Die drei Paragraphenzeichen §§§ und Mante Tatildas Geheimnis - Bruder R. - E-Book

Die drei Paragraphenzeichen §§§ und Mante Tatildas Geheimnis E-Book

Bruder R.

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Beschreibung

Aus purer Langeweile beschließen Gyrosbrot und Plastikschlitten einen 24-Stunden-Bildband von Jumbos Mante Tatilda zu erstellen, während Jumbo vergeblich versucht, seiner sexuellen Identität auf die Spur zu kommen. Doch dann meldet sich Inspektor Kacker bei dem berühmten Detektiv-Trio „Die drei Paragraphenzeichen“ aus Rambo-Bietsch. Es geht um eine Prostituierte, die ein gestörtes Spiel mit wehrlosen Freiern treibt. Kacker hat natürlich wieder mal überhaupt keine Peilung und setzt die drei Paragraphenzeichen auf den Fall an ... Der Speigel: "Sie schreiben ihre Bücher im All-Return-Verfahren. Was bedeutet das?" Bruder R.: "Das läuft wie beim Ping-Pong. Wir schreiben abwechselnd an der Stelle weiter, wo der jeweils andere aufgehört hat. Jeder schreibt soviel, wie gerade aus ihm herauskommt. Es gibt nur eine Regel: Nichts was geschrieben wurde, darf vom anderen geändert oder gelöscht werden. Der Speigel: "Stimmen sie sich über den groben Verlauf der Story ab?" Bruder R: "Nein, das wäre fatal. Wir konstruieren unsere Storys nicht, sondern lassen sie entstehen. Das ist ein täglicher Prozess, ähnlich dem Erwachsenwerden, wobei der Säugling metaphorisch für das unbeschriebene Blatt steht." Der Speigel: "Der Schreibstil ist sehr vulgär, einige Leser halten die Sprache, die Story und die ganze Serie >Die drei Paragraphenzeichen< für unterirdischen Schrott. Wie stehen Sie dazu?" Bruder B.: "Das passt doch prima in die heutige Unterhaltungsbranche. Schicken Sie einfach ihr Gehirn auf Kurzurlaub und lassen sie fünfe gerade sein. Viele unserer Fans bezeichnen sich selbst als intellektuell und haben anfangs nur mit dem Kopf geschüttelt. Heute bestellen Sie unsere Bücher nur noch handsigniert.“ Bruder R.: "Wir schreiben vollkommen ungefiltert. Eher so, wie sich Halbstarke am Lagerfeuer unterhalten wenn sie unter sich sind. >Die drei Paragraphenzeichen< ist ausdrücklich an erwachsene Leser gerichtet und dort an jene, die das Leben nicht ernster nehmen als unbedingt erforderlich." Der Speigel: „Welchem Genre kann man >Die drei Paragraphenzeichen< zuordnen?“ Bruder B.: „Wir bewegen uns da zwischen U hoch zwei und U hoch drei.“ Der Speigel: „Was bedeutet U hoch zwei?“ Bruder R.: „U hoch zwei steht für Under-Underground. U hoch drei erklärt sich dann wohl von selbst. Leseproben kann sich jeder unter www.DreiParagraphenzeichen.de auf die Augen nageln.“ Der Speigel: "Bruder R. und Bruder B., vielen Dank für das Interview." Bruder B.: "Macht zweifuffzig." (Der Speigel, 2014)

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www.DreiParagraphenzeichen.de

www.AlfredHitschkock.de

Dieses Buch ist für Euch da draußen

Ähnlichkeiten mit anderen Hörspielreihen sind zufällig,

Inhalt

Vorwort

Kapitel 1

Ein neuer Fall für die §§§

Kapitel 2

Sadoman Fistfack

Kapitel 3

Plastikschlitten gibt alles

Kapitel 4

Freund oder Feind

Kapitel 5

Jumpussie

Kapitel 6

Überfall

Kapitel 7

Des Rätsels Lösung

Kapitel 8

Eine berühmte Leiche

Kapitel 9

Verarscht

Kapitel 10

Geburtstagsgeschenk

Kapitel 11

Verlies des Grauens

Vorwort

Bruder R. und Bruder B.

