Die 3. Mission der tollkühnen Bücher - Hendrik Lambertus - E-Book

Die 3. Mission der tollkühnen Bücher E-Book

Hendrik Lambertus

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Beschreibung

Ein neues Abenteuer mit den tapfer-lustigen Buchagenten und vielen bunten Illustationen für Leserinnen und Leser ab 8 Jahren Auf der Lesung von Arthurs Lieblingsautorin Fiona Feder bemerken die drei Buchagenten Hedy, Paulchen und Reginald etwas sehr Beunruhigendes: Die Autorin scheint ihre Fantasie verloren zu haben und wird von einem seltsamen Wesen umschwirrt. Und das ist nicht die einzige schlechte Nachricht! In den Buchlanden scheint die Quelle der Inspiration versiegt zu sein. Ob sich da ein Zusammenhang findet? Die fünf Buchagenten mit und ohne Einband machen sich auf die gefährliche Reise durch die Buchlande und stoßen dabei auf allerlei unschöne Gerüchte … Eine neue herrlich-verrückte Geschichte rund um die lebendigen Bücher – mit fantastischen, farbigen Illustrationen und Buchagententest!

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Seitenzahl: 115

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Über das Buch

Auf der Lesung von Arthurs Lieblingsautorin Fiona Feder bemerken die drei Buchagenten Hedy, Paulchen und Reginald etwas sehr Beunruhigendes: Die Autorin scheint ihre Fantasie verloren zu haben und wird von einem seltsamen Wesen umschwirrt. Und das ist nicht die einzige schlechte Nachricht! In den Buchlanden scheint die Quelle der Inspiration versiegt zu sein. Ob sich da ein Zusammenhang findet? Die fünf Buchagenten mit und ohne Einband machen sich auf die gefährliche Reise durch die Buchlande und stoßen dabei auf allerlei unschöne Gerüchte …

Das dritte Abenteuer rund um die tollkühnen Bücher!

Inhalt

1 Ein seltsames Gerücht

2 Buchritter und Plappermücken

3 Mückenflug

4 Origami auf Rollschuhen

5 Für den Reißwolf

6 Wo die bunten Musen hausen

7 Zur Quelle

8 Die Mutter aller Gerüchte

9 Das flüsternde Haus

10 Der Kampf um den Quell

11 Hoher Besuch

Der Buchagententest Wege der Buchzauberei

In der Papyrusgasse lag ein kleiner, unscheinbarer Laden, versteckt zwischen einigen anderen Geschäften. Dinas Bücherhort stand auf dem Schild über seiner Tür, und Bücher waren auch hinter den Buntglasscheiben des Schaufensters ausgestellt. Denn der Laden war ein Antiquariat, ein Spezialgeschäft für besonders alte und seltene Bücher. Kaufen konnte man hier allerdings keines von beidem: Weder alte noch seltene Bücher gingen über den Ladentisch.

Das lag zum einen daran, dass Dinas Bücherhort nie geöffnet war, und das Schild mit der Aufschrift »Heute geschlossen« war schon ganz ausgeblichen vom Wetter.

Zum anderen lag es daran, dass die meisten Bücher in dem Laden lebendig waren. Und sie hätten es ganz gewiss nicht gut gefunden, wenn jemand versucht hätte, sie zu verkaufen! Auf den ersten Blick glichen sie ganz gewöhnlichen Büchern mit Seiten, Lesebändchen und Einband. Doch sie hatten auch dünne Beinchen und Arme, und auf ihrem Buchrücken saß ein Gesicht mit großen, neugierigen Augen.

Diese Bücher waren Buchagentinnen und Buchagenten, die tollkühnen Beschützer der Buchheit. Und Dinas Bücherhort war ihr Hauptquartier. Von hier aus wachten sie heimlich über alles, was in den Bücherregalen, Buchhandlungen und Bibliotheken der Welt so vor sich ging, während die Menschen draußen achtlos am Schaufenster vorübereilten.

