Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dribbeln, passen, schießen, köpfen, Ballannahme, Ballmitnahme, Zweikämpfe, Torwartspiel, Viererkette, Dreierkette, Pressing, Umschalten, Laufwege, Abwehr, Angriff und noch vieles mehr - das ist Fußball! Und dieses eBook mit integrierten Videos zeigt, wie es geht. Wie werde ich ein besserer Fußballer? Wie kann ich als Fußballtrainer meine Übungseinheiten allumfassend und anschaulich gestalten? Die große Fußballschule mit Videos vermittelt von den Fußball-Fertigkeiten für den Einzelnen über Taktik und Teamwork bis hin zu Fitness und Regelkunde die Grundlagen des modernen Fußballspiels. Jede neue Trainingsidee wird dem Leser Schritt für Schritt in einer Trainigseinheit näher gebracht: Einführung, Grundlage, Übung und Steigerung - und dies alles in leicht verständlichen Texten und mit anschaulichen Fotos zu jeden Schritt. In rund 20 Kurz-Videos, abrufbar direkt im eBook, lassen sich zudem die wichtigsten Übungen im Handumdrehen visualisieren. So bringen Sie Ihr Spiel auf ein neues Level!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 210
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Fußball – das ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt. Einmal mit dem Virus infiziert, verbringen Mädchen und Jungen viele Stunden am Tag mit dem runden Leder. Mit diesem eBook bekommen junge Fußballerinnen und Fußballer das perfekte Rüstzeug für den Fußballplatz. Und auch die zahlreichen Trainer und Trainerinnen, die in ihrer Frei- zeit mit bewundernswertem Einsatz ihre Jugend- und Vereinsmannschaften betreuen,
können ihre Übungseinheiten mit der „großen Fußballschule“ ganz gezielt vorbereiten. Angefangen mit der richtigen Fußhaltung beim Schuss über die Vorzüge des Doppelpasses bis zur Abseitsfalle sind für jeden Trainingsstand die richtigen Übungen dabei. Dieses eBook hat man auf dem Smartphone oder Tablet immer dabei, ob auf dem Bolzplatz oder beim Training. Besonders praktisch: Die neuesten Tricks können sich junge Kicker in der Halbzeitpause direkt im Video anschauen.
Dieses Trainings-eBook richtet sich gleichermaßen an Jungen und Mädchen, Männer undFrauen. Wenn innerhalb der Texte der Einfachheit halber von „Spielern“ die Rede ist, sind selbstverständlich auch Spielerinnen gemeint.
Über die Deutsche Sporthilfe
Einmal an der Spitze angekommen, brauchen sich Fußballer kaum noch Gedanken über ihre finanzielle Lage zu machen und können sich voll und ganz auf ihren Sport konzentrieren. Was in der Öffentlichkeit oft ausge- blendet wird, ist die Tatsache, dass die meisten Spitzensportler aus all den vielen anderen Sportarten – selbst Olympiasieger und Weltmeister – keine Reichtümer mit Sponsoring und Vermarktung verdienen und somit auf
eine gute Sportförderung angewiesen sind. Hier kommt die Stiftung Deutsche Sporthilfe ins Spiel, die zurzeit3.800 Athleten aus fast allen olympischen Disziplinen, traditionsreichen nicht-olympischen Sportarten sowie dem Behinderten- und Gehörlosensport mit Geld und Sachleistungen unterstützt. Im Mittelpunkt der Förde- rung steht die Verbindung von erfolgreicher Sportkarriere und beruflicher Ausbildung.
