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Wer in seinem Leben den Tod nicht vergißt, erhält daraus die Kraft zu einem positiven Leben. Meine Mutter lebte zweieinhalb Jahre im Altenheim. Ich habe sie mit Musik, Humor und Liebe begleitet und meine Erfahrungen aufgeschrieben.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Der Yogi und die alte Mutter
Tango Mortale
Mein verrücktes Yogileben
Eine Weihnachtsgeschichte
Darshan von Mutter Meera
Weihnachten im Altersheim
Heilmeditation
Singen als spiritueller Weg
Tangozeit
Was ist Gott ?
Singen mit den Vögeln
Neues aus dem Altersheim
Karneval im Altenheim
Der Weg des Lichts
Das Leid
Meine Mutter hat Geburtstag
Leben nach dem Tod
Ein schöner Liederabend
Tangolehrerin verführt Yogi im Altersheim
Drama im Altenheim
Gesundheit im Altersheim
Der Durchbruch
Schön, dass du da bist
Erleuchtung als Stufenweg
Ostern im Altersheim
Singen als Mantra-Weg
Vater Abraham findet zur Zufriedenheit
Die neue Tangofrau
Das Harmonium ist kaputt
Streit mit der Oberaltenpflegerin
Himmelfahrt
Meine Freundin M.
Verrückte Gedanken
Skandal im Altersheim
Ein Rockstar im Altersheim
Die heiße Tangobraut
Ein Traum
Ich habe es getan
Zwei junge Frauen
Liebe und Frieden
Ein Tanz mit der Tangofrau
Die Pilgerin
Der Heißluftballon
Unter Wölfen
Ein freier Radikaler
Gottes Liebe
Gottes Hilfe
Im Krankenhaus
Gleichmut
Die große Trauer
Der letzte Tango
Gedicht über den Tod
Weihnachtslieder zur Ukulele
Traurige Weihnachten
Das Weihnachtswunder
Singen im Altersheim
Kein schönrer Land in dieser Zeit
Den eigenen Geist erforschen
Das Paradies
Der evangelische Pfarrer
Der Sinn des Lebens
Optimismus
93. Geburtstag
Ein genialer Tag
Ein Leben in der Liebe
Das Mysterium von Leben und Tod
Meine erleuchtete Meisterin
Chaos im Altersheim
Skandal im Altersheim
Das perfekte Leben
Der Yogi hat Geburtstag
Frau Trotzki ist gestorben
Das Sckicksal annehmen
Himmel und Hölle
Krimi im Altersheim
Die Welt retten
Die Sonne an den Himmel zaubern
Ein Freudentag
Der Sonnen-Musiker
Erleuchtung ist der Sex des Alters
Der Sonnenmann
Das entzückende kleine Mädchen
Mein Hut der hat drei Ecken
Meine Mutter liegt im Sterben
Kühe auf der Wiese
Energiewunder vor dem Tod
Durch den Tod ins Licht
Der Bestatter
Die Trauerfeier
Gedicht für alle Mütter
Ich bin Nils. Ich lebe seit 28 Jahren abgeschieden von allen Menschen als Yogi in einem kleinen Haus im Wald. Mitten in Deutschland. Soweit man Hamburg als die Mitte von Deutschland sehen kann.
Gerade komme ich von meiner Mutter. Sie ist 92 Jahre alt und lebt seit zwei Jahren im Altersheim. Sie ist dement und konnte nicht mehr alleine in ihrem Haus leben. Ich besuche sie einmal in der Woche.
Ich kann die Energie im Altersheim nur schwer ertragen. Es ist jedes Mal eine Begegnung mit dem Tod, dem Leiden und der Trauer. Viele der dort lebenden Alten sind körperlich oder geistig krank. Ständig stirbt jemand. Vor zwei Wochen war es die Zimmerkollegin meiner Mutter. Letzte Woche bekam sie eine neue Mitbewohnerin. Aber heute war diese alte Frau schon nicht mehr da. Es hieß sie sei im Krankenhaus. Schon letzte Woche hatte ich den Eindruck, dass sie keine Lust mehr zum Leben hat. Sie saß wie geistesabwesend da und blickte nur aus dem Fenster.
