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Um einen Hund körperlich und geistig auszulasten, sind clevere Tricks genau das Richtige. Ob zuhause oder beim täglichen Spaziergang, das Training ist jederzeit und ohne großes Equipment möglich. Anschaulich und leicht verständlich erklärt Trainerin Manuela Zaitz wie es geht und gibt Tipps für viele Tricks von lustig bis anspruchsvoll, aus dem Bereich Behinderten-Begleithunde oder für Mensch-Hund-Teams, die beim Trickdog-Casting punkten wollen.
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Seitenzahl: 255
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Haftungsausschluss:
Die Autorin war bei allen Beschreibungen und Anleitungen bemüht, auf sämtliche Risiken hinzuweisen. Jedoch kann bei der Arbeit mit lebenden Tieren, selbst bei größter Aufmerksamkeit, einmal ein Unfall passieren.
Weder Autorin noch Verlag übernehmen für Unfälle und Verletzungen, die aus der Nutzung der Anleitungen aus diesem Buch entstehen, die Haftung und bitten die Leser um größtmögliche Sorgfalt beim Tricksen mit Hund.
Habt Spaß und achtet gut auf euren Hund!
Impressum
Copyright © 2020 Cadmos Verlag GmbH, München
Covergestaltung: Gerlinde Gröll
Layout und Satz: DAS AGENTURHAUS Werbe und Marketing GmbH
Coverfoto: Manuela Zaitz
Fotos im Innenteil: Manuela Zaitz, Andreas Maurer
Illustrationen: shutterstock.com/AnastasiiaM, Semiletava Hanna, curiosity, svaga
Lektorat: Claudia Hötzendorfer
Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten.
Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.
ISBN: 978-3-8404-2061-0
eISBN: 978-3-8404-6485-0
Einleitung
Basics
Konditionierte Verstärker, Clicker und Markerwort
Schritt für Schritt
Signaleinführung
Bodentarget
Grundsignale zum Aufbau der Tricks
Nimm
Touch
Stups
Zieh
Bring
In die Hand geben
Foto © M. Zaitz
Bevor ihr startet
Belohnung und Bestätigung: Welche Leckerchen sind sinnvoll?
Jackpot
Dauer des Trainings
Signalkontrolle
Generalisierung
Signale, die Eindruck machen
Arbeiten auf Distanz
Aufbau von Handlungsketten
Das Nein!
Trainingstagebuch
Training mit Ablenkung
Erste Schritte für angehende Trickser
Pfötchengeben
High Five
Winken
Schäm dich
Pfoten rechts und links überschlagen
Gib Laut – Bellen auf Signal
„Singen“
Stell dich tot
Männchen
Frauchen
Schau
Nicken
Kopf auflegen
Kopf schief legen
Schleck
Küsschen geben
Verstecken
Mit dem Schwanz wedeln
Twist und Fox
Rolle
Slalom
Achten durch die Beine
Rückwärts einparken
Rückwärtslaufen
Spielaufforderung
Kriechen
Rückwärtskriechen
Polonaise
Humpeln
Spanischer Schritt
Seitwärtsgehen
Voraus
Anschleichen
Strecken
Buddeln
„Sprechen“
Niesen
Kratzen
„Buchstabieren“
„Rechnen“
Foto © M. Zaitz
Tricks mit Gegenständen
Werfen
Rolle schieben
Umarmen und festhalten
Körbchen hochziehen
Gegenstand festhalten
Gegenstände halten für Könner
In einer Kiste verstecken
Um einen Gegenstand herumlaufen
Rückwärts um Menschen und Gegenstände gehen
Hupen
Würstchen apportieren
Zudecken
Tricks für Sportliche
Auf den Hinterbeinen laufen
Auf den Vorderbeinen laufen und „Handstand“ machen
Auf den Arm springen
Sprung über Bein oder Arm
Sprung auf und über den Körper
Auf die Füße springen
Durch einen rollenden Reifen springen
Rolle und der Hund springt darüber
Seilchenspringen
Tricks für Helfer im Alltag
Wecker
Glocke läuten
Leine oder Halsband anziehen
Socken ausziehen
Reißverschluss öffnen
Jacke ausziehen
Mütze abnehmen
Knoten öffnen
Aufräumen
Schubladen und Schränke öffnen
Treteimer öffnen
Kiste öffnen
Kiste schließen
Licht an- oder ausmachen
Türe schließen
Flasche aufdrehen
Flaschen einräumen
Buchseite umblättern
Wäsche abnehmen
Bring es zu …
Gegenstände an einem bestimmten Ort ablegen
Teppich ausrollen
Wasser zapfen
Tricks für kleine Vorführungen
Podesttraining
Leckerchen balancieren und fangen
Gegenstände auf dem Po balancieren
Skateboard fahren
Auf einem Ball balancieren
Halte den Dieb!