Als Medien-Partner der Stiftung freuen wir uns, die Deutsche Sporthilfemit Erlösen aus dem Verkauf dieses eBooks in ihrem vorbildlichen Engage-ment nach dem Leitbild „Leistung. Fairplay. Miteinander. – Die Prinzipien
Inhalt
Einleitung
Aufwärmprogramm
Technik
8
12
24
Fußballschule
Die Videos
Zeichenerklärung
Beine
Oberkörper
Torwart
Aufwärmspiele
Stretchen /Dehnen
Pass
Flanke
Torschuss
Trainingseinheit: Torschuss
Weitere Schüsse
Ballgefühl
Dribbeln
Trainingseinheit: Dribbeln
Ballannahme
Ballmitnahme
Kopfball defensiv
Kopfball offensiv
Torwart Sprungtechnik
Torwart Ballaufnahme
Torwart Ball abfangen
Torwart Parade
Trainingseinheit: Torwart Parade
Torwart Abschlag
Torwart Abwurf
Torwart aktives Mitspielen
Einzel-Tricks
Zweikampfverhalten
Zweikampf offensiv
Zweikampf defensiv
Trainingseinheit: Zweikampf defensiv
Direkter Freistoß offensiv
Freistoß Torwart
Strafstoß offensiv
Strafstoß Torwart
Einwurf
Einwechslung
8
11
11
12
14
16
18
22
24
28
32
38
40
44
48
52
54
58
60
62
64
66
68
70
72
74
76
78
80
86
90
92
94
96
98
100
102
104
106
Taktik und Teamarbeit
Fitness und Ernährung
Regeln
Laufwege Grundlagen Verteidiger
Laufwege Grundlagen Angreifer
Verschiedene Verteidigerpositionen
Laufwege/Bälle antizipieren
Dreierkette/Viererkette
Abseitsfalle
Verschiedene Mittelfeldpositionen
Räume/Gassen erkennen und bespielen
Trainingseinheit: Räume/Gassen
erkennen und bespielen
Doppel-Sechs/Raute
„Spanisches“ Kurzpassspiel
Verschiedene Sturmpositionen
Vom Gegenspieler lösen/
in Position bringen
Stoßstürmer/Außenstürmer
Laufwege „mitspielender“ Stürmer
Pass-Systeme
Spiel mit langen Bällen
Flanken hoch
Flanken flach
Zweikämpfe/Laufwege bei Flanken
Kopfball-Verlängerung
Eckball offensiv
Eckball defensiv
Indirekte Freistoßvarianten
Freistoßvarianten
Trainingseinheit: Indirekte
Freistoßvarianten
Abwehr-Angriff-Umschalten
Trainingseinheit: Abwehr-Angriff-
Umschalten
Konter
1:1-Situation Stürmer-Torwart
1:1-Situation Torwart-Stürmer
Spielstandangemessener Taktikwechsel
Spieler-/Positionswechsel
Muskelaufbau
Trainingseinheit: Muskelaufbau
Ausdauer
Trainingseinheit: Ausdauer
Koordination
Sprungkraft
Richtungswechsel
Torwartfitness
Torwartreflexe
Ernährung
Verletzungen erstversorgen
Das Spielfeld
Der Ball
Abseits
Spielstrafen
Persönliche Strafen
Schiedsrichter
Kleiner Regeltest
Register
Danksagung/Bildnachweis
108
178
206
108
110
112
114
116
118
120
122
124
126
128
130
132
134
136
138
144
146
148
150
152
154
156
158
160
162
164
166
168
170
172
174
176
178
182
184
186
188
192
194
196
198
200
204
206
208
210
214
216
218
220
222
226
Einleitung
Einleitung
Fußballschule – Ohne Sitzenbleiben
„Die große Fußballschule“ soll den Spaß am Fußball nicht bremsen – ganz im Gegenteil. Vorhandene Fähigkeiten können mit diesen Übungen und Trainingsformen ausgebaut und das Interesse am Fußball vertieft werden. Dabei richtet sich das eBook an junge Fußballer zwischen acht und achtzehn – und an ihre Trainer.
Hintergrund für junge Kicker
Irgendwie gegen einen Ball kicken kann jeder. Aber wie gelingt der perfekte Torschuss? Wie kann man einen Torhüter ausspielen? Und welche Rolle hat ein Spieler auf der „6er“-Posi- tion? Die Antworten auf diese und viele weitere
Fragen finden Fußballspielerinnen und Fußball- spieler in diesem eBook: in der Verschnaufpause am Rande des Bolzplatzes, zu Hause im Bett in der Bettwäsche des Lieblingsklubs oder in der Halbzeitpause im Stadion.
Inspiration für Freizeit-Trainer
Wer Kinder- und Jugendfußballmannschaften trainiert, kann selten auf eine ausführliche Ausbildung zurückgreifen. Gerade wenn ein Elternteil eher kurzfristig eine Mannschaft übernimmt, müssen Ideen und konkrete
Übungsformen für das Training her. In diesem eBook finden sich zum einen die Grundlagen, um den Spielerinnen und Spielern den Fußball
näher zu bringen. Zum anderen gibt es eine Vielzahl an ausführlich beschriebenen Trainings- übungen und ganzen Trainingsstunden. Diese Beispiele können direkt in das eigene Training eingebunden werden und sollen darüber hinaus auch als Inspiration für eigene Ideen dienen.
