem Bekennen: „Zehn Artikel“ und „Sieben Sätze“
B Wegsuche im DDR-Alltag
1. Minorisierung und konzeptionelle Überlegungen
2. Neue Gesetze. Gespräche zwischen Funktionären und Geistlichen
3. Theologie in staatlicher und kirchlicher Verantwortung. Reformationsjubiläum 1967
C Krise der EKD und Gründung des DDR-Kirchenbundes
1. Bekenntnis zur Einheit der EKD. Neue DDR-Verfassung. Erwartungen und Konfrontationen (1967/68)
2. Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR
Kapitel 4: Lernwege der Eigenständigkeit „im Sozialismus“ (1969–1978)
A Kirchenverfassung und SED-Politik
1. Kirchenbund und EKD
2. Kirche der Union in „zwei Bereichen“
3. Regionalisierung des Bischofsamtes in Berlin-Brandenburg
4. Staatliche Anerkennung des Kirchenbundes und Ende der Ulbricht-Ära
B Zeugnis und Dienst der Kirche im SED-Staat
1. Synodale Verständigung zum Auftrag der Kirchen in der DDR
2. Erfahrungen des „Lernweges im Sozialismus“
3. Auf dem Weg zum „Zusammenwachsen“ der ostdeutschen Landeskirchen
4. Kirchliche Wortmeldungen zu politisch-gesellschaftlichen Fragen
5. Kirchliches Bauen – Einlenken der SED?
C Situationswandel in Europa und das Signal von Zeitz
1. Das Helsinki-Abkommen 1975 und die Frage der Menschenrechte
2. Protest-Signal: Die Selbstverbrennung von Pfarrer Brüsewitz
3. SED-Interessenlagen – Verweigerung und Gespräch
D Staat-Kirche-Vereinbarungen von 1978
1. Zur Situation 1977/78
2. Das Spitzengespräch im März 1978
Kapitel 5: Friedenszeugnis und wachsende Öffentlichkeit (1978–1985)
A Bewegung auf der institutionellen Ebene
1. Auf dem Weg zur Vereinigten Kirche
2. Erwartungen und Erfahrungen nach dem „6. März“
3. Personenwechsel auf der Ebene kirchenpolitischer Verantwortung
B Frieden als Thema der Kirche 1978–1982
1. Militarisierung und kirchlicher Einspruch
2. Erwartung und Protest bei der Jugend
3. Kirchliche Verantwortung für Frieden und Verständigung
C Das Lutherjahr 1983: SED-Kulturpolitik und kirchliches Zeugnis
1. Konzeptionelle Vorbereitung auf Luthers 500. Geburtstag
2. Zum Verlauf des Lutherjahres
D Fragile Staat-Kirche-Beziehungen 1983–1985
1. Konfliktsituationen im Lutherjahr
2. Frieden, Umwelt, Ausreise als „Gruppen“-Themen 1984/85
3. Staat-Kirche-Verhältnis 1984/85
4. Kirchenbund und EKD 1979–1985
Kapitel 6: Gesellschaftliche Diakonie zur Friedlichen Revolution (1986–1990)
A Vergebliches Hoffen auf Fortschritt 1986/87
1. Kirchliches Drängen auf Wandel – Hinhalten bei der SED
2. Konfliktreicher Weg zum Berliner Kirchentag 1987
3. Bereitschaft zum Wandel?
4. Überwindung der „Abgrenzung“? Die Görlitzer Bundessynode 1987
B Wachsender Freimut und Konfrontationen 1987/88
1. Konflikt um den „Grenzfall“ und die Zions-Umweltbibliothek
2. Protest bei der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 1988 und Reaktionen
3. Konfrontationen bei spannungsvollem Stillstand
C Die Kirche als Forum der Reformdebatte 1988/89
1. Ablösung Gysis und neuer Staatssekretär: Kurt Löffler
2. BEK-Synode Dessau 1988 und Erwägungen zur Führungsrolle der SED
3. Offene Worte, Konflikte und Repressalien
4. Staatliche Reaktionen auf kirchliches Reformverlangen
D Wachsender Protest. Der Zusammenbruch des SED-Staates 1989/90
1. Kommunalwahlen als Protestthema
2. Wachsender Ausreisedruck, Drohungen und brüchige Harmonie-Fassade
3. Machtverluste der SED: Scheiternde Unterdrückung von Protest und Dialog
4. Der Durchbruch zur Friedlichen Revolution
5. Phasen des Zusammenbruchs der SED-Herrschaft
6. Runder Tisch und Demokratisierung der DDR
Kapitel 7: Neuaufstellung im Zeichen der Einheit Deutschlands
A Deutschland als kirchliches Thema
1. Rückblick: Wandlungen der Deutschlandfrage 1945–1989
2. Der Parcours zur politischen Einheit 1989/90
B Rückkehr zur Einheit der Kirche
1. Berlin-Brandenburg: Ende der Regionalisierung
2. EKD: Reaktivierung der Mitgliedschaft
3. EKU: Aufhebung der Bereiche-Gliederung
4. VELKD: Neuformierung nach Auflösung der VELK/DDR
C Urteile über den Weg der Kirche und die neue Situation
1. Dominanz des Stasi-Themas. Neue „Vergangenheitsbewältigung“
2. Zur neuen Lage der ostdeutschen Kirchen
Zeittafel
Register
Weitere Literatur
Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen (KGE)
Endnoten
Außer bzw. abweichend von den Abkürzungen bei Siegfried Schwertner, Abkürzungsverzeichnis der TRE, 2. Aufl. 1994, werden folgende Abkürzungen verwendet:
Kurztitel in [...]
