Die Bergretter - Sebastian Ströbel - E-Book

Die Bergretter E-Book

Sebastian Ströbel

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in die reale und fantastische Welt der Berge, erleben Sie hautnah Geschichten und Abenteuer an den schönsten Orten der "Bergretter" und freuen Sie sich auf das reich bebilderte Buch zur Kultserie im ZDF, das zugleich einen spannenden Einblick in die Arbeit der echten Bergretter gibt. Sebastian Ströbel, bestens bekannt als Leitstellenleiter Markus Kofler, erzählt von seinem Leben in der Dachstein-Region, in der er sich mittlerweile zu Hause fühlt. Heri Eisl, der als erfahrener Bergretter hinter den Kulissen für die Sicherheit sorgt, berichtet von spektakulären Rettungsaktionen, aber auch von Dramen, die sich am Berg abgespielt haben. So ergibt sich - im Wechsel von Filmwelt und realer Welt - ein umfassendes Porträt der großartigen Bergwelt rund um Ramsau, die die beiden auf einer gemeinsamen Wanderung erkunden. Wir erfahren vieles über die alpine Welt um den Dachstein, die als UNESCO-Weltnatur- und Kulturerbe ausgezeichnet wurde, ihre spektakuläre Natur und auch darüber, warum Bergretter nie den Glauben an die Menschen und den Sinn ihrer Arbeit verlieren. Vorschläge für Wanderungen und Klettertouren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden machen Lust auf einen Aufenthalt in der Region und und an den Original-Schauplätzen der Serie. Gemeinsam mit den realen und fiktionalen Crews am Berg sind die Bergmassive selbst die eigentlichen Helden des Buchs und werden in ihrer Schönheit und Faszination meisterhaft in Szene gesetzt. 

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Seitenzahl: 153

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Text: Sebastian Ströbel, Heribert Eisl mit Kathrin Thoma

Projektleitung und Redaktion: Susanne Kronester-Ritter

Projektmanagement und Lektorat: Rosemarie Elsner

Korrektorat: Ulla Thomsen

Bildredaktion: Petra Ender

Illustrierte Karte: Diana Köhne

Wanderkarten: Printmaps.net/OSM contributors – TVB Schladming-Dachstein

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, Bettina Stickel, München

eBook-Herstellung: Liliana Hahn

ISBN 978-3-8464-1024-0

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Coverabbildung: ZDF/Jens Koch; Hintergrund: Getty Images/Westend61

Icons: Shutterstock; ki36 Editorial Design

Fotos: Getty Images: Nick Brundle; Manfred Schmid; Nicole Giesa; Huber Images; Günter Gräfenhain; Frank Lukassek; Bernd Römmelt; imageBROKER: Uwe Kraft; Imago: Depositphotos; Schreyer; Zoonar; Stefan Klüter; Martin Köppl; Laif: Iris Kürschner; Look: Erber; Norbert Maier; Thomas Stankiewicz; Strauss; Mauritius: Günter Flegar; Pavel Kasak; Karl-Heinz Schein; Annett Schmitz; picture alliance; Martin Huber; imageBROKER; Erich Spiess; Plainpicture; privat; Shutterstock: Andrei Bortnikau; Jaromir Chalabala; U. Eisenlohr; Julia Färber Summer; FooTToo; jurgal; Natureman30; Tomas Klacek; Stefan Rotter; Svitlana Tkach; stock.adobe.com: Andrei Bortnikau; Christa Kramer; Thomas Rosier; TVB Schladming-Dachstein; Peter Burgstaller; Mathäus Gartner; Gerald Grünwald; Christine Höflehner; Martin Huber; Michael Simonlehner; Hans-Peter Steiner; Westend61: Stefan Schurr; Wolfgang Weinhäupl; Wikipedia: Heinz Holzmüller; ZDF: Barbara Bauriedl; Nicole Giesa; Stephanie Kulbach; Thomas R. Schumann; Hardy Spitz; Walter Wehner;

Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München, www.imageprofessionals.com

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Wichtiger Hinweis

Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen können Gräfe und Unzer und die Autoren keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Buch bei Personenbezeichnungen das generische Maskulinum verwendet. Es gilt gleichermaßen für alle Geschlechter.

