Die heilsame Sturheit der Kirche - Dieter Hattrup - E-Book

Die heilsame Sturheit der Kirche E-Book

Dieter Hattrup

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Beschreibung

Ist, wie Darwins Evolutionslehre zeigt, der Königsweg im Kampf ums Überleben die Anhäufung von Reichtum, Macht und Nachkommenschaft? Seit 2000 Jahren hält die Kirche hartnäckig an einer Gegenstrategie fest, die Jesus vorgelebt hat: ein Leben in Armut, Machtverzicht und Ehelosigkeit. Vor dem Hintergrund von Darwins Menschenbild erscheinen Armut, Gehorsam, Ehelosigkeit in völlig neuem Licht und lassen das hartnäckige Festhalten der Kirche daran als heilsame Sturheit erscheinen.

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Seitenzahl: 184

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Dieter Hattrup

Die heilsame Sturheit der Kirche

Eine Streitschrift

Impressum

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2012Alle Rechte vorbehaltenwww.herder.deUmschlaggestaltung: Finken & Bumiller, StuttgartISBN (E-Book): 978-3-451-34603-3ISBN (Buch): 978-3-451-34128-1

Inhaltsübersicht

Vorwort

1. Fortschritt und Rückschritt

2. Ökonomie und Ökologie

3. Die Ratschläge der Schrift

4. Neue Erfahrung der Kirche

5. Die Ökumene in Ost und West

6. Die neu-alte Lehre

Anmerkungen

Vorwort

»Ja, dies Leichte, das du nicht hast, das ist das Leben, und das Schwere, das du hast, das ist eben das Gegenteil davon.«

Gerade diese Frau mit der Lebensleichtigkeit, die Gräfin Melusine aus Theodor Fontanes Roman Der Stechlin, die geschiedene Frau, die Protestantin, die hochadlige Dame, macht sich stark für die Ehelosigkeit der Geistlichen, wie auf der nächsten Seite dieses Büchleins zu lesen ist. Ein Versehen? Die Laune einer verwöhnten Dame der höheren Gesellschaft? Eine witzige Provokation in einer sonst steifen Konversation? Eher nicht, wenn wir auf die Gründe hören, welche die Frau gleich anführen wird.

Die Gräfin hätte eine vollendete Jüngerin des Herrn abgeben können, wenn sie zur rechten Zeit gelebt hätte. Dann wäre sie wahrscheinlich wie Maria von Magdala vor ihm zu Boden gegangen, hätte Tränen vergossen, ihm die Füße gesalbt und sie geküsst. Und dabei gemurmelt: »Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren.« Jesus aber hätte ihr die Hand gereicht, sie angelächelt und erwidert: »Und wer sein Leben verliert, wird es gewinnen.«

Um dieses Jesus-Wort aus dem Evangelium geht es hier in dieser Schrift. Das natürliche Leben ist aus der Evolution und aus dem Kampf ums Überleben geboren, aber das Ich, das dort kämpft, hat keine Chance. Dieser Kampf für das Ich ist mit Geld, Sexualität und Macht nicht zu gewinnen. Einen Sinn bekommt das Leben erst durch die Umkehrung dieser drei Interessen, durch ein neues Leben, in dem ich nicht mehr für mich allein kämpfe, sondern für den Schöpfer des Lebens und für seine Geschöpfe. So bekommen die alten Regeln der Evangelischen Räte durch die evolutionäre Theorie Darwins einen neuen, einen revolutionären Glanz.

Ich danke Frau Margareta Klahold, Frau Dipl.-Theol. Nathalie Koch und Herrn Vikar Christian Laubhold für Ermunterung und Mitarbeit an diesem Büchlein. Ein ganz besonderer Dank geht an Herrn Dr.Peter Suchla vom Verlag Herder, der das Buch lektoriert und den fulminanten Titel gefunden hat.

Am Fest Kreuzerhöhung 2011

Dieter Hattrup

1.Fortschritt und Rückschritt

These I: Was in der Welt als Fortschritt gilt, ist in der Kirche oft Rückschritt, und umgekehrt.

»Wird die Kirche sich endlich entschließen,…

ihre messianische Berufung wieder aufzunehmen?«1

1.1 Die Überlegungen dieses Buches wurden durch ein Aha-Erlebnis ausgelöst, das mich bei der Lektüre eines Romans von Theodor Fontane überfallen hat. Der Stechlin ist sein letztes Werk, ein wahres Alterswerk, ausgezeichnet durch die Fülle, die Milde und die Klarheit seiner Urteile. Fontane bewegt sich in einer preußischen und protestantischen Welt, die er doch weit übersteigt. Im Stechlin spiegelt sich die Weltgeschichte. Da gibt es ziemlich zum Schluss der großen Erzählung, nach der Beerdigung des alten Dubslav von Stechlin, eine Aussprache zwischen der Schwester des Verstorbenen, einer Domina Adelheid von Stechlin, und der Gräfin Melusine Ghiberti.

›Welch ein Mann, Ihr Pastor Lorenzen‹, sagte Melusine. ›Und zum Glück auch noch unverheiratet.‹

›Ich möchte das nicht so betonen und noch weniger es beloben. Es widerspricht dem Beispiele, das unser Gottesmann gegeben, und widerspricht auch wohl der Natur.‹

›Ja, der Durchschnittsnatur. Es gibt aber, Gott sei Dank, Ausnahmen. Und das sind die eigentlich Berufenen. Eine Frau nehmen ist alltäglich.‹

›Und keine Frau nehmen ist ein Wagnis. Und die Nachrede der Leute hat man noch obenein.‹

›Diese Nachrede hat man immer. Es ist das erste, wogegen man gleichgültig werden muss. Nicht in Stolz, aber in Liebe.‹

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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