UNGEDRUCKTE QUELLEN
Evangelisches Zentralarchiv [EZA], Bestand 4, Kirchenkanzlei der EKD: 116, 117, 118, 326, 329, 335, 338, 449 450, 451, 452, 459, 460.
Bundesarchiv Berlin, Bestand DO 4, Staatssekretär für Kirchenfragen [BArch-O 4]: 402, 408, 418, 434, 447, 587, 747, 748, 766, 767, 768, 770, 951, 957, 967, 998, 1025, 1026, 1220, 1437, 1456, 1457, 1473.
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR [BStU]: ZA A 387/85.
GEDRUCKTE QUELLEN UND FORSCHUNGSBERICHTE
Besier, Gerhard, Stephan Wolf (Hg.), „Pfarrer, Christen und Katholiken“. Das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR und die Kirchen, Neukirchen-Vluyn 1991. Historisch-Theologische Studien zum 19. und 20. Jahrhundert (Quellen), Bd. 1 [Besier/Wolf].
Gemeinsam unterwegs. Dokumente aus der Arbeit des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR 1980–1987, hg. vom Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR, Berlin 1989 [Gemeinsam unterwegs].
Hartweg, Fréderic (Hg.), SED und Kirche. Eine Dokumentation ihrer Beziehungen. Bd. 1: 1946–1967, bearb. v. Joachim Heise; Bd. 2: 1968–1989, bearb. v. Horst Dohle, Neukirchen-Vluyn 1995 [SED und Kirche 1. 2].
Kirchliches Jahrbuch 1945–1948, 1949…1992 [KJ].
Kundgebungen. Worte, Erklärungen und Dokumente der Evangelischen Kirche in Deutschland. Bd. 1, 1945–1959, hg. v. Friedrich Merzyn; Bd. 2, 1959–1969, hg. v. Joachim E. Christoph, Hannover 1993/94 [Kundgebungen EKD 1. 2].
Kundgebungen. Worte, Erklärungen und Dokumente des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR, hg. v. Manfred Falkenau; Bd. 1, 1969–1980; Bd. 2, 1981–1991. Hannover 1995/96 [Kundgebungen BEK 1. 2].
Maser, Peter (Hg.), Kirchen und Religionsgemeinschaften in der DDR 1949–1989. Ein Rückblick auf vierzig Jahre in Daten, Fakten und Meinungen, Konstanz 1992 (Bibel – Kirche – Gemeinde, Bd. 41) [Maser].
Mehlhausen, Joachim, Einführende Literatur zur Kirchengeschichte der DDR; in: VF 43 (1998), 3–23.
Schultze, Harald, in Verb. mit Friedrich-Wilhelm Bäumer, Siegfried Bräuer, Reinhard Henkys, Werner Krusche u. Martin Onnasch (Hg.), Das Signal von Zeitz. Reaktionen der Kirche, des Staates und der Medien auf die Selbstverbrennung von Oskar Brüsewitz 1976. Eine Dokumentation, Leipzig 1993 [Schultze, Signal].
Silomon, Anke, Situation, Probleme und Stand bei der Erforschung der Geschichte der evangelischen Kirche im geteilten Deutschland; in: Dähn-Heise (s. u.), 97–140.
Winter, Friedrich, Zeitgeschichtliche Forschung zur Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg (1945–1995). Stand – Probleme – Wünsche; in: Dähn-Heise, 165–185.
Zwischen Anpassung und Verweigerung. Dokumente aus der Arbeit des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Im Auftrag des Rates der EKD hg. v. Christoph Demke, Manfred Falkenau u. Helmut Zeddies, Leipzig 1994 21995 [Dokumente].
QUELLEN UND LITERATUR ZU EINZELNEN ASPEKTEN
Staat-Kirche-Verhältnis
Besier, Gerhard, Der SED-Staat und die Kirche. Der Weg in die Anpassung, München 1993 [Besier 1].