Boomer
Schubsen
Puppenwagen schieben
Zähne fletschen
Geld stehlen
Waschbär
Pieseln
Zu guter Letzt
Meiner kann das nicht!
Der letzte Schliff
Was mach ich nun mit all diesen Tricks?
Zu viel Unsinn?
Wie lange dauert es, bis ein Trick sitzt?
Castings, Turniere und andere Auftritte
Wichtiger Hinweis
Anstelle eines Nachworts – ein paar Worte zu mir
Danke
Foto © M. Zaitz
seit 2007 und 2009 meine Bücher Trickschule für Hunde und Neues aus der Trickschule erschienen sind, ist viel passiert. Ich habe einiges dazugelernt und möchte mein erworbenes Wissen mit dieser überarbeiteten Zusammenfassung meiner ersten Trickbücher durch verbesserte Anleitungen an euch weitergeben. Mir liegt das Trickdogging sehr am Herzen und meine Freude daran möchte ich mit euch teilen.
Inzwischen nutze ich bestimmte Worte und Formulierungen nicht mehr, weil sie ein Bild des Hundes transportieren, das dem aktuellen Forschungsstand nicht mehr entspricht. Durch das über die Jahre hinzugekommene Wissen hat sich auch mein Training verändert und die Bedürfnisse der Hunde sind viel mehr in den Fokus gerückt.
Gerade das Tricksen mit den Vierbeinern ist wunderbar, um viel über Lernverhalten zu erfahren, weil man ungezwungen und ohne Druck an die Sache herangehen kann. In entspannter Atmosphäre lernen nicht nur wir Menschen viel besser, sondern auch unsere Hunde.
Gemeinsame Lernerlebnisse tragen zu einer guten Teambindung bei, wenn sie so gestaltet sind, dass sie beiden Spaß machen. Deshalb zerlegen wir die einzelnen Tricks in kleine Trainingsschritte und sorgen so dafür, dass der Hundekumpel stetig Fortschritte machen kann.
In diesem Buch findet ihr Tricks, die für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet sind. Ich erkläre euch ausführlich die leichteren Tricks, angefangen beim Pfötchengeben bis hin zu schwereren Kunststücken, wie zum Beispiel Gegenstände auf dem Po balancieren. Alle, die das Trickfieber bereits gepackt hat, finden neue Ideen und Anregungen. Für einige der Kunststücke sind Hilfsmittel erforderlich. Die meisten davon finden sich aber in jedem Haushalt oder lassen sich mit ein wenig Einfallsreichtum ersetzen.
Einige der Tricks stammen aus der Behinderten-Begleithunde-Ausbildung, wie zum Beispiel das Licht-Anmachen. Denn auch euer Hund kann ein Service-Dog sein und im Haushalt ein wenig zur Hand gehen. Aber auch echte Filmhundetricks findet ihr auf den kommenden Seiten.
Viel Spaß beim Tricksen!
Foto © M. Zaitz
Die Grundvoraussetzung, um mit dem Erlernen von Tricks zu beginnen, ist, dass ihr die Zeit, Lust und Geduld dazu aufbringt. Im Idealfall ist euer Hund gut mit Leckerchen zu motivieren. Bitte entzieht ihm aber kein Futter, damit er williger mitarbeitet, sondern schaut, für welche Leckerbissen er gern mitarbeitet.
Lernen funktioniert am besten in einer ruhigen Umgebung. Stress und Leistungsdruck tragen nicht zu einer entspannten Lernatmosphäre bei und sind zu vermeiden. Falls ihr aus irgendeinem Grund schlecht gelaunt seid, reizbar oder ungehalten, trainiert besser ein anderes Mal. Denn eure Stimmung überträgt sich auf den Hund und die Atmosphäre wird schnell angespannt, der Hund wird unsicher und Fehler im Training häufen sich. In solchen Fällen würde ich abbrechen und etwas anderes Schönes mit dem Hund machen. Zum Beispiel Kuscheln auf der Couch oder ein Spaziergang. Tricksen soll beiden Teampartnern, Mensch und Hund, Spaß machen. Ich möchte, dass ihr eine gute Zeit miteinander habt, und das geht nicht, wenn der eine genervt und der andere verunsichert ist.
Bereitet deshalb in Ruhe alles für die Übungseinheit vor. Schneidet die Leckerchen in kleine Häppchen, legt alles bereit, was ihr für den Trick benötigt, schaltet Fernseher, Radio oder Handy aus, ruft euren Hund und legt los.
