Diagnose Hashimoto - Berndt Rieger - E-Book

Diagnose Hashimoto E-Book

Berndt Rieger

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Beschreibung

Was ist Hashimoto? Was bedeutet der Befund konkret? Was kann ich selber tun? Dieser Ratgeber orientiert sich praxisnah an den häufigsten Patientenfragen. Schilddrüsen-Experte Dr. Berndt Rieger erklärt die verschiedenen Aspekte und Selbsthilfemöglichkeiten bei Hashimoto, Basedow und anderen Störungen des Hormonsystems ausführlich. Ergänzt werden seine Antworten durch Hintergrundwissen zu Themen wie Diagnose oder Naturheilverfahren. Erfahrungsberichte von Patienten machen Mut zur Selbsthilfe und bestärken darin, die Krankheit anzunehmen.

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Seitenzahl: 115

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Titel

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Die Ratschläge in diesem Buch sind vom Autor und vom Verlag sorgfältig geprüft, dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Jegliche Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Gesundheitsschäden sowie Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

© für die Originalausgabe und das eBook: 2019 in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlaggestaltung: STUDIO LZ, Stuttgart

Umschlagmotiv: Shutterstock

Lektorat: Michaela Zelfel, Tegernsee

E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

Gestaltung und Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

ISBN 978-3-7766-8293-9

Besuchen Sie uns im Internet unter www.herbig.net

Inhalt

1 Grundlagen

2 Diagnose

3 Medikamentöse Therapie

4 Nahrungsergänzung und Ernährung

5 Vergiftung und Entgiftung bei Hashimoto

6 Das Mikrobiom

7 Schilddrüsenzuwendung

8 Stressbewältigung und Lebensführung

Weitere Informationen

Bezugsquellen

Hashimoto: Grundlagen

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Was ist eigentlich Hashimoto?

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Entzündung der Schilddrüse durch einen Autoimmunprozess, bei dem T-Lymphozyten, die eigentlich der Immunabwehr dienen, Schilddrüsengewebe zerstören. Es finden sich reichlich Antikörper gegen schilddrüsenspezifische Antigene. Durch die Entzündung verkleinert sich die Schilddrüse, und hormonbildende Zellen gehen verloren. Anfänglich ruft dieser Prozess durch Zellzerstörung vorübergehend einen Überschuss von Schilddrüsenhormonen im Blut hervor, und es kann zu Phasen einer Überfunktion kommen. Später steht die Schilddrüsenunterfunktion durch zu geringe Bildung von Schilddrüsenhormonen im Vordergrund. Im Extremfall kann sich die Schilddrüse völlig auflösen. Dann besteht die Notwendigkeit, lebenslang Hormonpräparate einzunehmen.

Hakaru Hashimoto (1881–1934), ein japanischer Arzt, der in Berlin studiert hat, beschrieb im Jahr 1912 in seiner Doktorarbeit mit dem Titel »Struma lymphomatosa« das Aussehen des entzündeten Schilddrüsengewebes unter dem Mikroskop. Deborah Doniach und Ivan Roitt erkannten 1956, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen des Menschen. In der westlichen Welt finden sich bei etwa jedem Zehnten erhöhte Werte für Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe im Blut. Frauen sind zehnmal häufiger betroffen als Männer.

Wissen aus der Praxis

Es gibt noch andere häufige Entzündungen der Schilddrüse, etwa die Thyreoiditis de Quervain, welche mit Fieber, allgemeiner Schwäche, Schmerzen in der deutlich geschwollenen Schilddrüse sowie starkem Lymphknotenbefall einhergeht. Die Heftigkeit der Entzündung kann die Schilddrüse innerhalb weniger Tage zu großen Teilen zerstören.

