Wunder am Himmel - Jörg Dendl - E-Book

Wunder am Himmel E-Book

Jörg Dendl

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Beschreibung

Gibt es Hinweise für die Existenz des UFO-Phänomens schon in der Antike? Zahlreiche Texte römischer und griechischer Autoren enthalten Beschreibungen von aufsehenerregenden Erscheinungen am Himmel, die schon zur damaligen Zeit nicht eindeutig den natürlichen Himmelserscheinungen zuzuordnen waren. So wurden "Fliegende Untertassen" schon in der Antike gesehen - wenn sie auch anders genannt wurden. In diesem Band wird eine Vielzahl von antiken Berichten vorgestellt und vor dem jeweiligen historischen Hintergrund interpretiert. Es zeigt sich, dass schon die antiken Menschen am Himmel Dinge sahen, die uns noch heute beschäftigen.

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Jörg Dendl

Wunder am Himmel

Das UFO-Phänomen in antiken Berichten?

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorab

Ansätze zu einer "antiken Ufologie"

Die Quellen

Die bisherige Forschung

Sichtungen von Flugkörpern in der Antike

Eine Himmelsschlacht als Omen

Clipei - Die „Fliegenden Untertassen“ der Antike

Exkurs: Der Satellit des Pertinax - Hinweis auf eine antike UFO-Sichtung auf einer römischen Münze?

Begegnungen der zweiten Art in der Antike

Von Dingen, die vom Himmel fallen

Die Ancilia - die himmlischen Schilde des Numa

Altar und Gestalten – eine Begegnung der III. Art

Schlussbetrachtung und Ausblick

Danksagung

Quellen:

Literatur:

Impressum neobooks

Vorab

Der Text dieses Bandes basiert auf meinem Aufsatz „Fliegende Schilde und Schlachten am Himmel“, der im Jahr 1996 mit dem erstmalig verliehenen Forschungspreis der AAS (heute: AAS-FG) ausgezeichnet wurde. Dieser Text wurde bisher zweimal publiziert, zunächst mit dem Titel „Fliegende Schilde und Schlachten am Himmel“ im ArcKos-Verlag Michael Haase (1997) und erneut unter dem Titel „Die Zeichen der Himmlischen“ im Ancient Mail Verlag (2011) als eBook. In der nun vorliegenden Neufassung habe ich den Text erheblich erweitert und weitere Fälle aufgenommen, die ich in den vorherigen Fassungen nicht berücksichtigt hatte. Es geht mir dabei darum, die untersuchte Problematik um neue Facetten zu erweitern und die Diskussion um die Ursachen des antiken UFO-Phänomens zu bereichern. Ich hoffe, den neuen Lesern, aber auch den Kennern meiner früheren Veröffentlichungen zur „Phantastischen Antike“ neue Perspektiven der grenzwissenschaftlichen Forschung aufzeigen zu können.

Berlin, den 01. Februar 2017

Jörg Dendl

Ansätze zu einer "antiken Ufologie"

Können Sie sich einen Staat vorstellen, in dem es eine Behörde gibt, die sich ausschließlich mit der Erfassung von Berichten über die Sichtung ungewöhnlicher Himmelserscheinungen befasst? Einen Staat, in dem diese Berichte größte Bedeutung für die Tagespolitik haben? Einen Staat, wo diese Berichte minutiös aufgezeichnet werden? Einen Staat, in dem diese Berichte Eingang in die seriöse Geschichtsschreibung finden, ohne dass jemand daran Anstoß nimmt?

Für die moderne Zeit mögen diese Fragen nur Erheiterung auslösen. Beobachtungen ungewöhnlicher Himmelserscheinungen werden von staatlichen Stellen nur durch Zufall aufgezeichnet und finden wenig Beachtung. Dass staatliche Einrichtungen ungewöhnliche Phänomene untersuchen, geschieht sehr selten, und wenn, dann entsteht oftmals der Eindruck, die Bevölkerung solle davon überzeugt werden, dass es „so etwas nicht gibt“. Doch es gab einen Staat, in dem eine amtliche Registrierung ungewöhnlicher Sichtungen üblich war: Das Römische Imperium. Hier wurde genau das getan, was zahllose am UFO-Phänomen interessierte Menschen heutzutage immer wieder verlangen.

 Das Forum Romanum (Photo: Dendl 1985)

Es erscheint zunächst verwunderlich, dass gerade die weithin als so realistisch und trocken denkend beurteilten Römer sich um Dinge kümmerten, die heutzutage als Phantasmagorien angesehen werden. Aber die Römer zeichnete neben ihren praktischen Eigenschaften im alltäglichen Leben eine wahrscheinlich ebenso tiefe Religiosität aus. Und da diese Religiosität sich mit ihrer pragmatischen Auffassung von der Welt mischte, führte dies dazu, dass sie auch auf diesem Gebiet zu praktischen Lösungen fernab von allen mystischen Verbrämungen neigten.

