Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Androiden aus einer fernen Galaxis überfallen die Milchstraße - und das Imperium der Menschheit steht am Abgrund. Dramatische Space Opera von Erfolgsautor Alfred Bekker (Brian Carisi)! KOMPLETT NEU FORMATIERTE AUSGABE
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 77
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Die Androiden-Chronik
Teil 3 von 3
von Brian Carisi
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956172762
Cover
Titel
Impressum
XXI.
XXII.
XXIII.
XXIV.
XXV.
EPILOG
Ein Energieschwert!
Wois schlug mit dem Lichtschwert auf den morschen Tisch vor ihm ein. Der Tisch – er war aus Holz – fing Feuer.
Wois hatte keine Schwierigkeiten, ihn in der Mitte zu zerteilen. Er umklammerte die Waffe fester und schritt auf den Thron zu. Auf ihm lagen nun zwei Organklumpen, die beide von Sekunde zu Sekunde wuchsen. Und dann begann sich wieder alles um Niuk Wois herum zu drehen. Die Blogans starteten einen geistigen Angriff.
Aber er musste sich nun entschließen! Er musste sich dazu durchringen, den Blogans das Energieschwert in ihre Organklumpen zu stoßen. Er musste!
Beim ersten Mal war auch alles umsonst gewesen, warum sollte es diesmal anders kommen?
Wer sagte ihm, dass das Energieschwert gegen die Blogans etwas ausrichten konnte?
Außerdem hatte er diesmal zwei Feinde auf einmal.
Aber er musste es versuchen! Er musste – und konnte es auch. Und schließlich tat er es.
Tief drang das Lichtschwert in den Körper des ersten Blogan, der sofort Feuer fing. Der geistige Druck, unter dem Wois stand, wurde spürbar weniger. Dann wandte er sich dem zweiten Blogan zu und schlachtete ihn auf die gleiche Art und Weise.
Der geistige Druck wich nun völlig.
Da hörte Wois ein Zischen – es kam von hinten.
Rasch drehte er sich um. Er sah, wie die grüne Säure durch die Tür zur Halle der Teiche quoll.
Warum stieg der Säurespiegel so rapide?
Hatte man es hier mit einer Selbstvernichtungsanlage des Blogan zu tun? Möglich war alles. Entsetzt sah Wois zu, wie die Säurelachen auf ihn zuflossen. Noch stand die Säure nicht sehr hoch, aber schnell hatte sie sich im ganzen Raum verteilt. Wois kletterte auf einen alten Metallofen, von dem er gesehen hatte, dass die Säure ihn nicht angriff.
Alles wurde zersetzt. Und sehr schnell stand die Säure mehrere Zentimeter hoch.
Die Dinge, die so sinnlos auf dem Boden umherlagen, wurden vor Wois’ Augen in Sekundenschnelle zersetzt.
Diese Säure musste ein ungeheures Oxydationsmittel sein, denn sie ließ wirklich nichts – vom Fußboden und den Wänden einmal abgesehen – übrig.
Wois saß auf seinem Ofen und harrte der Dinge, die da auf ihn zukamen. Er sah wenig Hoffnung. Die Säure würde weiter steigen und auch ihn bald erreichen. Seine Situation sah hoffnungslos aus, aber dennoch gab er die Hoffnung nicht auf.
Objektiv gesehen war seine Hoffnung vollkommen unbegründet, aber Hoffnung, die man sieht, ist keine Hoffnung mehr.
Und so kauerte Wois auf seinem Ofen, und mit jedem Zentimeter Säure wurde seine Hoffnung weniger.
Was konnte er tun?
Er hielt sein Lichtschwert fest umklammert, obwohl er wusste, dass er gegen die Säure wenig ausrichten konnte.
Wois blickte zum ehemaligen Thron des Blogan. Er war nur einen Meter vom Ofen entfernt und ein gutes Stück höher als dieser. Vor allem aber wurde er durch die Säure nicht angegriffen.
Wois blickte wieder auf die Säure, die beständig höher und höher kam. Er musste sein Bein an sich ziehen, wenn er nicht wollte, dass die Säure es verschlang.
Wois kam ein Gedanke!
Er musste zum Thron hinüberspringen, auch wenn es gefährlich war. Hier ging es um sein Leben; er hatte nichts zu verlieren. Wois versuchte ganz ruhig zu sein, denn er wusste, dass er mit Aufregung nichts erreichte.
Wieder musste er seine Füße höher ziehen, um sie nicht der erbarmungslosen Säure preiszugeben.
Er nahm alle seine verbliebenen Kräfte zusammen und sprang! Mit Mühe und Not erreichte er den Thron des Blogan.
Die Kadaver der beiden Blogans ekelten ihn an, aber er konnte nichts gegen sie tun.
Er blickte zurück und sah noch, wie der Ofen in der grünen Flüssigkeit versank. Hätte er den Sprung nicht gewagt, dann wäre er jetzt zersetzt – so wie die übrigen Dinge in diesem Raum. Das Lichtschwert steckte abgeschaltet in seinem Gürtel. Es konnte ihm niemand mehr helfen. Oder vielleicht doch?
Die gigantische Lehne des Throns – die von seinem Besitzer sicherlich niemals benutzt worden war – reichte bis unter die Decke. Köpfe von Fabelwesen waren in sie eingemeißelt.
Hoffentlich würden sie halten, wenn Niuk Wois an ihnen hochklettern würde. Hoffentlich! Aber Wois hatte die Hoffnung ja nie ganz aufgegeben.
Er stieg an diesen Verzierungen hoch. Es war nicht einfach, aber es ging. Mit dem Lichtschwert brannte er sich manchmal Stufen in die Lehne des Throns.