Meiner Mutter geht es gut im Altersheim. Sie hat zwar weitgehend ihr Gedächtnis verloren, aber körperlich ist sie noch fit. Sie wandert viel im Altersheim herum. Heute traf ich sie in einer gemütlichen Sitzecke im Gang. Sie blickte mich erstaunt an und fragte überrascht: "Wo kommst du denn her?" Sie begreift es nicht, dass ich sie jede Woche besuche. Aber sie freut sich über meine Besuche. Wir essen dann Kuchen und gehen etwas spazieren. Und unterhalten uns. Unterhalten kann man sich noch mit meiner Mutter.
Ich übe es positiv mit den Energien des Altersheimes umzugehen. Am Anfang raubten die Besuche mir viel Kraft. Aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Ich habe eher ein Problem mit dem vielen Leid. Heute versuchte ich mich als Buddha zu visualisieren. Das stabilisierte meine Energie. Das Leid tangierte mich aber trotzdem. Ich fuhr sehr traurig wieder zurück. Zuhause in meinem Yogiwald machte ich erstmal einen langen Spaziergang. Das beruhigte mich. Die Natur baute meine Energie wieder auf. Plötzlich konnte ich das Leid annehmen, hindurchgehen, es integrieren und war in der Einheit. Mein inneres Glück war wieder da.
Das Besondere an dem heutigen Tag war, dass ich in Kontakt mit einigen anderen Besuchern kam. Viele Menschen in meinem Alter besuchen wie ich regelmäßig ihre Mütter im Altersheim. Eine Frau erzählte mir, dass es für sie auch immer ein schwerer Gang ins Heim zu ihrer Mutter ist. Am schwersten ist für sie der Abschied. Sie weiß nie, ob es nicht das letzte Mal ist. Das Leben ist Wandel und ständige Veränderung. Das lernt man im Altersheim. Ich kann damit gut umgehen. Ich bin darauf eingestellt, dass meine Mutter irgendwann stirbt. Ich freue mich dann jedes Mal, dass sie noch da ist.
Nach dem Kaffeetrinken gingen wir zu unserer Sitzecke im Altersheim. Ich hatte meine Liederbücher mitgebracht. Wir sangen alle Lieder. Meine Mutter war glücklich, Ich konnte nach zwei Stunden nicht mehr. Obwohl sich ein immer größerer Kreis von alten Frauen um uns sammelte. Viele hörten zu und einige sangen mit. Eine alte Dame meinte sogar, dass sie keine falschen Töne bei mir gehört hätte. Das lag vermutlich an ihrem Alter. Aber für mich war es ein großes Lob. Ich werde also weitersingen.
Video: Der Yogi, das Harmonium und die alte Mutter
Video: Tango im Altersheim
Tango Mortale. Die Alten strömten in den Saal und tanzten Tango. Der Heimleiter ermutigte sogar meine Mutter mit den Worten zum Tanzen, dass es ihr letzter Tanz sein könnte. Ein ziemlich makabrer Witz. Und dann war diesmal sogar das Fernsehen da. Ein Dreierteam aus einem Kameramann, einer Interviewerin und einem Praktikanten.
Natürlich haben sie als erstes meine Mutter interviewt. Meine Mutter ist dement und ihr fiel nicht viel zu den Fragen ein. Da drängte ich mir vor und beantwortete die Fragen aus dem Hintergrund. Worauf die Kamera sich sofort auf mich richtete. Beim Tanzen wurde ich zum Glück nicht gefilmt. Einen schlechteren Tänzer als mich gibt es nicht. Trotzdem stürzten sich die alten Frauen auf mich und wollten mit mir tanzen. Wohl wegen meiner Jugend. Unter den Uralten gelte ich immer noch als junger Mann. Man könnte sogar sagen als heißer Feger.
Der Tangolehrer war extrem nervös wegen des Fernsehens. Er tanzte fast so grauenvoll wie ich. Er wurde erst nach einer Stunde etwas lockerer. Und als er dann Lieder von früher zur Guitarre sang (Schwarzer Zigeuner, Du hast Glück bei den Frauen Bel Amie, Man müsste Klavier spielen können) und dabei gefilmt wurde, kam er sich großartig vor und wurde immer lauter. Die Stimmung im Saal begann zu kochen. Die Alten rockten über die Tanzfläche.