Ein neues Kapitel Fußball
„Die große Fußballschule“ ist in Kapitel unterteilt, die alle Bereiche des Fußballtrainings ab- decken. Angefangen beim Aufwärmprogramm für den gesamten Körper, um so Verletzungen im Spiel vorzubeugen und die optimale Leistung abrufen zu können. Das Kapitel Technik
8
Einleitung
nimmt sich der individuellen Fähigkeiten einer Fußballerin und eines Fußballers an und beinhaltet vor allem grundlegende Übungen für Feldspieler und Torhüter. Mit den Übungen des Kapitels Taktik und Teamarbeit wird das Zusammenspiel der Mannschaft trainiert. Verschiedene Spielsysteme, die damit
einhergehenden Positionsbeschreibungen und taktische Ver- haltensweisen stehen hier im Mittelpunkt. Mit dem KapitelFitness und Ernährung verlassen wir das Fußballfeld und stel- len heraus, was eine Sportlerin oder ein Sportler neben dem
klassischen Training für ihre oder seine Höchstleistung braucht. Abgeschlossen wird „Die große Fußballschule“ mit einem Blick auf die Regeln. Zum Abschluss kann jeder in einem kleinen Regeltest sein „Schiedsrichterwissen“ testen.
Die Doppelseite – Von allgemein bis speziell
Jede Doppelseite widmet sich einem fußballerischen Oberthema und ist in vier Teile gegliedert. Nach einer allgemeinen Einführung, die eine Einordnung des jeweiligen Themas für die Trai-ningsarbeit und das Fußballspiel vermittelt, folgen die Grundlagen. Dabei werden die tech-nischen bzw. taktischen Eigenarten des jeweiligen Oberthemas dargestellt. Sie vermitteln
vor allem Hintergrundwissen und können auf dem Fußballplatz für die eher theoretisch-grund-legenden Ansprachen genutzt werden. Die folgenden Übungen steigern sich in ihrer Intensitätund den Anforderungen an Spielerin und Spieler. Generell lassen sich aus allen diesen Übun-gen variabel verschiedene Trainingsstunden zusammenstellen.
9
Einleitung
Die Trainingsseite – Vom Aufwärmen bis zum Abschluss
Die auf den Trainingsseiten zusammen-gestellten Übungen folgen alle dem Zweck, eine spezielle Grundfertigkeit des Fuß- ballspiels zu trainieren. Dabei kann an- hand einer solchen Seite eine komplette Trainingseinheit bestritten werden. Neben
den speziellen Übungen zum Oberthema finden sich hier auch passende Aufwärm-und Abschlussformen. Mit diesen Seitenbekommt die Trainerin oder der Trainer den kompletten Aufbau einer Übungseinheit an die Hand.
10
Einleitung
Die Videos - Bewegter Fußball
Überall dort, wo dieses Symbol auftaucht, gibt es zusätzlich zur Beschreibung der jeweiligen Übung ein kurzes Video, dasdie vorgestellte Technik veranschaulicht. Zum Abspielen derFilme einfach auf den Play-Button tippen und den Film starten.Per Tap auf das Vollbild-Icon lässt sich das Videofenster auf Bildschirmgröße vergrößern.
Zeichenerklärung
Die wichtigsten und interessantesten Trainingsinhalte haben wir mit farblichen Illustrationen versehen. So lassen sich die Übungen noch leichter verstehen und schneller umsetzen.
Spieler
Torwart
Trainer
Schiedsrichter
Schussweg, Passweg
Dribbelweg
Laufweg
Trainingshütchen
Trainingstor
11
Aufwärmprogramm
Beine – Ohne Kaltstart
Bevor es darum geht zu schießen, zu köpfen, zu ge- winnen oder zu verlieren, sollte sich jeder Spieler erst einmal auf „Betriebstemperatur“ bringen. Die Muskel- partien, die beim Fußball am stärksten beansprucht werden, sind selbstverständlich die Beine und
Füße. Deshalb gilt ihnen beim Aufwärmprogramm ganz besonders die Aufmerksamkeit. Beim Auf- wärmen werden die Muskeln auf die bevor- stehende Beanspruchung vorbereitet und das Verletzungsrisiko für das anschließende Training sinkt.