Und so kam er Meter für Meter weiter. Dann hatte er die Decke erreicht. Mit dem Energieschwert brannte er ein Loch in die Decke, durch das er dann hindurchschlüpfte. In dem Deck, das er nun auf diese Weise erreicht hatte, schien das absolute Chaos zu herrschen. Horden von Ungeheuern und Fabelwesen stürmten durch die Gänge und zerfleischten sich gegenseitig. Fürchterliche Kämpfe entbrannten in allen Teilen der Stadt. Wois suchte nun eigentlich nur noch den Weg nach draußen. Aber wie sollte er dort hinfinden? Er befand sich an einem völlig fremden Ort. Es war eigentlich egal, wohin er nun ging. Alle Wege waren gleich gut – und gefährlich.
Aber vor den Gefahren hatte er wenig Angst. Er besaß ja das Energieschwert als Waffe, das er zurzeit wieder deaktiviert im Gürtel trug.
Und da erschienen auch schon die ersten Gegner: eine über zwei Meter große Spinne, ein Riese mit drei Köpfen und ein drei Meter hohes, wolfsartiges Tier. Der Gang war so schmal, dass sich die Ungeheuer ihm nur einzeln stellen konnten. Für sein Energieschwert bedeuteten sie kein Problem. Und so konnte er nach geschlagener Schlacht weiter. Er wählte seinen Weg vollkommen willkürlich.
Jetzt, wo er relative Ruhe hatte, bemerkte er erst, wie müde er war. Am liebsten wäre er auf der Stelle eingeschlafen, aber das wäre tödlich gewesen.
Plötzlich berührte ihn etwas. Blitzschnell drehte er sich um. Vor sich sah er eine Spinne, die so groß war, dass sie sich kaum durch die Gänge quetschen konnte.
Blitzschnell hatte er das Energieschwert gezogen und aktiviert. Und schon schlug er auf das Riesentier ein. Er konnte allerdings nicht viel anrichten. Er kam mit seiner Waffe einfach nicht nahe genug an das Insekt heran. Und so konnte er nur die Beine der Spinne verkürzen, was dieser aber nicht sonderlich zu schaden schien.
Das Insekt rückte immer weiter vor, und Wois musste sich wohl oder übel zurückziehen.
Der Gang machte eine Biegung und war kurz darauf zu Ende. Immer weiter musste Niuk Wois sich zurückziehen. Die Spinne rückte immer weiter nach.
Dann fühlte Wois etwas im Rücken. Er merkte, dass es die Wand war. Nun konnte er nicht weiter zurück – aber mit dem Kämpfen hatte er auch keinen großen Erfolg. Immer näher kam die Spinne – und er hatte praktisch keine Chance.
Ein Zischen durchdrang die Luft – es war das Zischen, das ein Energiestrahler verursachte.
Die Spinne zuckte nochmals und bewegte sich dann nicht mehr. Sie war tot.
Wois kletterte mit einiger Mühe über den riesenhaften Kadaver und blickte in die ruhigen Augen Alaska Cranes.
„Sie, Alaska?“
„Ja, ich, Niuk. Ich hatte dich gesehen und gerufen, aber du hörtest mich nicht, da bin ich dir gefolgt.“
Wois nickte.
„Ich verstehe. Ich habe übrigens den Blogan getötet.“
„Das wissen wir.“
„Woher?“
„Ich und Don entdeckten die Steuer- und Kontrollzentrale.“
„Und was hast du nun vor, Alaska?“
Aber Crane winkte ab.
„Ich erkläre es dir gleich, Niuk – wenn wir am Ziel sind.“
Sie gingen zusammen durch die Gänge, in denen sich Alaska Crane schon erstaunlich gut auskannte. Crane wusste immer, wo es hier lang ging. Schließlich erreichten sie die Zentrale, von der Crane gesprochen hatte.
„Wir könnten jetzt eigentlich starten“, meinte Don Meech.
„Und das werden wir auch, Don“, verkündete Crane.
„Starten? Wohin denn?“, wollte Wois wissen.
„Zur Sonne“, war Cranes kurze Antwort.
„Zur Sonne?“ Wois war vollkommen verwirrt. Crane lächelte ihn überlegen an.
„Ja, wir werden dieses Schiff in die Sonne stürzen lassen.“
„Und wir? Was wird aus uns, Alaska?“
„Wir werden vorher mit der REGERRA fliehen.“
„Ein großartiger Plan“, brachte Wois heraus.
„Es ist die einzige Möglichkeit“, gab Crane trocken zurück. er wandte sich an die Startmechanismen. Er und Don Meech hatten viel Zeit gehabt, die Funktionen dieser Zentrale zu erforschen. Sie hatten diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Crane drückte einige Knöpfe. Sofort ging ein dumpfer Ton durch das ganze Schiff. Es hatte Ähnlichkeit mit einem Motorengeräusch – vielleicht war es auch eins.
Auf dem Hauptbildschirm konnte man nun sehen, wie das riesenhafte Schiff sich erhob.
„Nun war ich mehrere Jahrhunderte lang Raumkapitän, aber einen solchen Koloss habe ich noch nie gesehen, geschweige denn manövriert“, lachte Crane. Aber er machte seine Sache recht gut. Die Wolken verschwanden und bald tauchte das Schiff in den Weltraum.
Es nahm Kurs auf die Sonne – wo es vernichtet werden sollte. Als es einen bestimmten Abstand zu Sol aufwies, wandte Crane sich an die anderen.
„Wir müssen jetzt raus. Ich habe die Steuerung auf Automatik geschaltet.“