Ähnlich, wenn auch weniger dramatisch, ist das Bild bei einer Schilddrüseninfektion, häufig verursacht durch das Epstein-Barr-Virus oder andere Viren der Herpes-Gruppe. Bei einer postinfektiösen Thyreoiditis kann die Schilddrüse auch nach der Infektion noch eine Weile entzündet bleiben. Bei einer Thyreoiditis durch Schadstoffbelastung ist die Einlagerung von Schwermetallen die Ursache, was langjährige Verläufe bewirken kann. Kürzer verlaufen Schilddrüsenentzündungen durch ein Übermaß an Halogenen wie Jod, Brom, Chlor und Fluorid. Auch ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel kann zur Entzündung der Schilddrüse führen, aber durch die Einnahme der entsprechenden Stoffe wieder zur Rückbildung gebracht werden.

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Wie merke ich, dass ich Hashimoto habe?

Ist die Schilddrüse entzündet, spüren dies manche Menschen als Schmerz vorn am Hals, als Kloßgefühl beim Schlucken. Bei Hashimoto ist das nur selten der Fall. Allerdings macht sich der Entzündungsprozess mitunter im Akutfall bemerkbar, nämlich wenn sich Schilddrüsengewebe auflöst und die Hormone ungehindert ins Blut eingeschwemmt werden. Dann hat man Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion: Herzklopfen, Unruhe, Ängste. Diese Beschwerden gehen zurück, sobald sich die Hormone verbraucht haben. Wenn Sie einen längeren Verlauf der Hashimoto-Erkrankung haben und sich die Schilddrüse schon deutlich verkleinert hat, werden Sie hingegen eher an Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion leiden: Energielosigkeit, schnelle Erschöpfbarkeit, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme, Depression.

Die Diagnose Hashimoto stellt man, wenn man im Ultraschall eine Entzündung der Schilddrüse sieht, im Blut hohe TPO-Antikörper vorliegen (TPO ist das an der Bildung von Schilddrüsenhormonen beteiligte Enzym Schilddrüsen-Peroxidase) und die Schilddrüse eine Leistungsschwäche hat.

Wissen aus der Praxis

Eine Leistungsschwäche der Schilddrüse können Sie anhand der Körpertemperatur bestimmen.

Wenn Sie wissen wollen, ob Beschwerden aufgrund einer hormonellen Unterversorgung entstehen, messen Sie die Temperatur im Mund. Eine Schilddrüsenunterfunktion zeigt sich durch Untertemperatur. Normalerweise haben Sie unter der Zunge gemessen 36,3–37,3 Grad Celsius. Müdigkeit mit Temperaturen unter 36,0 Grad zeigt einen Schilddrüsenhormonmangel an.

Fragebogen zur Einstufung der hormonellen Aktivität

Funktionsstörung der Schilddrüse

Trifft Folgendes auf Sie zu?

Kann nicht lange durchhalten

Weniger Energie als andere

Tiefe Erschöpfung

Lange Erholungszeiten

Kältegefühl in Händen und Füßen

Hohes Cholesterin

Reizdarm

Verstopfung

Trockene Haut und Haare

Diffuser Haarausfall

Brüchige Fingernägel, Rillen

Haare werden grau oder weiß

Einschlafneigung tagsüber

Konzentrationsstörungen

Vergesslichkeit

Ein Gefühl wie Watte im Kopf

Gewichtszunahme

Knochen- oder Muskelschmerzen

Ohrenjucken

Karpaltunnelsyndrom

Druck in der Kehle

Kloßgefühl

Funktionsstörung der Nebenniere

Trifft Folgendes auf Sie zu?

Augenbrauen werden dünner

Haarausfall seitlich

Ängste bis Panik

Herzklopfen

Zittern

Durchfall

Überempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit, Wutausbrüche

Ungeduld

Grippesymptome ohne Grippe

Kopfschmerzen

Körperschmerzen

Empfindliche Haut

Innere Unruhe

Heißhungerattacken

Reisekrankheit

Schläfrig auf Kaffee

Häufiges Harnlassen

Durchschlafstörungen

Allergien verschlechtern sich

Infektneigung

Alles besser nach 18 Uhr

Funktionsstörung der Geschlechtsdrüsen

Trifft Folgendes auf Sie zu?

Verminderte Libido

Schmerzen in der Harnblase

Prämenstruelles Syndrom / Starke Monatsblutung

Schwellungen durch Wassereinlagerung

Bluthochdruck

Hitzewallungen