Der Tempel Salomos und seine Schätze - Jörg Dendl - E-Book

Der Tempel Salomos und seine Schätze E-Book

Jörg Dendl

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Beschreibung

Der Temple Salomos war nicht nur das religiöse Zentrum des Judentums, sondern auch eine Schatzkammer. Und so kam es schon kurz nach dem Tod König Salomos zu Plünderungen, die sich in der Folgezeit fortsetzten, mussten doch die Könige von Juda immer wieder auf die Tempelschätze zurückgreifen, um den sie bedrohenden Staaten Tribute zu entrichten. Nach der völligen Plünderung im Jahr 587 v. Chr. konnte der jüdische Staat sich nach dem Exil wieder restituieren und auch die Ausstattung des Tempels wurde erneuert. Aber wieder dezimierten Plünderungen die wertvollen Tempelschätze. Als schließlich der Feldherr Titus Jerusalem eroberte, wurden die letzten Kleinodien nach Rom gebracht. Damit begann die Verstreuung der Tempelschätze. Goten und Vandalen plünderten Rom und verschleppten auch die Schätze des Salomonischen Tempels. Diese Darstellung verfolgt die Spuren der Jerusalemer Tempelschätze über die Jahrhunderte.

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Jörg Dendl

Der Tempel Salomos und seine Schätze

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Die Errichtung des Tempels unter König Salomo

Die Zeit der Reichsteilung (932 - 721 v. Chr.)

Der Tempel in Judas letzten Jahren (721 - 587 v. Chr.)

Der neue Tempel: nach dem Exil (538 - 164 v. Chr.)

Unter römischer Herrschaft (63 v. Chr. - 200 n. Chr.)

In den Wirren der Völkerwanderung (410 - 614)

Das Schicksal der Bundeslade

Abkürzungen und Literatur

Impressum neobooks

Die Errichtung des Tempels unter König Salomo

Es war kein besonders beeindruckendes Bauwerk, gemessen an dem, was die Ägypter schon mehr als 1500 Jahre früher errichtet hatten, aber der Tempel, dessen Bau König Salomo (Kg. 965-932 v. Chr.), Herr über das vereinte Reich von Juda und Israel, im vierten Jahr seiner Herrschaft in Angriff nahm, sollte zumindest für sein Land, für sein Volk zu einem kultischen Mittelpunkt werden, wie ihn kein zweites Volk auf Erden hatte. Mit seiner einzigartigen Stellung im Kult des Alten Israel, denn keinen zweiten Tempel des Gottes JHWH sollte es geben, barg er in sich von Anfang an den Kern eines Mythos. Auf diesen Tempel richtete sich für Jahrhunderte das gesamte religiöse Denken der Juden und nach seinem Untergang blieb sein Schicksal bestimmend für ihre Religion bis heute. Wenn auch der Tempel, den Salomo errichtete, nach der ersten Zerstörung durch den Neubau unter Esra ersetzt wurde, der wiederum von König Herodes abgerissen und wiederum durch einen Neubau ersetzt wurde – sicherlich prächtiger als der Ursprungsbau – so blieb doch der „Tempel Salomos“ das eigentliche Heiligtum der Juden.

Über den Tempelbau berichtet allein das Alte Testament, wo im Ersten Buch der König und im Zweiten Buch der Chronik  einige Angaben zur Größe und Gestalt des Tempels gemacht werden. Alle weiteren Darstellungen beruhen auf diesen Berichten.

Der Tempel wurde aus Steinen errichtet, „die beim Brechen schon fertig behauen waren, so dass man während der Errichtung des Gebäudes von Hämmern und Meißeln überhaupt von eisernen Werkzeugen im Tempel nichts hörte.“ [1Kön 6, 7] Über die architektonischen Details dieses Tempels ist nur das wenige bekannt, das in den Büchern der Bibel mitgeteilt wird: „Der Tempel, den der König Salomo für den Herrn baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. Die Halle an der Vorderseite des Großraumes des Gebäudes war zwanzig Ellen breit, entsprechend der Breite des Gebäudes, und zehn Ellen tief in der Längsrichtung des Gebäudes.“ [1Kön 6, 2.3]

Licht erhielt das Innere des Tempels durch vergitterte Fenster. Von außen wurde das Gebäude von einem dreistöckigen Anbau umfasst: „Das unterste Stockwerk war fünf Ellen breit,  das mittlere sechs, das dritte sieben Ellen breit; denn Salomo hatte außen am Tempel ringsum Absätze anbringen lassen, damit die Querbalken nicht in die Mauern des Hauptgebäudes eingriffen. [...] Der Eingang zum untersten Stockwerk des Anbaus befand sich an der Südseite des Gebäudes; und auf einer Wendeltreppe stieg man in das mittlere und vom mittleren in das dritte Stockwerk hinauf.“ [1Kön 6, 6.8] Die drei Stockwerke waren jeweils 5 Ellen hoch. Welche Funktion dieser Anbau hatte, wird nicht direkt gesagt. Doch da es heißt, Salomo habe „die Weihgeschenke seines Vaters David hineinbringen“ lassen und „das Silber, das Gold und die Geräte in die Schatzkammern des Tempels des Herrn“ bringen lassen, so ist davon auszugehen, diese Schatzkammern hätten ihren Platz im Anbau gehabt. [1Kön 7, 51]

Dieser steinerne Rohbau wurde „mit Balken und Bohlenreihen von Zedernholz“ gedeckt. [1Kön 6, 10] Diese Zedernbalken stammten aus Tyros. Vor Baubeginn hatte König Salomo in einem Brief König Hiram von Tyros (Kg. 969-936 v. Chr.) gebeten: „So gib nun Befehl, dass man mir Zedern auf dem Libanon fälle; meine Leute sollen dabei mit den deinigen zusammen arbeiten, und den Lohn für deine Leute will ich dir geben, ganz wie du es bestimmst. Du weißt ja selbst, dass es keinen bei uns gibt, der Bauholz so zu hauen verstände wie die Sidonier.“ [1Kön 5, 6] Das Holz wurde dann im Libanon geschlagen, zum Meer transportiert, wo aus den Stämmen Flöße gebaut wurden, die dann die Küste entlang nach Israel gebracht wurden. [1 Kön 5, 9] Das ließ sich Salomo einiges kosten, denn er hatte an König Hiram „20000 Kor Weizen  für den Unterhalt seines Hofes und 20000 Bath feinstes Öl von zerstoßenen Oliven“ zu liefern, nach den angegebenen Hohlmaßen etwa 800000 Liter Öl und 8000000 Liter Weizen, und das jährlich. Das so teuer gekaufte Holz wurde nicht allein für das Tempeldach verwendet, es diente auch zur Ausschmückung des Inneren des Tempels: „Als nun Salomo mit dem Bau des Hauses fertig war, bekleidete er die Wände des Tempels im Inneren des Hauses mit Brettern von Zedernholz: vom Fußboden des Gebäudes bis zu den Balken der Decke täfelte er die inneren Wände mit Holz und belegte den Fußboden des Tempels mit Bohlen von Zypressenholz.“ [1Kön 6, 15]