Besier, Gerhard, Der SED-Staat und die Kirche 1969–1990. Die Vision vom „Dritten Weg“, Berlin/Frankfurt a. M. 1995 [Besier 2].
Besier, Gerhard, Der SED-Staat und die Kirche 1983–1991. Höhenflug und Absturz, Berlin/ Frankfurt a. M. 1995 [Besier 3].
Bräuer, Siegfried/Clemens Vollnhals (Hg.), „In der DDR gibt es keine Zensur“. Die Evangelische Verlagsanstalt und die Praxis der Druckgenehmigung 1954–1989, Leipzig 1995.
Dähn, Horst, Konfrontation oder Kooperation? Das Verhältnis von Staat und Kirche in der SBZ/DDR 1945–1980, Opladen 1982.
Dähn, Horst/Joachim Heise (Hg.), Staat und Kirchen in der DDR. Zum Stand der zeithistorischen und sozialwissenschaftlichen Forschung, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/ New York/Oxford/Wien 2003 [Dähn/Heise]
Dibelius, Otto, Obrigkeit?, Privatdruck 1959.
Goeckel, Robert F., Die evangelische Kirche und die DDR. Konflikte, Gespräche, Vereinbarungen unter Ulbricht und Honecker. Aus dem Amerikanischen von Katharina Gustavs, Leipzig 1995.
Heinecke, Herbert, Konfession und Politik in der DDR. Das Wechselverhältnis von Kirche und Staat im Vergleich zwischen evangelischer und katholischer Kirche, Leipzig 2002.
Henkys, Reinhard, Kirche, Staat und Westmedien; in: Dähn/Heise, 45–54.
Lepp, Claudia/Kurt Nowak (Hg.), Evangelische Kirche im geteilten Deutschland (1945–1989/90), Göttingen 2001.
Mau, Rudolf, Eingebunden in den Realsozialismus? Die Evangelische Kirche als Problem der SED, Göttingen 1994 [Mau, Eingebunden].
Mehlhausen, Joachim/Leonore Siegele-Wenschkewitz (Hg.), Zwei Staaten – zwei Kirchen? Evangelische Kirche im geteilten Deutschland. Ergebnisse und Tendenzen der Forschung, Leipzig 2000.
Pollack, Detlef, Kirche in der Organisationsgesellschaft. Zum Wandel der gesellschaftlichen Lage der evangelischen Kirchen in der DDR, Stuttgart/Berlin/Köln 1994 [Pollack].
Schalück, Andreas, Eine Agentur der Kirchen im Staatsapparat? Otto Nuschke und die Hauptabteilung „Verbindung zu den Kirchen“ 1949–1953, Berlin 1999.
Siegele-Wenschkewitz, Leonore (Hg.), Die evangelischen Kirchen und der SED-Staat – ein Thema der Zeitgeschichte, Frankfurt a. M. 1993.
Vollnhals, Clemens (Hg.), Kirchenpolitik von SED und Staatssicherheitsdienst. Die Behandlung der Kirchenpolitik im Staatsapparat und in den Massenorganisationen, Berlin 1996 [Vollnhals, Kirchenpolitik].
Wartenberg, Günther (Hg.), Evangelische Kirche nach 1945 in der SBZ/DDR (HerChr 20 [1996]) [Wartenberg].
Weber, Hermann, Die DDR 1945–1990, 3. erw. Aufl. München 2000.
Winter, Friedrich, Die Evangelische Kirche der Union und die Deutsche Demokratische Republik. Beziehungen und Wirkungen, Bielefeld 2001 (Unio und Confessio, Bd. 22) [Winter, EKU].
Personen, Biographien
Althausen, Johannes, Alle Welt vor Augen, Berlin 2004 [Althausen, Welt].
Eppelmann, Rainer, Fremd im eigenen Haus. Mein Leben im anderen Deutschland, Köln 1993.
Geißel, Ludwig, Unterhändler der Menschlichkeit. Erinnerungen, Stuttgart 1991.
Grüber, Heinrich, Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten, Stuttgart-Hamburg 1968.
Hahn,Udo, Annehmen und frei bleiben. Landesbischof i. R. Johannes Hempel im Gespräch, Hannover 1996 (Zur Sache. Kirchliche Aspekte heute, 36).
Krusche, Hans-Martin, Pfarrer in der DDR. Gespräche über Kirche und Politik, Berlin 2002.
Leich, Werner, Wechselnde Horizonte. Mein Leben in vier politischen Systemen, Wuppertal und Zürich 1992 [Leich].
Mäkinen, Aulikki, Der Mann der Einheit. Bischof Friedrich-Wilhelm Krummacher als kirchliche Persönlichkeit in der DDR in den Jahren 1955–1969, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/ Bruxelles/New York/Oxford/Wien 2002 [Mäkinen].