Es wird sicher mal passieren, dass ihr trotz guter Trainingsvorbereitung und toller Stimmung mit einem bestimmten Trick nicht vorankommt. In solchen Fällen gibt es verschiedene Lösungsansätze: Es kann sehr hilfreich sein, einmal einen anderen Menschen aufs Training schauen zu lassen, um Fehlerquellen zu entdecken. Alternativ könnt ihr das Training mit dem Smartphone filmen und nachher analysieren. Der Blick von außen bringt manchmal ganz neue Erkenntnisse. Zu Beginn ist es vielleicht ein seltsames Gefühl, sich selbst beim Training zu sehen. Aber das verliert sich schnell und diese Aufnahmen sind ja nur für euch zur Kontrolle gedacht. Macht euch beim Anschauen Notizen und überlegt, was ihr verbessern könnt. Vielleicht wird es besser, wenn man den Futterpunkt verändert, die eigene Position zum Hund oder eine andere Requisite wählt. Wenn das Training ganz verfahren ist, hilft es auch mal, ein paar Tage Pause zu machen und an anderen Dingen zu arbeiten. So löst sich manchmal ein Knoten ganz von selbst.
Foto © M. Zaitz
Die Videoaufnahme dient nur der eigenen Kontrolle.
Bei allen Sprüngen, die in diesem Buch beschrieben werden, ist darauf zu achten, dass Hund und Mensch gesund und körperlich dazu in der Lage sind. Der Untergrund muss dafür stets weich sein, eine Wiese oder Sand eignen sich bestens.
Springt euer Hund generell schlecht, landet er zu steil auf Vorder- oder Hinterhand, hat er ein körperliches Gebrechen oder ist noch nicht ausgewachsen, verzichtet bitte auf die Tricks, die Sprünge beinhalten. Wenn ihr deshalb unsicher seid, holt euch Rat bei einem Hunde-Physiotherapeuten. Bitte bedenkt, dass die Sicherheit eures Hundes immer vorgeht und er von sich aus nicht darauf achten wird. Das ist daher eure Aufgabe.
Hiiiiiilllfeeeee, Fachbegriffe! Keine Sorge, es wird nicht zu theoretisch, und schwierig hoffentlich auch nicht. Ich möchte aber, dass ihr versteht, wie Hunde lernen und agieren. Hunde tun Dinge, weil sie sich lohnen, und zeigen es dann immer häufiger. Verhalten, das sich für sie nicht lohnt, wird nicht mehr gezeigt. Lohnenswert für den Hund sind zum Beispiel Lob, Spiel oder Futter. Das alles sind unkonditionierte (primäre) Verstärker. Unkonditioniert deshalb, weil wir dem Hund nicht beibringen müssen, dass diese Dinge toll sind; er weiß, dass sie sehr lohnenswert für ihn sind.
Nun könnten wir daraus den Schluss ziehen: Wenn der Hund ein gewünschtes Verhalten zeigt, geben wir ihm ein Leckerchen und er hat gelernt, was er tun soll. Dafür muss sich der Hund aber in unserer unmittelbaren Nähe befinden. Das Bestärken eines Verhaltens, das in ein paar Metern Entfernung von uns ausgeführt wird, ist so jedoch unmöglich. Natürlich könnten wir den Hund jetzt mit der Stimme loben. Ob dieses Lob allerdings ein Verstärker ist, bestimmt der Hund.
Und hier kommt der konditionierte Verstärker ins Spiel: Ein bestimmtes Geräusch (mit dem Clicker erzeugt oder ein Zungenclick) oder ein spezielles Wort (Marker) werden als sekundärer Verstärker etabliert. Wir verknüpfen das Geräusch oder Markerwort mit einer immer darauffolgenden Belohnung. So lernt der Hund sehr schnell, dass immer (!), wenn er das Geräusch hört, danach eine Belohnung folgt. Ob ihr einen Clicker wählt, mit der Zunge „clickt“ oder ein Markerwort verwendet, für jeden Verstärker gibt es gute Gründe: Der Clicker macht ein sehr spezielles Geräusch, ist je nach Modell relativ laut und sticht aus Umgebungsgeräuschen deutlich heraus. Markerwort und Zungenclick haben den Vorteil, dass man damit die Hände frei hat und auch spontanes Verhalten des Hundes schnell belohnt werden kann. Ihr könnt auch beides nutzen. Probiert es doch einfach mal aus.
Foto © M. Zaitz
Der Click verstärkt das erwünschte Verhalten.
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Clicker gibt es in den unterschiedlichsten Varianten.
Die Konditionierung auf Clicker oder Markerwort geht recht schnell. Dieses neutrale Geräusch müssen wir zunächst mit einer Bedeutung für den Hund versehen. Zu Beginn „verschenkt“ ihr zehn oder zwölf sehr gute Kekse/beliebte Leckerchen, wie nun beschrieben, an euren Hund: Ihr macht das Geräusch, das zukünftig die Belohnung ankündigen soll, während der Hund einfach nur in eurer Nähe ist. Unmittelbar nach dem Geräusch greift ihr zu den Keksen oder Leckerchen und gebt ihm eines davon. Das wiederholt ihr zehn- bis zwölfmal. Haben sich der Click oder das Markerwort etabliert, könnt ihr mit ihrem Einsatz beginnen:
Fragt eine Übung ab, die der Hund bereits kennt und ausführen kann. Das kann ein Sitz oder ein Pfötchengeben sein. In dem Moment, in dem der Hund das Verhalten ausführt, clickt ihr oder sagt das Markerwort, greift danach zur Belohnung und gebt sie eurem Hund. Achtet bitte auf die Reihenfolge, denn viele Hunde können sich zu Beginn nicht so gut konzentrieren, wenn ihr die Hand schon in der Tasche habt oder gar die Leckerchen in der Hand haltet.
