Die Lust der Frauen auf Seite 13 - Dagmar Leupold - E-Book

Die Lust der Frauen auf Seite 13 E-Book

Dagmar Leupold

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Beschreibung

Gedichte über die Lust an Worten und Körpern, am Lesen und Lieben. Dagmar Leupolds Verse sind klug und sinnlich zugleich. Sie sprechen von den uralten Ironien des Lebens: von der Sehnsucht nach Nähe und der Erregung, die aus dem Getrenntsein erst entstehen kann. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Seitenzahl: 24

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Dagmar Leupold

Die Lust der Frauen auf Seite 13

Gedichte

FISCHER E-Books

Inhalt

Die Lust der FrauenPeepshowSymbolLiebesgedichtSchwerkraftTraumAn den GeliebtenDie Lust der Frauen auf Seite 13Hymne / himmlischAn deinen SchläfenDu von innenSpellingNachgesang auf irischLetzte AussichtHochsommerSpiegelungenLufterfassungLufterfassungWaisenkinderUntaugliche BiographieDeutschland, 1992Ein neues HungergefühlWir mausern uns zum einundzwanzigsten JahrhundertDie Ballade vom RiesenbärenklauSelbstkritikAlle hören ZweikanalWetterleuchtenTo Whom It May ConcernInschriftInschriftProgrammatischesDie erotische EnergieErdkundeGedichteFingerabdruckZukunftsmusikOsmoseBaum albero treePersonaDie UntiefeGedichtFlögst du, wollt ich esAn PetrarcaPavaneNicht jeder TrübsinnKühl/GefühlSchatzsucheFeuerwerk und SchmetterlingeGedanken in PastellNarziß und Echo INarziß und Echo IIMusePoesieDie eigenen Federn wärmenEinwände gegen das ReimenDas DUDENgedichtPessimismusFaschingFaschingLotsen im KomaLolita, postumDer GelehrteDie UrfrauExorzismus der Gespenster (in Prosa)Verhör bei VollmondStabat materFortsetzungNacht-DenkenAbwesende LandschaftHimmel über der ElbeHimmel über der ElbeMann und Frau (à la Pasolini)Neu-Englands TöchterWeeping YogiPuerto RicoOcho Rios, JamaicaRitt über die HügelAlter jüdischer Friedhof, PragDie Verkündigung (Lotto, Recanati)Bayerische StaatsbibliothekKindergedicht IKindergedicht IIZum Schluß

Die Lust der Frauen

Peepshow

Die Milchwege der Brust

wie ein Flußdelta

im Schlamm Asiens

wo Dschunken dümpeln

mit weichem Glucksen

einander ihre Fahrten

erzählen oder mit

bunten zeltartig

gespannten Matten

einander zuwinken

Befehle von Männern

in fremdartigen

Akzenten

aber immer

mit Ausrufezeichen

ihren Schleim

lassen sie achtlos

tropfen

es gibt ja

Prometheus.

Symbol

Zwei nahtlos ineinandergefügte

Steinhälften, so liegen wir –

doch es gibt sie, die Naht:

im Augenblick größter Nähe

ist das Getrenntsein erregend.

Das Wiedererkennen ist niemals

Rückkehr zum Fels, aus dem wir,

noch eins, im allerersten Paradies

von weiser Hand gebrochen wurden.

Liebesgedicht

Beim Lesen schon

in der Hand explodieren:

nicht jenseits von Worten,

nur zu schnell für sie

wie ein reiterloses Pferd,

das süchtig nach Wind

im Galopp flieht

und doch den Reiter liebt.

Schwerkraft

Für S.

Ortlos,

heikel –

da botest du mir Anker,

und in wundersamer Schwebe

haltet ihr mich tröstlich gefangen.

Eine Falle

hat meine Hände befreit:

dich zu formen.

Traum

Du liegst verletzt, ein kleiner,

kreisrunder Einschuß unterhalb

des Schulterblatts, das schmal

emporragt wie die Rückenflosse

eines Raubfischs. Im Flug trinkt