Kapitel 1

Ein neuer Fall für die §§§

Jumbo knetet ausgiebig an seinem Sack. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er nachdenkt. Aber das ist noch nicht alles. Gleichzeitig befindet sich sein linker Daumen tief in seinem Anus und er wippt gedankenverloren mit seinem Ständer. Nur ungünstig, dass in diesem Augenblick Plastikschlitten und Gyrosbrot in die Zentrale stürzen, weil sie eiligst ein paar Filme entwickeln wollen, mit Aufnahmen, die sie im Laufe des Tages und der vergangenen Nacht heimlich von Mante Tatilda gemacht hatten.

Gyrosbrot und Plastikschlitten: Hallo Jumbo!

Jumbo erschlafft vor Schreck.

Plastikschlitten und Gyrosbrot: (murmelnd) Oh, tschuldigung.

Gyrosbrot: Wir wollten dich nicht bei der Arbeit stören, Jumb. (kicher) Komm, Schlitten! Wir kommen gleich noch mal wieder, wenn Jumbo endlich gekommen ist.

Plastikschlitten: Aber Jumbo ist doch da!

Gyrosbrot und Plastikschlitten gehen wieder hinaus.

Jumbo: So eine Scheiße!

Er hält sich den Finger, den er gerade ruckartig wieder herausgezogen hatte, vor die Nase. Nie wieder könnten Gyrosbrot und Plastikschlitten ihn ansehen, ohne dieses Bild von ihrem Chef vor Augen zu haben. Ausgerechnet er, der doch immer so tat, als könne ihn nichts erregen.

Jumbo: (vor sich hinmurmelnd) Naja, aber wenigstens wissen sie jetzt, dass ich doch kein Eunuch bin. Auch Dicke haben Gefühle, selbst wenn sie die nur mit sich selbst ausleben können.

Plötzlich klopft es an der Zentralentür.

Tatilda: (gedämpfte Stimme durch die Tür) Entschuldigung, Jumbo, bist du fertig mit masturbieren? Ich brauche dich im Garten.

Jumbo: (denkt) Woher weiß Mante Tatilda das schon wieder? Haben Gyrosbrot und Plastikschlitten mal wieder nichts Besseres zu tun gehabt, als alles weiter zu quatschen?

Jumbo: (zu Mante) Ja, Mante Tatilda, ich muss nur noch etwas erledigen. Ich komme gl... ähh ... wir treffen uns gleich im Garten.

In diesem Moment schrillt das alte Telefon auf Jumbos Schreibtisch los. Jumbo nimmt ab.

Jumbo: Ja, Jumbo Johnssen, von den drei Paragraphen?

Kocker: Jumbo!

Jumbo: Oh, Inspektor Kacker!

Kocker: Ich hoffe ich habe dich nicht beim onanieren gestört.

Jumbo: N... n..nein Herr Inspektor d..diese Vermutung entbehrt jeglicher kriminologischer Grundlage.

Jumbo: Was kann ich für Sie tun, Inspektor Kokser?

Kocker: Nun, wir sind auf der Suche nach einer Prostituierten ...

Jumbos Weichteil erhärtet sich wieder.

Jumbo: Wie interessant!

Kocker: Ja! Im Alltag tritt sie vermutlich eher unauffällig, möglicherweise in einem völlig intakten Umfeld in Erscheinung. Gelegentlich aber macht sie sich aus unerklärlichen Gründen im Rotlichtmilieu einen Namen. Das Schlimme dabei ist, dass sie ihre ahnungslosen Freier überwältigt und zu abartigen und perversen Sexpraktiken zwingt. Wir wissen nur soviel, dass es sich hierbei um eine Frau mittleren Alters mit kräftiger Statur handelt. Da wir zurzeit noch völlig im Dunkeln tappen, hab ich gedacht, dass die drei Paragraphenzeichen vielleicht Interesse haben, Nachforschungen anzustellen. Und da du ja ziemlich fett bist und Probleme mit Frauen hast, dachte ich, du hättest bei deinen heimlichen Puffexzessen möglicherweise mal was Dahingehendes aufgeschnappt oder könntest mal deine fetten Ohren offenhalten.