Dieses überwältigende Bergpanorama bietet sich dem Wanderer, wenn er am Gosausee unterwegs ist und zum Dachsteingebirge hochblickt.

Schon beim bloßen Anblick steigt der Adrenalinspiegel: Die 100 Meter lange Hängebrücke, für die insgesamt 63 Tonnen Stahl verbaut wurden, verspricht atemberaubende Ausblicke und … gehörigen Nervenkitzel.

Der Gosausee im Salzkammergut liegt dem Dachstein zu Füßen und bietet einen Traumblick auf das majestätische Massiv. Der hintere Abschnitt des Gebirgssees gehört bereits zum Naturschutzgebiet Dachstein.

Gosaukamm im Dachsteingebirge: eine gigantische Spielwiese für Bergsteiger, Kletterer, Wanderer, Tourengänger oder Tagesausflügler. Unterwegs bieten sich Naturfreunden herrliche Gipfelblicke, wie hier auf Große Bischofsmütze (li.) und Armkarwand (re.).

Es gibt im Leben eines Bergretters immer wieder Situationen, wo er bis an seine Grenzen gehen muss, um zu einem Absturzort zu gelangen und einen Verunglückten bergen zu können.

Bergrettung ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit. Kaum hat der Heli am Boden aufgesetzt, springen Markus, Tobi und Notärztin Katharina aus dem Hubschrauber. Auf dem Weg zur Unglücksstelle zählt jede Minute.

Man kann es Markus und Katharina ansehen, dass sie mehr verbindet als nur die Liebe zum Berg und zum Beruf.

Um einen Verletzten bergen zu können, muss Bergretter Markus Kofler oft ungewöhnliche Wege nehmen. Hier versucht er einen – eigentlich gesperrten – Klettersteig zu bewältigen, um an die unwegsame Stelle zu gelangen, wo der Verunglückte liegt.

MEIN LEBEN ALS BERGRETTER

Kurze Drehpause, kein Einsatz: Wenn alle Konzentration und Anspannung von ihm abfallen, zeigt Markus alias Sebastian gern auch mal seine private »sonnige« Seite.

DIE BERGE: HÖHENFLUG UND HÖLLENRITT

Seit seinem Einstieg bei der ZDF-Serie »Die Bergretter« verbringt Sebastian Ströbel alias Markus Kofler viele Monate im Jahr in den Bergen. Für ihn sind sie ein absoluter Sehnsuchtsort.

Ich habe in meiner Kindheit eine Zeit lang in Ravensburg gewohnt. Es war nicht weit bis in die Allgäuer Alpen, im Winter gingen wir Skifahren, im Sommer oft wandern – was im Teenageralter für mich nicht unbedingt das Allercoolste war. Klettern hätte mir bestimmt besser gefallen, war damals in den 1980er-Jahren aber eher den Einheimischen vorbehalten. Trotzdem: Die gemeinsamen Bergtouren mit meinen Eltern haben Spuren hinterlassen, sie haben mich geprägt. Oft merkt man so etwas erst, wenn man erwachsen ist. Meine Eltern haben ihre Bergliebe an mich weitergegeben.

