Die Klapperschlangenbande vom Hasenhügel 2 - Barbara Bilgoni - E-Book

Die Klapperschlangenbande vom Hasenhügel 2 E-Book

Barbara Bilgoni

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Beschreibung

Wieder ist in Fichtbach etwas Schreckliches passiert. Anna, Moni, Andi und Oliver, die Mitglieder der Klapperschlangenbande, haben einen neuen Fall. Der Juwelier Müller ist überfallen, niedergeschlagen und ausgeraubt worden. Wo ist die Beute? Wer ist der Übeltäter? Kann Pedro, der schrullige Schulwart, helfen? Wird es dem Kleeblatt gelingen, den Fall zu lösen? Und wie geht es mit den beiden Kätzchen von Anna und ihrem Bruder weiter? Seid gespannt auf die Auflösung.

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Seitenzahl: 101

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Für alle Meisterdetektive und die,die es noch werden wollen

Barbara Bilgoni

Die Klapperschlangenbandevom Hasenhügel

Allerhand Glitzertand

© 2022 Barbara Bilgoni

Instagram: barbarabilgoni

Mail: [email protected]

https: www.barbara-bilgoni.at

Umschlag, Illustration: Barbara Bilgoni, canva.com

Lektorat, Korrektorat: Carolin Kretzinger

Illustrationen: Barbara Bilgoni, canva.com, Foto auf Seite 84 mit freundlicher Genehmigung von Michael Hintermayer

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN

Softcover

978-3-347-72657-4

Hardcover

978-3-347-72658-1

E-Book

978-3-347-72664-2

Großdruck

978-3-347-72674-1

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Die Personen und die Handlung des Buches sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Die Klapperschlangenbande

vom Hasenhügel

Allerhand Glitzertand

Holterdipolter! Anna rannte hastig die Stufen hinauf in ihr Zimmer und stolperte über ihre eigenen Füße. Passiert dir das auch manchmal? Mir schon, wenn ich es eilig hab. Und dann dauert es noch viel länger, weil ich mich erst wieder aufrappeln muss.

Sie wollte im Moment niemanden sehen. Aber schon gar niemanden. Weder Mama noch den blöden Rudi, ihren Bruder. Sie hatte zu viel Angst, dass ihr alle ansehen könnten, was soeben passiert war: Andi, der Andi, in den sie sich heimlich und unsterblich verliebt hatte, wollte ihr gerade vor fünf Minuten etwas sagen. Sie hätte es zwar aus seinem Mund liebend gern gehört, fürchtete aber, dass sie dann auf der Stelle in Ohnmacht fallen würde. Was blieb ihr also anderes als Flucht. Und auf der befand sie sich gerade mit eiligen Schritten. Oh, mein Gott! Wie sollte sie ihm je wieder gegenübertreten? Aber schauen wir kurz zurück: Die vier Meisterdetektive Anna, Andi, Moni und Oliver, die Mitglieder der Klapperschlangenbande, hatten heute, Samstagvormittag, die von ihnen aufgespürten und befreiten Hunde, darunter den Rexi vom Schulwart Gruber, zur Polizei gebracht. Die überglücklichen Besitzer nahmen ihre Tiere dort in Empfang. Ja und dann! Dann war es eben passiert. Auf dem Heimweg:

„Du, Anna! Ich muss dir was sagen. Ich glaub, ich bin ein bisschen in dich ver…“, hatte er gesagt und sie hatte gekniffen. Leider! Ihre Nerven hatten nicht mitgemacht.

,Oh, mein Gott’, dachte sie verzweifelt. ,Ich muss am Montag wieder in die Schule und im Bus, da treffen wir uns immer. Außerdem die Klapperschlangenbande! Wir gehören ja beide dazu. Eigentlich haben wir zwei sie gegründet. Und jetzt das!´

Sie warf sich auf ihr Bett und begann zu schluchzen. Es klopfte an der Tür.

„Nein, jetzt nicht! Ich kann jetzt nicht!“, rief Anna nach draußen. Wahrscheinlich war es Mama. Die wollte sie jetzt gar nicht sehen.

