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Sieben Tage, sieben Prüfungen, sieben unwiderstehliche Männer! Für wen wird Tess sich entscheiden? Tess‘ einziger Wunsch? Rache! Diamond Enterprises hat ihren Vater ruiniert und sie will es dem Konzern heimzahlen. Deshalb bewirbt sie sich als Assistentin des Firmenbosses. Eine Woche soll sie nun täglich bei einem anderen Chef ihr Können unter Beweis stellen. Teil 2: Mr. Tuesday ist so groß und muskulös, dass er wie ein Footballprofi im Designeranzug wirkt. In seinem Porsche nimmt er Tess mit auf einen aufregenden Road Trip …
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Seitenzahl: 65
MIRA® TASCHENBUCH
Copyright © 2017 by MIRA Taschenbuch in der HarperCollins Germany GmbH
Titel der englischen Originalausgabe: Working Girl: Mr Tuesday Copyright © 2016 by Shana Gray
Published by arrangement with the original publisher, Headline Eternal, an imprint of Headline Publishing Group, London
Aus dem Englischen von Sindy Ganas
Covergestaltung: ZERO Media, München Coverabbildung: FinePic / Zero Werbeagentur Redaktion: Michael Meyer E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN E-Book 9783955767662
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Ich stieg ein. Der köstliche Kaffeeduft war allzu verführerisch. Und ich bemerkte, dass Limousinen zwar extravagant waren, aber das Einsteigen eine ziemliche Herausforderung für Frauen in kurzen engen Röcken darstellte. Ich duckte mich also in den Wagen und hielt gleichzeitig den Saum meines Rocks fest, damit er nicht höher rutschte und Mr. Umwerfend zu viel Einblick verschaffte. Danach ließ ich mich auf das Lederpolster sinken und schaute mich um. Beim Duft des Kaffees und der frisch gebackenen New Yorker Bagels lief mir fast der Speichel aus dem Mund. Auf dem schmalen Sims gegenüber dem Sitz stand ein Korb, und ich hob das Leinentuch an, mit dem er bedeckt war. Die Bagels lagen darunter. Ich starrte darauf und konnte kaum meinen Appetit zügeln, doch ich dachte, es wäre besser, zu warten, bis Mr. Umwerfend ebenfalls eingestiegen war.
Ich sah durch das Türfenster nach draußen. Er stand neben der Limousine, eine Hand in die Hüfte gestemmt. Mir fiel auf, wie lang und gebräunt seine Finger waren. Das warf die Frage auf, was er in seiner Freizeit tat. Dann stellte ich Spekulationen darüber an, was er und Mr. King heute für mich auf Lager hatten. Welche Prüfung stand mir bevor? Ich konnte nicht einmal raten, also ließ ich es sein. Ich würde es schnell genug erfahren.
Derweil genoss ich die Aussicht, während er telefonierte. Sein weißes Hemd war ordentlich in den Hosenbund gesteckt, und um seine Hüften hing ein teuer aussehender Gürtel, dessen schmale silberne Schnalle meine Aufmerksamkeit erregte. Ein winziges diamantförmiges Emblem befand sich darauf. Ein Firmengeschenk, nahm ich an. Ich konnte es nicht verhindern, dass mein Blick tiefer wanderte – und dass mir sogleich Hitze in die Wangen schoss. Dieser Mann war sehr beeindruckend, in jeder Hinsicht. Es tat nicht weh, ihn zu betrachten, so viel war sicher: schmale Hüften, schlanker Oberkörper, breite Schultern und muskulöse Oberarme, bei denen ich mir gut vorstellen konnte, wie sie mich umfingen. Ich verspürte den Drang, meine Hand aus dem Fenster zu strecken, meine Finger in seine Gürtelschnalle zu klemmen und ihn in den Wagen zu ziehen. Das Bild, das dabei vor meinen Augen entstand, erschien mir so unglaublich real, dass ich ein paarmal blinzeln musste, um sicherzugehen, dass meine Fantasie sich nicht materialisiert hatte.
Nachdem er das Telefonat endlich beendet hatte, stieg er ein. Ich beobachtete, wie er es sich neben mir bequem machte. Merkwürdig war, dass er keine Krawatte trug; vielleicht bewahrte er die in seiner Tasche auf, um sie später umzubinden. Der oberste Knopf seines Hemdes stand offen, das V-förmige Stück Haut darunter war gebräunt. Ich entdeckte einen Ansatz von schwarzem Brusthaar, was ich schrecklich sexy fand. Sofort war seine Präsenz im Wageninneren spürbar – mir war, als würden wir uns berühren. Das erinnerte mich an den vergangenen Abend, als er mir in den Hubschrauber geholfen hatte, an seine Hand auf meinem Rücken, während er mir den Weg gewiesen hatte. Dieser Typ strotzte vor Männlichkeit. Eine Frau konnte sich in ihm verlieren. Und wenn ich nicht vorsichtig war – oder selbst wenn ich es war, das kam auf die Betrachtungsweise an –, dann wäre ich ganz sicher verloren.