So könnt ihr punktgenau dem Hund eine Rückmeldung geben, wofür er sich nun eine Belohnung verdient hat, auch wenn das Timing geübt werden will. Ich vergleiche es gern mit dem Fotografieren: Wenn ihr ein Bild davon haben möchtet, wie euer Hund Pfötchen gibt, müsst ihr in dem Augenblick auf den Auslöser drücken, in dem ihr dieses Bild seht. Drückt ihr zu früh auf den Auslöser, seht ihr die Pfote in der Luft; löst ihr zu spät aus, hat der Hund die Pfote vielleicht schon wieder heruntergenommen. So ist es mit dem Click oder Markerwort auch. Seid ihr zu früh oder zu spät, belohnt ihr ein anderes Verhalten. Punktgenaues Bestätigen ist kein Hexenwerk. Man kann es üben und es lohnt sich!
Wenn ihr das Buch durchblättert, werdet ihr vielleicht schnell eine Vorstellung bekommen, was ihr eurem Hund davon nun als Erstes beibringen möchtet. Auch wenn es schwerfällt, sucht euch bitte erst mal nur eine Sache heraus, lest euch den Trick in Ruhe durch und schaut, welche Grundsignale hierfür vonnöten sind. Beherrscht euer Hund diese noch nicht, beginnt zuerst mit dem Grundsignal oder wählt einen anderen Trick. Sind Hilfsmittel erforderlich, Leckerchen, Clicker oder ein Targetstick, legt euch zuerst alles bereit, bevor ihr den Hund mit dazuholt.
Manche Tricks sind komplex, und um nachher sicher abrufbar zu sein, muss das Grundgerüst stimmen. Ein langsames, sicheres Aufbauen der einzelnen Tricks ist also sehr wichtig. Übt möglichst auch nicht mehrere Tricks gleichzeitig, das verwirrt meist nicht nur den Hund, sondern oft auch den Halter.
Seid gute Trainer für euren Hund, motiviert ihn und seid geduldig. Das Tolle beim Tricksen ist, dass man es individuell auf den eigenen Hund zuschneiden kann. Egal ob euer Hund noch sehr jung ist oder schon älter, ob er ein körperliches Handicap hat oder „voll im Saft steht“, für alle gibt es passende Tricks. Nicht jeder Hund muss alles können, auch hat jeder Hund seine Stärken und Schwächen. Die Kunst ist es, diese zu erkennen und so mit dem Hund erfolgreich arbeiten zu können.
Als Erwachsene haben wir manchmal vergessen, wie sich Lernen anfühlt und dass es keine lineare Linie ist, die direkt zum Erfolg führt. Wenn ihr merkt, dass ihr häufig ungeduldig mit eurem Hund seid, dann fordert euch doch mal selbst heraus: Sucht euch etwas aus, was ihr eigentlich immer schon mal lernen wolltet: Jonglieren, Klavierspielen oder vielleicht Stepptanz. Ihr werdet feststellen, wie frustrierend es ist, wenn ihr die Lernziele zu hoch ansetzt. Ihr werdet sehen, dass Erlerntes, das am Vortag noch gut geklappt hat, auf einmal nicht mehr sicher sitzt. Und ihr werdet erleben, wie großartig das Gefühl ist, wenn ihr in kleinen, aber machbaren Schritten zum Erfolg kommt.
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Verlangt nicht zu viel auf einmal von eurem Hund.
Eine der häufig gestellten Fragen ist, wann wir denn anfangen, das Verhalten des Hundes zu benennen. Ich empfehle immer, erst dann ein Signal hinzuzufügen, wenn ihr bereit seid, Geld zu verwetten – und möglicherweise zu verlieren! –, dass euer Hund das Verhalten zuverlässig zeigen kann.
Ein Beispiel: Erst wenn der Hund immer wieder bereitwillig einen Gegenstand aus dem Maul fallen lässt und gegen ein Leckerchen tauscht, geben wir das Signal Aus dazu. Würden wir bereits Aus sagen, während der Hund den Gegenstand noch im Maul hat oder, noch schlimmer, während wir mit ihm darum zergeln, wäre die einzige logische Verknüpfung für den Hund: Aus heißt, den Gegenstand festzuhalten und gegebenenfalls daran zu ziehen.