Rink, Sigurd, Der Bevollmächtigte. Propst Grüber und die Regierung der DDR, Stuttgart/ Berlin-Köln 1996 (KoGe 10).
Scharf, Kurt, Brücken und Breschen, Berlin(-West) 1977 [Scharf].
Schönherr, Albrecht, … aber die Zeit war nicht verloren. Erinnerungen eines Altbischofs, Berlin 1993.
Steinlein, Reinhard, Die gottlosen Jahre, Berlin 1993 [Steinlein].
Stolpe, Manfred, Schwieriger Aufbruch, Berlin 1992 [Stolpe].
Stupperich, Robert, Otto Dibelius. Ein evangelischer Bischof im Umbruch der Zeiten, Göttingen 1989.
Weiß, Konrad, Lothar Kreyssig. Prophet der Versöhnung, Tübingen 1998.
Kirchliche Handlungsfelder
Beier, Peter, Missionarische Gemeinde in sozialistischer Umwelt. Die Kirchentagskongreßarbeit in Sachsen im Kontext der SED-Kirchenpolitik (1968–1975), Göttingen 1999 (AKZG B 32).
Dorgerloh, Fritz, Geschichte der evangelischen Jugendarbeit. Teil 1: Junge Gemeinde in der DDR, Hannover 1999.
Günther, Rolf-Dieter, Die evangelische Jugendarbeit in der Mark Brandenburg 1963–1974; in: Wartenberg, 155–171.
Hübner, Ingolf/Jochen-Christoph Kaiser (Hg.), Diakonie im geteilten Deutschland. Zur diakonischen Arbeit unter den Bedingungen der DDR und der Teilung Deutschlands, Stuttgart/ Berlin/Köln 1999 [Hübner/Kaiser].
Kähler, Christoph, Kirchliche Hochschulen in der DDR; in: Hochschule Ost 5/1992, 3–9.
Mau, Rudolf, Das „Sprachenkonvikt“. Theologische Ausbildungsstätte der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg („Kirchliche Hochschule Berlin-Brandenburg“) 1950–1991; in: BThZ 9 (1992), 107–118.
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Noack, Axel, Weder Helden noch Verräter. Selbstbestimmtes Handeln von Christen und Kirchengemeinden in der DDR; in: Gert Kaiser, Ewald Frie (Hg.): Christen, Staat und Gesellschaft in der DDR, Frankfurt a. M./New York 1996, 143–175.
Onnasch, Martin, Kirchliche Hochschule in Naumburg; in: Hochschule Ost 5/1992, 23–29.
Opitz, Hannfried, Geschichte der Evangelischen Forschungsakademie, Berlin 1998.
Ott, Dorothea/Martin Seils, Die Luther-Akademie Sondershausen. Eine Dokumentation, Münster 2004 (Rostocker Theologische Studien, Bd. 9).
Reiher, Dieter, Kirchlicher Unterricht in der DDR 1949–1990, Göttingen 1992.
Rink, Sigurd, Propst Grüber und das Evangelische Hilfswerk in der SBZ/DDR; in: Hübner/ Kaiser, Diakonie, 91–102.
Schmutzler, Georg-Siegfried, Gemeindepädagogik in Aktion. Von der Mauer bis zur Wende, Bielefeld 1994 (Unio und Confessio 18).
Stengel, Friedemann, Die Theologischen Fakultäten in der DDR als Problem der Kirchen- und Hochschulpolitik des SED-Staates bis zu ihrer Umwandlung in Sektionen 1970/71, Leipzig 1998 (AKThG 3).
Landeskirchen und kirchliche Zusammenschlüsse
Amberg, Ernst-Heinz, Staat und Kirche in der DDR. Studien auf der Grundlage der Akten der VELKD und der VELK in der DDR, Hannover 1995 (Texte aus der velkd 61/1995).
Beier, Peter, „Kirchwerdung“ im Zeichen der deutschen Teilung. Die Verfassungsreformen von EKD und BEK als Anfrage an ihre „besondere Gemeinschaft“, Göttingen 2004 (AKZG B 37).
Björkman, Thomas, Ein Lebensraum für die Kirche. Die Rundbriefe von Landesbischof D. Mitzenheim 1945–1970, Lund 1991 (Bibliotheca historica-ecclesiastica Lundensis 28).
Engelbrecht, Sebastian, Kirchenleitung in der DDR. Eine Studie zur politischen Kommunikation in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens 1971–1989, Leipzig 2000 (AKThG 6) [Engelbrecht, Kirchenleitung].
Engelbrecht, Sebastian, Der sächsische Weg in der DDR. Das Verhältnis von Entscheidungsträgern der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens zur Politik; in: Gottlose Jahre? (s. u.), 57–67.