„Anna, Moni ist da. Kommst du bitte runter?“

,Ach Gott, muss das sein?´

„Ja, ich komm gleich. Muss nur noch rasch aufs Klo.“

Sie putzte sich die Nase, wusch sich das Gesicht, schnitt vor dem Spiegel noch schnell ein paar Grimassen, um zu prüfen, ob sie wenigstens ein bisschen lächeln konnte, und schlich dann verzagt nach unten Richtung Vorzimmer.

Moni stand dort und zappelte von einem Fuß auf den anderen. „Anna, ich muss dir was erzählen. Können wir reden? Geheim? Du weißt schon.“

Das auch noch! „Gut, gehen wir rauf. Was gibt es denn? Hätte das nicht Zeit bis Montag?“

„Nein eben nicht. Komm schon und schließ die Tür.“ Moni tat sehr wichtig. Was konnte da nur los sein?

Sie setzten sich auf den kuscheligen Teppich im Kinderzimmer und Moni räusperte sich umständlich.

„Jetzt red! Mir ist heute nicht nach Plaudern zumute. Mir gehts nicht so gut“, grummelte Anna ungeduldig.

Moni schien nichts zu bemerken. „Du, Andi war grad bei mir. Er wollte nicht direkt zu dir kommen. Was weiß ich, warum. Er glaubt, dass wir einen neuen Fall haben könnten.“

„Wie? Fall haben könnten?“ Anna stand auf der Leitung, was man auch verstehen kann. Sie war sehr aufgewühlt. Das wärt ihr auch an ihrer Stelle.

„Wir müssen unser geplantes Treffen vom Nachmittag auf den Mittag vorverlegen. Andi hat eine Beobachtung gemacht, die anscheinend wichtig ist. Und er will nicht zu lange warten. Also komm bitte um 12.30 Uhr in die Zentrale. Alles andere erfahren wir dort.“ Und schon sprang Moni auf und verabschiedete sich von der Freundin.

Anna blieb perplex zurück. Huch, was sollte sie jetzt tun? Als Erstes bat sie einmal Mama, dass sie heute früher essen durfte. Die wunderte sich zwar, war aber einverstanden. Heute würde es Palatschinken geben, die dauerten nicht allzu lange, daher wäre es machbar.

Auffällig ruhig mampfte Anna in sich hinein. Niemand merkte es. Sie war froh, dass Rudi gar nicht auf sie achtete. Der hatte sicher wieder seine blöden Briefmarken im Kopf. Ihr war es nur recht.

Dann zog sie sich ihre rote Schirmkappe ziemlich tief ins Gesicht. Die war ja das Kennzeichen für die Bandenmitglieder. Vorne prangte eine Klapperschlange. Das Logo! Sollte ja keiner sehen, dass sie geweint hatte. Diese Blöße wollte sie sich keinesfalls geben. Mit ihrem Rad fuhr sie vorsichtig zum Klubhaus und drehte sich dabei immer wieder um. Sie musste sichergehen, dass sie nicht verfolgt wurde. Unterwegs begegnete ihr Moni und zu zweit trafen sie am geheimen Platz ein.

„Klapperschlangengruß!“ Oliver war schon da und begrüßte die beiden. Sie antworteten ebenfalls: „Klapperschlangengruß!“ Alle waren sehr gespannt, was es Neues geben würde und was so wichtig war, dass die Versammlung prompt vorverlegt werden musste.

Da, endlich kam auch Andi. Auch er hatte seine Kappe ziemlich tief im Gesicht und grüßte verlegen und hob seinen Blick nicht vom Boden: „Klapperschlangengruß“.

„Klapperschlangengruß“, antworteten die drei anderen.

Sie krabbelten hintereinander auf den Knien in die kleine Höhle, die früher wahrscheinlich einmal ein Hasenstall gewesen war. Zumindest deutete eine bemalte Tafel über dem niederen Eingang darauf hin. Drinnen war es schummrig, was sowohl Anna als auch Andi sehr recht war.

