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Manchmal frage ich mich, wann begann mein spirituelles Interesse. Eine Antwort darauf finde ich nicht, denn es wurde mir nicht von meinen Eltern und Großeltern vorgelebt. Ich hatte keine Gleichgesinnten in der Verwandtschaft, was ich durchaus als einen Bremsklotz meiner Entwicklung in diese Richtung bezeichne. Ein hilfreicher Umstand ist aber, dass mein Mann diesen Dingen gegenüber ziemlich aufgeschlossen ist. Allerdings hat auch er lieber Beweise als Hinweise. Ich hab mir eine Menge Theoretisches Wissen angelesen, hab in mich hineingeschaut und nach Ansätzen gesucht. Wenn es heißt, in jedem von uns steckt eine gewisse Medialität, so empfand ich mich doch eher als Ausnahme.
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Seitenzahl: 102
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Der weite Horizont
meines kleinen
ICH
Rita Keller
Der weite Horizont
meines kleinenICH
Rita Keller
Impressum
Text und Layout
Rita Keller
Gelsenkirchen
1. Auflage, 2017
©
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Bewusstsein
Reiki
Chakren
Aura
Bäume
Jenseitskontakt
Medialität
Schamanen
Hypnose
Geistlesung
Engel
Traum - Vision
Dombesuch
Glaubenssätze
Zur Autorin
Die reale, oft viel zu laute Welt kann uns sehr oft ein großes Hindernis sein, wenn wir in unser wahres Bewusstsein vordringen wollen. Es ist sicher vielen Menschen klar, dass es mehr gibt als das, was unser Verstand uns verstehen, oder sehen lässt. Das Mystische, das Geheimnisvolle findet enorm großes Interesse, und nicht wenige unter uns wünschen sich eine Erklärung, die am besten wie ein Paukenschlag daherkommt. Mit einem Schlag etwas Außergewöhnliches erleben können, das wär toll. Vielleicht habe ich auch früher zu diesen Menschen gezählt. Dabei ist es gar nicht so schwer, wenn man bereit ist, in die Stille zu gehen und tief in sich selbst hinein zu lauschen. In der Hektik und im Alltagsstress finden wir solche Botschaften nicht. Es ist die Magie der Stille, die unsere Sinne öffnet, für spirituelle Zeichen und Botschaften. Aber genau darum, weil es so ein wundervolles Geheimnis ist, ist es gleichzeitig ein willkommener Nährboden für Scharlatane. Jeder, der in die geistige Welt eintauchen möchte, sollte niemals alles leichtgläubig hinnehmen, sondern immer alles tiefgründig hinterfragen. Vieles ist wissenschaftlich untersucht und belegt, jedoch gibt es keine hundertprozentigen Beweise. Es wird immer nur Hinweise geben.
Jeder muss für selbst entscheiden, was er glaubt und was sich für ihn stimmig zeigt.
Ich habe meine Erlebnisse nicht chronologisch aufgeschrieben, sondern sie in einzelne Erlebnisbereiche unterteilt. Auch wenn viele Themen im tatsächlichen Leben oft ineinander übergingen, würde es den Leser eher verwirren, weil es dann einer einzelnen Erfahrung schwieriger zuzuordnen ist.
Es ist ein grauer Wintertag und ebenso wie dieser Tag fühlt sich meine Stimmung an. Trist und grau, mir ist nach Weinen. Innerlich schmerzt es, ich weiß nicht warum. Das heißt, mein Verstand weiß nicht warum, denn ich bin überzeugt, dass mein Unterbewusstsein ganz genau weiß, warum.
Ebenso gibt es Tage, da wache ich in Hochstimmung auf, voller Freude, ohne jeden Anlass, ohne Hinweis auf eine glückliche Besonderheit. Da hab ich ganz einfach Sonne im Herzen und das schon beim ersten Augenaufschlag.