Geißel, Ludwig, Der Weg zum DDR-Kirchenbund; in: Gottlose Jahre?, 101–107.
Goeters, J. F. Gerhard/Joachim Rogge (Hg.), Die Geschichte der Evangelischen Kirche der Union. Ein Handbuch. Bd. 3: Trennung von Staat und Kirche. Kirchlich-politische Krisen. Erneuerung kirchlicher Gemeinschaft (1918–1992), hg. v. Gerhard Besier u. Eckhard Lessing, Leipzig 1999 [EKU-Geschichte 3].
Halbrock, Christian, Evangelische Pfarrer in Berlin-Brandenburg 1945 bis 1961, Berlin 2004.
Hornig, Ernst, Zur Schlesischen Kirchengeschichte 1945/46; in: JSKG 1967, 91–151; ders.: Die Schlesische Kirche bald nach dem 2. Weltkrieg; JSKG 1968, 123–191; JSKG 1969, 102–191.
Mau, Rudolf, „Regionalisierung“ aus der Sicht der SED; in: JBBKG 60 (1995), 184–218 [Mau, Regionalisierung].
Neß, Dietmar, Die Unterstützung von Gemeinden und Gemeindegliedern in Schlesien östlich der Neiße; Wartenberg, 106–127.
Radatz, Werner/Friedrich Winter, Geteilte Einheit. Die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg 1961 bis 1990, Berlin 2000 [Radatz/Winter].
Schönherr, Albrecht, Die Regionalisierung der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg; JBBKG 60 (1995), 156-168 [Schönherr, Regionalisierung].
Seidel, Thomas A., „Thüringer Weg“ und „Thüringer Initiative“. Eine Regionalgruppe des Arbeitskreises Solidarische Kirche am Ende der DDR; in: Gottlose Jahre?, 85–100.
Wilhelm, Georg, Evangelische Kirche in Leipzig 1933–1958. Totale Machtansprüche und kirchliche Antworten in der Zeit der Diktaturen, Göttingen 2004 (AKZG B 39).
Winter, Friedrich, Die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg im Spiegel staatlicher Akten der DDR, Berlin 1994.
QUELLEN UND LITERATUR ZU DEN EINZELNEN KAPITELN
Kap. 1: Sowjetische Besatzung und Neuordnung der Volkskirche. Ost-West-Konfrontation und wachsende Pressionen (1945–1952)
Besier, Gerhard u. a. (Hg.), Kirche nach der Kapitulation, Bd. 1 u. 2, Stuttgart-Berlin-Köln 1989/1990 [Besier/Thierfelder 1. 2].
Greschat, Martin (Hg.), Im Zeichen der Schuld. 40 Jahre Stuttgarter Schuldbekenntnis, Neukirchen-Vluyn 1985.
Heidtmann, Günter (Hg.), Hat die Kirche geschwiegen? Das öffentliche Wort der Evangelischen Kirche 1945–1954, Berlin 1954 [Heidtmann].
Kampmann, Jürgen, Neuorientierung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges; in: EKU-Geschichte 3, 561–649 [Kampmann].
Kühne, Michael, Die Neuordnung des kirchlichen Lebens in der Sowjetischen Besatzungszone. Die Protokolle der Kirchlichen Ostkonferenz 1945 bis 1950 (Typoskript), Diss. Naumburg 1993.
Lind af Hageby, Gabriel, Selbstreinigung der Pfarrerschaft; in: JBBKG 62 (1999), 183–200 [Lind af Hageby].
Ludwig, Hartmut, Entstehung, Wirkung und Aktualität des Darmstädter Wortes; in: In die Irre gegangen? Das Darmstädter Wort in Geschichte und Gegenwart, Berlin 1997, 7–23.
Meier, Kurt, Volkskirchlicher Neuaufbau in der Sowjetischen Besatzungszone; in: V. Cozemius/ M. Greschat/H. Kocher (Hg.), Die Zeit nach 1945 als Thema kirchlicher Zeitgeschichte, Göttingen 1988, 213–234 [Meier, Neuaufbau].
Seidel, J. Jürgen, Aus den Trümmern 1945. Personeller Wiederaufbau und Entnazifizierung in der evangelischen Kirche der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Einführung und Dokumente, Göttingen 1996 [Seidel, Trümmer].
Seidel, J. Jürgen, „Neubeginn“ in der Kirche? Die evangelischen Landes- und Provinzialkirchen in der SBZ/DDR im gesellschaftspolitischen Kontext der Nachkriegszeit (1945–1953), Göttingen 1989 [Seidel, Neubeginn].
