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Martin Luther hat 35 Kirchenlieder teils aus mittelalterlichen lateinischen Gesängen übertragen, teils neu gedichtet und etliche Melodien neu hinzugefügt, meist jedoch vom Volke gesungene Handwerker- und Straßenlieder (Gassenhauer) für seine Texte benutzt, sodass seine Lieder sofort gesungen werden konnten und schnell verbreiteten. Luthers Choräle hatten einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Musikgeschichte in der Zeit der Renaissance von Heinrich Schütz über Michael Praetorius bis zum Barock, als Johann Sebastian Bach als Thomaskantor in Leipzig seine Kantaten und Passionen unter Luthers Einfluss komponierte. Luther löste mit seinem Singen eine Art musikalische "Kulturrevolution" aus. - Aus Rezensionen: Ich bin immer wieder begeistert von der "Gelben Buchreihe". Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrts-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechselungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlich hat. Alle Achtung!
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Seitenzahl: 48
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Martin Luther
Der singende Luther - Luthers Einfluss auf die Entwicklung der Musikgeschichte - Teil 2
Band 97-2 in der gelben Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort des Herausgebers
Luthers Verhältnis zum Singen und zu Frau Musica
Martin Luthers Einfluss auf die Musikgeschichte von Heinrich Schütz bis Johann Sebastian Bach
Heinrich Schütz
Johann Sebastian Bach
Martin Luthers Einfluss auf Johann Sebastian Bach
Buchhinweise zu Luther
Die gelbe Buchreihe des Herausgebers
Weitere Informationen
Impressum neobooks
Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein Hotel für Fahrensleute mit zeitweilig bis zu 140 Betten.
In dieser Arbeit lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.
Im Februar 1992 kam mir der Gedanke, meine Erlebnisse bei der Begegnung mit den Seeleuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen, dem ersten Band meiner maritimen gelben Reihe „Zeitzeugen des Alltags“: Seemannsschicksale.
Insgesamt brachte ich bisher über 3.800 Exemplare davon an maritim interessierte Leser und erhielt etliche Zuschriften als Reaktionen zu meinem Buch.
Reaktionen auf den ersten Band und die Nachfrage nach dem Buch ermutigten mich, in weiteren Bänden noch mehr Menschen vorzustellen, die einige Wochen, Jahre oder ihr ganzes Leben der Seefahrt verschrieben haben. Inzwischen erhielt ich unzählige positive Kommentare und Rezensionen, etwa: Ich bin immer wieder begeistert von der „Gelben Buchreihe“. Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrts-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechselungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlich hat. Alle Achtung!
Zu den von mir bevorzugt gelesenen Büchern gehören Auseinandersetzungen mit der Zeitgeschichte und Biographien. Menschen und ihre Geschichte sind immer interessant.
Da mir beim ebook eine Dateimaximalgröße vorgegeben ist, musste ich den Band 97 wegen der vielen Bilder in zwei ebooks aufteilen.
Dieser neue Band 97-2 befasst ich deshalb mit den Auswirkungen der Lieder Luthers auf die Musikgeschichte von Heinrich Schütz bis Johann Sebastian Bach.
Band 97-1 geht im Detail auf Luthers Chorälen und sein Verhältnis zu Frau Musica ein.
Hamburg, 2017 Jürgen Ruszkowski
Ruhestands-Arbeitsplatz des Herausgebers
Von hier aus betreibe ich meinen Hobby-Verlag, verpacke und verschicke Bücher und gestalte meine Internet-Websites.
https://sites.google.com/site/reformatorluther/
www.maritimbuch.de
www.maritimbuch.de
Gemälde von Gustav Adolph Spangenberg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6b/Luther_im_Kreise_seiner_Familie_musizierend.jpg
Hans Holbein d. J. – 1533
„Vorrede auf alle gute Gesangbücher“
Die „Vorrede auf alle gute Gesangbücher" unter dem Titel „Frau Musika" verfasste Martin Luther für Johann Walthers Büchlein „Lob und Preis der löblichen Kunst Musica", das 1538 in Wittenberg erschienen ist. Das Gedicht zeugt von Luthers Leidenschaft und Hochachtung für die Musik.
Frau Musika
Vor allen Freuden auf Erden
Kann niemand keine feiner werden,
Denn die ich geb’ mit meinem Singen
Und mit manchem süßen Klingen.
Hier kann nicht sein ein böser Mut,
Wo da singen Gesellen gut,
Hier bleibt kein Zorn, Zank, Hass noch Neid,
Weichen muss alles Herzeleid;
Geiz, Sorg und was sonst hart an Leid,
Fährt hin mit aller Traurigkeit.
Auch ist ein jeder des wohl frei,
Dass solche Freud kein Sünde sei,
Sondern auch Gott viel bass gefällt
Denn alle Freud der ganzen Welt.
Dem Teufel sie sein Werk zerstört
Und verhindert viel böser Mörd.
Das zeugt Davids, des Königs Tat,
Der dem Saul oft gewehret hat
Mit gutem, süßem Harfenspiel,
Dass er in großen Mord nicht fiel.
Zum göttlichen Wort und Wahrheit
Macht sie das Herz still und bereit.
Solch’s hat Elisäus bekannt,
Da er den Geist durchs Harfen fand.
Die beste Zeit im Jahr ist mein,
Da singen alle Vögelein,
Himmel und Erden ist der voll,
Viel gut Gesang da lautet wohl.
Voran die liebe Nachtigall
Macht alles fröhlich überall
Mit ihrem lieblichen Gesang,
Des muss sie haben immer Dank,
Viel mehr der liebe Herregott,
Der sie also geschaffen hat,
Zu sein die rechte Sängerin,
Der Musik eine Meisterin.
Dem singt und springt sie Tag und Nacht,
Seines Lobs sie nichts müde macht,
Den ehrt und lobt auch mein Gesang
Und sagt ihm einen ewigen Dank.
„Das Gemeindegesangbuch ist, wenn man so will, die schönste Errungenschaft der Reformation. Vor der Reformation gab es keine Gesangbücher. Die Gesangbücher sind mit Luthers Liedern untrennbar verbunden.“
„Neu war, dass Luther, das Lied feste in den Gottesdienst integrierte. Ein Beispiel sind die Gradual-Lieder oder de tempore – Lieder, die Advents-Lieder in der Adventszeit oder ein Osterlied in der Osterzeit, das also wirklich jeden Sonntag gesungen wurde. Das hat Lieddichter so beflügelt, dass es bald für jeden Sonntag im Kirchenjahr gab. Das Lied war also fester Bestandteil der Liturgie, und das unterschied Luther bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil von der katholischen Kirche.“
Eine Art Hit wird „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, das Luther für die Hausandacht geschrieben hatte und das 1535 ins Wittenberger Gesangbuch fand. „Ich bring euch eine gute Mär. Der guten Mär bring ich soviel, davon ich singen und sagen will.“ Engel, Hirten, Erzähler und Gemeinde singen und sagen darin viel. (Jörg Hansen)
Die Verbreitung der Stücke vor rund 500 Jahren geschah übrigens größtenteils mündlich, was deshalb so gut funktioniert hat, weil es damals eine ausgeprägte Singkultur. Außerdem konnten viele Menschen weder lesen noch schreiben und waren noch nicht auf das Gedruckte fixiert.