Gerade herrschte aufgeregtes Seitenrascheln in den Bücherregalen, die fast alle Wände der Buchhandlung einnahmen.

»Wann kommt er endlich?«, krähte der Buchagent Eulenspiegel und klimperte ungeduldig mit seiner Schellenkappe.

»Eigentlich sollte er schon lange hier sein«, erwiderte der Buchagent Dracula missbilligend und kräuselte die Lippen, dass man seine Fangzähne sah. »Pünktlichkeit ist eine Tugend des Adels. Vor allem des wahren, blutsaugenden Adels …«

»Wenn er zu spät kommt, verpasst er am Ende noch die Teestunde«, warf die Agentin Alice besorgt ein.

»Ruhe bitte!«

Das Gemurmel ließ sofort nach, als Tabula Smaragdina sich räusperte. Der Einband des alten Zauberbuchs war mit prachtvollen Smaragden verziert, und es trug das Gesicht einer gütigen, aber strengen Dame auf seinem Buchrücken. Gerade stand Dina, wie das Oberhaupt der Buchagenten meist genannt wurde, auf dem Tisch mit der Buchkontrollanlage in der Mitte des Raumes und ließ ihren Blick über die Regale schweifen.

»Etwas mehr Disziplin wäre angebracht«, tadelte sie. »Denkt an die Regel Nummer 23 unseres Codex: Ruhe ist die erste Pflicht – Agenten übereilen es nicht.«

Ein lautes Krachen und Rumpeln unterbrach sie. Alle Buchagentinnen und Buchagenten zuckten zusammen und schauten sich alarmiert um. Einige von ihnen gingen sogar in die Buch-Fu-Kampfhaltung, um jeder Gefahr mutig zu begegnen.

»Das wird er wohl sein«, sagte Tabula Smaragdina.

Der Buchagent Tom Sawyer hüpfte unruhig auf seinem Regalbrett auf und ab. »Bei ihm weiß man nie, wie er anreist! Das letzte Mal war es ein Reitelefant, davor war es eine Motor-Rikscha und davor …«

Wieder ertönte ein Krachen, diesmal noch lauter. Plötzlich brach die Decke des Raumes ein. Staub wurde aufgewirbelt, und Putz rieselte wie kalkiges Mehl auf den Fußboden. Mit einem dumpfen Knall landete ein Holzbalken knapp neben der Buchkontrollanlage auf dem Tisch.

Aus dem Loch aber, das nun in der Decke klaffte, senkte sich ein großes, rundes Objekt in den Raum. Es war ein Fesselballon, dessen Hülle komplett aus bedruckten, zusammengenähten Buchseiten zu bestehen schien. Unter dem Ballon hing ein Korb an Seilen, die mit bunten Lichterketten verziert waren. Und in dem Korb stand ein Buchagent.

Gerade war er dabei, einen Anker auszuwerfen, der schwer auf dem Holzboden des Buchladens aufschlug. Nun schwebte der Ballon mitten im Zimmer, das er fast komplett ausfüllte, als wäre das die normalste Sache der Welt. Der Buchagent aber schwang sich an einem Seil aus dem Korb und verbeugte sich schließlich höflich vor Tabula Smaragdina.

»Buchagent 80 meldet sich zurück.«

Er hatte einen prachtvoll geschwungenen Schnauzbart und trug ein Monokel, eine Art Brille, die nur ein Auge bedeckte und an einer Goldkette hing. Eigentlich hieß er »Reise um die Erde in 80 Tagen«, aber weil das etwas sehr umständlich war, nannten ihn alle einfach nur Agent 80.

»Agent 80«, seufzte Dina. »Du magst ja lange weg gewesen sein. Aber hast du vergessen, dass wir eine Tür haben?«

Tadelnd schaute sie zu dem Loch in der Decke, durch das nun helles Sonnenlicht ins Antiquariat schien und die Staubkörnchen tanzen ließ.