Seidel, Thomas A., Erblast und Erneuerungsversuche in Thüringen. Eine mitteldeutsche Landeskirche im Spannungsfeld von Besatzungsmacht und deutscher Verwaltung 1945–1949; in: Wartenberg, 87–105.
Kap. 2: Totalitäre Kulturrevolution. Angriff auf die volkskirchliche Tradition (1952–1961)
Dibelius, Otto, Obrigkeit?, Berlin(West) 1959
Friebel, Thomas, Kirche und politische Verantwortung in der sowjetischen Zone und der DDR 1945–1969. Eine Untersuchung zum Öffentlichkeitsauftrag der evangelischen Kirchen in Deutschland, Gütersloh 1992.
Goerner, Martin Georg, Die Kirche als Problem der SED. Strukturen kommunistischer Herrschaftsausübung gegenüber der evangelischen Kirche 1945–1958, Berlin 1997 (Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der FU Berlin) [Goerner].
Greschat, Martin/Joachim-Christoph Kaiser (Hg.), Die Kirchen im Umfeld des 17. Juni 1953, Stuttgart 2003 (KoGe 31).
Hamel, Johannes, Christ in der DDR, Berlin(-West) 1957, 6. Aufl. 1960.
Hamel, Johannes, Christ unter marxistischer Herrschaft, Berlin(-West) 1959.
Onnasch, Martin, Konflikt und Kompromiß. Die Haltung der evangelischen Kirchen in den gesellschaftlichen Veränderungen in der DDR am Anfang der 50er Jahre; KZG 1 (1990), 152–165 [Onnasch, Konflikt].
Onnasch, Martin, Kirche an der Grenze. Folgen der Grenzsicherung für die evangelischen Kirchen am Beginn der fünfziger Jahre; in: Wartenberg, 128–138.
Schulze, Rudolf u. a., gehen oder bleiben. Flucht und Übersiedlung von Pfarrern im geteilten Deutschland und die Gesamtverantwortung der Kirchenleitungen. Bericht und Dokumentation, Leipzig 2002.
Ueberschär, Ellen, Junge Gemeinde im Konflikt. Evangelische Jugendarbeit in SBZ und DDR 1945–1961, Stuttgart 2003 (KoGe 27) [Ueberschär].
Violett-Buch zur Obrigkeitsschrift von Bischof Dibelius, Frankfurt a. M. 1963.
Wilke, Manfred, SED-Kirchenpolitik 1953–1958. Die Beschlüsse des Politbüros und des Sekretariats der SED zu Kirchenfragen 1953–1958. Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat Nr. 1/1992 [Wilke].
Kap. 3: Die Mauer. Zeugnis und Dienst der schrumpfenden Kirche (1961–1969)
Althausen, Johannes, Was kommt nach der Volkskirche? Oder: Wie lassen sich Strukturen überlisten? Die „Strukturstudie“ des ÖRK in der DDR 1962–1973, erlebt, neu erforscht, dokumentiert und ins Gespräch gebracht, Rothenburg o.d.T. 1997 (Ökumenische Studien Bd. 6) [Althausen, Strukturen].
Dietrich, Christian, Die Gründung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR in den Jahren 1968/69; in: Gottlose Jahre?, 23–34 [Dietrich].
Henkys, Reinhard (Hg.), Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR. Dokumente zu seiner Entstehung ausgewählt und kommentiert, Witten-Frankfurt-Berlin(West) 1970 (EPD Dok Bd. 1) [Henkys, Bund].
Kühne, Hagen, 1968 – ein Schwellenjahr. Erfahrungswandel und kirchlich-theologische Urteilsbildung in den östlichen Gliedkirchen der EKD; Wartenberg, 40–58.
Seidel, Thomas A. (Hg.), Gottlose Jahre? Rückblicke auf die Kirche im Sozialismus der DDR, Leipzig 2002 (HerChr Sonderbd. 7) [Gottlose Jahre?].
Winter, Christian, Gewalt gegen Geschichte. Der Weg zur Sprengung der Universitätskirche Leipzig, Leipzig 1998 (AKThG 2).
Kap. 4: Lernwege der Eigenständigkeit „im Sozialismus“ (1969–1978)
Aufschlüsse. Ein Glaubensbuch. Im Auftrag des BEK hg. von der Arbeitsgruppe Glaubensbuch, Redaktion Rose-Maria Raatz, Jürgen Henkys, Berlin 1977 21978.
Dohle, Horst, Grundzüge der Kirchenpolitik der SED zwischen 1968 und 1978, Diss. B (Typoskript), Akademie f. Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, 1988 [Dohle].
Heidingsfeld, Uwe-Peter, Die „besondere Gemeinschaft“ der Kirchen – Stabilisierung der DDR?; in: Rendtorff, Revolution, 79–120 [Heidingsfeld].