Jumbo: Ich zweifele wohl an meiner audionalen Wahrnehmung, Mister Kackstuhl. Ich muss schon sehr bitten! Sie bezichtigen mich des Besuches von illegalen Arbeiterinnen des Rotlichtgewerbes?

Kocker: Naja, ich könnte dich auch unanständiger Wichser nennen und Kommissar Brennholz von deinen geheimen selbstbefriedigenden Eskapaden in eurer Zentrale erzählen ...

Jumbo kneift sich vor Verlegenheit aus Versehen in seinen Ständer.

Jumbo: Ich glaube das dürfte nicht nötig sein, Inspektor Kotzreiz. Wir kümmern uns natürlich gerne um den Fall.

Kocker: Na also, ich hoffe bald erste Ergebnisse von euch zu hören.

Jumbo: Wir werden uns größtmögliche Mühe geben. Ich selbst werde nach dieser Verbrecherin gegen die Moral und Ethik suchen und mich persönlich von der Bestialität und Perversion dieser Person überzeugen.

Kocker: Das habe ich auch nicht anders erwartet. Also bis dann!

Jumbo: Ja bis dann!

Jumbo legt den Hörer auf, als es wieder an der Wohnwagentür klopft. Jumbo schleppt seinen Körper zur Tür und öffnet.

Jumbo: Oh, hallo Fettfick!

Hättrick: Wie ich gehört habe, habt ihr einen neuen Fall?

Jumbo versucht hektisch seinen Ochsenziemer zu verdecken, in dem er sich ein Magazin vom Schreibtisch vor die Klöten hält.

Jumbo: Uhh, ähh...haha...ja, woher weißt du das?

Hättrick: Es war nicht zu überhören. Man konnte euer Gespräch über die Schrottplatzlautsprecher mithören. Die ganze Nachbarschaft hat mitgehört. Stimmt das eigentlich, was Inspektor Kocker erzählt? Dass du, na ja ...

Jumbo: Dass ich onaniere? (schreiend) Ja ich onaniere, steck mir dabei nen Finger bis zum Anschlag in den Arsch und piss mich dabei an. Na und?

Hättrick: Jumbo, die Lautsprecher sind immer noch an.

Eine komplette Schulklasse, der Onkel Titte gerade den Schrottplatz erklärt, schaut erstaunt in Richtung Wohnwagen.

Hättrick: Außerdem meinte ich, ob es stimmt, dass du dich im Rotlichtmilieu auskennst? Weißt du, meine Stammnutte ist im Urlaub und ich dachte, dass du mir dabei helfen könntest für die Woche Ersatz zu finden. Ich stehe so auf Ankacken und so.

Jumbo: Nein, ich kenne mich nicht aus ...

Hättrick: Aber Mr. Kocker hat doch gesagt ...

Jumbo: Er lügt, Fettfick! Wer hat eigentlich in unserer Zentrale ein Mikrofon installiert und an die Schrottplatzlautsprecher angeschlossen?

Hättrick: Das war Plastikschlitten, damit man auch draußen das Telefon klingeln hört!

Jumbo: Und warum konntest du hören was Inspektor Kackstelze sagte, Pettingfick?

Hättrick: Bin ich der Detektiv oder du? Der Verstärker für das Telefon war auch an. Du solltest dich langsam mal wieder beruhigen! Deine Namens-Tourette ist wieder extrem. Onanier doch noch etwas! Das entspannt. So, ich muss los, noch ein paar Möbel ausfahren. Nette Zeitung übrigens! Kenn ich aber schon! Am besten ist Seite acht, mit der Frau, die dem Typen volles Pfund ins Gesicht ...

Jumbo knallt die Tür zu. Sein Blick fällt auf die Zeitung, die er sich als Lendenschurz zwischen die fetten Schenkel geklemmt hatte.

Jumbo: „Dicke Titten in Athen“ - Naja, warum nicht?