Nach meiner Überzeugung gehen solche Gefühle vom Gesamtbewusstsein aus. Dieses Bewusstsein liegt nicht, wie leider viele Menschen glauben, in unserem Körper, im Gehirn, sondern außerhalb des Körpers, obwohl es seine Verbindung mit uns und unserem Kopf hat. Darum kann eine Stimmung, die man schon beim Aufwachen verspürt, durchaus auf noch nicht wahrgenommene Tatsachen oder aber auch auf vergessene Träume zurückzuführen sein.
Dieses Gesamtbewusstsein, unser wahres ICH, ist der Speicher all unserer Erfahrungen und Gefühle, der Mantel unserer Seele, ist nicht Teil unseres Körpers, sondern wir sind ein Teil dieses Bewusstseins.
So wird es uns von vielen Bewusstseinsforschern erklärt und so empfinde ich es. Das alles ist von „bodenständigen Realisten“ bestimmt nicht so leicht zu akzeptieren.
Wie kann etwas was zu uns gehört, auch außerhalb von uns existieren?
Für sehr viele Menschen ist auch heute noch der Tod das absolute Ende. Ihnen ist es unvorstellbar, dass es nach dem Tod weiter gehen könnte. Es fehlen eben die hundertprozentigen Beweise. Aber es gibt genug Hinweise, die dafür sprechen. Eine Menge Neurowissenschaftler haben geforscht und untersucht, um dann doch zu dem Schluss zu kommen, dass diese Hinweise durchaus Beweiskraft haben.
Jemand der einmal dem Tod sehr nahe war, weil er sich zum Beispiel nach einem schweren Unfall über seinem eigenen Körper schwebend erlebt hat. Oder wer bei einer schwierigen Operation, ins Leben zurückgeholt wurde, erkennt, dass er sich mit seiner „bewussten“ Wahrnehmung nicht in seinem Körper befand. Personen mit solch einer Nahtoderfahrung sind zu dieser Zeit zwar gehirntot, aber als Bewusstsein existieren sie immer noch. Ins Leben zurückgeholt, verändert sich oft deren Lebenseinstellung sehr zum Positiven, Angst vor dem Tod haben sie nicht mehr. Jemand der sich auf eine außerkörperliche Reise begibt, egal ob gewollt oder ungewollt, kennt die körperlose Existenz.
Dazu zählen auch schamanische Reisen in die Anderswelt. Es gibt Leute, die das bewusst herbei führen können, aber es kann auch zum Beispiel in Träumen, ungewollt zu außerkörperlichen Erfahrungen kommen. Bestimmt ist das schon einigen passiert, dass sie, obwohl sie im Bett liegen, das Gefühl haben zu fallen, während sie nach einem Traum wieder wach werden.
Das kann man durchaus als eine Rückkehr der Seele in den eigenen Körper bezeichnen. Nicht umsonst spricht man ja beim Schlaf vom kleinen Bruder des Todes.
Die Seele geht auf Reisen, aber das ist nichts Beängstigendes, denn unsere Seele ist immer durch die Silberschnur an unseren Körper gebunden. Diese unsichtbare silberne Schnur ist unendlich dehnfähig, für unsere irdischen Begriffe wohl auch nicht begreifbar. Sie reißt erst, wenn der unabänderliche Tod wirklich bevorsteht, in jeder anderen noch so gefährlichen Situation, ist sie absolut unzerreißbar. Ich betrachte Nahtoderlebnisse, Reisen in die Anderswelt, als einen sicheren Beweis für ein Leben nach dem Tod.
Nach dem Tod existiert demnach noch Bewusstsein, also kann das Bewusstsein seinen Sitz nicht im physischen Körper haben.
Ich bin zwar kein Neurowissenschaftler, kein Arzt oder Psychologe. Es ist mir klar, dass das eine Sache des Glaubens und nicht des Wissens ist.
Dennoch bin ich nicht leichtgläubig, ich hinterfrage sehr viele Dinge, bis sie für mich stimmig sind und ich sie für mich annehmen kann. Wenn ich diese Hinweise zu einem Gesamtbild zusammenfüge, kann es für mich keine andere Erklärung mehr geben.