Als ich die Zusage für die Rolle des »Serienhelden« Markus Kofler bekam, musste ich mir sämtliches Kletterwissen und -können erst aneignen, was aber genau meinem Anspruch an mich und an meinen Beruf entspricht. Ich will mich mit meinen Rollen auseinandersetzen, mich voll darauf einlassen. Daher stand für mich von Anfang an fest, dass ich mich bei den Bergszenen nicht doubeln lassen werde, dass ich so viel wie möglich selbst machen will. Ich will eintauchen in die Welt der Bergretter. Bei ihnen schaue ich mir für die Person des Markus Kofler viel ab, mache dann aber mein Eigenes daraus. Für mich ist es nicht entscheidend, eins zu eins zu erzählen, wie die Bergrettung funktioniert. Zwei Menschen über dem Felsabgrund hängend im Arm zu halten und hochzuziehen, ist keinem Bergretter im echten Leben vergönnt. Aber wie genial ist es, dass ich das im Film machen kann und darf! Gleichzeitig durfte ich in den letzten zehn Jahren so viel über die wirkliche Berg- und Flugrettung lernen, es ist fast wie eine Ausbildung. Ich kann überall reinschnuppern, und das ist extrem spannend. Müsste ich bei einem echten Rettungseinsatz assistieren, könnte ich das, und dieses Wissen gibt der Rolle ihre Authentizität. Ich würde allen Menschen eine regelmäßige Auffrischung ihrer Erste-Hilfe-Kenntnisse empfehlen. Nicht nur bei Bergunfällen zählt manchmal jede Minute! Und oft muss man nicht mal viel machen, um Leben zu retten, schon eine stabile Seitenlage kann entscheidend sein.

Unser gesamtes Team geht beim Dreh für »Die Bergretter« an seine Grenzen. Wir drehen zu etwa 75 Prozent im Freien, was in der Fernsehlandschaft einzigartig ist und seinen Tribut fordert. Wir sind ständig Wind und Wetter, Schnee, Regen und Höhensonne ausgesetzt. Wir frieren zusammen, wir schwitzen zusammen, wir schleppen alles zusammen hoch. Dieser körperliche Aspekt, kombiniert mit der Konzentration, mit den Gefahren am Berg – wir müssen immer wach sein, immer aufeinander achten –, macht die Fernsehserie »Die Bergretter« zu etwas Außergewöhnlichem. Wir bieten eine authentische Melange aus Traumfabrik, archaischer Landschaft und Heimatgefühl, im positivsten Sinne. Wir können in den Genres switchen: Drama, Krimi, Action, Abenteuer.

SEBASTIAN STRÖBEL, SCHAUSPIELER

Geburtsort, Wohnort: Karlsruhe, Hamburg

Ausbildung, Beruf: Schauspiel-Hochschule Mozarteum/Salzburg

Familienstand: verheiratet, vier Töchter

Mein aufregendstes Bergabenteuer: die Überquerung des Alpenhauptkamms

Welchen Berg möchte ich unbedingt besteigen? den Großglockner mit Heri

Mein Lebensmotto: Ein Lebensmotto habe ich nicht. Vielmehr vertraue ich auf meine Gefühle. Das ist fast wie ein Lebensmotto und funktioniert auch.

Mein schönster Sonnenaufgang: auf dem Dachstein

Bergretter sind …: ein Lebensgefühl

Diese Vielfalt ist ein unglaubliches, nicht enden wollendes Pfund. »Die Bergretter« sind wie ein warmer Rückzugsort voller Ehrlichkeit. Bei uns passieren schöne und schlimme Dinge. Es gibt Dramen, Menschen verlieren sich und finden sich wieder. Bei uns wird geweint und gelacht, geliebt und gestritten, geheiratet, gestorben – wir sind das Leben. Und wir sind eines der letzten Programme, das für die ganze Familie da ist. Von kleinen Kindern bis zu den Großeltern, auf »Die Bergretter« können sich alle einigen.

Die glorreichen Sechs: Markus Kofler in der Mitte, neben ihm (re.) Film-Pilot Michi und Techniker Rudi. Zur Linken von Markus steht Notärztin Katharina, gefolgt von Simon (verstärkte das »Bergretter«-Team von 2019 bis 2023) und Tobi.

Auch wenn nicht jedem immer alles gefällt. Aber die meisten Unfälle beim Klettern und Bergsteigen passieren tatsächlich beim Stolpern, beim Runtergehen, weil die Leute sich übernehmen oder abgelenkt sind, weil sie sich und die Natur falsch einschätzen …, und mit diesen Themen spielen wir. Man kann sie immer wieder auf die Spitze treiben und in verschiedene Richtungen. Unser Zuschauer weiß, was er bekommt – aber nicht, was ihn erwartet.