Laufaufgaben
Die effektivste Art, den Körper vor dem Training oder Spiel auf Betriebstemperatur zu bringen, ist sicherlich das Laufen. Dabei sollten monotone Läufe möglichst vermieden werden, denn dann sinkt die Motivation der Spieler. Außerdem bietet es sich an, schon während des Aufwärmprogramms andere Trainingsformen ein-
fließen zu lassen. Die Spieler sollten sich beim Laufen deshalb frei bewegen können und spezielle Laufauf- gaben bekommen: in der Form einer „Acht“ laufen, nur auf den Innenseiten bzw. Außenseiten der Füße laufen, rückwärts laufen, mit extremem Abrollen des Fußes oder im seitlichen „Hampelmann-Lauf“.
Die Übungen können vom Trainer angesagt werden. Aber auch die Spieler können so Verant- wortung übernehmen, wenn immer jemand anderes dafür zuständig ist.
12
BEINE
Aufgewärmter Pass
Eine äußerst einfache, gleichzeitig aber sehr zweck- volle Übung zum Aufwärmen: Die Spieler bewegen sich in einem abgetrennten Bereich des Platzes, beispiels- weise einer Hälfte. Die Spieler sollen das Training behutsam beginnen und sich deshalb erst einmal im
lockeren Trab bewegen. Im Feld befinden sich einige Bälle, die sich die Spieler gegenseitig zupassen. Dabei darf der Ball nie zum Passgeber zurückgespielt wer- den, sondern muss immer zu einem anderen Spieler gepasst werden.
4 gegen 2
Bei dieser Übung werden die Beine der Spieler auf- gewärmt, gleichzeitig aber auch Reaktionsfähigkeit,Schnelligkeit und Ballsicherheit trai-niert. In einem kleinen abgesteckten Bereich spielen immer vier Spieler gegen zwei Verteidiger. Dabei gibt es keine Tore, das Ziel ist, dass die Ver- teidiger nicht an den Ball kommen. Gelingt es einem Verteidiger doch, tauscht er mit dem Spieler, der zu- letzt am Ball war, die Position. Die Belastung ist dabei unterschiedlich hoch – die Verteidiger sind ständig in Bewegung, während die Spieler ein wenig durchatmen können –, weswegen sich das Spiel hervor- ragend für das Aufwärmprogramm eignet.
Art:Mannschaftstraining
Material: Ball, mehrere
Hütchen
Zeit: 10 Min.
Bei geübten Spielern
Aufwärmprogramm
Oberkörper – Warme Arme
Auch der Oberkörper und die Arme werden beimFußball stark beansprucht: Zur Körperkontrolle, um Schwung zu holen oder sich im Zweikampf durchzusetzen. Deshalb sollte auch der Oberkörper aufgewärmt werden, um voll einsatzbereit zu sein und Verletzungen vorzubeugen. Es bietet sichan, spezielle Oberkörper- mit anderen Aufwärm- übungen zu kombinieren.
Abklatschen
Aufwärmübungen für den Oberkörper können in das ganz normale Laufprogramm eingebunden werden.Es bietet sich beispielsweise ganz simpel an, rhyth-
misch zu klatschen. So kommen die Arme in Bewe-gung, die Spieler bekommen ein Gefühl für ihren Körper – und Spaß macht es obendrein. Der Trainer
oder ein ausgewählter Spieler gibt die Rhythmen vor. Dabei sollten die Abfolgen variieren: zwei Mal normal klatschen, ein Mal über dem Kopf – zwei Mal auf den Ober- schenkel, dreimal normal – und so weiter. Um die Übung zu stei- gern, können sich die Spieler dem Rhythmus folgend im Lauf gegen- seitig abklatschen.
Das Trainieren des Rhythmus- gefühls fördert die Koordinations- fähigkeit und das Körpergefühl
Oberkörper
Kopf-Handball
Bei dieser Übung spielen zwei Teams in einem abge- steckten Feld gegeneinander Handball. Dabei werfen sie sich den Fußball mit beiden Händen zu. Wenn ein Spieler den Ball gefangen hat, darf er maximal zwei Schritte laufen, dann muss er ihn weiterspielen. Jede Mannschaft hat ein kleines Tor, das mit Hütchen markiert wird. Unmittelbar vor dem Tor darf sich keinVerteidiger aufhalten. Tore können nur per Kopf er- zielt werden. Durch diese Übung werden speziell die Arme und die Nackenmuskulatur aufgewärmt.
Händen hinter seinem Kopf. Dann macht er eine Art Sit-up und wirft seinem Partner den Ball zu, der es ihm gleichtut und den Ball über seinem Kopf fängt. Dann legt er sich wieder hin, macht erneut den Sit-up und wirft den Ball zurück.