Jumbo legt die Zeitung auf den Boden, zieht sich seine Hose nun ganz aus, geht vor der Zeitung in den Vierfüßlerstand, stellt sich vor ein Hund zu sein und steckt sich das Metallsuchgerät bis zum Anschlag in den Arsch. Wie besessen blättert er in Plastikschlittens Erotik-Magazin, als plötzlich wieder die Wohnwagentür aufspringt und Plastikschlitten und Gyrosbrot hereinplatzen.

Gyrosbrot: Jumbo, bist du doch noch nicht fertig?

Plastikschlitten: He, das ist meine Zeitung!

Plastikschlitten reißt sie ihm weg und schaut gleich nach, ob Jumbo den Frauen nicht vielleicht irgendetwas weggeglotzt hat.

Gyrosbrot: Was machst du denn da auf dem Boden und warum hast du unser Metallsuchgerät im Arsch stecken?

Jumbo: Ich habe vorhin aus Versehen eine Münze verschluckt und wollte mal nachsehen, wo sie jetzt ist.

Plastikschlitten: Hey Jumbo, was hältst du davon, wenn du deinen Schwanz endlich wieder einpackst? Das sieht nicht gerade appetitlich aus.

Gyrosbrot: (lacht) Ja und waschen könntest du dich auch mal wieder. Du riechst ja wie ein Fischmarkt!

Jumbo: Schon gut, Kollegen! Ich gebe auf für heute. Könnt ihr mal mit anpacken?

Plastikschlitten und Gyrosbrot packen gemeinsam das Metallsuchgerät und ziehen mit aller Kraft an diesem, bis es sich plötzlich aus dem Anus ihres Chefs löst und sie dadurch volles Pfund gegen die Bücherwand knallen.

Plastikschlitten: (rappelt sich wieder hoch) Da wir zurzeit keinen Fall in Arbeit haben, haben Gyrosbrot und ich aus langer Weile beschlossen einen 24-Stunden-Bild-Report über deine Mante Tatilda zu schreiben.

Gyrosbrot: Und für Plastikschlitten ist es eine gute Übung. Schließlich ist er ja für Recherchen und Arschiv zu ständig.

Jumbo: Warum hast du das jetzt so komisch betont, Gierkloß?

Gyrosbrot: Nur so, Dickerchen.

Jumbo zieht sich seine Ballonseide-Jogginghose wieder an. Gyrosbrot und Plastikschlitten halten ihn dabei an den Ellenbögen fest, damit er nicht das Gleichgewicht verliert, da durch einen möglichen Sturz ihres schwergewichtigen Chefs die Zentrale wahrscheinlich aus ihren Stahlseilverankerungen gerissen worden wäre.

Jumbo: Inspektor Facker hat übrigens angerufen, Kollegen! Möglicherweise haben wir einen interessanten neuen Fall.

Plastikschlitten: Ja, Jumbo, das wissen wir.

Jumbo: Aber ich habe es euch doch noch gar nicht ... ach so ich verstehe.

Plastikschlitten: Wir wissen alles.

Jumbo: Gut, dann kannst du, Plastikschnitzel, ja schon mal in die Bibliothek gehen und alles herausfinden, was mit Nutten, Bumsen, Arschficken, Ankacken, Pissesaufen, Fesseln, Auspeitschen, Arschvollwichsen, aufs Gesicht setzen und auf die Titten spritzen, Dubblefisting, Sodomie und so weiter zu tun hat.

Plastikschlitten: Und du bist sicher, dass die Bibliothek der geeignete Ort ist, um darüber was zu erfahren? Warum leihst du mir nicht einfach ein paar von deinen verklebten Heftchen, die du unter deinem Kopfkissen liegen hast?

Jumbo: Nein, und jetzt hau ab!

Plastikschlitten: Soll ich auch noch was über Onanie mitbringen, Jumbo?

Jumbo: Halts maul und verpiss dich, Knastfickschlitten! Und du, Gyroskot, startest die Telefonlawine. Frag alle Kinder in Rambo Bietsch, ob ihnen irgendwas an ihren Müttern aufgefallen ist: Ob sie nachts weg sind, oder ständig wechselnde Sexualpartner haben oder frag, ob sie generell irgendwas wissen über Prostituierte, Bumsen und Sex im Allgemeinen.