Da in der römischen Religion die Beobachtung von Vorzeichen eine maßgebliche Rolle spielte, wurden schon in frühester Zeit Priesterkollegien eingesetzt, die sich der Himmelsbeobachtung widmeten. Auch wurden alle ungewöhnlichen Vorfälle gesammelt, um aus ihnen Schlüsse auf die Zukunft zu ziehen. Dabei waren insbesondere Vorgänge am Himmel interessant. Man dachte sich den Himmel sozusagen als „Schreibtafel“ der Götter, an der sie ihre Zeichen erscheinen ließen, um den Menschen ihren Willen kund zu tun. Die Priesterkollegien waren so in der Lage, Aussagen über die Zukunft zu machen. Neben Blitze, Wetterleuchten, Meteorfälle, Sichtungen von Kometen und andere meteorologische und astronomische Phänomene traten aber auch Beobachtungen, die nicht eindeutig zugeordnet werden können, die noch heute als unerklärlich gelten.

Diesen ungewöhnlichen, phantastisch erscheinen Dingen am Himmel widmet man seit der Mitte des 20. Jahrhunderts erneut seine Aufmerksamkeit. Das Phänomen der „Unbekannten Fliegenden Objekte“, wie es seit der im Jahr 1947 erfolgten Sichtung durch den Amerikaner Kenneth Arnold weltweit im Gespräch ist, wurde schnell als eine Erscheinung erkannt, die nicht allein auf das 20. Jahrhundert beschränkt ist. In den seither vergangenen Jahrzehnten wurden zahllose Indizien zusammengetragen, die es wahrscheinlich erscheinen lassen, dass dieses Phänomen auch schon in historischen und prähistorischen Zeiten existierte. Eines der gegen die Echtheit des UFO-Phänomens immer wieder angeführten Argumente ist die Annahme, die heutzutage von der überbordenden Technikentwicklung überforderten Menschen würden sich in der Sichtung der „Fliegenden Untertassen“ ein Ventil für ihre Verunsicherung verschaffen. Doch diese Ansicht kann seit dem Zeitpunkt als unzutreffend angesehen werden, an dem erkannt wurde, dass Berichte über solche Sichtungen schon zu Zeiten aufgezeichnet wurden, in denen von einer überentwickelten Technik, von der die Menschen in ihrem Selbstverständnis hätten verunsichert werden können, keine Rede sein konnte. Die überlieferten historischen Aufzeichnungen der Antike bieten eine Anzahl von Nachrichten, die in diesem Zusammenhang wertvolle Hinweise geben.

Die Kritik an den Argumenten der Präastronautik setzt immer wieder an den angebotenen Interpretationen archäologischer Funde an. Die von den Autoren zahlreich vorgebrachten Vergleiche zwischen modernen Geräten und antiken Artefakten sind anfällig für derartige Angriffe, denn ihre Aussage ist, auch in der Archäologie, von der Interpretation des jeweiligen Forschers abhängig. Wenn also die Archäologie sagt, bei einem dargestellten Objekt handele es sich um ein Phantasiegebilde, die Vertreter der präastronautischen Interpretation aber von einem außerirdischen Fluggerät sprechen, stehen sich zwei Meinungen gegenüber, die nur schwerlich zu vereinbaren sind. Bei der Betrachtung von Sagen und Mythen ist es ähnlich. Diese Umstände lassen sich aber für historische Berichte minimieren. Daher kann diese Quellengruppe wertvolles Material liefern, das bei wissenschaftlicher Auswertung nur sehr wenig Spielraum für abweichende Interpretationen zulässt.

Für die vorzunehmende Untersuchung erscheint eine Systematisierung der Fälle notwendig, um sie untereinander und mit den modernen Berichten vergleichbar zu machen. Dabei erscheinen die von dem Astronomen J. Allen Hynek (1910 - 1986) zur Klassifizierung von modernen UFO-Sichtungsberichten definierten Kategorien auch zur Einordnung der antiken Sichtungsberichte sinnvoll [Hynek, 1978]. Diese berücksichtigen zunächst den Abstand des Beobachters zum Objekt. Die Masse der Sichtungen betreffen auch in der Antike die ' Nocturnal Lights' (NL; nächtliche Lichter). Für die Analyse der antiken Sichtungsberichte erkannte Richard Stothers die Kategorie der 'nächtlichen Lichter' allerdings als nicht wirklich hilfreich, da in den antiken Berichten zu selten Informationen zur Tageszeit der Sichtung überliefert sind. Und so unterscheidet er hier zwischen den 'Flying Armaments' (Fliegenden Waffen) und 'Fiery Globes' (Feuerkugeln') [Stothers, 2007, S. 81 – 82]. Hinzu kommen die 'Daylight Disks' (DD; Tageslicht-Scheiben), von ihren Umrissen her erkennbare fliegende Scheiben. Dass auch diese Erscheinung schon in der Antike auftrat, wird im Folgenden thematisiert.

Hyneks dritte Kategorie, 'Radar/Visual' (RV), bei der visuelle Beobachtungen durch gleichzeitige Radarmessungen bestätigt werden, ist für die Antike naheliegenderweise nicht anwendbar.