Partner-Wurf
Bei dieser Übung werfen sich zwei Spieler oder Spielerinnen den Ball in unterschiedlicher Art und Weise gegenseitig zu. Die Spieler stehen einige Meter voneinander getrennt. Sie werfen sich den Ball zunächst in Form eines Einwurfs zu und fangenihn über dem Kopf. Dann wird der Ball wie beimTorwartabwurf geworfen, also mit einer langen, seitlichen Bewegung des Wurfarms. Bei der dritten Variante liegen sich die Spieler auf dem Rückengegenüber – mit einigen Metern Abstand zwischen sich. Der erste Spieler hält den Ball in beiden
Art:Partnertraining
Material: Ball
Zeit: 10 Min.
Die Nackenpartie der Spieler wird hier schonend aufgewärmt, weil die Spieler verhältnismäßig selten köpfen und der Ball nur mit geringer Geschwindig-
Aufwärmprogramm
Torwart – Zum Sprung bereit
Die Meinung ist beliebt, Torhüter müssten sich im Spiel und Training nicht so viel bewegen wie die Feld- spieler, deshalb sei das Aufwärmprogramm für sie nicht von besonderer Bedeutung. Diese Ansicht ist vollkommen falsch, da an Torhüter tatsächlich extreme körperliche Anforderungen gestellt werden: Niemand im Team springt so viel, nie- mand fällt so oft, bei niemandem sind die Reak-tionen so entscheidend. Generell sollte derTorhüter das Aufwärmprogramm seiner Mit-spieler mitmachen. Darüber hinaus gibt es aber auch Übungen, die genau auf seine Bewe- gungsabläufe abgestimmt sind.
Zweier-Ball
Bei dieser Übung wärmt der Torhüter gemeinsam mit dem Ersatztorhüter seine Arme und den Oberkörper auf. Darüber hinaus trainieren sie ihr Ballgefühl. Zu- nächst stehen sich beide gegenüber. Der Torwart hält in jeder seitlich ausgestreckten Hand einen Ball. Erwirft sie dem Ersatztorhüter zu, der die Bälle fängt und
zurückwirft. In dieser Aufstellung lässt sich auch das Fausten trainieren. Ein Torhüter wirft dem andereneinen Ball hoch zu. Dieser faustet ihn mit beiden Händen oder nur einer wieder zurück. Dabei ist die Genauigkeit entscheidend.
Durch das gleichzeitige Werfen und Fangen von zwei Bällen wird die Koordination der Spieler trainiert.
16
Torwart
Auf dem Boden
Immer wieder müssen sich Torhüter während desTrainings oder Spiels auf dem Boden abrollen. Die dabei beanspruchten Muskelgruppen lassen sich gezielt aufwärmen: Der Torhüter sitzt auf dem Boden,der Trainer oder Ersatzkeeper steht zwei bis drei Meter vor ihm und wirft ihm den Ball zu. Der Torhüter
wirft ihn sofort zurück, rollt sich dann nach links ab,bis er wieder gerade sitzt. Dann bekommt er den Ball wieder zugeworfen, wirft ihn zurück und rollt sich nach rechts wieder in die Ausgangsposition. Diese Übung sollte mindestens zehn Mal wiederholt werden.
Dribbel-Sprung
Diese Übung verbindet leichtes Laufen sowohl mit dem Training des Ballgefühls als auch einer leichten Sprungübung. Der Torhüter dribbelt mit dem Ball durch einen Hütchen-Slalom-Parcours. Dabei kann die Vorgabe variieren: Entweder darf er den Ball nur mit einem Fuß berühren oder mit beiden. Am Ende des Parcours bückt er sich und nimmt den Ball mitbeiden Händen auf. Dann wirft er ihn in die Luft, springt
im Strecksprung nach oben und fängt ihn dort. Zum Startpunkt des Slalom-Parcours läuft er mit der Hand dribbelnd zurück.
Art:Einzeltraining
Material: Ball, mehrere
Hütchen
Zeit: 10 Min.