Es wurden schon viele Bergfilmformate probiert, aber es gibt wenige Formate, die so gewachsen sind wie »Die Bergretter«. Wir erzählen dem Publikum nicht einfach irgendwas. Bergretter gibt es wirklich. Diese Eliteeinheit, diese Menschen, die aus ganz selbstlosen Motiven handeln. Egal, ob Tag oder Nacht, sie eilen los, um anderen zu helfen. Solange man selbst keine Hilfe braucht, sei es im Tal oder am Berg, nimmt man gar nicht wahr, was Rettungsdienste alles leisten, vom Roten Kreuz über die Freiwillige Feuerwehr bis hin zur Bergrettung. Mir war anfangs nicht klar, dass Bergretter ehrenamtlich tätig sind. Es ist einfach unglaublich, was die Männer und Frauen einbringen, an Zeit und an Selbstlosigkeit. Ihre Loyalität und ihr Zusammenhalt beeindrucken mich. Wir können der »echten« Bergrettung durch die TV-Bergretter viel positive Aufmerksamkeit geben und ein Bewusstsein dafür schaffen, welche Werte am Berg gelten. Und dass wir diese einzigartige Natur unbedingt bewahren müssen.

Sicherheit hat bei den Dreharbeiten absolute Priorität, sowohl in der Ramsau als auch beim Winterdreh im Kaunertal. Deswegen ist die Bergrettung immer vor Ort und sichert alles und jeden ab. Wir sind längst ein eingespieltes Team. Von der ersten Stunde und somit länger dabei als ich ist Heribert Eisl. Gemeinsam mit ihm darf ich dieses Buch schreiben. Er ist der echte Bergretter aus Ramsau am Dachstein, war dort Ortsstellenleiter und Flugretter. Heri Eisl hat unzähligen Menschen in alpinen Notlagen das Leben retten können. Kaum ein Bergretter im Bundesland Steiermark hat mehr Einsatzerfahrung als er.

WAS ICH AN HERI SCHÄTZE

Als ich Heri das erste Mal traf, hat er mich auf einen Klettersteig mitgenommen. Ich hatte das noch nie zuvor gemacht und wollte mich natürlich nicht blamieren. Was mir an Heri sofort aufgefallen ist, ist seine unglaubliche Ruhe. Jeder Schritt, den er macht, ist wie eine Philosophie. Man merkt, er hat was zu erzählen, ohne was erzählen zu müssen. So wie Heri stellt man sich einen Bergführer vor, dem man vertrauen kann. Heri bewahrt immer die Übersicht, er ist nie hektisch. Wo Markus Kofler im Film Action und Power machen muss, hat man bei Heri das Gefühl, sobald ein Notruf reinkommt, geht sein ohnehin schon ruhiger Puls noch weiter nach unten. Diese Coolness, die habe ich mir für meine Rolle abgeschaut, aber auch die Empathie, die Wärme und dieses immer am Menschen interessiert zu sein. Heri ist ein absolutes Vorbild, auch was seine Professionalität betrifft und die Kunst, ein Team zu leiten. In Situationen, in denen es um Leben und Tod geht, übernimmt er die Verantwortung, nicht nur für den Verunglückten, sondern auch dafür, dass seine Leute wieder gesund und lebend vom Einsatz zurückkommen.