Kirche als Lerngemeinschaft. Dokumente aus der Arbeit des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR, hg. vom Sekretariat des BEK, Redaktion: Roswitha Bodenstein, Lutz Borgmann, Christoph Demke, Berlin(Ost) 1981.
Krusche, Günter, „Alle Menschen sind frei und gleich“. Die Kirche an der Seite der Unterdrückten. Die Rezeption des Programms zur Bekämpfung des Rassismus in den Kirchen der DDR im Prozeß der Auseinandersetzung um die Menschenrechte, Rothenburg o. d. T. 1998 (Ökumenische Studien Bd. 7).
Nach-Denken. Zum Weg des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Im Auftrag des Kirchenamtes der EKD für die Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der Vergangenheit hg. v. Ulrich Schröter u. Helmut Zeddies, Hannover 1995 [Nach-Denken].
Onnasch, Martin, Das Spitzengespräch vom 6. März 1978 – Glücks- oder Sündenfall?; in: Das Spitzengespräch vom 6. März 1978. Schriftenreihe des Instituts für vergleichende StaatKirche-Forschung, H. 5 (1998) [Onnasch, Spitzengespräch].
Schröder, Richard, unter Mitarbeit v. Johannes Zachhuber, Karsten Laudien u. Christian Raschke, Der Versuch einer eigenständigen Standortbestimmung der Evangelischen Kirchen in der DDR am Beispiel der „Kirche im Sozialismus“. Expertise für die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ (Typoskript), 1994.
Thumser, Wolfgang, Kirche im Sozialismus. Geschichte, Deutung und Funktion einer ekklesiologischen Formel, Tübingen 1996 (BHTh 95).
Kap. 5: Friedenszeugnis und wachsende Öffentlichkeit (1978–1985)
Beier, Peter, „Kirchwerdung“ im Zeichen der deutschen Teilung. Die Verfassungsreformen von EKD und BEK als Anfrage an die „besondere Gemeinschaft“, Göttingen 2004 (AKZG B 37).
Büscher, Wolfgang u. a. (Hg.), unter Mitwirkung v. Reinhard Henkys, Friedensbewegung in der DDR. Texte 1978–1982, Hattingen 1982.
Dietrich, Christian/Uwe Schwabe (Hg.), Freunde und Feinde. Friedensgebete in Leipzig zwischen 1981 und dem 9. Oktober 1989. Dokumentation, Leipzig 1994.
Hammer, Walter/Uwe-Peter Heidingsfeld, Die Konsultationen. Ein Ausdruck der „besonderen Gemeinschaft“ zwischen der EKD und dem BEK in der DDR in den Jahren 1980 bis 1990, hg. i. A. des Rates der EKD durch das Kirchenamt der EKD, Hannover 1995 [Konsultationen].
Henkys, Reinhard (Hg.), Die evangelischen Kirchen in der DDR. Beiträge zu einer Bestandsaufnahme, München 1982.
Lingner, Olaf, Die Entwicklung im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR: Ein Prozess des Zusammenwachsens; KJ 1981/82, 430–471.
Neubert, Ehrhart, Geschichte der Opposition in der DDR, Berlin 1997 [Neubert, Opposition].
Pollack, Detlef, Politischer Protest. Politisch alternative Gruppen in der DDR, Opladen 2000.
Silomon, Anke, „Schwerter zu Pflugscharen“ und die DDR. Die Friedensarbeit der evangelischen Kirchen in der DDR im Rahmen der Friedensdekaden 1980 bis 1982. Göttingen 1999 (AKZG B 33) [Silomon, Schwerter].
Winter, Friedrich, Die Ostberliner Bluesmessen. Ein Insiderbericht über sieben Jahre Lernprozess; in: Bye bye Lübben City. Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR, hg. v. Michael Rauhut u. Thomas Kochan, Berlin 2004, 154–172.
Ziegler, Martin, Spitzengespräche. Zur Gesprächsstrategie des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR 1978–1989; in: Ev. Arbeitsgemeinschaft f. Kirchliche Zeitgeschichte. Mitteilungen, Folge 19, München 2001, 31–65.
Kap. 6: Gesellschaftliche Diakonie zur Friedlichen Revolution (1986–1990)
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. (Hg.), Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung Dresden – Magdeburg – Dresden. Eine Dokumentation, Berlin 1990 [Ökumenische Versammlung].
Burgess, John P., The East German Church and the End of Communism, New York/Oxford 1997.
Czok, Karl, Nikolaikirche – offen für alle. Eine Gemeinde im Zentrum der Wende, Leipzig 1999.
Dietrich, Christian, Fallstudie Leipzig 1987–1989. Die politisch-alternativen Gruppen in Leipzig vor der Revolution; in: Deutscher Bundestag (Hg.), Materialien der Enquete-Kommission, Frankfurt a. M. 1995, Bd. VII/1, 558–666.
