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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,1, , Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die Botschaft Jesu von der Gottesherrschaft ist im Kern die Verheißung des Reich Gottes, gleichsam ein Zustand, da alles Böse endet und durch das vollkommene Gute abgelöst wird. Dieses Reich ist indes kein zukünftiges Gemeinwesen, nicht reduziert auf territoriale oder soziopolitische Macht wie der Begriff implizieren könnte, sondern geht in einem metaphysischen Sinn weit über weltliche Attribute hinaus: Die Gottesherrschaft ist bereits in der Person Jesu selbst Realität. Sein Leben und Wirken ist Ausdruck dieser Herrschaft Gottes, wenn Jesus, der Sohn Gottes, doch auch dreieinig verbunden mit dem Vater und dem Heiligen Geist, etwa durch Wundertaten die Herrlichkeit als auch Gewalt/Kraft des Idealziels eines Gottesreiches vorzeichnet und damit echte Herrschaft in einer mehr als nur majestätischen – nämlich göttlichen Weise ausübt. Dabei ist die Gottesherrschaft keine isolierte, etwa diktatorische Regentschaft. Sie zielt der Verkündigung Jesu nach vielmehr auf das Individuum: Die Gottesherrschaft beginnt im eigenem Herzen, sie soll im Leben für den Nächsten sichtbar werden, sich in Folge auf sie (die Nächsten) ausbreiten, so dass das Reich Gottes – Ziel aller Gottesherrschaft – so schnell wie möglich vollständig anbricht. Im Brief des Apostels Paulus an die Kolosser wird Christus als das Haupt des Leibes, die Kirche aber als der Leib bezeichnet. Bleibt man in dieser Analogie, ist sie also Arme und Beine des Kopfes/Herzens Christi, quasi die ausführende Kraft, die Exekutive zur Realisierung der Gottesherrschaft. Damit ist die Rolle der Kirche in Bezug auf die Gottesherrschaft sichtbar: Sie hat alles zu tun, was dem Ideal eines Reiches Gottes schon im Hier und Jetzt näherzukommen vermag und alles zu unterlassen, was diesem Ziel abträglich sein könnte. Ihr hoher Organisationsgrad lässt gelegentlich die Frage aufkommen, ob sie diesem hohem Ziel gerecht wird, insbesondere, da ihre ausführenden Glieder als Menschen immer auch der Sünde unterliegen. So wie der einzelne Christ sich immer wieder neu fragen muss, ob er sich der Gottesherrschaft als „Kind Gottes“ angemessen unterwirft, so hat auch die „Mutter Kirche“ in ihrer institutionalisierten Form um angemessenes Wirken zu ringen. Das Verhältnis der Kirche zur Gottesherrschaft, also letztlich die Frage, ob sie sich dem Primat Gottes wirklich und in ihren Vollzügen adäquat unterstellt und wie sie wirken soll, ist Gegenstand dieses Vortrags.
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