Auch bei dieser Übung werden gleichzeitig Körperbeherrschung und Koordination mit-
Aufwärmprogramm
Aufwärmspiele – Energie freisetzen
Natürlich hat das Aufwärmprogramm hauptsächlich die Funktion, die Spieler auf die Belastungen des anstehenden Trainings vorzubereiten. Die Sauerstoff- aufnahme wird gesteigert, die Muskulatur erwärmt, die Bänder gedehnt. Aber auch Bewegungsdrang, Spieltrieb und die Freude am Fußball müssenbeim Aufwärmen bedient werden. Deshalb bieten sich nicht nur bei Mannschaften mit jungen Spielern und Spielerinnen verschiedene Spiele in der Aufwärmphase an.
Schlangenlauf
Alle Spieler befinden sich im Strafraum. Ein Fänger versucht, einen anderen Spieler zu berühren. Gelingt ihm das, wird auch dieser Spieler zum Fänger. Diebeiden fassen sich an den Händen und gehen nungemeinsam auf die Jagd. Jeder Spieler, der berührt
wird, schließt sich der Kette an. So wird die Kette im Laufe des Spiels immer länger, bis am Ende nur ein Spieler als Gewinner übrig bleibt. Neben Sprinten und Richtungswechseln steht bei dieser Übung vor allem die Teamarbeit im Mittelpunkt.
18
Aufwärmspiele
Diebstahl
Jeder Spieler steckt sich links und rechts jeweils einLeibchen in den Hosenbund. Das Spielfeld ist der Straf- raum. Auf Kommando versuchen die Spieler, den an- deren ihre Leibchen zu stehlen. Gleichzeitig müssen sie aufpassen, dass ihre eigenen nicht stibitzt werden.Das geht aber nur durch geschicktes Wegdrehen oder schnelles Weglaufen, denn die Leibchen dürfen nicht festgehalten werden. Hat ein Spieler beide Leib- chen verloren, scheidet er aus und muss den Straf- raum verlassen.
Schmuggler
Bei diesem Spiel wird ein Drittel der Mannschaft zu Zollfahndern, der Restzu Schmugglern. Aufgabe der Schmugg- ler ist es, ein Leibchen von der einen kurzen Seite des Strafraums hinter die andere zu befördern. Die Zollfahnder versuchen denjenigen Schmuggler zu erwischen, der das Leibchen bei sich hat, und ihn abzuschlagen. Weil aber alle Schmuggler die Hände auf dem Rücken haben, können sie den Leib-chen-Träger nicht unbedingt ausma-chen. Außerdem versuchen die anderen sie abzulenken und zu verunsichern. Gelingt es den Schmugglern, das Leib- chen auf die andere Seite zu bekom- men, erhalten sie einen Punkt. Wenn nicht, punkten die Zollfahnder.
Art:Mannschaftstraining
Material: Leibchen
Zeit: 10 Min.
Um Verletzungen zu vermeiden, sollten die Leibchennicht vorne und hinten, sondern an den Seiten derHose eingesteckt werden.
Die Schmuggler bestimmen jeweils heimlich einen Leibchen-Träger. Nach elf Durchgängen werden die Punkte zusammengezählt.
19
Aufwärmprogramm
Aufwärmspiele – Spiel mit Ball
Im Aufwärmprogramm lassen sich ganz einfach Übungsformen und Spielideen einsetzen, mit denen die Spieler bereits jetzt ihre fußballerischen Fähig- keiten trainieren. Kommt der Ball so früh in der Trainingsstunde zum Einsatz, können sich die Spieler bereits jetzt in der Ballbehandlung und -kontrolle üben. Verbunden mit spielerischen Elementen ist das der ideale Einstieg ins Training.
Schattenlauf
Die Spieler finden sich zu Pärchen zusammen. In einem abgesteckten Feld läuft ein Spieler dem ande-ren hinterher. Der folgende Spieler muss dabei alle Bewegungsabläufe des führenden kopieren, der selbst vollkommen frei in seinen Bewegungen ist: Er kann sprinten, springen, sich kurz auf den Boden setzen, seitwärts laufen oder wiederum einem anderen Spie- ler alles nachmachen. Nach zwei Durchgängen holen sich alle Spieler einen Ball und führen dieselbe Übung mit Ball am Fuß durch. Einzige Vorgabe beim Schat- tenlauf: Der Ball darf nicht aus dem Feld rollen.
Nach einer Minute wechseln die Rollen.
