Die Abenteuer von Wolfgang und Vera - Michael Chevalier - E-Book

Die Abenteuer von Wolfgang und Vera E-Book

Michael Chevalier

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Beschreibung

Entdecken Sie die Welt von Wolfgang und Vera - einem ungewöhnlichen Duo, das Abenteuer und Skurrilität liebt. Begleiten Sie sie auf ihren Reisen durch exotische Orte und erleben Sie, wie sie sich durch unvorhersehbare Wendungen und kuriose Missgeschicke kämpfen. Von exotischen Städten bis hin zu unerforschten Gegenden - Wolfgang und Vera trotzen jedem Hindernis mit einer Prise Sarkasmus und einem Hauch von schwarzen Humor. Diese kleinen Geschichten sind perfekte Begleiter für zwischendurch und entführen den Leser in eine Welt voller Lachen und unerwarteter Begegnungen. Erleben Sie die Abenteuer von Wolfgang und Vera und lassen Sie sich von ihrer skurrilen Welt verzaubern!

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Michael Chevalier

Die Abenteuer von Wolfgang und Vera

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Abenteuer von Wolfgang und Vera

Es war ein kalter Wintertag im Jahr 1985, als Wolfgang und Vera beschlossen, sich für den Rest ihres Lebens aneinander zu ketten. Wolfgang, damals ein stolzer Vertreiber von Mischbatterien und Vorsitzender im örtlichen Kegelverein, fand seine Bestimmung in der Kunst des Wasserstrahls. Vera hingegen, eine Meisterin der französischen Liebeslyrik und nebenberufliche Dauerwellen-Designerin, fand ihre wahre Leidenschaft in der Kunst, die Locken ihrer Kunden in perfekte Wellen zu verwandeln. Es war Schicksal, dass sich ihre Wege auf dem glatten Eis eines örtlichen Eislaufplatzes kreuzten. Wolfgang, der anmutig über das Eis glitt wie ein Nilpferd im Ballett, und Vera, die mit der Eleganz eines Dauerwellen-Engels über die Eisfläche schwebte, waren wie füreinander geschaffen. Und so begann ihre gemeinsame Reise, durchzogen von turbulenten Höhen und absurden Tiefen, die sie immer wieder vor neue Herausforderungen stellten und ihnen die Frage aufwarfen, ob das Universum sie vielleicht für seine eigene Comedy-Show ausgesucht hatte.

Der unerwartete Campingtrip und die Rache der Waschbären

 Seit über einem halben Jahr hatten Wolfgang und Vera ihren Campingtrip geplant. Sie waren so aufgeregt wie zwei Kinder, die zum ersten Mal ins Freibad gehen. Ihr Ziel: ein verträumter Campingplatz am Rande eines abgelegenen Waldes, den sie seit Jahren im Auge hatten. Das Wohnmobil, das sie für ihre Reise gemietet hatten, war so modern wie ein Wohnzimmer aus einem charmanten Plattenbau vor 30 Jahren. Mit einem Hauch von Nostalgie und veraltetem Komfort versprach es ein gemütliches Zuhause für ihr Abenteuer zu werden. Die Vorfreude war förmlich spürbar, als sie endlich aufbrachen. Wolfgang und Vera, beide im besten Alter von Mitte 60, konnten es kaum erwarten, die offene Straße zu erobern und dem Alltag zu entfliehen. Der Weg zum Campingplatz war geprägt von Lachen und unzähligen Geschichten. Die Sonne schien, der Wind wehte sanft durch das offene Fenster des Wohnmobils, und alles schien perfekt zu sein. Doch als sie den Campingplatz erreichten, wurde ihre Vorfreude schnell durch die Realität zerstört. Statt der erwarteten Idylle wurden sie von lärmenden Nachbarn und tobenden Kindern begrüßt, die den Platz bevölkerten. Und dann begann auch noch ein Gewitter, das den Regen in Strömen auf sie niederprasseln ließ. Das Wohnmobil, das sie für ihr kleines Paradies hielten, erwies sich als nicht ganz wasserdicht und ließ das Wasser hereinströmen wie in einem schlechten Seefahrerroman. Wolfgang und Vera, Experten in der Kunst des Improvisierens, holten ihre Regenschirme hervor und begannen, das Wasser aus dem Wohnmobil zu schaufeln. "Das ist ja wie auf einem verflixten Boot!", spottete Vera, während sie einen Eimer nach dem anderen leerte. Doch die eigentliche Überraschung kam erst noch: Ein Waschbär, größer und frecher als jeder, den sie je gesehen hatten, schlüpfte durch das geöffnete Fenster und begann, ihre Vorräte zu plündern. "Was zum Teufel?!", rief Wolfgang entsetzt, als er den ungebetenen Gast bemerkte. Der Waschbär schien die beiden zu verspotten, als er mit einem Pack Kekse im Mund durch das Wohnmobil tollte und dabei allerlei Unfug trieb. Er knabberte an den Kabeln, kullerte Dosen durch die Gegend und machte sich sogar über Veras Strickzeug her. "Das ist nicht dein persönlicher Supermarkt, du pelziger Plünderer!", schimpfte Vera und versuchte, den Waschbären zu vertreiben. Doch der Waschbär war nicht so leicht zu besiegen. Im Gegenteil, er schien sie zu herauszufordern. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht begann er, seine Streifzüge auszuweiten und scheute auch nicht davor zurück, Wolfgang und Vera direkt anzugreifen. Und dann geschah etwas Unerwartetes: Der Alpha-Waschbär, der sie zuvor geplagt hatte, rannte plötzlich davon und holte seine Freunde. Gemeinsam kamen sie zurück, wild entschlossen, das Wohnmobil zu plündern und zu zerstören. Je mehr Wolfgang sich dagegen wehrte, desto wilder wurden die Waschbären. Sie kullerten Dosen durch die Gegend, stellten den Kühlschrank auf den Kopf und verwüsteten das Innere des Wohnmobils, als wäre es eine wilde Party. Doch in ihrer dunkelsten Stunde kam unerwartete Rettung: Die Katze des Nachbarn, eine kleine, aber mutige Kämpferin, sprang aus dem Nichts hervor und griff den Alpha-Waschbären an. Mit einem eleganten Roundhouse-Kick warf sie den Anführer aus der Tür und vertrieb die Bande. Wolfgang und Vera, von der heldenhaften Aktion ihrer Nachbarskatze beeindruckt, konnten nur staunen. Sie sahen sich an und brachen in herzhaftes Gelächter aus, während sie die Überreste ihres einst so gemütlichen Wohnmobils betrachteten. "Das war vielleicht ein Abenteuer", murmelte Wolfgang mit einem Grinsen, während sie sich auf den Heimweg machten.