Um zuverlässig ein Signal mit einer Handlung zu verknüpfen, bedarf es einer Menge Wiederholungen. Bei manchen Signalen fällt es dem Hund vielleicht auch ganz leicht, eine verbindliche Angabe gibt es leider nicht. In alten Büchern finden sich manchmal noch Zahlen, dort ist von 2000 Wiederholungen die Rede. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eher daran liegt, wie gut Training gestaltet ist, wie sauber das Signal eingeführt wurde und wie motiviert der Hund ist, wie oft wiederholt werden muss. Auch der grundsätzliche Trainingsstand des Hundes und der Wissensstand des Halters haben einen Einfluss.
Euer Hund lernt leichter, wenn ihr ein klares Signal gebt. Ganze Sätze, die zudem noch variiert werden, wie zum Beispiel „Mach mal Aus“, „Aus! Jetzt!“ oder „Machst du wohl Aus“, machen für euren Hund das Signal nicht klar verständlich. Zusätzlich muss er dann noch lernen, aus den unterschiedlichen Sätzen immer das gleiche Wort herauszufiltern. Damit macht ihr es ihm viel schwerer als nötig.
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Kira kennt neben einem Signalwort auch das passende Sichtzeichen.
Es empfiehlt sich, immer zusätzlich zum Lautsignal auch ein Sichtzeichen zu etablieren. Das ist ein großer Vorteil, denn im Alter werden die Sinne nachlassen, und dann ist es gut, wenn ihr die Signale variieren könnt. Es kommt also auf das richtige Timing an. Im Idealfall gebt ihr das einzuführende Signal einen kurzen Augenblick, bevor der Hund das gewünschte Verhalten zeigt. Je geübter und erfahrener ihr im Training seid und je besser ihr euren Hund kennt, umso einfacher wird es euch fallen. Aber keine Sorge, selbst wenn ihr das Verhalten erst benennt, während der Hund es gerade ausführt, kann er es verknüpfen.
Target bedeutet Ziel. Ein Bodentarget ist daher ein am Boden liegendes Ziel. Grundsätzlich gibt es unzählige Targets mit mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten, aber das wäre Stoff für ein neues Buch.
Ein Bodentarget nutzen wir, um den Hund an einer bestimmten Stelle platzieren zu können. Das ist sehr praktisch für viele Tricks, bei denen wir den Hund an einer genauen Stelle positionieren müssen, wie zum Beispiel bei Sprüngen. Ebenso, wenn ihr gern Fotos von eurem Hund macht, bei denen er mit fliegenden Öhrchen auf euch zugerannt kommt. So müsst ihr ihn nicht für jedes einzelne Bild wieder an einer bestimmten Stelle absetzen, sondern könnt ihn zurück zum Target schicken. Eine Voraussetzung dafür ist, dass er bereits die Pfote geben kann. Fragt das zwei- bis dreimal hintereinander ab und belohnt ihn. Im nächsten Schritt nehmt ihr das Target und legt es auf eure Hand. Ihr müsst kein spezielles Target kaufen, es kann ein altes Mousepad, ein Bierdeckel oder ein Topflappen sein. Berührt der Hund nun das auf eurer Hand liegende Target, markert und belohnt ihn dafür. Von Mal zu Mal senkt ihr eure Hand etwas mehr ab. Klappt es weiterhin gut, legt ihr das Target auf den Boden, lasst eure Hand aber noch ein wenig darunter. Berührt auch jetzt der Hund wieder das Target, kommt der spannende Moment und ihr nehmt eure Hand weg. Klappt es, super! Marker und Jackpot. Falls nicht, geht ihr wieder einen Schritt zurück.
Sobald euer Hund es sicher schafft, die Pfote auf das vor ihm liegende Target zu setzen, beginnt ihr damit, das Target so zu verschieben, dass er einen Schritt machen muss, um es berühren zu können. Dehnt die Entfernung immer weiter aus. Für Fotos könnt ihr sehr unauffällige Targets wählen, einen Stein oder ein Blatt zum Beispiel.
Foto © M. Zaitz
Ein Bodentarget hilft dabei, euren vier beinigen Teampartner an der richtigen Stelle zu platzieren.
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Mit Grundsignalen meine ich in diesem Fall nicht Sitz, Platz, Fuß oder Ähnliches. Sicher sind es sehr wichtige Signale, die euer Hund wahrscheinlich auch schon beherrscht. Mir geht es jedoch um Signale, die zur Ausführung der Tricks im Buch notwendig werden. Es handelt sich um wiederkehrende Signale, die euch beim Erarbeiten der verschiedenen Tricks helfen können.
