Die arme Tonietta - Heinrich Mann - E-Book

Die arme Tonietta E-Book

Heinrich Mann

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Beschreibung

Eine Novelle über Liebe, Lüge und Reue: Matteo und Tonietta wollen heiraten. Doch am Tag ihrer Hochzeit machen die Dorfbewohner üble Andeutungen, dass Tonietta bereits vor Matteo den adligen Tancredi als Liebhaber gehabt haben soll. Rasend vor Wut und Enttäuschung jagt Matteo die arme Tonietta fort, aber bald schon häufen sich die Anzeichen, dass er ihr vielleicht Unrecht getan hat...-

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Seitenzahl: 16

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Heinrich Mann

Die arme Tonietta

 

Saga

Die arme Tonietta

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1910, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726885279

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

I

Der alte Cantalupi hatte ziemlich getrunken, auf dem Wege pfiff er und klatschte in die Hände; und als nun der Zug den Hügel, der Colbasso heißt, hinaufgelangte und vor dem Hof der Neuvermählten alle haltmachten, da rief er:

»So geht denn zu Bett, meine Kinder! Dies Feld hat mein Großvater bebaut. Auch mein Enkel soll es bebauen.«

Er ließ sich von seiner Tochter ein Glas Wein bringen, küßte sie und den Schwiegersohn und kehrte um. Einige der Älteren folgten ihm; die junge Welt aber verlangte zu trinken und daß alle hinter den Pfeifern her um das Haus gehen sollten. Die Mädchen spähten in das Schlafzimmer der Hochzeitsleute und stießen sich an. Eine warf eine Blume auf das Bett, darauf tat auch die nächste es, und schließlich rupften alle von der Erde, was da war, und schleuderten es ins Fenster. Der junge Ehemann kam und fragte, warum sie lachten und schrien, aber sie sagten: um gar nichts, und er kehrte zu den Burschen zurück. Gerade schickten sie die junge Frau wieder hinein, nach einem neuen Fiasko, und hinter ihr her riefen sie Scherze. Ihr Mann hörte, wie der Carlino von Montemurlo zu einem andern sagte:

»Mag sie hergeben, was da ist! Sie wird Geld haben, denn ein Liebhaber wie der Tancredi läßt keine arm zurück.«