Er lehnte sich zurück und erhob sich ein Stück, um sein Handy in die Hosentasche zu stecken. Bei dieser Bewegung wurden seine breite Brust und der flache Bauch unter dem teuren Baumwollhemd noch mehr betont, und diese interessante Stelle unterhalb der Gürtelschnalle erregte auf unerzogene Weise meine Aufmerksamkeit. Ich presste die Schenkel zusammen und stellte mir mit einem Mal vor, wie er dazwischen lag und ich sein Gewicht spürte, wie ich mit den Fingern über seinen nackten Rücken fuhr, die Hüften anhob, um ihm näher zu sein. Schnell schüttelte ich leicht den Kopf und holte mich in die Realität zurück. Wenn ich weiter solche schlüpfrigen Gedanken hatte, brauchte ich ihn bald noch dringender als einen Bagel und Kaffee.
Er seufzte, und ich stellte mir unwillkürlich vor, wie es mit ihm zusammen im Bett nach einer Nacht mit atemberaubendem Sex klingen würde. Ich räusperte mich und verdrängte diese verführerische Fantasie. Ich durfte nicht zulassen, dass ich seinem Zauber verfiel. Nachdem ich ihn ausgiebig gemustert hatte, sah ich ihm in die Augen.
Mir stockte der Atem, als er meinen Blick erwiderte.
„Bitte bedienen Sie sich.“ Er deutete auf die verschwenderisch angerichtete Frühstücktafel vor uns. Mir fiel auf, dass die Trennscheibe hochgefahren war. Wir befanden uns allein in diesem abgeschlossenen Raum. Nur er und ich. Ich holte tief Luft und versuchte, Ruhe zu bewahren.
„Vielen Dank“, sagte ich zu ihm. Ich war hungrig und beugte mich zum Buffet vor. In dieser Beziehung würde ich nicht schüchtern sein. „Sieht so ein normaler Morgen für Sie aus?“, erkundigte ich mich, während ich nach einer schick aussehenden Einwegtasse griff.
„Nicht immer, aber wenn ich mit der Limo fahre, schon.“
Ich versorgte mich mit einer großzügigen Portion Sahne, bevor ich meine Tasse mit dem aromatischsten Kaffee füllte, den ich jemals gerochen hatte. „Wahrscheinlich kann man sich leicht an so was gewöhnen.“ Ich warf ihm einen Blick zu und fragte mich, ob er mich wegen der vielen Sahne in meinem Kaffee schräg ansah. Das taten die meisten Leute, aber es war eine meiner Schwächen. Ich liebte sahnigen Kaffee. Mit einem geheimnisvollen Lächeln beobachtete er, wie ich einen Schluck nahm, sagte jedoch kein Wort, während er jede meiner Bewegungen verfolgte. Unter seinem Blick wurde ich ganz atemlos.
„Ja, wahrscheinlich.“ Er redete tatsächlich nicht sehr viel, das hatte ich ja bereits am Abend zuvor festgestellt.
„Ein ziemlicher Aufwand – erst der Helikopter, dann heute Morgen die Limousine. Was wird der heutige Tag noch bringen?“, wollte ich wissen, hob meine Tasse und trank einen weiteren Schluck. „Hmmm, das schmeckt wirklich lecker.“
„Heute Morgen frisch geröstet und aus Costa Rica eingeflogen“, informierte er mich, verschränkte die Hände hinter dem Nacken und streckte sich. Fast hätte ich mich bei dem Anblick an meinem Kaffee verschluckt. Er bewegte sich sehr unbefangen, was mir half, mich zumindest ein wenig zu beruhigen. Obwohl ich wusste, dass meine Nervosität mir nicht anzumerken war, zitterte ich innerlich.
„Echt? Der Kaffee wurde heute Morgen aus Costa Rica eingeflogen? Das hört sich ganz schön verschwenderisch an.“
„Wenn man so viel Geld hat wie Mr. King, ist es keine große Sache, etwas einfliegen zu lassen, was man haben will.“
„Na ja, jedenfalls schmeckt er gut.“ Nach einem weiteren Schluck fragte ich: „Soll ich Ihnen auch eine Tasse eingießen?“ Ich erwartete nicht, dass er Ja sagte.
„Danke, das wäre sehr nett von Ihnen.“ Ein höflicher Mann. Das machte ihn nur noch verführerischer.
Ich lehnte mich wieder zur Anrichte vor, und bevor ich den Kaffee eingoss, schaute ich zu ihm hinüber. „Sahne? Zucker? Ein Stück oder zwei?“ Mir wurde heiß. Mein Tonfall klang ziemlich zweideutig und anzüglich … Vielleicht sollte ich gleich sagen: Kaffee, Tee oder mich? Ich wusste genau, wofür er sich entscheiden sollte. Für mich.
Er lachte. „Genauso wie Sie liebe ich eine Menge Sahne.“
Ich lächelte ihn an. Endlich hatte ich jemanden gefunden, der meinen Sahnekaffeegeschmack teilte. Es gefiel mir, dass wir etwas gemeinsam hatten, selbst wenn es so etwas Unbedeutendes war. Dadurch fühlte ich mich mehr mit ihm verbunden. Ich goss die Sahne ein, danach den Kaffee. „Meine Mutter meint immer, die Sahne oder Milch muss zuerst in die Tasse. Das hat wohl auf mich abgefärbt.“ Ich grinste ihn an.
„Macht das einen Unterschied?“
Ich zuckte die Schultern. „Ich denke schon.“