Die Tangofrau hatte ein wunderschönes Kleid mit roten Rosen an. Sie gestand mir, dass sie es sich neu gekauft hat. Sie sah schön in dem Kleid aus. Aber sie ist auch eine schöne Frau. Es ehrt mich, dass sie versuchte mit mir zu flirten. Der Tangomann ist vermutlich nur ihr Tanzpartner. Sie wirken nicht wie ein Paar. Sie ist in das Tangotanzen verliebt und nicht in den Tangomann. Aber sie hat ein großes Herz. Es ist berührend zu sehen wie liebevoll sie mit den Alten umgeht.
Mir fiel ein Ehepaar auf. Die Frau jung, schön und gesund. So etwa 70 Jahre alt. Der Mann körperlich und geistig dement. Aber zwischen beiden war ein Band aus Liebe. Das konnte man deutlich sehen und spüren. Es war berührend sie tanzen zu sehen. Der Mann konnte sich kaum bewegen und die Frau wiegte ihn leicht im Tangorhythmus.
Die Zimmerkollegin meiner Mutter ist übrigens aus dem Krankenhaus zurück. Ihr scheint es jetzt gut zu gehen. Man kann sich mit ihr zwar kaum unterhalten, weil sie extrem schwerhörig ist. Aber sie las ihre Zeitung und nickte mir zu, als ich sie begrüßte.
Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Die Tage fließen dahin. Ich meditiere, gehe spazieren, mache meine Atemübungen, musiziere etwas mit dem indischen Harmonium, esse und sehe fern. Und schon ist der Tag vorbei. Meine Haupttätigkeit besteht derzeit darin einige Foren im Internet zu betreuen. Ich poste täglich Texte und versuche etwas spirituelles Wissen unter die Menschen zu bringen.
Ich habe einen kleinen Kreis aus Freundinnen. Gute Freunde sind wichtig für ein glückliches Leben. 15 Jahre habe ich extrem abgeschieden und weitgehend ohne Kontakte gelebt. Jetzt besteht mein Leben aus vielen Telefongesprächen, Emails und gelegentlichen Besuchen. Dadurch fühle ich mich nicht mehr so alleine, obwohl ich weiterhin als Eremit leben. Aber ein Eremit mit Internet.
Eine junge Frau ruft mich jeden Morgen und jeden Abend an. Wir meditieren am Telefon zusammen. So stärke ich sie auf ihrem spirituellen Weg und gebe ihr in ihrem Leben etwas Halt. Eine Freundin ist gerade schwer erkrankt. Ich versuche ihr zu helfen. Das Leben ist ständiger Wandel. Alles ist vergänglich.
Eine Freundin von mir ist bereits fast eine Heilige. Sie lebt abgeschieden wie ich, macht beständig ihre spirituellen Übungen und ruht in einem tiefen inneren Frieden und Glück.
Eine andere Freundin ist eine Christin, die versucht wieder ihren Weg des Glaubens zu finden. Sie ist ziemlich dogmatisch und es gibt viele interessante Diskussionen. So ist mein Leben im Moment sehr lebhaft.
Gestern habe ich wieder meine Mutter im Altersheim besucht. Sie saß in ihrem Zimmer und freute sich auf meinen Besuch. Sie hat sonst keinen mit dem sie sich unterhalten kann.
Das erklärte mir die alte Frau, mit der meine Mutter beim Essen immer zusammensitzt. Die Frau ist geistig noch sehr wach, aber ihr gelingt es nicht mit meiner Mutter zu reden. Meine Mutter ist für sie zu schwerhörig und zu dement. Aber ich kann immer noch mit meiner Mutter kommunizieren, weil ich sie schon lange kenne. Genauer gesagt, so lange es mich gibt.
Ich erzählte meiner Mutter von meinem wilden Yogi-Leben. Am meisten interessiert sie natürlich das Geschehen in der Verwandtschaft. Da ist immer was los, weil wir eine ziemlich verrückte Familie sind. Normal ist eigentlich keiner. Außer mir natürlich.
Meine Schwester lebt mit einer Ziegenherde (60 Ziegen, die sie alle lieben) und ihrem Mann im Schwarzwald. Ihr einer Sohn verbringt sein Leben mit Studieren und Surfen. Der andere hat jetzt eine Frau gefunden. Sie haben ein Kind bekommen und ein Haus gekauft. Er ist scheinbar der Normale in der Familie. Aber wenn man genauer hinsieht, ist er auch speziell. Er ist Koch und sein Hobby ist es Spiele zu entwickeln. Jetzt wird er aber nur noch wenig Zeit für sein Spiele haben.