Ich hätte es nicht geglaubt. Wenn mir jemand vor 16 Jahren gesagt hätte, dass »Die Bergretter« eine der erfolgreichsten Familien- und Actionserien im ZDF werden und dass sie mein Leben mal dermaßen beeinflussen würden, ich hätte den Kopf geschüttelt. Ich kann mich noch erinnern, als es damals hieß, eine Fernsehserie sei geplant, in der es um Bergrettung gehen und die vielleicht bei uns in Ramsau am Dachstein spielen soll. Ich habe dem wenig Bedeutung beigemessen, als Obmann der Bergrettung Ramsau aber natürlich unsere Unterstützung zugesagt. Und ich konnte bei der Suche nach einem leer stehenden Bauernhof als Drehort helfen: Unserem Nachbarn gehört der Pernerhof – Hof Emilie im Film –, gut erhalten, aber nicht bewohnt. Die Filmverantwortlichen haben ihn sich damals angeschaut – und dann einige Wochen nichts mehr von sich hören lassen. Ich hatte das Ganze schon fast vergessen. Bis die Planungen doch sehr konkret weitergingen und zusätzlich nach einem Hubschrauber gefragt wurde. Während eines Treffens mit dem Tourismusverband und der Produktionsleitung von der ndF (neue deutsche Filmgesellschaft) habe ich direkt unseren obersten Flugbetriebsleiter beim ÖAMTC angerufen und ihm von dem Projekt erzählt. Er konnte sich spontan vorstellen, dass die Flugrettung ebenfalls mitwirkt. Bei einem dieser ersten Treffen habe ich auch gefragt, wie lange die Dreharbeiten denn überhaupt dauern sollen. Einen Sommer oder länger? Der Produktionsleiter sagte: »Kommt auf die Einschaltquote an. Wenn es gut läuft, können es auch drei oder vier Jahre werden. Wie beim ›Bergdoktor‹«. Nach einigen Staffeln scherzte ich mit Aufnahmeleiter Herbert Ruf, dass wir wahrscheinlich mit den »Bergrettern« in Rente gehen werden. Und jetzt ist es genauso gekommen, ich habe in diesem Jahr die Bergrettungsleitung der Ortsstelle Ramsau abgegeben und auch meine Tätigkeit als Flugretter. Aber meine Aufgaben bei den »Bergretter«-Dreharbeiten werde ich weitermachen. Ich hoffe noch eine ganze Zeit lang.

Wir bekommen die Drehbücher immer vorab zugeschickt. Ganz am Anfang habe ich noch Vorschläge gemacht, und der erste Regisseur sagte: »Okay, wir machen das so, wie ihr das auch im richtigen Einsatz machen würdet.« Nach der dritten Folge meinte er: »Aber das ist ja immer das Gleiche.« Stimmt, genauso ist es. Die Bergrettung hat festgesetzte Standards, die wir immer wieder exakt gleich anwenden. Abspulen könnte man auch sagen. Das zeichnet unsere Arbeit aus. Fürs Fernsehen gelten ganz andere Regeln, da geht es um Spannung, Action, Unterhaltung. Natürlich schüttle ich als Bergretter manchmal den Kopf, wenn ich ein neues Drehbuch lese. Vieles entspricht nicht unserer Realität. Wenn sich jemand eine Felswand runterstürzt, springt sicher kein Bergretter mit einem Fallschirm hinterher.

HERIBERT EISL,BERGFÜHRER, FLUGRETTUNGSSANITÄTER, GASTWIRT

Geburtsort, Wohnort: Radstadt, Ramsau am Dachstein

Familienstand: verheiratet, drei Söhne, eine Tochter

Mein aufregendstes Bergabenteuer: die Durchsteigung der Eiger-Nordwand (1985)

Welcher Berg fehlt mir noch? Ich war schon auf vielen Bergen, aber das Matterhorn fehlt mir noch.

Mein schönster Sonnenaufgang: am Dachsteingletscher

Mein Lebensmotto: Es sollte nie langweilig werden …

Bergretter sind …: Menschen, auf die man sich verlassen kann

Aber die Episoden kommen beim Publikum an, das Rezept funktioniert. Wenn es über 15 Jahre lang gelingt, die Zuschauerinnen und Zuschauer bei der Stange zu halten, brauchen wir von der Bergrettung nicht mit unseren Weisheiten daherkommen. Unsere Aufgabe besteht in allererster Linie darin, die Dreharbeiten für alle sicher zu gestalten, nicht nach dem Sinn zu fragen. Wir greifen nur dann in die Geschichten ein, wenn eine Szene aus dem Drehbuch nicht gefahrlos umzusetzen wäre. Wichtig ist, dass die Schauspieler uns vertrauen. Man kann sagen: Sie vertrauen uns ihr Leben an.