»Nun ja«, erwiderte Agent 80. »Ein Gentleman auf Weltreise muss eben auch auf seinen Stil achten. Oder gefällt euch mein Ballon etwa nicht? Das ist mein eigener Entwurf!«

Von allen Seiten kamen Buchagentinnen und Buchagenten aus den Regalen gehüpft, um das Luftgefährt näher zu bestaunen.

»Ja, er ist sehr schön«, seufzte Dina. »Aber das direkte Gegenteil von unauffällig! Denk an Regel Nummer 2 des Codex: Menschen dürfen uns nicht sehen – wo immer wir auch schleichen und stehen. Und du bist eben mit diesem riesigen Ding quer über die Stadt geflogen!«

»Ach was.« Agent 80 machte eine wegwerfende Handbewegung. »Als wenn die Menschen auf so etwas achten würden … Die denken doch höchstens, das wäre eine Werbe-Aktion.«

Dina verschränkte die Arme vor dem Buchrücken, verzichtete aber auf einen weiteren Tadel.

»Hoffen wir das Beste. Also, Agent 80 – wie war deine Erkundungsreise durch die Buchlande? Ich erwarte einen umfassenden Bericht.«

Agent 80, der gerade damit hatte anfangen wollen, den anderen ausführlich seinen Ballon zu erklären, straffte sich.

»Richtig, da war ja noch etwas. Mein Bericht.« Er räusperte sich. »Also, das Wichtigste zuerst: Ich habe Buchvater gesehen! Hermes Trismegistos in höchsteigener Person.«

»Wirklich?« Die Buchagentin Heidi machte große Augen.

»Das ist nur wenigen vergönnt«, seufzte der Buchagent Faust I.

»Ich würde sogar sagen: nur sehr wenigen vergönnt«, verbesserte ihn sein Bruder Faust II.

Der Buchvater Hermes Trismegistos war jener große Buchzauberer, der die Buchagenten einst erschaffen hatte. Doch er mischte sich nur noch selten in ihre Unternehmungen ein.

»Und?«, hakte Agent Tom Sawyer ungeduldig nach. »Was hat er gesagt? Was hat er getan?«

Bislang hatte Agent 80 die volle Aufmerksamkeit sichtlich genossen, die heute auf ihm lag. Doch nun sah er so gequält aus, als hätte er sich am liebsten in seinem Zylinder verkrochen.

»Das … ist leider nicht so gut gelaufen. Ich wollte mit ihm sprechen. Aber ich habe es nicht geschafft. Es tut mir leid.«

Fragende Buchagenten-Augen starrten ihn von allen Seiten an.

»Details, bitte!«, forderte Dina ihn auf.

Agent 80 nickte. »Am besten beginne ich am Beginn. Ich bin mit meinem wunderbaren Heißluftballon über die Buchlande geflogen, den ich übrigens selbst entworfen …«

»Das sagtest du schon!«, rief Eulenspiegel dazwischen.

»Ja, ja. Also, ich fliege so über die Buchlande, genauer gesagt über den Zeichenwald – da sehe ich plötzlich unter mir eine Lichtung voller herrlicher, bunter Buchstablumen, ganz nahe am Ufer des Schreibflusses. Und mitten auf der Lichtung erhebt sich ein großer Felsen. Davor steht eine schlaksige Gestalt und schreibt etwas darauf.«

»Buchvater?«, fragte Alice hoffnungsvoll.

»Ja«, bestätigte Agent 80 stolz. »Er war es selbst und in höchsteigener Person. Ich rufe also zu ihm hinunter und wünsche ihm einen wunderschönen guten Morgen. Da zuckt er zusammen, als hätte ich ihn beim Bücherklauen ertappt! Sein Blick wandert hoch, er entdeckt meinen grandiosen, selbst entworfenen Ballon – und verschwindet einfach so im Wald wie ein aufgescheuchtes Reh. Ich habe ihm noch hinterhergerufen, aber er hat sich nicht umgedreht.«

»Eigentümlich«, bemerkte Faust I.

