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Androiden aus einer fernen Galaxis überfallen die Milchstraße - und das Imperium der Menschheit steht am Abgrund. Dramatische Space Opera von Erfolgsautor Alfred Bekker (Brian Carisi)! KOMPLETT NEU FORMATIERTE AUSGABE
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Seitenzahl: 80
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Die Androiden-Chronik
Teil 2 von 3
von Brian Carisi
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956172755
Cover
Titel
Impressum
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
XIX.
XX.
Eine neue Kolonne von Leuten kam auf das Arsenal zu. Der Trupp wurde von Daff Koson und Cloen Pontac angeführt. Auch diese Männer beluden sich mit Waffen.
„Ich glaube, das reicht“, meinte Polo.
Da peitschten plötzlich Energieschüsse!
Einige der Männer sanken getroffen zu Boden.
Sofort schnellten die anderen zu Boden. Pontac erwiderte als erster das Feuer. Weit draußen auf dem Trümmerfeld sah man huschende Gestalten. Einige hatten Hörner, andere Rüssel – es schien sich eindeutig um Androiden zu handeln. Hatte man ihren Schwindel bemerkt? Wie war es möglich, wo sie doch so vorsichtig gewesen waren. Ein weiterer Energiestrahl zuckte und ließ von Cloen Pontac nur einen Haufen Menschenasche übrig.
„Es kommt darauf an, dass wir schnell zu den anderen kommen“, rief Jon Kamler, einer der Abwehrspezialisten von der NAGOYA. Polo wusste, dass Kamler recht hatte.
Lloyd Forrester gab jetzt einen gezielten Schuss ab. In der Ferne hörte man einen Schrei.
„Die Ebene ist dunkel – der Feind kann uns genauso schlecht sehen wie wir ihn“, stellte Bount Reiniger fest.
„Also hetzen wir über die Ebene“, forderte Arn Polo auf.
Die Männer gehorchten ihm.
Nach wenigen Minuten schnellen Laufens erreichten sie das Camp. Moshe Yonk und Tschan Kobashi kamen ihnen entgegen.
„Es ist alles bereit. Sollen wir losschlagen?“
„Ja!“
Yonk und Kobashi rannten mit einem Trupp Bewaffneter den Hang zum Raumhafen hinauf. Sie hatten es nicht schwer, die Wachen zu überwältigen und ins Innere der TERRA NOVA zu gelangen.
Einige Energieschüsse waren zu sehen, dann war es ruhig.
Kobashi stand am Hang und machte das verabredete Zeichen.
Im nächsten Moment rannten 30 000 Gefangene auf die TERRA NOVA zu. Die großen Schotts wurden geöffnet.
Arn Polo und seine Leute besetzten schnell die Zentrale.
Sie war riesig. Gegen sie verblasste selbst die Zentrale der NAGOYA!
Daff Koson und Marout Husener machten sich an den Steuerungsmechanismen des Raumers zu schaffen.
„Beeilt euch!“, rief Jon Kamler aufgeregt.
„Wir müssen die Schotten schließen“, meinte Reiniger.
Polo gab den Befehl an Yonk weiter.
Bas Dashan und Ishi Tensold, ein Abwehr-Spezialist von Terra, ließen die Feuerstände besetzen. Die Zentrale füllte sich mit erfahrenen Spezialisten, wie sie im Camp genügend vorhanden waren.
„Wir können starten!“, riefen Koson und Huisener wie aus einem Mund.
„Gut. Schalten Sie auch den Energieschirm ein“, befahl Arn Polo noch.
Sogleich legte sich ein grüner Schirm um die TERRA NOVA. Das riesenhafte Schiff erhob sich.
Polo wandte sich an Ishi Tensold.
„Lassen Sie den Raumhafen beschießen, damit man uns nicht sofort folgen kann“, ordnete er an.
Energiegeschosse prasselten auf den eben wieder aufgebauten Hafen hernieder und zerstörten einen Großteil der Schiffe.
Dann brach die TERRA NOVA endgültig auf.
Ihr neues Ziel: Terra.
Die wenigen Lichtjahre von Castor nach Sol wurden von der TERRA NOVA in einer Art Blitzflug bewältigt.
Das Sol-System wirkte tot. Nur einige wenige Androiden-Raumer waren zu sehen. Es würde nicht mehr lange dauern, und das System würde zu völliger Bedeutungslosigkeit degenerieren.
Polo war sich sicher, dass man von der Flucht der TERRA NOVA hier im Sol-System schon wusste.