Auf das Signal Nimm soll der Hund einen von euch gewünschten Gegenstand ins Maul nehmen. Bei vielen Hunden ist das ganz einfach: Sie haben ein Lieblingsspielzeug, einen Ball oder ein Stofftier. Nehmt das Spielzeug in die Hand, haltet es dem Hund hin und schaut, ob er hineinbeißt. Tut er das, bestätigt ihn sofort mit einem Click oder eurem Markerwort. Gleich darauf folgt die Belohnung. Klappt es mit Spielzeug oder Ball sicher, könnt ihr mit einfachen Alltagsgegenständen beginnen: Taschentücherpäckchen, Socken, Leine etc. Wenn auch das ohne Probleme funktioniert, könnt ihr den Schwierigkeitsgrad etwas heraufsetzen und übt mit Geldscheinen, Schlüsseln oder Ähnlichem. Viele Hunde scheuen sich, metallene Dinge wie zum Beispiel Schlüssel ins Maul zu nehmen. Ihr könnt es eurem Hund in diesem Fall leichter machen, indem ihr ein Band oder einen gut zu fassenden Anhänger am Schlüssel befestigt.
Wenn der Hund den Gegenstand nicht ins Maul nehmen möchte, werdet kreativ. Macht den Gegenstand spannend, sorgt dafür, dass er gut riecht. Spielt mit dem Gegenstand, ohne jedoch den Hund zu beachten. Tut das so ausgelassen, dass euer Hund auch unbedingt damit spielen möchte. Denkt dabei daran, dass die Gegenstände, mit denen ihr übt, darunter leiden können. Soll euer Hund zum Beispiel ein Telefon ins Maul nehmen, übt bitte nicht mit einem Handy der neuesten Generation. Nehmt stattdessen ein defektes oder sehr altes Telefon, das ihr nicht mehr benötigt. Auf dem Flohmarkt finden sich wahre Schätze zum Üben.
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Beginnt mit einfachen Dingen, wie mit dem Lieblingsspielzeug …
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… und wenn es so gut klappt, auch mit anderen Dingen.
Beim Touch soll der Hund Gegenstände mit der Pfote berühren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihm dies beizubringen. Zum Beispiel mit einem sogenannten Targetstick. Der Targetstick ist das, was ihr vielleicht noch aus der Schule aus dem Erdkundeunterricht kennt. Ein Zeigestock, der wie eine Antenne ausgezogen werden kann und so in der Länge variabel ist. Es gibt für das Clickertraining spezielle Targetsticks, die eine abgerundete, etwas größere Spitze haben. Genauso gut kann man auch eine Fliegenklatsche als Target verwenden. Zeigt eurem Hund den Targetstick. Lasst ihn daran schnüffeln und gebt ihm Zeit, das Ding gründlich zu untersuchen. Bestätigt zu Beginn jeden Pfoteneinsatz und achtet darauf, den Stab so zu halten, dass der Hund nur die Zeigespitze treffen kann. Markert und belohnt nur das Treffen der vorgegebenen Fläche, um dem Hund sicher zu vermitteln, wofür genau es eine Belohnung gibt. Klappt es zuverlässig, könnt ihr das Signalwort Touch einführen.
Mit dem Targetstick könnt ihr nun den Hund anleiten, unterschiedliche Gegenstände zu berühren und die Pfote am gewünschten Ort einzusetzen. Das Ausschleichen des Targets bei den einzelnen Übungen geht dann recht einfach. Ihr lasst den Hund mehrfach hintereinander mithilfe des Targetsticks den Gegenstand berühren, markert und belohnt ihn. Wartet bitte ab, ob euer Hund auch ohne die Hilfe des Targetsticks auf die Lösung kommt. Klappt das nicht, übt ihr noch eine Weile mit Stick weiter.
Foto © M. Zaitz
Ihr könnt einen Target stick verwenden …
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… oder zum Beispiel auch eine Fliegenklatsche nehmen.
Eine andere Möglichkeit ist es, einen Klebepunkt oder ein simples Post-it anstelle eines Targets zu nehmen. Das funktioniert am besten, wenn ihr den Klebezettel anfangs in die Hand klebt und euren Hund die Pfote drauflegen lässt. Allmählich „verschiebt“ ihr den Klebezettel zum Beispiel auf den Finger oder den Arm. Im nächsten Schritt könnt ihr dazu übergehen, den Zettel auf den Boden zu kleben oder auf Gegenstände, die euer Hund berühren soll.
Achtet beim Üben gut darauf, dass ihr nur das Berühren belohnt und nicht etwa Kratzen oder Hauen mit der Pfote, ihr bekommt sonst ein völlig anderes Verhalten.
Auf das Signal Stups berührt der Hund Gegenstände mit seiner Nase. Der einfachste Weg, das aufzubauen, ist es, dem Hund die Hand vor die Nase zu halten. Sobald er sich annähert und mit seiner Nase die Hand berührt, bestätigt ihr euren Hund. Manchmal hilft es, die Hand erst etwas spannend zu machen, beispielsweise eine Faust zu machen, sie sich vor den Mund zu halten, ein lustiges Geräusch zu machen und sie dann dem Hund hinzuhalten. Viele Hunde werden dadurch so neugierig, dass sie gleich genauer schauen wollen und mit der Nase die Hand berühren.