20
Aufwärmspiele
Abwurf
Die Spieler befinden sich in einem mit Hütchen abge-steckten Feld. Drei bis vier Spieler befinden sich außer-halb und haben jeweils einen Softball in der Hand. AufKommando versuchen diese Jäger nun, die Spieler innerhalb des Feldes zu treffen. Gelingt ihnen das,dürfen sie ins Feld, der getroffene Spieler muss hin- aus und sich von dort wieder „hineinwerfen“. Bleibt ein Ball im Spielfeld liegen oder können ihn die gejag- ten Spieler fangen, werfen sie den Ball so weit es geht aus dem Feld, um sich selbst Zeit zum Verschnaufen zu verschaffen.
Ausbruch
Im Mittelkreis – mit Hütchen abgesichert – liegen alle Bälle der Mannschaft. Zwei Spieler werden be- stimmt, die für den Ausbruch der Bälle verantwort- lich sind. Nur sie dürfen sich innerhalb des Kreises aufhalten. Auf Kommando werfen sie einzeln die Bälle aus dem Kreis auf das Spielfeld. Die anderen Spieler müssen die Bälle so schnell wie möglich wieder zurückbefördern. Dabei dürfen sie den Ball nur mit dem Fuß berühren. Nur zwei von ihnen be- stimmte Spieler dürfen am Mittelkreis auf die Bälle warten und sie mit der Hand wieder in den Kreis legen. Gelingt es den beiden Ausbrechern innerhalb von zwei Minuten nicht, alle Bälle aus dem Kreis zu befördern, gewinnen die Gefängniswärter. Dann wer- den die Rollen getauscht und ein anderes Pärchen kommt in die Mitte.
Art:Mannschaftstraining
Material: Bälle, mehrere Hütchen
Zeit: 20 Min.
Wegen des Verletzungsrisikos sollte diesesSpiel nicht mit Fußbällen gespielt und die Bälleauch nicht geschossen werden.
21
Aufwärmprogramm
Stretchen/Dehnen – Dynamisch Dehnen
Unter Experten ist das Thema Dehnen umstritten. Manche Sportwissenschaftler fordern, es bei jeder Sportart anzuwenden, um das Verletzungsrisiko einzudämmen. Andere Studien bestätigen das nicht. Klar ist aber, dass das Dehnen die Muskulatur lockert und deshalb mindestens keinen negativenEffekt hat. Es sollte nicht zu lang und über- trieben gedehnt werden und es darf dabei kein Schmerz entstehen.
Beine innen
Um die Innenseiten der Oberschenkel und Wadenzu dehnen, geht der Spieler breitbeinig in die Hocke. Dann verlagert er das Gewicht auf ein Bein, drücktdieses Knie zusammen und schiebt damit den Ober- körper zur Seite. Das andere Bein ist somit lang ge- streckt. Den lang gestreckten Fuß dreht der Spieler
nun langsam nach oben. In dieser Position verharrt er und schiebt den Oberkörper dann auf die andere Seite, um die Übung mit dem zweiten Bein zu wiederholen.
Diese Übung für jedes Bein fünf Mal wiederholen.
22
Stretchen/Dehnen
Beine hinten und vorne
Um Waden und die hinteren Oberschenkel zu dehnen, macht der Spieler einen Ausfallschritt. Dabei ist das vordere Bein zu ungefähr 90 Grad angewinkelt, das hintere ausgestreckt. Der Oberkörper bleibt aufrecht, die Schultern leicht nach hinten gezogen. Durch Ab- senken der hinteren Ferse und leichtes Wippen nach vorne wird die hintere Beinmuskulatur gedehnt.
Oberkörper
Um die Arm-, Schulter- und Brustmuskulatur zu dehnen, stellt sich der Spieler in einen stabilen, auf- rechten Stand. Dann zunächst die Hände hinter dem Rücken verschließen und leicht nach unten ziehen. Die Hände vor dem Körper zusammenzuführen und die Arme parallel zum Boden auszustrecken, dehnt
Arme und Schultern. Um den Trizeps zu dehnen, nimmt der Spieler beide Arme hinter den Kopf, legt eine Hand auf das Schulterblatt und zieht mit der anderen Hand leicht am Ellbogen des anderen Arms. Dann die Aufgaben der Arme und Hände wechseln.
Diese Übung für jedes Bein drei Malwiederholen.
Diese Übungen jeweils drei Mal wiederholen.
23
Technik
Pass – Der Ball in den eigenen Reihen
Um den Ball schnell und sicher vor das gegnerische Tor zu bekommen, ohne ihn dabei zu verlieren, kommt es vor allem auf Genauigkeit und Gefühl an. Dafür muss eine Mannschaft das Passspiel auch gemein- sam einstudieren. Es kommt also sowohl auf die persönlichen Fähigkeiten des Spielers als auch auf das Teamwork an.
