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Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 2+, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind die umfangreichen empirischen Untersuchungen und die theoretischen Reflexionen über den Autoritarismus im Umfeld der so genannten ‚Frankfurter Schule’. Vor allem hier wird der innere Zusammenhang von Antisemitismus und Autoritarismus sowohl psychoanalytisch, als auch gesellschaftstheoretisch umfassend erklärt. Die Kritischen Theoretiker kommen zu dem Ergebnis, dass autoritäre Verhaltensweisen nicht zufällig entstehen, sondern in unmittelbaren Zusammenhang mit objektiven, gesellschaftlichen Prozessen stehen. Die Forschungen der Denker belegen und erklären die Persistenz des Autoritarismus in der modernen Gesellschaft. Dadurch wird deutlich, dass es unterhalb der demokratischen Oberfläche eine unterschwellige, aber permanente Gefahr gibt, die zu einem erneuten Ausbruch eines eliminatorischen Antisemitismus führen könnte. In Abgrenzung zur sachlich begründeten Anerkennung einer Autorität, spricht man von ‚Autoritarismus’ als einer „irrationalen, konformistischen und auf Macht an sich fixierten Unterwerfung unter Autoritäten, die dem rationalen Eigeninteresse von Menschen widerspricht“ (Rensmann 2005, S. 132). Irrational ist diese Unterwerfung insofern, dass sie lediglich „aus einem Affekt der Bewunderung, Liebe, Furcht oder einer Mischung dieser Gefühle“ (Löwenthal 1990a, S. 258) resultiert. Der Grund für eine solche Hingabe an Autoritäten wird in einer psychoanalytisch bestimmbaren Ich-Schwäche angesehen, die sich als Folge der Sozialisation entwickelt und sich im Antisemitismus ausdrücken kann. Mit den Untersuchungen über autoritäre Persönlichkeiten versuchten die Kritischen Theoretiker einen für die damalige Zeit charakteristischen Menschentypus zu bestimmen, der aber nicht erst mit dem Nationalsozialismus ein allgegenwärtiges Phänomen darstellte. Bereits der typische preußische Untertan verkörpert genau das, was einen autoritären Charakter ausmacht. Heinrich Manns Roman ‚Der Untertan’, den er schon 1906 begann und 1914 fertig stellte, wirkt wie eine literarische Vorwegnahme dessen, was 20 bis 30 Jahre später die Kritischen Theoretiker erforschten. Mann stellt hier mit dem Protagonisten Diederich Heßling eine Parodie des kleinbürgerlichen, kaiserergebenen Deutschen vor, der in sich die Bereitschaft dazu vereint, sich zu unterwerfen und zugleich die Unterwerfung anderer zu fordern. [...]
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