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Dieses E-Book entspricht 128 Taschenbuchseiten ... Einen geliebten und sexuell begehrten Menschen zum perfekten Sklaven abrichten: Muss das ein erotischer Wunschtraum bleiben oder kann man diese Fantasie in die Wirklichkeit umsetzen? Dieser Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie es geht - ohne dass es zu Missbrauch kommt und der unterwürfige Partner unfreiwillig leiden muss. Zahlreiche Tipps und Vorschläge zeigen dir, wie konsequente Erziehung im wahren Leben funktioniert. Herzliche Grüße Arne Hoffmann lebe.jetzt ist die neue Ratgeber-Marke von blue panther books ...
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Seitenzahl: 93
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Impressum:
Die Abrichtung & Erziehung zum Sklaven | Erotischer Ratgeber
von Arne Hoffmann
Arne Hoffmann, geboren 1969 in Wiesbaden, hat nach seinem Studium der Literatur- und Medienwissenschaft bereits mehrere Dutzend Sachbücher und Erzählbände zum Thema Sexualität veröffentlicht. Sein Schwerpunkt dabei ist erotische Unterwerfung. Besonders gern vermittelt er Neulingen und Anfängern die Freude an dieser und anderen ungewöhnlichen Spielarten der menschlichen Sexualität.
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2019 by lebe.jetzt, Hamburg
All rights reserved
Cover: JNemchinova @ istock.com
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783964773197
www.lebe.jetzt
Liebe Leserin, lieber Leser,
gelegentliche SM-Spiele wie Fesseln und Den-Hintern-Versohlen haben sich in den letzten Jahren derart in der Bevölkerung verbreitet, dass sie längst nicht mehr als sonderbar oder anrüchig gelten. Sie gehören inzwischen zum erotischen Repertoire vieler Paare. Weniger verbreitet ist eine Praktik, die viele Mitglieder der eigentlichen SM-Szene genießen: den geliebten oder sexuell begehrten Partner langfristig zu versklaven oder sich ihm selbst als Sklave zu unterwerfen. Für manche ist das eine extrem prickelnde Fantasie – andere fragen sich, ob das wirklich noch eine erfüllende Beziehung darstellen kann.
Mit »Versklavung« ist im Kontext dieses Buches natürlich nicht die echte Sklavenhaltung gemeint, die es auch heute leider immer noch gibt, sondern eine besondere Form der Partnerschaft, die freiwillig eingegangen wird und von beiden Seiten jederzeit wieder beendet werden kann. Es muss also gute Gründe geben, wenn Menschen in einer solchen Partnerschaft bleiben. Und tatsächlich berichten mir Menschen, auf die das zutrifft und mit denen ich im Lauf der Jahre darüber gesprochen habe, wie glücklich sie sich auch dauerhaft als Herr oder Sklave fühlen. Aus der Position des dominanten Partners erscheint das sofort nachvollziehbar. Wer möchte nicht jemanden zur Verfügung haben, der einen auf Fingerschnippen hin bedient und verwöhnt, während man selbst faul im Bett liegt, der einem beim Baden zur Hand geht und danach massiert, Hausarbeiten übernimmt und jederzeit für sexuelle Spiele jeglicher Art dienen muss?
Doch unterwürfige Menschen fühlen sich in der Rolle des Dieners nicht weniger wohl.
Allerdings gibt es hierzulande bislang kaum Ratgeber, die wirklich nachvollziehbar erklären, wie man jemanden, der darauf steht, zum absolut gefügigen Sklaven ausbildet (beziehungsweise »erzieht« oder »abrichtet«, wie es in der Szenesprache heißt). Dieses Buch soll eine einfache und übersichtliche Anleitung dafür liefern.