Mein Sohn lebt in der Schweiz und schreibt dort seine Doktorarbeit. In seiner Kindheit und Jugend habe ich mich gut mit ihm verstanden. Aber dann erzählte ihm ein Professor, dass Spiritualität Unsinn ist. Von da an hielt er seinen Vater für verrückt, der als Yogi lebt und nach Erleuchtung strebt. Unser Verhältnis war gestört. Wir hatten uns kaum noch etwas zu sagen. Aber jetzt haben wir beide mit meiner alten Mutter Kinder- und Wanderlieder gesungen. Das hat sein Herz geöffnet. Und plötzlich verstehen wir uns wieder gut. Das gemeinsame Singen führt die Familie zusammen.
Nils Nikolaus bei den Flüchtlingen
Es war ein schöner Nikolaustag. Ich wachte morgens auf und freute mich. Die Sonne schien und der Himmel lachte. Ich schlurfte zur Tür. Leider hatte keiner etwas in meinen Stiefel getan. Aber ich hatte auch vergessen, einen Stiefel vor die Tür zu stellen. Im Alter wird man vergesslich. Da fiel es mir wieder ein. Ich war ja selbst der Nikolaus. Nun hurtig aufstehen. Die Kinder warten auf ihre Geschenke. Ich schlürfte schnell meinen Yogitee, schulterte meinen Nikolausrucksack und setzte meine Nikolausmütze auf. Dann stapfte ich mit großen Schritten durch den Wald zur Bushaltestelle.Der Bus brachte mich zur U-Bahn. Und dort wartete schon die erste Flüchtlingsmutter mit ihrem Kind auf mich. Ich öffnete meinen Rucksack und zog einen großen Apfel heraus. Den schenkte ich der Mutter. Groß war die Freude. Sie lächelte mich dankbar an. Wie gut die Menschen in Deutschland doch sind. Jedenfalls die meisten.
Etwa eine Milliarde Menschen auf der Welt hungert, obwohl gleichzeitig die Superreichen unermeßliche Schätze horten. Mit denen man leicht alle Armut auf der Welt beseitigen könnte. Das Elend auf der Welt ist vor allem ein Verteilungsproblem. Und deshalb beschloss ich etwas von meinem Reichtum abzugeben.
Mein Reichtum besteht aus zwei Apfelbäumen, die im Herbst eine reiche Ernte getragen hatten. So viele Äpfel konnte ich nicht alleine aufessen. Deshalb wollte ich viele Äpfel verschenken. Welcher Tag eignete sich dazu besser als der Nikolaustag? Wo ich doch Nils heiße, eine moderne Abkürzung für Nikolaus.
Deutschland hat etwa eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Wir sollten positiv damit umgehen, sie willkommen heißen und ihnen eine Perspektive geben. Die Bundeskanzlerin hat gesagt: "Wir schaffen das." Wir müssen das schaffen. Sonst kriegen wir französische Verhältnisse.
Mein bescheidener Beitrag bestand darin am Nikolaustag bei den Flüchtlingen am Hamburger Hauptbahnhof Äpfel zu verteilen. Desweiteren habe ich ein kostenloses Ebook über den Islam geschrieben (Islam Grundwissen), das bei Amazon auf den ersten Seiten steht und in Deutschland viel gelesen wird. Darin zeige ich den Weg zu einem friedlichen und toleranten Islam auf. Positive Werte wie Liebe, Frieden, Wahrheit und Brüderlichkeit müssen aktiv verbreitet werden. Wir müssen aktiv für eine friedliche und tolerante Gesellschaft eintreten, damit das Miteinander gelingt.
In Volksdorf traf ich Renate und wir fuhren mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof. Gemeinsam bringt das Weltretten viel mehr Spaß. Allerdings gab es am Hauptbahnhof nicht mehr viel zu retten. Es waren kaum noch Flüchtlinge da, weil die EU-Außengrenzen jetzt weitgehend geschlossen sind. Es kommen nur noch wenige Flüchtlinge am Hamburger Hauptbahnhof an.
Aber einige Flüchtlinge lebten noch in den Zelten vor dem Bahnhof. Die meisten meiner Äpfel konnte ich verteilen. Allerdings freuten sich die Flüchtlinge mehr über den Kuchen von Renate. Was ich verstehen kann. Ich esse auch lieber Süßigkeiten als gesunde Rohkost.