Gyrosbrot: Ist klar, Chef. Übrigens: Dein Namens-Tourette geht mir langsam auf die Nerven. Tu was dagegen!

Am nächsten Morgen treffen sich die drei Paragraphenzeichen wieder in der Zentrale.

Plastikschlitten und Gyrosbrot: Hay Jumbo!

Jumbo: Hay Plastikflittchen, hay Griechenbrottasche!

Gyrosbrot: Und? Was hat die Telefonlawine ergeben?

Jumbo: Ich weiß nicht. Ich habe den Anrufbeantworter noch nicht abgehört. Ich wollte warten, bis ihr kommt ... (Stille)

Jumbo: ... in die Zentrale kommt.

Plastikschlitten und Gyrosbrot: A...Ach so.

Gyrosbrot: Dann lass doch mal hören! Ich bin schon ganz neugierig.

Jumbo: Es scheint, als ob unsere Telefonlawine ein voller Erfolg war. Es sind über 1000 Anrufer, die drauf gesprochen haben! Ich spule sie mal ab.

Jumbo betätigt den Knopf des Anrufbeantworters zur Wiedergabe der aufgezeichneten Anrufe. Die drei Paragraphenzeichen hören gespannt der ersten Ansage zu.

Anrufbeantworterstimme: Hay! Ich bin Alisias. Mich hat eure Telefonlawine erreicht. Ihr wolltet irgendwas über Arschficken wissen. Also Arschficken bedeutet, wenn ein Mann nicht, wie es in der amerikanischen Dogmensammlung von 1768 als ausschließlichen Geschlechtsakt beschrieben und gefordert ist, seinen Penis in die Scheide der Frau, sondern an Stelle dessen in den Anus eines anderen Lebewesens steckt. Aber von mir wisst ihr das nicht.

Jumbo: Hm. Das war schon mal nichts. Vielleicht die nächste.

Gyrosbrot: War das ein Verwandter von dir, Jumbo?

Jumbo: Warum? Weil er sich so geschwollen ausdrückt?

Plastikschlitten: Nein, weil er sich damit auskennt, anderen Lebewesen sein Penis in den Arsch zu stecken

Jumbo: Musst du gerade sagen, Plastiktitten!

Plastikschlittens infantiles Lachen verstummt mit einem Mal und sein Gesicht bekommt eine blasse Farbe.

Gyrosbrot: Wieso? Was meint er, Plastikschlitten?

Plastikschlitten: Äh, da sind doch noch mehr Nachrichten drauf, Jumb o.

Plastikschlitten drückt schnell auf den Knopf des Anrufbeantworters, um die nächste Nachricht abzuspielen.

Anrufbeantworterstimme: Hallo ich bin der Jemy Wilbers. Ich wurde angerufen, weil ihr etwas über Sex wissen wollt. Na ja, ich hab mir schon mal einen runtergeholt. Also, meine Eltern waren letzte Woche Einkaufen gewesen und naja: Dann hab ich mir meine Hose runter gezogen und ... ohh ja ...

Jumbo: Na super, Jemy! Voll uninteressant!

Gyrosbrot: Stimmt! Aber was könnte er dir schon Neues erzählen, Jumb? Auf dem Gebiet bist du doch der Fachmann.

Plastikschlittens normale Gesichtsfarbe kommt zurück und er lacht infantil wie immer.

Jumbo: Hör du bloß auf zu lachen, Letzter! Erzähl uns lieber, was du in der Bibliothek gefunden hast, Arschtrittschlitten! Den Anrufbeantworter lassen wir durchlaufen. Falls was Interessantes kommen sollte, werden wir es ja hören.

Plastikschlitten: Gut Jumb. Also hört zu! Das war nämlich gar nicht so leicht. Ich habe erst mal stundenlang nach Begriffen wie Ankacken, Vollpissen und perversen Ritualen gesucht - aber in der normalen Literatur keine Hinweise gefunden. Daraufhin habe ich die Bibliothekarin gefragt, ob sie mir weiterhelfen kann. Sie hatte mich zwar zunächst gefragt, ob ich eins auf die Fresse haben will, aber als ich ihr dann unsere Karte gezeigt hatte war sie sehr hilfsbereit und hat mir den Schlüssel für das Stadtarchiv unter der Bibliothek gegeben. Und ratet mal, was ich dort entdeckt habe!