Bei meiner umfangreichen Recherche in Erfahrungsberichten und anderen Veröffentlichungen zu diesem Thema zeigte sich schnell, dass hier dasselbe gilt wie bei all den anderen Ratgebern, die ich zum Thema Sexualität geschrieben habe: Es gibt keine Patentrezepte, die für jede einzelne Partnerschaft gleichermaßen gelten. Dafür sind wir Menschen und unsere Beziehungen zu unterschiedlich. Insofern rate ich auch hier jedem Leser, sich diejenigen Tipps herauszugreifen, mit denen er etwas anfangen kann, und das zu ignorieren, was weniger gut zu seiner Situation passt. Immerhin zeigte sich bei meiner Recherche aber auch, dass bestimmte Ratschläge immer wiederkehren, offenkundig weil sie einfach vernünftig sind. Dieser Ratgeber fasst sie kompakt zusammen.
Auf zwei Punkte möchte ich vorab zur Klarstellung hinweisen:
Ich verwende hier mal das Wort »Sklave« und mal das Wort »Sklavin«, weil der unterworfene Partner zu beiden Geschlechtern gehören kann – »Sklavin« allerdings etwas häufiger. Das liegt zum einen daran, dass es Partnerschaften mit einem weiblichen Sklaven meiner Einschätzung nach weit häufiger geben dürfte (wohl nicht ohne Grund gibt es keinen »Shades of Grey«-Megaerfolg mit umgekehrten Geschlechterrollen), zum anderen daran, dass ein Ratgeber speziell zum Thema »Femdom« bereits in Vorbereitung ist. Trotzdem gelten die hier gesammelten Tipps natürlich auch für Partnerschaften, bei denen ein Mann unterworfen und erzogen wird.
Grundsätzlich richtet sich dieser Ratgeber eher an den dominanten Partner. Es ist nun einmal leichter, Ratschläge zu geben à la »So erziehe ich jemanden« als à la »So lasse ich mich erziehen«. Trotzdem dürften auch unterwürfige Leser aus der hier behandelten Perspektive einigen Gewinn ziehen können. Ein Ratgeber in dieser Buchreihe, der sich speziell an devote Menschen richtet, trägt den Titel »Unterwerfung«.
Das ist schon alles, was es vorab zu sagen gibt. Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und bei der Umsetzung. Auf dass dein Sklave immer treu und gehorsam bleiben möge!
Was bedeutet »Ausbildung zum Sklaven« konkret?
Die Ratgeber in dieser Buchreihe richten sich an eine Leserschaft, die von den jeweils behandelten Themen bislang nur wenig weiß. In diesem Fall gehe ich allerdings davon aus, dass dir zumindest die Grundzüge von SM-Beziehungen geläufig sind. Du kennst also beispielsweise die Unterschiede zwischen erotischen SM-Spielen und sexuellem Missbrauch, weißt, was ein Safeword ist und worauf Menschen grundsätzlich achten sollten, die solche Spiele zum ersten Mal ausprobieren möchten. Jemand, der noch überhaupt keine Ahnung von diesem Metier hat, sollte lieber nicht versuchen, mit einer Langzeitversklavung zu beginnen. Zumindest etwas Grundlagenwissen und Erfahrung mit deinen eigenen Reaktionen sowie denen deines Partners sollten bei dir vorhanden sein, bevor du dich an ein solches »Großprojekt« wagst. Anders als zum Beispiel Kindererziehung ist das schließlich nichts, bei dem du von deinen Bekannten sowie etlichen Büchern und Zeitschriften leicht Tipps und Unterstützung erhalten kannst. (Wenn du allerdings Mitglied der SM-Szene bist und über entsprechende Kontakte mit erfahrenen »Sklavenhaltern« verfügst, ist das natürlich ein Riesenvorteil.)