Der Commander der TERRA NOVA versuchte sich in Gedanken auszumalen, wie verdutzt die Androiden reagieren würden, wenn sie das Riesenschiff hier im Sol-System antrafen.
Schnell setzte die TERRA NOVA ihren Weg fort. Sie landete auf Luna, ihrem Zielort. In der Nähe des Einganges zu den Anlagen im Inneren des Mondes wurden etwa 5000 Männer und Frauen abgesetzt. Sie würden unter dem gemeinsamen Kommando von Bran Kinsher und Paul Hardin, einem Abwehrgeneral, den Kampf gegen die Invasoren einleiten. Hier in Luna-Port fanden sie alle Voraussetzungen. Doch auch Moshe Yonk, Rol Borsten und Tschan Kobgashi waren unter den Abgesetzten. Die Spezialisten erreichten den geheimen Eingang nach Luna-Port, der Mondstadt, und verschwanden in ihr. Wenige Sekunden später funkte Paul Hardin, dass alles in Ordnung sei.
Die TERRA NOVA brach nun auf.
„Kurs auf die Magellanschen Wolken. Oder besser: auf die große Magellansche Wolke, Mr. Huisener“, befahl Arn Polo.
Jetzt betrat Lloyd Forrester die Zentrale der TERRA NOVA.
Er wirkte wie ein Gespenst. Seine Wangen waren eingefallen, sein Haar ergraut. Er hatte die letzten Tage nichts gegessen und kaum etwas gesagt. Die meiste Zeit hatte er mit sich allein zugebracht. Um so erstaunlicher fand es Arn Polo, dass er nun von selbst in die Zentrale kam und von sich aus den Kontakt zu den Menschen suchte.
„Ich weiß jetzt genau, wo Mutabor liegt“, eröffnete Lloyd.
„Und?“, fragte Jon Kamler erwartungsvoll.
Der Androide blickte von einem zum anderen. Er hob seine Augenbrauen.
„Wie Sie bereits wissen, liegt Mutabor irgendwo im Zentrum der Großen Magellanschen Wolke. Aber mein Informationsspeicher hat sich weiter geöffnet. Und so weiß ich jetzt, dass Mutabor zur Zeit ein Satellit der Sonne Chrallbar ist.“
„Soviel ich weiß, ist das Chrallbar-System der Mittelpunkt der Magellanier-Kultur“, ließ Arn Polo verlauten.
„Da stellt sich natürlich die Frage, wer über wen herrscht: Die Magellanier über Mutabor oder Mutabor über die Magellanier“, meinte Bount Reiniger.
„Eine Flotte von 50 magellanischen Schiffen nähert sich“, meldete Daff Koson.
Arn Polo und die anderen wirbelten zum Hauptbildschirm herum.
„So viel ich weiß, ist die TERRA NOVA ganzen Flotten gewachsen“, versuchte Bount Reiniger die anderen zu besänftigen.
„Machen Sie sich doch keine Illusionen, Bount. Sie wissen genau, dass eine Flotte von 50 Einheiten kein Pappenstiel ist“, lachte Jon Kamler.
„Schutzschirm einschalten!“, rief Arn Polo zu Ras Dashan.
„Schirm eingeschaltet!“, kam es zurück.
„Feuerstände besetzen!“
„Feuerstände sind besetzt. Die TERRA NOVA ist gefechtsbereit!“ Die Magellanier drosselten nun das Tempo. In einer für diese Intelligenzen typischen Kampfformation näherten sie sich. Polo sah die grünen E-Schirme, die sich um die Wurstraumer legte. Die ersten Energieblitze zuckten.
Überlichtschnelle Raketen wurden abgeschossen und von den E-Schirmen geschluckt.
Die ersten Raumer der Magellanier zerbarsten, nachdem ihre Schutzschirme zerplatzt waren. Aber es machte nicht viel aus, ob der TERRA NOVA nun 50 oder 40 Einheiten gegenüber standen. Das Energiefeuer der Fremden prasselte erbarmungslos auf den Schutzschirm des Raumers hernieder.
Überall gab es jetzt aber auch magellanische Schiffe, die in einer Art kleiner Nova ein letztes Mal glänzten und dann zerbarsten. Die Verluste der Invasoren waren erschreckend hoch, so dass sich die Fremden bald zurückziehen mussten.
100 weitere Raumschiffe kamen jetzt aber von hinten.
Der Heckschirm der TERRA NOVA war übersät mit kleinen Lichtpunkten, die die feindlichen Schiffe markierten.