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Markert und belohnt jede Berührung eurer Hand.
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Bluna rollt auf das Signal: Stups einen Ball.
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Agathe hat bereits gelernt, kontrolliert am Seil zu ziehen.
Ebenfalls möglich ist, das Stups mit dem Targetstick oder dem Klebepunkt wie beim Touch zu erarbeiten. Dann würde ich allerdings Targets verwenden, die sich deutlich voneinander unterscheiden, damit euer Hund sicher weiß: „Aha! Targetstick: Also immer die Nase dran. Fliegenklatsche: Immer die Pfote drauf.“ So erleichtert ihr euch das Training.
Nähert sich euer Hund zwar der Hand, stupst aber nicht, könnt ihr euch mit einem kleinen Trick behelfen: Nehmt ein Leckerchen in die Hand und schließt sie zur Faust. Haltet sie dem Hund hin, und wenn er beim Riechen daran die Hand berührt, markert und belohnt ihr sofort. Das wiederholt ihr ein paarmal, entfernt dann unauffällig das Leckerchen aus der Hand und versucht, ob der Hund trotzdem wieder mit der Nase die Hand berührt. Klappt auch das gut, fangt ihr an, die Hand leicht zu öffnen, immer ein klein wenig mehr als zuvor.
Erst wenn der Hund das Verhalten sicher wiederholen und zeigen kann, beginnt ihr mit der Signaleinführung.
Das Zieh ist ein Signal, das wir für viele Tricks benötigen. Ich würde hierfür ein weiches Seil, einen Fleecestrick oder eine alte Socke nutzen.
Kennt euer Hund schon das Signal Nimm, könnt ihr ihm einfach das Seilende hinhalten. Zieht er unbeabsichtigt beim Hineinbeißen, könnt ihr das sogleich belohnen. Mag der Hund so gar nicht hineinbeißen und ziehen, könnt ihr versuchen, ihn zu einem kleinen Zergelspiel zu animieren. Wichtig ist dabei ein kontrollierter Ablauf, bei dem ihr sofort beim ersten Ziehen markert und belohnt. Wiederholt diesen Ablauf noch ein paarmal und versucht es dann wieder mit dem Hinhalten des Stricks. Sobald euer Hund zuverlässig zieht, wenn ihr ihm den Strick hinhaltet, könnt ihr mit der Einführung des Signals beginnen.
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Liz tauscht bereitwillig das Seil gegen ein Leckerchen
Euer Hund soll auf das Signal Bring einen von euch gewünschten Gegenstand bringen. Wenn er noch nicht apportieren kann, beginnt in ganz kleinen Schritten. Nehmt eines seiner Spielzeuge oder einen anderen Gegenstand, mit dem ihr üben möchtet und den der Hund gerne nimmt. Diesen legt ihr direkt vor euren Hund. Wenn ihr euch dazu auf den Boden hockt, seid ihr schneller, wenn es ans Tauschen geht. Nimmt euer Hund den Gegenstand ins Maul, tauscht ihr rasch ein Leckerchen dagegen ein. Dazu streckt ihr eine Hand aus und haltet ihm für den Tausch einen Keks vor die Nase.
Tatsächlich ist es für viele Hunde schwer, begehrte Gegenstände abzugeben. Deswegen ist es nicht nur für das Tricksen wichtig, dass der Hund gut belohnt wird, wenn er Gegenstände gern tauscht. Sollte euer Hund sich damit entfernen wollen, sobald er den Gegenstand aufgenommen hat, leint ihn an, bis er das tolle Tauschspiel verstanden hat.
Sobald der Hund freudig das Spielzeug fallen lässt, könnt ihr den Schwierigkeitsgrad etwas erhöhen. Dazu legt ihr den Gegenstand nicht mehr direkt vor euch ab, sondern wenige Zentimeter seitlich versetzt. In kleinen Schritten erhöht ihr die Entfernung immer etwas mehr. Macht die Schritte nicht zu schnell zu groß. Denkt immer an das solide Fundament, das ihr benötigt.