Aber etwas Gesundheit muss sein. An apple a day keeps the doctor away. Meine Idee war es etwas für die Gesundheit der Flüchtlinge zu sorgen, auch wenn eine gesunde Ernährung bei Kindern und Jugendlichen heutzutage nicht leicht zu vermitteln ist. Insofern war ich dann sehr zufrieden, dass trotzdem viele Flüchtlinge bereitwillig einen Apfel von mir aßen. Insgesamt hatten Renate und ich viel Spaß. Es war spannend einmal persönlich in Kontakt mit den Flüchtlingen zu kommen.
Nachdem Renate und ich die Flüchtlinge am Hamburger Hauptbahnhof mit Äpfeln beschenkt hatten, kam ich in Geberlaune und beschloss auch Renate glücklich zu machen. Sie hatte so viel für ihre Mitmenschen getan. Sie arbeitete in der Flüchtlingsinitiative mit. Sie kümmerte sich rührend um ihre alte kranke Mutter. Und trotzdem hatte es sie im Leben schwer. Wer Gutes tut erntet gutes Karma. Das ist das kosmische Gesetz. Und dieses gute Karma kann manchmal durch Mitmenschen wirken. Ich war heute dieser Mitmensch.
Gleich hinter dem Hauptbahnhof begann der Weihnachtsmarkt. Die ganze Hamburger Innenstadt hatte sich im Dezember in ein riesiges Lichtermeer verwandelt. Auch am Sonntag strömten tausende von Menschen dort hin und huldigten dem Konsumrausch.
Der neue Hauptgott der westlichen Menschen ist der Weihnachtsmann, der alle seine Anhänger mit dem Weg des äußeren Glücks verführt. Bis sie Weisheit erlangen und erkennen, dass äußerer Reichtum nicht glücklich macht. Man muss inneren Reichtum erlangen, wenn man wirklich glücklich werden will. Und diesen Reichtum erfährt man durch Genügsamkeit in äußeren Dingen, durch die umfassende Liebe und durch spirituelle Übungen (Yoga, Meditation, Gebet).
Was gab es auf dem Weihnachtsmarkt nicht alles zu kaufen! Kunsthandwerk, Weihnachtsengel und edles Geschirr. Und vor allem viel zu essen. Verlockend ausgestellt in kleinen Holzhäuschen mit vielen Weihnachtslichtern, Tannengrün und glitzernden Sternen.
Über allem thronte der fliegende Weihnachtsmann, das neue Wahrzeichen der Stadt, der auf dem Rathausmarkt mit seinem Renntierschlitten durch die Luft glitt und eine Weihnachtsgeschichte erzählte. Natürlich von Rudolf dem Renntier, das klein und häßlich geboren zum Anführer des Schlittens und Liebling aller Kinder wurde.
Ich erklärte Renate, dass heute ihr Glückstag sei und sie sich kaufen könne was sie wolle. Sie war begeistert und so stürzten wir beide uns ins Gewühl. Zuerst füllten wir uns mit Glühwein ab. Oder vielmehr mit Feuerzangbohle, die an einem schön dekorierten Stand aus großen Kupferkesseln in kleinen flammenbemalten Bechern verkauft wurde.
Da der kleine Yogi keinen Alkohol gewöhnt ist, wurde er schnell lustig. Er torkelte mit schweren Beinen und lockerer Zunge über den Weihnachtsmarkt. Das fiel im Gedränge nicht weiter auf. Renate wollte sich ihren Lieblingswunsch erfüllen und zerrte ihn zu einem kerzengeschmückten Hochzeitstor. In der Mitte hing ein Mistelzweig. Wer gemeinsam unter diesem Zweig durchgeht, wird sich verlieben, heiraten und ewig glücklich sein. Voller Panik wich Nils vor dem Mistelzweig zurück. Dieses Geschenk wollte er Renate nicht wirklich machen.
Sie nahm es mit Humor und zog ihn zu den Essensständen. Wenn schon nicht heiraten, dann wenigstens den Magen vollschlagen. Sie begannen mit Crepes mit Pflaumenmus und Alkohol. Dann kamen gebrannte Mandeln hinzu. Und zum Schluss gab es Grünkohl mit Röstkartoffeln und Kassler-Braten. Wobei sich eine Diskussion über die vegetarische Ernährung entspann. Renate war Vegetarierin, lies sich aber von Nils zu leckeren Fleischstückchen verführen. Nils war als Yogi zwar eigentlich auch Vegetarier, aber ein ziemlich undogmatischer. Und zu Grünkohl gehörte einfach Schweinefleisch dazu. Renate taten die armen Schweine leid. Nils segnete sie und verzehrte sie ohne schlechtes Gewissen.