Sichtungen innerhalb eines Abstands von 150 Metern zwischen Beobachter und Objekt kategorisierte Hynek als 'Close Encounter' (CE; nahe Bewegung). Dabei unterscheidet er drei Unterkategorien: Zunächst CE I, wenn das Objekt dem Beobachter auf unter 150 Meter nahekommt. Dies ist in den antiken Berichten schwer einzuschätzen, da in keinem Fall Entfernungsangaben gemacht werden oder anhand des Berichteten zu erschließen sind. Und doch kann mindestens ein Fall dieser Kategorie zugeordnet werden.

Der Kategorie CE II wird ein Sichtungsbericht zugeordnet, wenn es zu einer physikalischen Interaktion des Objekts mit der Umgebung oder dem Beobachter kommt, oder wenn Spuren hinterlassen werden. Diese Kategorie werde ich dahingehend erweitern, dass ich ihr die Fälle zuordne, bei denen Objekte vom Himmel fielen. Für zurückgelassene Objekte oder Teile von UFOs gibt es bisher keine eigene Kategorie. Sie den CE II-Fällen zuzuordnen, erscheint allerdings naheliegend, denn auch das ist eine Interaktion mit der Umwelt und dem Beobachter. Dabei stehen wir allerdings vor der Frage nach der Glaubwürdigkeit der Berichterstatter. In der Moderne wurde schon oft behauptet, es seien solche Hinterlassenschaften gefunden worden. Allerdings war es in den meisten Fällen nicht möglich, die außerirdische Herkunft dieser Objekte zu verifizieren. Oft ist auch der Verbleib der Gegenstände nicht bekannt. Dieselbe Situation haben wir nun auch in der Antike. Vom Himmel gefallene Gegenstände gehören zur Glaubenswelt der Antike, so wurde Meteoriten göttliche Verehrung zu Teil. Schon die Griechen hatten Heiligtümer, in denen Objekte aufbewahrt wurden, die angeblich himmlischer Herkunft waren. Mit diesen Objekten ist ein Punkt erreicht, bei dem kaum noch eine ernsthafte Untersuchung möglich scheint. Da aber mittlerweile in zahllosen Publikationen diese Objekte als Beweis für einen Kontakt der Menschheit mit außerirdischen Wesen angesehen werden, sollte hier der Raum sein, dieser Frage nachzugehen.

Werden Insassen der Flugkörper gesehen, fällt der Bericht nach Hynek in die Kategorie CE III. Auch diese äußerst spektakuläre Variante einer UFO-Sichtung gab es bereits in der Antike.

Schon bei einer oberflächlichen Begutachtung der antiken Berichte ist unübersehbar, dass für alle hier genannten Kategorien Beispiele bekannt sind. Im Folgenden werden die zu analysierenden Fälle nach den genannten Kategorien geordnet besprochen. Diese Vorgehensweise hatte sich schon bei meiner ersten Veröffentlichung zu diesem Thema bewährt.

Hier werden nun antike Berichte, die starke Ähnlichkeiten mit modernen UFO-Sichtungsberichten aufweisen, auf ihre Aussagekraft hin analysiert werden und die Elemente herausgearbeitet, die dem modernen UFO-Phänomen entsprechen. Dabei wird im Einzelnen abgewogen, ob der jeweilige Bericht eine extraterrestrische Verursachung nahelegt, oder nicht. Damit hoffe ich, eine Grundlage für weitere Diskussionen mit Astronomen, Historikern und UFO-Forschern zu schaffen.

Die Quellen

Die Art der Quellen spielt für die vorzunehmende Untersuchung eine große Rolle. Es werden dabei nur Texte berücksichtigt, die von der Absicht der Autoren her als historische Quellen oder wissenschaftliche Aufzeichnungen einzuordnen sind; Theaterstücke, Romane, aufgezeichnete Mythen und in religiöser Absicht verfasste Texte werden bewusst unberücksichtigt gelassen. Diese Auswahl wurde mit der Absicht getroffen, Quellen zu erfassen, die keinen ideologischen oder religiösen Interpretationsproblemen unterliegen, oder die Gefahr bergen, dass der Autor absichtlich rein fiktive Passagen in seinen Text einfügte, um sein Publikum zu unterhalten. Natürlich ist auch bei dieser Einschränkung nicht für alle zu behandelnden Fälle auszuschließen, dass der Autor oder seine Quelle gewisse Unzuverlässigkeiten überliefert, doch können diese Probleme bei der Behandlung der einzelnen Fragen mit untersucht werden.

Die Masse der dieser Untersuchung zugrundeliegenden Quellen deckt einen Zeitraum ab, der von 218 v. Chr. bis zum Jahr 76 v. Chr. reicht. In diesen 141 Jahren wurden Berichte über zahlreiche Beobachtungen aufgezeichnet, die den modernen Schilderungen des UFO-Phänomens in einer Art und Weise gleichen, die annehmen lassen, dass sie dieses für die Vergangenheit dokumentieren. Einzelne Berichte greifen auch über diesen Zeitraum hinaus, doch sind es nur vereinzelte Nachrichten.