Der verhängnisvolle Tanzkurs

 

Wolfgang und Vera hatten schon viele erfolglose Tanzkurse hinter sich. Wolfgang offenbarte beim Tanzen so viel Talent wie ein Maurer beim Flötenspiel, während Vera eher aussah, als würde sie auf glühenden Kohlen tanzen, wenn sie versuchte, ein paar Schritte zu wagen. Trotz ihrer vergangenen Misserfolge beschlossen sie eines Tages, sich erneut in das Abenteuer eines Tanzkurses zu stürzen. Es war weniger eine spontane Entscheidung als vielmehr ein Akt der Verzweiflung – eine letzte Hoffnung, etwas von dem Rhythmusgefühl zu erlangen, das anderen Menschen scheinbar so mühelos in die Wiege gelegt worden war. Der Kurs fand in einem alten Gemeindezentrum statt, das aussah, als wäre es seit den 50er Jahren nicht mehr renoviert worden. Doch das störte Wolfgang und Vera nicht im Geringsten. Für sie war der Charme vergangener Zeiten gerade das, was den Ort so besonders machte. Als der Tanzlehrer, ein dickbäuchiger Chilene mit einem gewinnenden Lächeln und einem faszinierenden Akzent, das Parkett betrat, legte er ein gruselig flottes Solo aufs Parkett. Seine Bewegungen schienen die Schwerkraft zu besiegen, so leichtfüßig und elegant war er. Wolfgang und Vera schauten sich ungläubig an, und für einen kurzen Moment vergaßen sie ihre eigene Unsicherheit. Während Vera sich auf den Tanz konzentrierte, konnte Wolfgang seine Blicke nie lange vom Buffet abwenden. Sein Interesse für die kulinarischen Genüsse war bei den Tanzkursen immer präsent. Die Hähnchenspieße hatten auch schon bessere Zeiten erlebt, und das Baguette war so frisch wie ein Kopfsalat aus der Mikrowelle. Doch dann geschah das Unglück: Vera, in einem Anflug von Übermut, stolperte über ihre eigenen Füße und landete mit einem lauten Plumps auf dem Boden. Das Echo ihres Falls hallte durch den Raum, begleitet von einem Chor aus überraschtem Gelächter und dem Klappern von falsch gepolsterten Stühlen. Wolfgang, der Held des Augenblicks, eilte herbei, um seiner gestürzten Partnerin aufzuhelfen. In einer spontanen Eingebung drehte er eine Pirouette, die er seit dem gemeinsamen Eislaufen nicht mehr probiert hatte, und streckte dann seine Hand aus, um Vera aufzufangen. "Ich glaube, wir haben gerade den Weltrekord für die eleganteste Rettungsaktion gebrochen", bemerkte er trocken, während er Vera wieder auf die Beine half. Die beiden, umringt von einem Hauch von Tragik und einer Prise Komik, beschlossen, den Tanzkurs als ein weiteres Kapitel in ihrer Sammlung absurder Abenteuer abzuhaken. Und so verließen sie das Gemeindezentrum, mit erhobenem Haupt und einem Lächeln auf den Lippen, bereit für das nächste unvorhersehbare Ereignis, das das Universum für sie bereithielt.