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Vor einem Jahr wurde Monika Ebeling aus ihrem Amt der Gleichstellungsbeauftragten entlassen. Die Begründung: Sie habe sich zu viel für Männer engagiert. Die Meldung kursierte in Windeseile durch alle wichtigen Printmedien, in Deutschland und der Schweiz. RTL schickte ein Kamerateam und auch andere Sender stellten vor Ort ihre Kameras auf. Im Deutschlandradio wurde ebenso berichtet wie im Spiegel online und Stern. Selbst die Maxi griff Ebelings Geschichte auf. Die Süddeutsche und andere recherchierten vor Ort. - Monika Ebelings Geschichte erzeugte eine rießige mediale Ressonanz, weil sie einen Nerv getroffen hat, der Menschen in der ganzen Republik und darüber hinaus bewegt: Gleichstellungspolitik heute darf Männer nicht ausschließen. Frauen haben ihre Rechte errungen, nun werde es Zeit, sich vom Feinbild "Mann" der Feministinnen der ersten Stunde zu verabschieden und den Blick auch auf die Bedürfnisse von Jungen und Männern zu richten; so Ebeling. Feminismus à la Alice Schwarzer habe ausgedient. Politik und Denkweisen müssen sich an die neuen Verhältnisse von Mann und Frau angleichen. Im Buch erzählt sie ihre Geschichte und übt Kritik an einem unzeitgemäßen Feminismus.
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Seitenzahl: 258
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Monika Ebeling
DieGleichberechtigungsfalle
Ich habe mich als Gleichstellungsbeauftragtefür Männer eingesetzt und wurde gefeuert
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2012
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: P.S. Petry & Schwamb, Freiburg
Umschlagmotiv: © iStockphoto / Zack Blanton
ISBN (E-Book): 978-3-451-34630-9
ISBN (Buch): 978-3-451-33195-4
Für meinen Mann Harald
Inhalt
1. Gleichstellung und Feminismus
Meine Abberufung
Reaktionen
Meine Berufung
Für einen zeitgemäßen Feminismus
2. Gleichberechtigung: Männer
Wie ich zur „Männerversteherin“ wurde
Bestandsanalyse
Meine Arbeit und Vision
3. Kritik an meiner Arbeit und Einstellung
Zwischen Vorwürfen, Anklagen und Zuspruch
Antifeminismus?
„Die“ Männerbewegung
Meine (politische) Gesinnung
4. Gleichberechtigung: Frauen
Stand der Dinge
Brauchen wir ein Feindbild „Mann“?
Das Entfremdungssyndrom
5. Miteinander von Mann und Frau
Abschied und Aufbruch
Zwischenbilanz
Und jetzt?
Literaturangaben
Nach der Niedersächsischen Gemeindeordnung kann der Rat einer Kommune eine Gleichstellungsbeauftragte mit einfacher Mehrheit abberufen. Das ist am 17. Mai 2011 bei meiner Abberufung als kommunale Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar so geschehen. Eigentlich nichts Besonderes, sondern eine politische und zudem demokratische Möglichkeit, die der Gesetzgeber regelt. Allerdings haben die Umstände und die Argumente, die zu meiner Abberufung führten, dann doch bundesweit für Furore gesorgt.
In der Pressemitteilung der Stadt Goslar am Tag nach meiner Abberufung heißt es: „Monika Ebeling wurde vorgehalten, ihrer Aufgabe gemäß § 5 a Niedersächsische Gemeindeordnung, zur Verwirklichung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen beizutragen, nicht gerecht geworden zu sein, da sie sich zu sehr mit Männerthemen befasst hat, sowie mangelnde Teamund Kommunikationsfähigkeit.“ Der offizielle Sprachgebrauch und die Geschichte, wie ich sie erlebte, differieren erheblich.
Initiiert hatte die Abberufung eine Gruppe von frauenpolitisch aktiven Frauen, denen insbesondere mein männerpolitisches Engagement als Gleichstellungsbeauftragte nicht gefiel. Ich war ihnen wohl auch zu kritisch was die typischen Frauenthemen angeht. Meine Haltung zum Feminismus hat ihnen ebenfalls missfallen. Denn die alten und mir seit Jahrzehnten bekannten frauenpolitischen und feministischen Argumente verwende ich heute nicht mehr ungeprüft, sondern gleiche sie längst mit meinen Lebens- und Berufserfahrungen ab. Ich komme dann manchmal zu anderen, neuen Resultaten. Das empfinde ich als eine intellektuelle und menschliche Bereicherung. Für andere lauert in meinen Aussagen womöglich eine Gefahr. Dafür habe ich Verständnis, es macht meine Gedanken und Schlüsse aber nicht falsch.
Wenn man jahrzehntelang frauenpolitisch unterwegs ist, will man das Errungene erhalten. Vielleicht wird man auch einseitig parteilich und verliert den Blick für andere Zusammenhänge. Mir ist das als Frau, „Frauenrechtlerin“ und „Feministin“ sicher auch eine Zeit lang so gegangen. Aber ich habe meine Haltung geändert, nicht erst in den drei Jahren als Gleichstellungsbeauftragte. Ein wesentlicher Punkt dieser Veränderung ist für mich die Inklusion der Jungen, Männer und Väter in mein Denken über die Gleichstellung von Mann und Frau. Ich habe der einseitigen Parteilichkeit für Frauen Adieu gesagt und mein Herz für Jungen und Männer wiederentdeckt und das ist auch gut so. Mein Herz für Frauen habe ich damit nicht verloren, wie mir bestimmte Frauen vor Ort gern unterstellen möchten.
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