Als Karma-Ausgleich schenkte er einer alten Bettlerin vier große Äpfel. Sie saß etwas abseits auf der Erde und hatte ein Schild um den Hals: "Ich habe Hunger." Da konnte sie die Äpfel schlecht ablehnen, obwohl ihr Geld wahrscheinlich lieber gewesen wäre.
Ein Arbeitsloser ging durch die Menschenmenge, hielt die Hände auf und erklärte, dass er von Hartz4 leben müsste. Auch er bekam einen Apfel. Ebenso eine junge Frau, die frierend auf der Erde saß und lethargisch die Menschen anblickte. Sie war Ausländerin und vermutlich von einer rumänischen Bettlerbande hierher gebracht worden.
Den letzten Apfel bekam ein Straßenmusiker. Er spielte schöne Melodien auf einer Querflöte. Er sah nicht aus wie ein Bettler, sondern wie ein Musiker, der gerne Musik macht. Auch solche Menschen gab es hier. Das bunte Leben. Und irgendwie passte das alles zu Weihnachten. Nils segnete alle Menschen, sandte allen Licht und wurde dadurch frei von der weltlichen Sucht- und Egoenergie, die sowohl die Konsummenschen als auch die Bettler beherrschte. Das wahre Glück liegt in einer Ebene darüber. Es ist der innere Frieden und das innere Glück, das durch den Weg der Erleuchtung und der umfassenden Liebe entsteht. Das ist die wirkliche Weihnachtsenergie. Mögen wir das alle zu Weihnachten erfahren.
Mother Meera Blessing
Weihnachten ist das Fest der Liebe. Liebe bedeutet nicht zu bekommen, sondern zu geben. Das größte Geben besteht darin den Weg des inneren Glücks vorzuleben und zu verschenken. Findet zuerst Frieden und Glück in Euch. Und dann lebt aus der Liebe und dem Geben heraus. Immer.
Kurz vor Weihnachten gab Mutter Meera wieder ihren Darshan in Hamburg. Der Saal war voller Menschen. Alle erhoben sich und legten die Hände vor dem Herzchakra zum Gruß zusammen. Mutter Meera trat in den Saal, klein und unauffällig. Sie ging zu ihrem Stuhl auf der Bühne und setzte sich. Die Menschen knieten der Reihe nach vor ihr. Sie berührte ihre Schläfen und sah ihnen in die Augen. So wurde alle Menschen nacheinander mit Licht, Liebe und Kraft gesegnet.
Ich saß am Ende des Saales etwas abseits. Ich spüre die starke Energie von Mutter Meera im Raum. Nach und nach kam ich zur Ruhe. Zuerst flossen noch viele Gedanken durch meinen Kopf. Ich hatte vor dem Darshan einen schönen weißen Buddha aus Stein als Weihnachtsgeschenk für meine Schwester gekauft. Und eine Mala (Gebetskette) von Mutter Meera.
Nach einer halben Stunde hörten meine Gedanken auf und ich fiel in eine tiefe Meditation. Glück und Frieden waren in mir. So saß ich etwa eine Stunde. Dann blickte ich auf und betrachtete Mutter Meera. Ich entdeckte eine große Aura um ihren Kopf herum. Sie saß wie eine Göttin auf ihrem Stuhl, bescheiden und doch kraftvoll. Ihr Körper ruhte in ihrer Erleuchtungsenergie, aber ihr Kopf war wach und sah bei jedem Menschen genau hin, was er spirituell brauchte. Sie erinnerte mich an Mutter Maria, wie sie dort oben auf ihrem Thron mit einem weißen Sari und einem goldenen Umhang saß.
Ich wurde immer mehr eins mit der Energie von Mutter Meera. Und dann wandte sich meine Konzentration den Menschen im Raum zu. Ich erfaltete meine Raumenergie. Ich beschäftigte mich mit meiner Aufgabe in der Welt. Ich legte meinen Weg in ihre Hände, ließ alles los und war bereit das zu tun, was sich in meinem Leben von alleine ergab.