„Es ist was passiert! Als ich heute von der Polizeistation heimgefahren bin, am letzten Stück nachdem Anna abgebogen war, kam ich beim Juwelier vorbei. Die Auslage des Geschäfts ,Müller und Söhne´ war eingeschlagen. Im Fenster lag ein Ziegelstein und auf dem Gehsteig vor dem Geschäft einsam und verlassen eine Goldkette, so als ob sie jemand dort in aller Eile verloren hätte. Das sieht mir ganz nach Überfall aus. Daher war es wichtig, dass wir uns schon früher treffen. Wir müssen Spuren sichern, bevor die Polizei dort alles zertrampelt. Lasst uns daher gleich einmal zum Tatort fahren und die Lage auskundschaften.“

Zustimmendes Gemurmel war zu hören. Der Eifer war groß. Es kamen keine Einwände. Also schwangen sich die vier auf die Räder und flitzten los. Oliver hatte das tollste Rad, es spielte alle Stückeln. Er setzte sich auch gleich an die Spitze.

Vor dem Juweliergeschäft stand schon eine neugierige Menschenmenge aber keine Ordnungshüter. Nun ja.

Fichtbach ist klein. Da sind auch die Menschenmengen überschaubar. Herr Gruber, der Schulwart, samt Rexi stand dort. Die beiden hatten sich von dem „Dognapping“ offenbar bereits wieder erholt. Frau Wegrostek, Annas Nachbarin und Frau Fessler, die Schuldirektorin, schauten auch sehr aufgeregt.

Langsam und unauffällig schlich das Kleeblatt näher.

„ … sind im Moment anderweitig im Einsatz. Großer Banküberfall in der Nachbarortschaft mit Geiselnahme. Alle Einsatzfahrzeuge wurden dorthin beordert. Die können erst später kommen“, sagte Herr Gruber wichtig. Er hatte sich vorgenommen, die Damen über den Vorfall in Kenntnis zu setzen. Als Vertreter der Polizei sozusagen.

„Gott sei Dank hat Frau Wegrostek wenigstens die Rettung verständigt. Der arme Herr Müller. Sie haben ihn ins Spital gebracht“, antwortete die Direktorin.

„Er sah ja sehr schlimm aus. Weiß Gott, was die mit dem Mann gemacht haben. Der Sanitäter, der ihn geholt hat, hat ja die schrecklichsten Sachen festgestellt.“

Oliver deutete den anderen, sich unauffällig hinter die Häuserecke zurückzuziehen. Noch waren sie nicht entdeckt worden. Ja, vielleicht hatte Herr Gruber einen kleinen Blick auf sie geworfen, aber der war ja schon fast ein Mitglied, ein halbes halt. Er hatte es sich jedenfalls nicht anmerken lassen, dass er die vier eventuell erspäht hatte. Rexi, der kleine Verräter, hatte zwar gekläfft, aber das war unbemerkt geblieben.

„Die Polizei war noch gar nicht da? Das ist sehr interessant. Da haben wir gute Chancen, noch brauchbare Spuren zu finden. Wir schleichen uns von hinten an das Geschäft heran. Vielleicht können wir durch ein Kellerfenster einsteigen. Vorne geht es jedenfalls nicht. Da sehen uns die Gaffer und wir verlieren unsere Tarnung. Obwohl, Herr Gruber kennt uns ja als Bande. Aber die anderen dürfen das nicht wissen.“

Andi schlich sofort an die Rückseite des Juwelierladens und deutete den anderen, ihm zu folgen. Ein Kellerfenster war zwar keines offen, aber eine kleine Scheibe war zerbrochen. Die Splitter steckten noch im Rahmen. Oliver suchte nach einem Werkzeug, mit dem er die gesprungene Scheibe nach innen eindrücken könnte. Moni fand einen starken Ast, den der Wind offenbar abgeknickt hatte. Den holte sie und gab ihn an Oliver weiter. Der zerstörte nun die kleine Scheibe vollends und griff dann vorsichtig nach innen, um den Riegel zu drehen und somit das Fenster zu öffnen.