„Beschleunigen Sie, Mr. Huisener! Wir können ihnen vielleicht noch entwischen“, rief Arn Polo dem ehemaligen Commander der NAGOYA zu.
Die TERRA NOVA beschleunigte, aber die Flotte der Magellanier jagte hinter dem Riesenschiff her.
Und auch als die Lichtgeschwindigkeit überschritten wurde, gaben die Verfolger nicht nach. Hin und wieder wurde eine Energiesalve abgeschossen, die aber fast nie traf.
„Holen Sie alles aus den Triebwerken heraus, was möglich ist“, rief Polo zu Huisener und Koson.
Nun verloren die Verfolger zusehends. Der Abstand von ihnen zur TERRA NOVA wurde größer und größer. Doch dieser Umstand schien sie merkwürdigerweise nicht zu stören. Sie verfolgten die TERRA NOVA unbeirrbar weiter. Und auch als der Abstand so groß wurde, dass eine weitere Verfolgung eigentlich aussichtslos war, folgten sie dem Riesenschiff weiter.
Da sank die Geschwindigkeit der TERRA NOVA plötzlich auf null! Der Raumer schien gegen etwas gestoßen zu sein, obwohl man auf dem Bildschirm nichts erkennen konnte, wogegen das Schiff hätte stoßen können.
„Wir sind mit dem Bug gegen eine Art energetischer Mauer gestoßen“, meldete Daff Koson schnell.
„Eine energetische Mauer?“, fragte Reiniger ungläubig.
„Vollen Rückwärtsschub!“, rief Polo.
„Vollen Rückwärtsschub!“, bestätigte Huisener.
Die TERRA NOVA setzte zurück, aber auch hier stieß sie an etwas.
„Befindet sich hinter uns etwa auch eine energetische Mauer?“, fragte Bount Reiniger ungehalten.
„Sie haben es erraten“, gab Koson bissig zurück. Der Mann von der NAGOYA drehte sich um.
„Wir sind gefangen. Von allen Seiten gibt es eine energetische Mauer“, sagte er.
„Das kann es doch nicht geben!“, schimpfte Kamler.
„Bitte! Überprüfen Sie die Messungen!“, bot Koson an. Aber Kamler verzichtete darauf.
„Sonst noch Ortungen?“, fragte nun Polo.
„Ja! In der Nähe befindet sich eine Raumstation“, meldete Koson.
„Bewohnt?“
„Es scheint so. Die Sensoren melden hohe Energie-Aktivität.“
„Die Leute von dieser Raumstation werden wohl für diese perfekte Weltraumfalle verantwortlich sein“, schloss Lloyd Forrester.
„Aber woher sollten sie die Energie dafür bekommen, einen solchen Schirm zu bauen?“, fragte Kamler verzweifelt.
Lloyd hob die Augenbrauen.
„Ich kann natürlich nichts Bestimmtes sagen, aber aus meinem Informationsspeicher weiß ich, dass eine theoretische Möglichkeit besteht, den Hyperraum energetisch anzuzapfen.“
„Aber in diesem Hyperraum, wenn es ihn überhaupt gibt, wird es doch vermutlich eine andere, mehrdimensionale Energie geben. Und die sollte dann für solche Zwecke geeignet sein?“, meinte Kamler skeptisch.
Polo zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht wandelt sich Energie bei der Transferierung von einem Kontinuum ins andere von selbst um“, vermutete er.
Die Armada der feindlichen Raumer näherte sich der gefangenen TERRA NOVA. Die perfekteste Weltraumfalle aller Zeiten war zugeschnappt. Die TERRA NOVA war gefangen, aber solange der energetische Käfig um das Schiff bestand, war sie vor ihren Feinden sicher.
„Der Feind will ein Gespräch mit uns führen!“, rief Daff Koson.
„Gut! Soll er mit uns sprechen“, meinte Arn Polo grimmig.
Er wandte sich zusammen mit Reiniger und Kamler an einen kleinen Nebenbildschirm, auf dem nach wenigen Sekunden das Gesicht eines Magellaniers erschien.
„Ich bin Korth as Colck“, verkündete er.
„Mein Name ist Arn Polo.“
„Das weiß ich. Ich will Sie dazu auffordern, sich zu ergeben, Mr. Polo. Sie haben sonst keine Chance, aus unserem energetischen Gefängnis zu fliehen!“
Polo wechselte einen schnellen Blick mit Bount Reiniger und wandte sich dann wieder zum Bildschirm.
„Wir werden uns vorläufig nicht ergeben!“, rief Polo.