»Ich würde sogar sagen: eigenartig«, stimmte Faust II zu.

»Nicht wahr?« Agent 80 breitete hilflos die Ärmchen aus. »Es sah fast so aus, als hätte er etwas zu verbergen. Ich habe dann den Anker geworfen und bin auf der Lichtung gelandet. Doch von Buchvater war keine Spur mehr zu sehen.«

»Und der Felsen?«, bohrte Tabula Smaragdina nach. »Du sagtest, er hätte etwas daraufgeschrieben?«

»In der Tat!«, bestätigte Agent 80. »Auf dem Felsen war eine Inschrift zu lesen, frisch aufgetragen in golden schimmernder Tinte. Sie lautet: BUCHHEIT MACHT.«

»Aha«, sagte Don Quichote, der Ritter-Agent, und kratzte sich mit der Lanze. »Und was macht die Buchheit so?«

»Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was das bedeuten soll«, erwiderte Agent 80. »Und Hermes Trismegistos konnte ich nicht fragen, weil er ja vor mir davongelaufen ist. Nicht einmal für einen kleinen Plausch unter Gentlemen ist er geblieben.« Er wirkte gleichermaßen verwirrt und gekränkt.

»Dabei hat Buchvater sonst immer so gerne mit uns gesprochen«, überlegte Ilias, ein uralter Buchagent.

»Wir sind doch seine Kinder!«, ergänzte die Agentin Heidi unglücklich.

Ratloses Gemurmel kam in den Regalreihen auf, während Tabula Smaragdina sich nachdenklich die Nase rieb.

Plötzlich löste sich eine Gestalt aus den Schatten der hintersten Regalreihen und trat langsam in die Mitte des Raumes. Es war ein alter, in Leder gebundener Buchagent mit einem prächtigen Backenbart, der sich auf einen Knotenstock stützte. Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm stand in silbernen Buchstaben auf seinem Einband.

»Tabula Smaragdina«, krächzte der alte Grimm. »Du hast doch vor Kurzem erst mit Buchvater gesprochen, nicht wahr? Ich meine damals, nachdem unsere Jung-Agenten die Feder des Thot gerettet hatten. Hat er da irgendetwas gesagt, das sein seltsames Verhalten erklären könnte?«

Alle Buchagentinnen und Buchagenten hörten gespannt zu. Dina ging unterdessen unruhig vor der Buchkontrollanlage auf und ab.

»Ja, ich habe mit Buchvater gesprochen«, erklärte sie. »Er wirkte besorgt und sprach von einer Bedrohung für die Buchheit, wegen der wir schon bald eine Expedition ausrüsten sollten. Aber leider ist er nicht damit herausgerückt, um was für eine Bedrohung es genau geht!«

»Und weiter?«, hakte der alte Grimm nach.

»Weiter ist nichts zu berichten. Er wollte sich wegen der Expedition demnächst noch einmal bei mir melden. Ich habe ja auch schon unseren Jung-Agenten davon erzählt. Aber seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.«

»Mysteriös«, fasste Agentin Alice zusammen.

»Wenn Buchvater meint, dass diese Sache geheim bleiben muss«, überlegte der alte Grimm, »dann wird er sich schon etwas dabei denken. Vielleicht erklärt das auch sein merkwürdiges Verhalten auf der Lichtung im Zeichenwald.«

»Vielleicht steckt er aber auch in Schwierigkeiten!«, warf Agent Eulenspiegel keck ein.

Wieder kam besorgtes Gemurmel in den Regalreihen auf. Diesmal unterbrach Dina es gleich: »Ruhe bitte! Ich nehme an, es kann nicht schaden, wenn wir ein paar Nachforschungen anstellen. Das ist eine würdige Aufgabe für unsere Jungagenten, die sich in der letzten Zeit gleich mehrmals auf Expeditionen in den Buchlanden bewährt haben.«

»Ah ja«, machte Agent 80. »Von denen habe ich schon gehört und würde sie zu gerne einmal kennenlernen. Vor allem ihre geheimnisvollen Begleiter ohne Einband …« Er räusperte sich. »Manche behaupten ja, es gäbe keine Buchagentinnen und Buchagenten, die nicht selber Bücher sind.«

»Wer behauptet das?«, fragte der Agent Robinson Crusoe empört.