Aber wie sollten sie jetzt dort runterkommen? Andi meldete sich freiwillig. Keiner wusste ja, wie tief es dort hinunterging. Er würde zuerst hineinkriechen und von innen den anderen helfen. So machten sie es dann auch. Einen nach dem anderen zog er durch die kleine Öffnung. Als Anna an der Reihe war, spürte sie eine Gänsehaut, als sich seine Arme um ihre legten, um ihr Halt zu geben. Und dann standen sie im Keller von Müller und Söhne.

Anna wusste nicht, was sie sich vorgestellt hatte. Gold und Diamanten, vielleicht. Edelsteine, Glitzerkram und Perlen. Aber das hier war ein ganz normaler, muffiger Kohlenkeller. So wie ihn viele daheim hatten. Ihre Mama hatte auch so einen. Da lagerten sie Äpfel und Karotten über den Winter.

In einer Ecke stand eine Kiste mit Erdäpfeln und eine Werkzeugtasche, auf einem Regal lagen Birnen aufgereiht. Eingelagert für den Winter. Daneben standen Marmeladegläser: ,Marille mit Apfel´, ,Zwetschke mit Pfirsich´ waren die Tiegelchen liebevoll beschriftet. Ob der alte Herr Müller wohl Marmelade kochte? Oder hatte er eine Frau, die das übernahm? Man wusste es nicht. Am Boden lagen alte Zeitungen wahllos verstreut und in einem Winkel stand eine Stehlampe, die wahrscheinlich bereits ausgedient hatte. Eine Glühbirne war nicht drin.

Da rief Moni plötzlich: „Schaut mal! Hinter dem Regal mit den Gläsern sieht man etwas Komisches. Es wirkt wie Holz. Könnte das eine Tür sein?“

Und wirklich! Das sah spannend aus. Wer weiß, was dahinter verborgen lag. Vielleicht doch die Schätze, Gold und Silber? Gemeinsam räumten sie die Stellage leer und schoben sie dann vorsichtig zur Seite. Sie achteten darauf, keinen unnötigen Lärm zu machen, denn sie wollten ja nicht entdeckt werden. Dahinter kam eine Holztür zum Vorschein, gesichert durch ein Vorhängeschloss. Mochte das der geheime Hintereingang in den Laden sein? Aber wie konnte man ihn öffnen? Andi kramte in der Werkzeugtasche herum. „Aua! Ich hab mich geschnitten. Da ist ein Stanleymesser. Die sind verdammt scharf. Und rostig ist es auch. Mist.“

Anna, die immer eine Notfallaurüstung dabeihatte, suchte sogleich nach einem Pflaster. Die Wunde war nicht tief. Verband drauf und passt! Andi würde das sicher überleben. Hoffentlich! Endlich fand er einen ziemlich großen Bolzenschneider, so einen hatte er schon einmal in einem Krimi gesehen. Den nahmen Fahrraddiebe zum Knacken der Schlösser. Er zog ihn heraus. Der war riesig. Ungefähr siebzig Zentimeter lang und sicher fünf Kilo schwer. Und alle zusammen schafften sie es dann, das Türschloss aufzuzwicken und vorsichtig zu öffnen. Vor ihnen lag eine steile Treppe, dunkel und unheimlich, die nach oben führte. Sie schlichen hinauf. Moni gruselte es, als ein Spinnennetz über ihr Gesicht streifte. Das war ja wie im Horrorfilm! Zumindest stellte sie sich das so vor. Denn da sie genauso ängstlich war wie Anna, schaute sie solche Filme lieber nicht. Gleich würde irgendwo eine Mumie hervorspringen und sie ergreifen und verschleppen. Iiiihhh!

Anna sah eine Maus flüchten. Ein kleines süßes Tierchen. Aber halt doch eine Maus. Und Mäuse mag ja niemand sehr. Die machten immer so schnelle Trippelschrittchen und krabbelten überall rauf. Anna blickte gleich auf ihre Hosenbeine und schaute, ob die eh mäusefrei waren. Ach,