Anrufbeantworterstimme: ... ich habe meine Mutter dabei beobachtet, wie sie meinem Vater an seinem ...

Gyrosbrot: Machs doch nicht so spannend!

Jumbo: Nun sag schon, Plastikschlitz! Was hast du dort gefunden?

Plastikschlitten: Ich habe einen riesigen Stapel mit X-Akten gefunden, die ausschließlich von perversen Sexpraktiken und Ritualen handeln ...

Jumbo und Gyrosbrot: Uiiii!

Anrufbeantworter: ... sie hat immer schneller an seinem Ding rumgeschüttelt, er war total genervt und stöhnte schon, aber sie hat nicht aufgehört ...

Plastikschlitten: ... und zwar handelt sich um eine Sekte, die in den 70er Jahren hier in Rambo Bietsch Schlagzeilen machte. Der Anführer, ein gewisser Sadoman Fistfack, propagierte perverse und abartige Sexpraktiken, um die Seele zu reinigen und durch totale Hingabe weltliche Laster zu überwinden, um so ins ewige Himmelreich zu gelangen. Nach seiner Lehre konnten nur diejenigen dieses Ziel erreichen, die sich bedingungslos immer ekeligeren Sexpraktiken hingaben. Je öfter und perverser jemand es trieb, desto höher stieg er innerhalb der Sekte. Viele Leute behaupten, dass Sadoman Fistfack sich selbst Brüste implantierte und noch heute als Frau verkleidet in Rambo Beach lebt.

Jumbo: Das ist ja interessant!

Gyrosbrot: Wenn du damals in der Sekte gewesen wärst, Jumb, wärst du sicher schon heiliggesprochen worden.

Jumbo: Jetzt lasst doch mal die Fotzeleien! Begreift ihr denn nicht?

Gyrosbrot: Ne!

Jumbo: Es heißt, dass Fotzman ...

Gyrosbrot: Fistfack!

Plastikschlitten: Jetzt lass doch mal, Gyrosbrot!

Anrufbeantworterstimme: ... dann hat es meinem Vater endgültig gereicht und ihre Hände hinter ihrem Rücken mit Gafferband zusammengebunden ...

Jumbo: Es heißt, dass dieser Mann noch heute als Frau verkleidet hier lebt.

Gyrosbrot: Ja und? Meinst du er könnte dir noch was beibringen?

Jumbo: Nein!

Gyrosbrot: Ich auch nicht.

Plastikschlitten: Jetzt lass mal gut sein, Gyrosbrot, und lass Jumbo mal ausreden!

Jumbo: Danke, Bastelschlitten!

Anrufbeantworterstimme: ... dann nahm er die Hundeleine von Gibsen, unserm Riesenschnauzer, und schlug sie ihr immer wieder auf den Hintern ...

Jumbo: Ich halte es für möglich, dass die Prostituierte, die hier in Rambo Bietsch ihr Unwesen treibt und mich ... ähäm ... und viele junge Männer schon zu perversen lustgeifernden Sexbestien gemacht hat, durchaus ein Mann sein könnte: Nämlich Eberhart Fotzenzecke.

Gyrosbrot: Fistfack!

Jumbo: Was?

Gyrosbrot: Schon gut.

Plastikschlitten: Könnte sein, Jumb! Aber wie willst du herausfinden, ob er es wirklich ist?

Jumbo: Ganz einfach! Wir probieren es aus.

Gyrosbrot: Das war ja klar. Mann soll ja immer das Gute mit dem Nützlichen verbinden, stimmt’s, Erster?

Jumbo: Ich habe nicht vor, mich freiwillig zu melden. Wir losen. Wer den Kürzesten hat, muss sich als Köder zur Verfügung stellen.

Gyrosbrot: Also doch du, Jumbo. Ha! Meiner ist mindestens einen halben Meter lang und ich glaube nicht, dass Plastikschlitten seiner kürzer ist, als deine fünf Zentimeter, Jumbo!

