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Deutschland scheint in einer Krise zu stecken. Der Exportweltmeister muss kleinere Brötchen backen, es wird schon von Deindustrialisierung gesprochen. Aber es gibt auch Zeichen der Hoffnung: Im Land der Dichter und Denker wird weiterhin gedichtet und gedacht. Besonders in der Lyrik kommt es immer noch zu Höchstleistungen. An Hand von 24 besonderen Gedichten kann sich der Leser selbst ein Urteil bilden. Hilfreiche Interpretationen und Illustrationen erleichtern die Lektüre.
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Seitenzahl: 16
Veröffentlichungsjahr: 2024
Wolfgang Brenneisen
hat Bücher geschrieben und Ausstellungen gemacht. Weitere Informationen unter:https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Brenneisen
Das Volk der Dichter und Denker
Verrannt (Biberach)
Kein Vorbild
So war er halt (Bertolt Brecht, Augsburg)
Rein versehentlich (Rosenheim)
Der Auftrieb der Poeten (Frankfurt a.M.)
Anschwellender Bocksgesang (Botho Strauß)
Poetische Raserey (Rostock)
Berufliche Tragik (Gotha)
Berliner Luft (Berlin)
Aachen
Entschlossenes Dichten (Martin Walser, Überlingen)
Therapeutisches Dichten (Wilhelmshaven)
Frauenlob (Kamen)
Mal so, mal so (Rhein)
Der Kritiker (Marcel Reich-Ranicki)
Eine schöne Harmonie (Weinheim)
Das Wort zum Sonntag
Hohe Fertilität (Lübeck)
Zwangshandlungen (Müllheim)
Mensch, werde wesentlich!
Beklagenswerte Unterschiede
Verpackungskünstlerin (Köln)
Religiös-poetischer Dissens (Martin Luther, Uckermark)
Finale Furioso (Wangen)
edition imme
Was ist nur mit Deutschland los? An allen Ecken und Enden klemmt und stockt es. Was früher eine Selbstverständlichkeit war, ist jetzt ein Problem. Die Bahn, die Straßen, die Schulen, die Krankenhäuser – allenthalben ist es nicht mehr, wie es früher einmal war. Der Exportweltmeister von ehedem ächzt, das Gespenst einer Deindustrialisierung erhebt sein schauriges Haupt.
Und dennoch, es gibt auch Zeichen der Hoffnung. Sind wir nicht ein Volk der Dichter und Denker, das im geistigen Bereich wettmachen könnte, was es im materiellen nicht schafft? Es ist kein geringer Trost, dass trotz allem weiterhin in der ehrwürdigen Tradition gedichtet wird, in den großen Städten wie in den kleinen, auf dem platten Land wie an der See, auf der Parkbank wie im Eisenbahnabteil.