Keine Gewalt! Der friedliche Weg zur Demokratie. Eine Chronik in Bildern, hg. von Norbert Heber u. Johannes Lehmann, Berlin 1991.
Rein, Gerhard, Die protestantische Revolution 1987–1990, Berlin 1990 [Rein, Revolution].
Rendtorff, Trutz (Hg.), Protestantische Revolution? Kirche und Theologie in der DDR: Ekklesiologische Voraussetzungen, politischer Kontext, theologische und historische Kriterien. Vorträge und Diskussionen eines Kolloquiums in München, 26.–28. 3. 1992, Göttingen 1993 (AKZG B 20) [Rendtorff, Revolution].
Silomon, Anke, unter Mitwirkung v. Ulrich Bayer, Synode und SED-Staat. Die Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR in Görlitz vom 18. bis 22. September 1987, Göttingen 1997 (AKZG B 24) [Silomon, Synode].
Winter, Friedrich (Hg.), Die Moderatoren der Runden Tische. Evangelische Kirche und Politik 1989/90, Leipzig 1999 [Winter, Moderatoren].
Kap. 7: Neuaufstellung im Zeichen der Einheit Deutschlands
Beyer, Michael, Die Stasidebatte in evangelischen Monatszeitschriften zwischen Ende 1990 und Mitte 1995; Wartenberg, 209–223.
Heckel, Martin, Die Vereinigung der evangelischen Kirchen in Deutschland, Tübingen 1990 (Jus ecclesiasticum 40).
Große, Ludwig u. a., Überprüfungen auf Stasikontakte in den östlichen Gliedkirchen der EKD. Dokumentation und Kommentar i. A. des Kirchenamtes der EKD; ZdZ 1997, Beiheft 1 [Überprüfungen].
Krötke, Wolf, Kirche im Umbruch der Gesellschaft. Theologische Orientierungen im Übergang vom „real existierenden Sozialismus“ zur demokratischen, pluralistischen Gesellschaft, Tübingen 1994.
Schultze, Harald, Stasi-Belastungen in den Kirchen? Die Debatten in den Evangelischen Kirchen zu Befunden und Unterstellungen (1990-1996); KJ 1996, 285–407.
A KONTINUITÄT UND INSTITUTIONELLER NEUBEGINN
1. Erste Erfahrungen unter dem Besatzungsregime
Die im Frühjahr 1945 zusammenbrechende nationalsozialistische Herrschaft hinterließ ein unüberschaubares Maß an Zerstörung, Leid und Not. Im Osten Deutschlands löste der Vormarsch der sowjetischen Truppen Panik aus und wurde von einer beispiellosen Selbstmordwelle begleitet. Nach der Waffenruhe rückte die Rote Armee auch in zunächst von amerikanischen und britischen Truppen besetzte Gebiete ein und räumte dafür die für die Westalliierten bestimmten Sektoren in Berlin. Gemäß dem Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 übte der von den vier Siegermächten gebildete Alliierte Kontrollrat die höchste Regierungsgewalt in Deutschland aus.
Von Anfang an waren die Kirchen für die Besatzungsmächte wichtige Ansprechpartner und Mittler zur deutschen Bevölkerung. Auch in der sowjetisch besetzten Zone normalisierte sich das kirchliche Leben. Stark besuchte Gottesdienste und Kirchenkonzerte wurden für viele zu einer Brücke aus dem Zusammenbruch in die noch ganz ungewisse Zukunft. Führende Kirchenleute erlebten angesichts der bekannten Religionsfeindschaft des Sowjetstaates mit Erstaunen eine weithin entgegenkommende Haltung der Besatzungsoffiziere. Auch bei den neu gebildeten zivilen Behörden gab es Verständnis für wichtige kirchliche Anliegen wie den Religionsunterricht an den Schulen oder die Wiedereröffnung Theologischer Fakultäten. Nur ausnahmsweise kam es zu Komplikationen, so beim Bestehen von Militärkommandanten auf vollständiger Kontrolle und Genehmigungspflicht für kirchliche Aktivitäten. Die großen Zerstörungen und das Fehlen von Pfarrern und kirchlichen Mitarbeitern erschwerten die kirchliche Arbeit. Oft nur mit äußerstem Einsatz waren räumliche Entfernungen zu überwinden. Ein Klima von Angst und Rechtsunsicherheit entstand durch schwere Übergriffe von Rotarmisten, Raub oder Vergewaltigungen, durch willkürliche Verhaftungen und Deportationen. Kirchliche Amtsträger aber genossen einen gewissen Schutz und Bewegungsfreiheit, indem sie sich durch Amtstracht oder Armbinden erkennbar machten.
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