„Es gibt ein Leben nach dem Tod. Unser Bewusstsein stirbt nicht.“
Obwohl wir uns als körperliche Menschen sehr wohl als ein ICH empfinden, sind wir nur das Werkzeug unseres immens größeren wirklichen Seins. Unsere Seele, der Sitz unseres Empfindens und der Gefühle, ist der Motor, der unserem Körper Leben und Identität gibt. Über all dem steht unser Höheres Selbst, der Geist, unsere Gottesnähe, oder wie manche sagen, „unser Gottesfunke“.
Wir sind also mit Körper, Seele und Geist eine Dreieinigkeit, und wenn Gott jemals einen Menschen nach seinem Ebenbild schaffen wollte, dann ist es vermutlich mit dieser Dreifaltigkeit unseres Seins geschehen. Die Seele als unser feinstoffliches Organ braucht einen stofflichen Körper. Nur so kann sie all die vielen Erfahrungen des Menschseins erleben und verstehen. Sie braucht die Empfindungen und Berührungen eines Körpers.
Sie braucht das Gefühl der Liebe und der Freude genauso wie die Gefühle des Schmerzes, des Kummers, und das Leid. Das Eine kann ohne das Andere nicht sein. Wir können Glück nicht wirklich ermessen, wenn wir Leid niemals kennengelernt haben. An allen Höhen und Tiefen des Lebens reift und wächst unsere Seele und es gibt allein durch die Evolution und Entwicklung der Menschheit immer wieder für jede inkarnierte Seele neue Herausforderungen.
Für mich stellt sich die Reife einer Seele in Farben dar. Ähnlich, wie sich die Aura einem hellsichtigen Auge zeigt, wobei eine Aura meiner Meinung nach ja das Kleid der Seele ist. Alle Gefühle, Emotionen und Empfindungen haben ihre bestimmten Farben, Je bunter eine Seele, desto mehr Erfahrungen hat sie gemacht.
Allerdings bin ich mit dieser Farbvorstellung auch schon negativ angeeckt, besonders dann, wenn ich mit dieser Meinung auf sehr leidgeprüfte Menschen stieß. Mir wurde nachgesagt, ich würde damit aussagen, dass eine Seele „nur“ dann schön ist, wenn sie viel Leid durchgemacht hat. Es kommt eben auch immer darauf an, wie der Einzelne es für sich selbst interpretiert. Eine Seele macht sehr viele Erfahrungen, viel mehr, als wir mit dem Verstand erkennen.
Viele Erfahrungen, bringen viele Farben.
Wir müssen als menschliche Verkörperung aber auch bereit sein, die kleinen Schönheiten zu sehen und schätzen zu lernen, denn nur so können wir auch das größere Glück erkennen.
Ein leidgeprüfter Mensch verschließt leider viel zu oft das Auge vor den kleinen glücklichen Schönheiten und registriert sie nicht mehr. Er vergräbt sich in seinem Kummer und glaubt, dass er allein der am stärksten gepeinigte Mensch ist und sich völlig von anderen unterscheidet. Durch diese Meinung versinkt er immer tiefer in ein seelisches Loch. Was einem menschlichen Leben als Erfahrung zugeteilt und möglicherweise für seine Inkarnation selbst erwählt wurde, das wird man auch durchleben.
Unter Karma versteht man die Folge von Ursache und Wirkung. Jede Handlung, jedes Schicksal hat irgendwo eine Ursache.
Das Eine zieht das Andere nach sich. Sprechen wir von mehreren Leben, so wird oft ein Täter-Leben und ein Opfer-Leben genannt. Was heißen soll, wenn man in einem Leben besonders viel Böses getan hat, dass man das in einem Folgeleben als Opfer wieder büßen und abarbeiten muss, oder auch in umgekehrter Folge.
Ich sehe das nicht so, denn wenn ich in einem weiteren Leben, einer neuen Inkarnation, die Fehler aus einem vorherigen Leben ausgleichen und büßen müsste, wäre es irgendwann nicht mehr tragbar, weil sich immer mehr Karma auf eine Seele niederlegt.
Allerdings ist es richtig, dass jede Seele durch persönliche Erfahrungen lernt, das geschieht im irdischen Leben ebenso wie im geistigen Leben, denn auch auf den spirituellen Ebenen gibt es immer eine Weiterentwicklung.