Jumbo: Ich meine Streichhölzer, Gyrosboot! Du solltest mich nicht die ganze Zeit so foppen, Zweiter! Sonst könnte es sein, dass ich dir mal erzähle, warum der Dackel deiner Eltern letztes Jahr im Sommer einen Darmverschluss hatte, nachdem Plastikschlitten ihn vom Spaziergang im Wald wieder zurückgebracht hat!

Gyrosbrot: Häh?

Plastikschlitten: Also, wo sind die Streichhölzer?

Jimbo: Hier! - Na los zieh, Plastikschlitten!

Plastikschlitten zieht mit einem sehr konzentrierten Gesicht und verkrampft rausgestreckter Zunge eines der drei Streichhölzer aus Jumbos Faust.

Anrufbeantworterstimme: ... der Penis von Papa war plötzlich so groß geworden und der hing auch nicht mehr, sondern stand nach vorn ab. Das hättet ihr sehen müssen. Das glaubt ihr mir jetzt sowieso nicht. Auf jeden Fall ...

Jumbo und Gyrosbrot: Ohhhhhhhhhhhhhhhhh!

Jumbo: Es scheint Plastikschlitten als hättest du - die Arschkarte gezogen. Hahahaaa.

Gyrosbrot und Jumbo lachen, machen Shakehands, fallen vor Lachen vom Sofa. Jumbo schlägt aus Versehen das mit Kacke verschmierte Metallsuchgerät vom Tisch, während Plastikschlitten noch das abgebrochene Streichholz in seiner Hand anstarrt. Er bemerkt auch nicht, wie Jumbo die anderen beiden abgebrochenen Streichhölzer dabei unauffällig verschwinden lässt.

Gyrosbrot: Naja, aber du bist ja auch für Arschiv zuständig, Plastikschlitten. Hahahahaha.

Plastikschlitten: Habt ihr endlich genug gelacht?

Gyrosbrot kriegt sich nicht mehr ein. Auch Jumbo kann sich nicht mehr beherrschen und furzt vor Lachen, während der Anrufbeantworter im Hintergrund weitere Nachrichten abspielt.

Anrufbeantworterstimme: ...und rammte ihn immer wieder wie einen Dolch in den Popo meiner Mama. Die fand das gar nicht lustig und schrie auf ...

Jumbo: (wischt sich die Tränen aus den Augen) Plastikschnitzel! Du inserierst in der Zeitung deines Vaters. Sag ihm, dass du eine Kontaktanzeige aufgeben willst, in der steht, dass du, 16, ledig und Analjungfrau, ein großes perverses Abenteuer suchst.

Plastikschlitten: Und wenn er mich fragt, warum ich nicht einfach zu dir gehe?

Jumbo: Dir wird schon was einfallen. Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen.

Musik

Kapitel 2

Sadoman Fistfack

Schon am nächsten Morgen erscheint die Anzeige in der Tageszeitung von Rambo Bietsch. Plastikschlitten hatte darin die Telefonnummer der Zentrale angegeben und so sitzen Gyrosbrot und Jumbo vorm Telefon und warten auf Plastikschlitten. Der Anrufbeantworter, der die ganze Nacht durchgelaufen war, spult immer noch Nachrichten ab.

Anrufbeantworter: Hallo, mein Name ist Mike. Heute morgen hab ich eine Zeitung unter dem Bett meines Vaters gefunden. Ich wollt darin Blättern, aber es ging nicht. Vorn war ne nackte Frau drauf abgebildet, die ...

Jumbo: Äh, Gyrosbrot?

Gyrosbrot: Ja, Jumb?

Jumbo: Du siehst gut aus.

Gyrosbrot: Was soll denn jetzt der Scheiß?

In dem Moment kommt Plastikschlitten durch den Geheimgang oberhalb der Zentrale in die selbige geflogen. Er knallt volles Pfund auf den Boden, weil Gyrosbrot die Matratze, die zum Auffangen des Aufpralles normalerweise dort liegt, für eine Romanze mit seiner Freundin Dachi in der Freiluftwerkstatt benötigt hatte. Plastikschlitten hat es aufgrund seiner Aufgeregtheit gar nicht mitbekommen.

Plastikschlitten