Der Hund gibt euch einen Gegenstand in die Hand. Voraussetzung hierfür ist, dass er Dinge bereits ins Maul nimmt und eventuell sogar schon apportiert. Der Hund steht mit dem Gegenstand im Maul vor euch. Haltet eine Hand unmittelbar unter den Fang und bietet mit der anderen Hand ein Leckerchen so zum Tausch an, dass der Gegenstand in eure Hand fallen kann, wenn der Hund loslässt, um das Leckerchen zu nehmen. Hat er das gefressen, ermuntert ihr ihn, den Gegenstand wiederaufzunehmen, und wiederholt das In-die-Hand-Geben einige Male. Wählt euer Tauschobjekt so, dass der Hund es gern tauschen möchte. Für ihn wäre es beispielsweise ein schlechter Tausch, das neue Spielzeug gegen etwas Trockenfutter herzugeben. Dies könnte dazu führen, dass er daraufhin nicht mehr so gut mitarbeitet. Nehmt ihr hingegen ein relativ unattraktives Spielzeug, das gegen Fleischwurst getauscht wird, werdet ihr feststellen, wie rasch sich das Training verändert.
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Gut aufgebaut, bringt euer Hund jeden beliebigen Gegenstand.
Immer wenn das Training gut läuft, erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad, entweder indem wir die Gegenstände variieren oder indem wir beginnen, die Entfernung zur Hand zu vergrößern. Haltet eure Hand nicht mehr direkt unter den Fang, sondern ein paar Zentimeter seitlich davon. Hat euer Hund schon verstanden, dass es die Belohnung gibt, wenn das Spielzeug in eurer Hand landet, wird er den Kopf etwas drehen, um dann das Spieli in eure Hand abzugeben. Belohnt ihn in diesem Fall gleich mit einem Jackpot. Fällt der Gegenstand zu Boden, weil der Hund noch nicht richtig verknüpft hat, geht einfach einen Trainingsschritt zurück und übt über mehrere Einheiten noch mit der Hand unter dem Fang, bevor ihr es erneut versucht. Ziel ist es, dass der Hund Gegenstände in die Hand legt, egal auf welcher Höhe ihr diese haltet, immer im Rahmen der körperlichen Voraussetzungen eures Hundes.
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Morris legt den Knochen in die ausgestreckte Hand.
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Vielen der Tricks habe ich einen Namen gegeben und ein Signal dafür vorgeschlagen. Selbstverständlich könnt ihr auch selbst kreativ werden und den Dingen einen anderen Namen geben. Beim Einführen eines Signals achtet darauf, dass ihr es erst einführt, wenn ihr euch sicher seid, dass der Hund das gewünschte Verhalten ausführen kann. Auch wenn das zuerst nur mit eurer Hilfe oder mit Leckerchen geschieht.
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Im Alter zahlt es sich aus, dass ihr sowohl Sichtzeichen als auch Lautsignale trainiert habt.
Grundsätzlich bin ich eine Freundin davon, Sichtzeichen und Lautsignale einzuführen, und zwar so, dass der Hund entweder auf das eine oder das andere Verhalten sicher ausführen kann. Wenn Hunde älter werden, ist es wahrscheinlich, dass seine Sinne nachlassen. Wie praktisch ist es, wenn ihr dann auf mehrere Optionen in der Kommunikation zurückgreifen könnt.
In jeder Beschreibung der Tricks ist die Rede von Bestätigung und Belohnung. Die ideale Belohnung, die für jeden Hund gilt, gibt es nicht, denn es ist für jeden Hund sehr individuell. Es gibt Hunde, die toll für ihr Trockenfutter arbeiten und mit Begeisterung bei der Sache sind. Aber das muss nicht bei allen so sein. In solchen Fällen könnt ihr versuchen, den Anreiz zu erhöhen, indem ihr eine attraktivere Bestätigung wählt. Probiert einfach mal verschiedene Varianten aus, zum Beispiel industriell gefertigte Leckerchen oder aber stark riechenden Käse, Geflügelwürstchen, getrockneten Fisch oder getrocknete, klein geschnittene Lunge. Kocht Hühnerfleisch oder Hühnerherzen und findet heraus, was euer Hund am liebsten mag. Beobachtet euren Hund aufmerksam während des Trainings. Wenn ihr den Eindruck habt, er kann sich wegen der guten Kekse gar nicht mehr konzentrieren, fahrt wieder etwas die Attraktivität herunter. Wenn ich mit meinen Hunden trainiere, habe ich in der Regel drei unterschiedliche Qualitäten an Leckerchen dabei. Einmal sehr attraktive, das ist im Fall meiner Hunde Käse. Dann habe ich Würstchen oder Fleischwurst und das normale Trockenfutter. Ich mag es, tat- und schuldangemessen zu belohnen, das bedeutet: Führt der Hund einen Trick oder ein Verhalten so aus, dass es eine Eins mit Sternchen dafür geben müsste, gibt es die absolut beste Belohnung, die ich dabeihabe (den Käse). Ist es nur so mittelprächtig, aber ich hatte schon gemarkert, gibt es das Trockenfutter. Für alles, was dazwischenliegt, gibt es die zweitbesten Leckerchen. So könnt ihr sehr schön über die Qualität der Belohnung das Verhalten angemessen verstärken.
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Futterbelohnungen sind sehr hilfreich beim Aufbau von Tricks.