Es ist zwar möglich, dass ein besonders starkes Erlebnis in einem körperlichen Leben noch weitere Erfahrung braucht und man diese in einem späteren Leben weiter entwickelt.
Aber Karma ist für mich nicht zwingend mit einem negativen Schicksal identisch. Niemand bringt bei seiner Geburt die gesamte Summe an Karma aus vergangenen Leben mit. Wo allerdings noch Erfahrungslücken bestehen, die für das derzeitige Leben sinnvoll sind, wird man auch hingelenkt.
Meiner Meinung nach gibt es im geistigen Bereich genauso wie im menschlichen Leben Seelenfamilien und Seelenmitglieder, die zusammengehören. Wir finden in unserem Erdenleben oft einen Partner, der in einem früheren Leben schon unser Partner war.
Die meisten engeren menschlichen Kontakte hier auf der Erde sind auch seelische Verwandte aus unserer Seelenfamilie.
Trotzdem haben wir nicht grundsätzlich die gleichen Charaktere bzw. Schwächen wie in einem früheren Leben, auch nicht die gleichen Verbindungsgrade.
Meine Mutter kann in einem anderen Leben schon mal meine Tochter oder mein Sohn gewesen sein. Geschlechter sind nicht in jeder Inkarnation zwingend gleich. Eine Seelenfamilie stelle ich mir ähnlich einer D.N.A.-Spirale vor. Wenn eine Seele nach dem irdischen Tod heimkommt, wird sie mit ihren Farben in diese D.N.A-Spirale integriert. Die gesamte Familie profitiert von den gelebten und gespeicherten Erfahrungen. In einer späteren Inkarnation werden neue, weitere Erfahrungserwartungen auf diesem Wissen aufgebaut. Trotz allem hat jede Seelenfamilie ihre Grundstruktur, ihren Grundcharakter.
Manchmal nehme ich Stimmungen und Gefühle von anderen Personen wahr, wenn diese Energien mich in irgendeiner Weise berühren. Das geschieht oft auch über weitere Entfernungen. Es wurde mir irgendwann plötzlich bewusst, dass ich, in Briefen oder an mich gerichteten E-Mails, plötzlich Unmut, Stress, Aggression oder auch Zorn spürte, und wie das meine eigene Stimmung beeinflusste.
Gute Gefühle, Zuneigung oder Gelassenheit sind weitaus schwieriger einzuordnen, weil man diese Stimmungen meisten in sich selbst entstanden glaubt. Bei meinen Rückfragen zu aggressiven Wahrnehmungen wurden diese Gefühle dann meistens geleugnet, was bei mir wiederum zu Selbstzweifeln führte. Floß aber Kummer und Trauer über solche Kontakte zu mir, bestätigte man mir diese Wahrnehmung.
Solche Reaktionen sind verständlich, denn wenn jemand traurig ist, sucht er einen Ankerplatz in Geborgenheit und Mitgefühl. Wenn mir jemand Wut und Zorn entgegen wirft, leugnet er es; ja, manchmal ist sich der Absender nicht einmal selbst bewusst, dass er etwas in dieser Art aussendet. Allzu oft täuscht man so nicht nur die Mitmenschen, sondern ganz unbewusst auch sich selbst. Aber Energie fließt und bleibt in Bewegung.
Doch gab es auch ehrliche Personen, die zugaben, dass sie zornig waren beim Schreiben einer Mail oder in Kommentaren. Diese Verbindung über eine Entfernung ist leichter wahrzunehmen als aus der Nähe, zumindest wenn man beginnt, zu erkennen, dass man solche Stimmungen erspüren oder erfühlen kann. Aus der Nähe kann uns leicht ein aufgesetztes Lächeln oder ein geschminktes Wort des Gegenübers täuschen.
Man blickt nur ins Gesicht und nicht dahinter. Aber mit zunehmender Übung lernt man auch hier, hinter die Fassade zu schauen.
So paradox es auch klingt, manchmal wollen wir einfach nicht zu unseren eigenen Gefühlen stehen.