Auch zwischen dir und dem Menschen, den du versklaven möchtest, sollte bereits eine besondere emotionale Nähe, Verbundenheit und ein Verständnis füreinander bestehen. Eine auf lange Zeit angelegte Herr-Sklave-Beziehung ist kaum mit jemandem zu führen, den du gerade erst kennengelernt hast. Dein Sklave sollte wissen, dass er dir vertrauen kann, was sein Wohlergehen insgesamt angeht, und auch du solltest wissen, dass du dich auf ihn verlassen kannst. Es sollte klar sein, dass es sexuell und emotional zwischen euch »passt«, dass ihr in der Lage seid, auf die Bedürfnisse und das Naturell des anderen einzugehen.
Aber selbst wenn du mit deiner Partnerin schon etliche Male beim Fesseln, Auspeitschen oder ähnlichen Aktionen Spaß hattest, wirst du dich vielleicht fragen, was du dir unter ihrer dauerhaften Versklavung vorstellen sollst. Womöglich gefällt dir der Gedanke, den Kitzel dieser zeitlich begrenzten Spiele zu eurem Alltag werden zu lassen. Ein richtig klares Bild, wie das konkret für euch beide aussehen würde, hast du aber noch nicht.
Dabei könnte einer eurer ersten Schritte genau darin bestehen, dass ihr erst jeder für sich allein und dann gemeinsam ein Bild erschafft, wie ein solches Dauer-Arrangement aussehen könnte, das euch beide glücklich macht. Vielleicht stellt sich dabei heraus, dass ihr komplett unterschiedliche Vorstellungen habt, die ihr erst mal miteinander in Einklang bringen müsst. Vielleicht habt ihr aber auch gar kein klares Bild vor Augen, wenn ihr »Ausbildung zum Sklaven« hört. Schließlich werden solche Partnerschaften in Kinofilmen und TV-Serien kaum bis gar nicht gezeigt, und selbst in SM-Pornos bekommt man in der Regel nur kurze Szenen zu sehen statt eines sich über Wochen bis Jahre erstreckenden Zeitraums.
Dieses Fehlen fester Vorgaben oder Leitlinien verschafft euch allerdings auch eine grenzenlose Freiheit. Statt unbewusst schon bestimmte Bilder abgespeichert zu haben, wie eine solche Partnerschaft und der Weg dorthin aussehen sollte, könnt ihr eure eigenen Bedürfnisse viel leichter in den Vordergrund rücken. Du kannst dich mit deiner Partnerin nur jedes zweite Wochenende treffen und ihr bei diesen Begegnungen alles beibringen, was sie deiner Ansicht nach wissen sollte. Ihr könnt aber auch zusammenleben, wobei dir deine Partnerin vierundzwanzig Stunden am Tag zu dienen hat – von dem Moment, an dem sie dich morgens mit sanften Liebkosungen weckt, bis zu dem Moment, wo sie dir am späten Abend einen Schlummertrunk ans Bett bringt. Du kannst deine Partnerin vor allem zu deiner Lustsklavin und deinem lebenden Sexspielzeug ausbilden, zu einer unbezahlten Angestellten beziehungsweise einem Hausmädchen oder zu einem Gratis-Escortgirl. Du kannst das Schwergewicht darauf legen, deinen Partner so zu erziehen, dass er der perfekte Diener für dich wird, oder darauf, ihn immer sadistischeren Belastungen zu unterwerfen, mit denen er lernen muss, klarzukommen.
Der grundlegende Unterschied zu gelegentlichen SM-Aktionen miteinander besteht vor allem darin, dass ihr eure Rollen jetzt nicht mehr nur für eine kurze Zeit annehmt und danach wieder gleichberechtigt auseinandergeht. So wie ein Vater immer ein Vater sein wird, in welcher Situation er sich auch gerade befindet, wirst du in der Beziehung zu deinem Partner immer der Herr sein, sobald ihr euch einmal für diese Form der Partnerschaft entschieden habt. Ihr wechselt nicht mehr hin und her, je nachdem wo ihr euch gerade befindet und was ihr tut. Das gilt, auch wenn ihr eure spezielle Beziehung natürlich nicht überall offen auslebt, du deinen Partner also zum Beispiel nicht in der Fußgängerzone auszupeitschen beginnst. Statt nur den Kick gelegentlicher erotischer Spiele zu genießen, nehmt ihr beide die überlegene beziehungsweise untergeordnete Rolle auf Dauer an.