In den ersten Jahren haben wir von anderen Bergretter-Kollegen durchaus einiges an Kritik einstecken müssen. Das ist aber irgendwann in Neid umgeschlagen. Die Zuschauer wissen, dass »Die Bergretter« keine Dokumentation ist, und ich bewundere die Drehbuchautoren dafür, dass sie immer wieder spannende Episoden erfinden. Und dabei sind sie dennoch am Puls der Zeit: Die Gletscherschmelze wird aufgegriffen, rücksichtslose Bebauung von sensiblen Bergregionen, Folgen von Umweltverschmutzung, alles wirklich wichtige und aktuelle Themen. Ich würde mittlerweile sogar sagen, dass wir näher an der Wirklichkeit dran sind als viele andere Fernsehfilme, von den Bergunfällen hat es in der Serie noch nichts gegeben, das wir nicht in einer ähnlichen Form auch schon erlebt haben: Es verstaucht sich jemand den Fuß, stürzt ab, verirrt sich, fällt in eine Gletscherspalte, gerät in eine Lawine. Nur für Autos, die über eine Klippe fallen, ist erstmal die Feuerwehr zuständig.

Zwei, die sich schätzen, mögen und hundertprozentig  aufeinander verlassen können: der reale Bergretter Heri Eisl (li.) und der Schauspieler Sebastian Ströbel, Darsteller des fiktiven Bergretters Markus Kofler.

WAS ICH AN SEBASTIAN SCHÄTZE

Als vor über zehn Jahren bekannt wurde, dass Martin Gruber als Hauptdarsteller bei »Die Bergretter« aussteigen wird, war ich überzeugt, dass es dann im nächsten Jahr wohl keine Serie mehr geben wird. Ich habe bei Martin schon immer gesagt, der braucht das nicht spielen, der ist der Bergretter Andreas Marthaler. Vom Charakter her war Martin Gruber ähnlich wie Sebastian Ströbel: nett, hilfsbereit, freundlich. Und dann hieß es, doch, doch, es geht weiter, und es gibt sogar schon einen Nachfolger, der kommt jetzt dann mal, und ob ich mit ihm klettern gehen könnte. Also habe ich Sebastian auf einen Klettersteig in die Silberkarklamm mitgenommen. Sebastian war absolut nicht bergsteigertypisch angezogen, so wie wir es hier üblicherweise sind, aber nach der Tour wusste ich: Ja, das funktioniert. Nicht nur, weil er sich körperlich und technisch gut angestellt hat, man unterhält sich ja beim Bergsteigen und erfährt, wer der andere ist. Was ich an Sebastian schätze? Alles.

Sebastian ist der Größte, er klettert professionell – und wahrscheinlich besser als ich – und spielt fast alles selbst. Und wenn er mal was nicht kann, dann lernt er es. Für ihn brauchen wir so gut wie nie ein Double außer bei einigen Flugaufnahmen, die er aus Sicherheitsgründen nicht selbst drehen darf. Außerdem ist Sebastian ein super Schauspieler. Ich könnte mir keinen Besseren für die Rolle vorstellen, und das hatte ich ja bei Martin Gruber schon gedacht. Sebastian toppt das nochmal, einfach, weil er inzwischen sehr viel länger dabei ist. Auch er muss den Bergretter nicht spielen, er lebt die Rolle, er ist Bergretter, und ich würde ihn sofort bei uns aufnehmen. Sebastian ist mehr in den Bergen unterwegs und hat mehr Einsätze mitgemacht als viele unserer Mitglieder. Sebastian ist mir in all den Jahren ein wertvoller Freund geworden.

»Sebastian ist mir in all den Jahren ein wertvoller Freund geworden.«

Unverkennbar, dass sich Heri und Sebastian auch abseits der Dreharbeiten gut verstehen, sich etwas zu sagen haben und miteinander lachen können.