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Wenn Nächstenliebe das eigene Leben in Gefahr bringt ...Bei allen ist die kleine Rosel als Frohnatur bekannt. Sie ist voller Glück und liebt das Leben, doch als der Krieg in dem kleinen Bauerndorf ausbricht, verändert sich ihr Leben schlagartig. Das junge Mädchen muss miterleben, wie ihr großer Bruder im Namen des Kaisers in den Krieg zieht. Als Soldaten im Dorf auftauchen, erkennt Rosel ihre Chance sich ebenfalls als nützlich zu erweisen. Tapfer und tatkräftig packt sie mit an und nicht einmal die ersten Granaten können das Mädchen stoppen. Doch als Rosel verwundet wird während sie schwerverletzte Soldaten pflegt, stellt sicht die Frage, welche Gerechtigkeit der jungen Samariterin zuteil wird.-
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Seitenzahl: 16
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Else Ury
Saga
Die kleine Samariterin
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1917, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726884517
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
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Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
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Nach einer wahren Begebenheit.
Fern an der russischen Grenze, im Nordosten von Galizien, liegt das armselige Dorf Rawaruska. Es hat keine saubere Straße, keine freundlichen Häuser, kaum daß hier und da ein blühendes Gärtchen mit seinen bunten Nelken etwas Frohsinn in das einförmig graue Bild malt. Lehmhütte an Lehmhütte, mit dürftigem Strohdach gedeckt, so schmiegt sich der Ort in die weite, graugrüne Ebene, in das einsame, braune Moorland.
Das abgelegenste Hüttlein von allen, und das elendste dazu, bewohnte die kleine Rosel mit ihrer Mutter und ihrem Bruder. Aber an der rissigen Hauswand strahlten goldene Sonnenblumen, und auf dem schmalen Streifen Gartenland neben dem Hausbänkchen blühte es vom Frühling bis in den Spätherbst hinein. Schwalben nisteten unter dem Dachfirst und zwitscherten mit dem Dirnlein um die Wette. »Die bringen Glück«, sagte die Mutter.
Und es mußte wohl so sein. Denn trotzdem der Vater schon so manches Jahr unter dem Rasen schlief, trotzdem die Armut sich täglich mit an den sauber gescheuerten Tisch setzte, sah es reinlich und nett in dem Stübchen aus. Der rote Backsteinboden war mit weißem Sand bestreut, die geblümten Kattunvorhänge an dem großen Himmelbett immer frisch gewaschen, und der braune Kieferschrank mit den gemalten Rosen, das Glanzstück des Hauses, noch so schön wie am Hochzeitstage der Mutter.