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Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Münster (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Praxisbezogene Studien im Fach (Praktische) Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Im vorliegenden Studienprojekt soll erforscht werden, wie sich Philosophieschüler:innen der Oberstufe einen sinnvollen Umgang mit rassistischen Textpassagen in philosophischen Schriften (am Beispiel von Kant) vorstellen. Diese Fragestellung wurde bisher in der Philosophiedidaktik noch nicht untersucht, weshalb es sich um ein exploratives Vorhaben handelt. Die Forschung in diesem Feld ist für den Philosophieunterricht insofern von Relevanz, als sie Impulse für einen veränderten Umgang mit Rassismus in philosophischen Texten liefern kann. Ich vertrete die Hypothese, dass die Schüler:innen die Ignoranz rassistischer Textpassagen, wie sie gegenwärtig oft im Philosophieunterricht praktiziert wird, ablehnen. Zu Beginn wird der theoretische Hintergrund des Studienprojekts näher erläutert, indem das Vorkommen rassistischer Inhalte in den Werken Kants sowie der Umgang mit rassistischen Textpassagen im Philosophieunterricht näher erläutert wird. Anschließend wird die methodische Vorgehensweise des Studienprojekts vorgestellt, woraufhin die Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden. Abschließend wird kurz auf die Perspektiven des Forschungsvorhabens für den Philosophieunterricht hingewiesen. "Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Race der Weißen." Diesen Satz liest man genauso in der 1802 erschienen Schrift "Physische Geographie" des deutschen Philosophen Immanuel Kant – ein Fakt, der den meisten Philosophieschüler:innen unbekannt ist. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Rassismus im deutschen Schulsystem oft ausgeblendet wird und die Auseinandersetzung mit rassistischen Textpassagen daher häufig vermieden wird. Dabei ist Kants Geographie kein Einzelfall. In vielen bekannten philosophischen Schriften finden sich Äußerungen, die wir aus heutiger Sicht als rassistisch (aber auch sexistisch oder antisemitisch) wahrnehmen. Problematisch ist dabei, dass in der akademischen Philosophie bisher kein Konsens über den Umgang mit diesem Phänomen herrscht. Für den Philosophieunterricht existiert hier somit keine Orientierung – vermutlich ein weiterer Grund, weshalb Rassismus in philosophischen Schriften in der Schule einfach aus der Rezeption ausgeklammert wird.
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