Doch Agent 80 zuckte nur mit den Schultern. »Das erzählt man sich in den Buchlanden. Was die Leute so reden …«

»Dann reden die Leute gehörigen Unsinn«, kommentierte Tabula Smaragdina. Sie hob die Stimme. »Hedy, Paulchen und Reginald – antreten zur Missionsbesprechung!«

Erwartungsvoll schauten alle Buchagentinnen und Buchagenten aus ihren Regalen. Doch keine Gestalten kamen hervorgetrippelt, um stolz ihren Auftrag in Empfang zu nehmen.

»Was treiben diese jungen Tunichtgute denn schon wieder?«, schnarrte Agent Dracula.

»Ach, stimmt ja!«, rief der Buchagent Leo Lesedrache und klatschte sich mit der Hand gegen den Einband. »Die sind doch heute privat unterwegs – zusammen mit meinen Menschen!« Leo war ein Kinderbuch zum Lesenlernen und gehörte den Menschenkindern, mit denen zusammen die drei Jung-Agenten ihre ersten Abenteuer erlebt hatten.

»Dann besprechen wir den Erkundungsauftrag eben, sobald sie wieder zurück sind«, entschied Tabula Smaragdina. »Auf ein paar Stunden kommt es nicht an. Und vermutlich ist das ohnehin eine reine Vorsichtsmaßnahme und es steckt gar nichts weiter dahinter.«

Doch ihr entging nicht, dass die Buchagentinnen und Buchagenten von allen Seiten sorgenvoll auf sie herabschauten.

Fiona Feder liest aus

»Die Rache der Seegurke«

im Forum der Stadtbibliothek

eine Veranstaltung der Buchritter e.V.

Das Plakat hing groß und breit an einer Glaswand im Windfang der Bücherei. Unter der Schrift war ein Buch-Titelbild zu sehen: Eine gurkenartige Gestalt im Raumanzug flitzte auf Rollschuhen durch die Gegend und verfolgte offenbar eine Horde Flamingos, die bunte Lichtschwerter trugen.

»Das nennt man wohl seltsam«, stellte Reginald Ratlos trocken fest, während er das Plakat mit seiner Lupe betrachtete. Der Buchagent war ein begeisterter Detektiv, genauer gesagt sogar ein Gentleman-Detektiv – so wie der Pinguin mit Fliege, der auf seinem Einband abgebildet war.

»Schräg!«, freute sich Hedy Hexensocke. »Die Seegurke würde ich ja gerne mal als Buchagent erleben … Zu schade, dass ich den Zauber nicht kenne, der Bücher lebendig werden lässt!« Die Agentin war eine Hexengeschichte und konnte durch die Macht ihrer magischen Ringelsocke auch selber ein bisschen zaubern.

»Was sind Buchritter?«, wunderte sich Paulchen Piratenkind. »Buchagenten mit Schwertern?« Das Piratenbuch betrachtete ratlos den kleinen Säbel, den es stets bei sich trug. Auch auf seinem Einband war die Hauptfigur zu sehen, nach der es benannt war: ein freches Kind in Piratenklamotten, das sich an einem Seil auf ein Schiff schwang.

Die drei Buchagenten befanden sich an einem ihrer Lieblingsorte: in der Umhängetasche ihrer Menschenfreundin Melusine. Von hier aus konnten sie in die Welt hinausschauen und alles beobachten, ohne selbst von den Menschen entdeckt zu werden. Ganz abgesehen davon, dass es einfach praktisch war, sich herumtragen zu lassen.