Lasst uns froh und munter sein - Weihnachtslieder zum Mitsingen | Sing Kinderlieder
Ich wachte auf. Die Glocken läuteten. Nicht wegen mir, sondern weil Weihnachten war. Hurtig aufstehen, dachte ich. Es ist Mittagszeit. Im Altersheim warten alle auf dich. Zur Klarstellung: Meine Mutter lebt im Altersheim. Nicht ich. Ich bin noch jung, laut Ausweis 64 und gefühlt 25. Schließlich bin ich Yogi. Yogis werden nicht alt. Sie bleiben immer jung, jedenfalls gefühlt. Dreimal am Tag renne ich durch den Wald und mache Feueratmung. Das hält fit. Außerdem meditiere ich viel. Dadurch entstehen innerer Frieden und Glück.
Fehlt nur noch die Liebe. Das ist etwas schwierig für einen abgeschieden im Wald lebenden Yogi. Zum Glück gibt es das Internet. Dadurch habe ich viele Freunde. Man kann chatten, skypen, telefonieren und sich manchmal auch besuchen. Und es gibt meine alte Mutter (92). Sie ist derzeit mein Hauptweg des Karma-Yoga. Die regelmäßigen Besuche im Altersheim sind mein spiritueller Wachstumsweg. Ich treffe jede Woche die Menschen im Altersheim, tauche in die Leidenergie ein, übe Gleichmut und Mitgefühl. Und tue den Alten Gutes, wo ich es kann. Und wenn ich wieder zuhause im Wald bin, lade ich mich wieder mit guter Energie auf.
Die Lieblingstätigkeit meiner Mutter ist Singen. Das öffnet ihr Herz und macht ihre Seele froh. Also schenkte ich ihr zu Weihnachten einen Liederabend. Ich sang Weihnachtslieder zum indischen Harmonium. Und Kinderlieder, weil meine Mutter Kinderlieder am meisten liebt. Das erinnert sie an das Glück ihrer Jugend. Das macht sie glücklich. Meine Schwester war mit ihren beiden Söhnen aus dem Schwarzwald angereist. Meine Schwester ist auf dem Ökotripp und hat eine Ziegenherde. Sie lebt von der Herstellung von biologischem Ziegenkäse.
Zuerst gab es Geschenke. Ich öffnete meinen großen Rucksack und kramte viele schöne Dinge hervor. Ich legte sie auf den Tisch und jeder konnte sich nehmen, was er wollte. So machen wir es immer zu Weihnachten. So bekommt jeder sein Lieblingsgeschenk. Meistens sind so alle glücklich. Diesmal gab es Streit um die schöne weiße Buddhastatue, die ich in einer spirituellen Buchhandlung gekauft hatte. Alle wollten sie haben. Meine Schwester war am schnellsten. Zum Glück hatte ich noch zwei Buddhas in Reserve. So war letztlich jeder zufrieden.
Eine alte Frau kam vorbei und wollte mitfeiern. Da ich immer viele Geschenke dabei habe, konnte ich auch sie erfreuen. Sie liebte Marzipan mit Schokolade. Und genau das hatte ich auch in meinem Rucksack. So leicht kann man eine alte Frau glücklich machen. Gerade wenn sie nicht mit einem Geschenk gerechnet hat, weil keiner sie besucht. Aber ich bin für alle da und beschenke alle, wenn sie meinen Weg kreuzen.
Meine Mutter bekam eine Schachtel mit Pralinen. Sie kommentiere es mit ihrem Lieblingsspruch: "Ich bin alt und brauche nichts mehr." Aber die Lieder hat sie dann gerne als Geschenk angenommen.
Ich habe das Singen als spirituelle Tradition wieder entdeckt. Es ist schön im Familienkreis zu singen, besser als fernsehen oder sich streiten. Singen macht glücklich. Es reinigt die Chakren und öffnet das Herz. Und keiner muss perfekt sein. Perfektionismus ist eine Wahnidee der kapitalistischen Leistungsgesellschaft. Sie macht viele Menschen unglücklich, weil sie sich zu allem nicht gut genug fühlen.
Ich zeige, dass man auch als völlig unmusikalischer Mensch Freude an der Musik haben kann. Und selber zu musizieren bringt mehr Spaß als nur von anderen gemachte Musik zu konsumieren. Im Internet schrieb mir eine Frau, dass sie durch mein Vorbild jetzt auch begonnen haben in der Familie zu singen. Das war mein schönstes Weihnachtsgeschenk.