»All mein Handeln und Nicht-Handeln hat dem Wohlbefinden meines Herrn zu dienen«, berichtet etwa Saskia Weißer (Künstlername), die ich für eines meiner Bücher über ihr Leben als freiwillige Sklavin interviewt habe. »An dieser Latte messe ich alles, was ich tue oder lasse, auch wenn Er gerade nicht dabei ist, und daran denke ich, wenn ich vor eine Entscheidung gestellt werde. Natürlich ist es schwierig, diese Geisteshaltung im Leben konsequent beizubehalten. Ich behaupte auch nicht, dass ich keine Fehler mache. Es geht hier viel eher um eine Geisteshaltung, die geübt werden will. Und dann … nun, Übung macht bekanntlich den Meister.«
Da diese neue Art des Zusammenlebens – selbst wenn ihr beide entsprechende Bedürfnisse habt – für euch beide sehr ungewohnt ist, ist damit ebenfalls für euch beide ein Lernprozess verbunden. Dir als dominantem Partner fällt dabei die Aufgabe zu, diesen Lernprozess zu gestalten, statt dich einfach führen lassen zu können. Diese Verantwortung wird allerdings dadurch, dass du einen zuverlässigen Sklaven gewinnst, mehr als wettgemacht.
Wozu genau du deine Partnerin anleitest, bleibt wie gesagt dir bzw. euch beiden selbst überlassen. Manche Aspekte werden wichtig für euch sein, andere vollkommen nebensächlich und uninteressant. Im Allgemeinen gibt es aber vor allem folgende Dinge, die ein Herr seiner Sklavin beibringen kann:
das Ausüben spezieller Dienste und Verrichtungen, sei es im Haushalt, sei es als Hilfe bei deinen Hobbys oder beruflichen Tätigkeiten.
deine sexuelle Befriedigung – auf geschicktere, einfallsreichere und hingebungsvollere Weise als bisher.
die Art, wie sie mit dir und anderen spricht. Möchtest du zum Beispiel, dass deine Sklavin jeden ihrer Sätze an dich mit »Herr« beendet? Soll sie dich nur in einer von dir festgelegten »Schlampen-Stimme« (also einer besonders hohen Stimmlage) ansprechen und nur einfache Worte verwenden, als ob sie ein hirnloses Dummchen wäre, das nur zum Sex zu gebrauchen ist? (Diese sogenannte »Bimbofication« auf Dauer durchhalten zu müssen, kann besonders demütigend sein.) Möchtest du, dass deine Sklavin schweigt, bis sie von dir angesprochen wird? Du kannst auch anordnen, dass sie zuerst ihre Hand leicht heben muss, wenn sie etwas sagen möchte, um dann zu warten, bis du ihr das Sprechen erlaubst,
die Art, wie sie sich bewegt und welche Stellung sie in Ruhe einnimmt. Darf sie sich zum Beispiel, wenn sie dich bedient, nur auf Zehenspitzen bewegen, oder möchtest du ihr verschiedene Sklaven-Positionen beibringen, in denen deine Sklavin ihren Körper auf besonders verführerische – oder obszöne – Weise anbietet? Darf sie nur einige Schritte hinter dir gehen, wenn ihr in der Öffentlichkeit unterwegs seid? Darf sie sich nur auf allen vieren bewegen, wenn sie sich in deiner Wohnung befindet? Möchtest du ihr befehlen, ihren Blick immer gesenkt zu halten und niemandem ins Gesicht zu sehen, um damit ihre Unterwürfigkeit zu betonen und innerlich zu verstärken?