Passtechnik
Bei einem Pass sollte man immervom Mitspieler ausgehen: Wie kann er den Ball am besten erreichen? Der Ball muss hart genug ge- schossen werden, damit er an- kommt. Aber auch nicht zu fest, damit der Mitspieler ihn kontrol- lieren kann. Wird der Ball durch die Luft gespielt, ist es schwieri- ger, ihn anzunehmen, deshalb sollte man immer versuchen, den Ball flach zu halten.
Pass
Pass mit dem Innenspann
Die beste Kontrolle über den Ball beim Passspiel be-kommt man mit der Innenseite des Fußes. Zwei Spieler oder Spielerinnen stellen sich gegenüber. Der erste Spieler schießt den Ball, sein Partner stoppt und passt ihn zurück. Wenn das gut gelingt, können die Spieler versuchen, den Ball ohne Stopp direkt zu passen. Bei der Annahme sollten sie dem Ball immer einen Schritt entgegenlaufen. Das ist im Spiel sowieso notwendig, damit der Gegenspieler nicht vorher am Ball ist.
Die Distanz beim Passen sollte variiert werden. Von ca. fünf Metern angefangen kann man sich über zehn auf 15 bis 20 Meter steigern.
Pass in der Bewegung
Der perfekte Pass und die perfekte Ballannahme werden schwieriger, wenn der Spieler und sein Mit- spieler in Bewegung sind. Um das zu trainieren,
müssen in einem Feld kleine Tore aus Hütchen auf- gestellt werden. Die Spielerpärchen passen sich den Ball durch ein Tor hindurch zu und laufen danach
zum nächsten Tor. Der Ball darf das Feld nicht verlassen.
Der Spieler setzt das Standbein neben den Ball. Mit dem anderen Bein holt er Schwung. Dann dreht er den Fuß so nach außen, dass er den Ball präzise mit der Innenseite schießen kann. Die Zehen sollten nach oben schauen, so hat der Fuß die richtige Spannung.
Bei dieser Übung kommt es auf präzise Pässe an. Die Spieler müssen sich außer- dem gut abstimmen, durch welches Tor sie schießen wollen. Die Übung trainiert also auch die Kommunikation.
Art:Partnertraining
Material: Ball, mehrere
Hütchen
Zeit: 15 Min.
Technik
Pass – Auch unter Druck den Ball behalten
Im Spiel hat ein Spieler nicht immer die Zeit, den Ballin Ruhe anzunehmen und zu passen. Die gegne- rischen Spieler werden immer versuchen, ihn dabeizu stören. Der Ball springt über den unebenen Rasen oder wird zu hoch zugespielt. Um solche schwieri- gen Situationen zu meistern, braucht der Spieler viel Übung und Routine beim Passen. Dann ge- lingt es auch unter erschwerten Bedingungen, den Ball zum Mitspieler zu bekommen.
Passen unter Druck
Nicht immer hat der Spieler die Zeit, den Ball sauber mit der Innenseite des Fußes zu passen. Manchmal bietet es sich an, den Ball mit dem Außenrist, der Pieke oder sogar der Hacke weiterzuspielen. Um das zu trainieren, stellen sich zwei Spieler fünf bis zehn Meter voneinander entfernt auf. Jeder hat ein Hütchen vor sich. Der erste Spieler passt den Ball mit dem Außenrist seines rechten Fußes links am Hütchen
vorbei zu seinem Partner. Der schießt ihn von links an seinem Hütchen mit der Innenseite des linken Fußes zurück. Die Spieler wechseln sich ab. So trainiert jeder sowohl das Passen mit dem Außenrist als auch den Schuss mit dem „schwächeren“ Fuß.
Zu Beginn sollte der Ball immer erst gestoppt werden,
Pass
Doppelpass
Der Doppelpass ist eigentlich eine ganz einfache An- gelegenheit, führt aber trotzdem oft zum Erfolg. Dabei spielt der Spieler den Ball einem Mitspieler zu undbekommt ihn direkt wieder zurück. So wird der Gegen- spieler verhältnismäßig einfach ausgespielt. Bei dieser Übung stehen die Hütchen für die Gegenspieler. EinSpielerpärchen passt sich den Ball im Laufen zwischen den Hütchen zu. Damit die Übung mehr Spaß macht,
kann der Lauf am Ende mit einem Torschuss abge- schlossen werden.
Hoher Pass