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Während meiner Ausbildung zum Heilpädagogen am Heilpädagogischen Seminar Bethel habe ich Vieles mit meiner kleinen Reiseschreibmaschine auf Matrize geschrieben, vervielfältigt und an meine Mitstudierenden weitergegeben, so auch im Unterrichtsfach „Beobachtung, Berichterstattung, Anamneseerhebung“ eine Zusammenfassung des Buches „Gesicht und Seele - Grundlinien einer mimischen Diagnostik“ von Philipp Lersch. Wir waren 1964 die ersten Studenten des Faches Heilpädagogik in Deutschland. Und weil wir uns die teuren Fachbücher nicht leisten konnten, war das die einfachste Methode, möglichst viele Inhalte zu erfassen. Und weil es damals noch nicht die Möglichkeit gab, die geschriebenen Texte zu fotokopieren, fertigten viele Studentinnen und Studenten Texte an, welche ich auf Wachsmatrizen abschrieb und vervielfältigte.
Man könnte den Inhalt des Buches mit einem Satz zusammenfassen: Das Gesicht des Menschen ist der Spiegel der Seele. Philipp Lersch befasst sich in seinem Buch als ein namhafter Vertreter der Ausdruckspsychologie mit dem gesamten Gesichtsausdruck des Menschen, und im Einzelnen mit den Augen, den Ohren, den Lippen der Kopfform und der Kopfhaltung des Menschen. Doch ein Körperteil des Gesichtes blieb von ihm unbedacht: Die Nase. Deshalb habe ich meiner Zusammenfassung des Buches „Gesicht und Seele“ noch ein Kapitel unter der Überschrift „Die Mimik der Nase“ angefügt.
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Während meiner Ausbildung zum Heilpädagogen am Heilpädagogischen Seminar Bethel habe ich Vieles mit meiner kleinen Reiseschreibmaschine auf Matrize geschrieben, vervielfältigt und an meine Mitstudierenden weitergegeben, so auch im Unterrichtsfach „Beobachtung, Berichterstattung, Anamneseerhebung“ eine Zusammenfassung des Buches „Gesicht und Seele - Grundlinien einer mimischen Diagnostik“ von Philipp Lersch. Wir waren 1964 die ersten Studenten des Faches Heilpädagogik in Deutschland. Und weil wir uns die teuren Fachbücher nicht leisten konnten, war das die einfachste Methode, möglichst viele Inhalte zu erfassen. Und weil es damals noch nicht die Möglichkeit gab, die geschriebenen Texte zu fotokopieren, fertigten viele Studentinnen und Studenten Texte an, welche ich auf Wachsmatrizen abschrieb und vervielfältigte. Damals, 1964, lebten wir noch in der sozialen Marktwirtschaft und kannten noch nicht das neoliberale Wirtschaftssystem mit dem Ziel der Gewinnmaximierung. Deshalb habe ich meine Abzüge diverser Zusammenfassungen von Fachbüchern kostenlos an meine Mitstudierenden abgegeben. Das Material hierfür, Matrizen, Kopierflüssigkeit, Vervielfältigungspapier, stellte uns das Seminar kostenlos zur Verfügung. Heute, über ein halbes Jahrhundert später, würde das Seminar hierfür Kosten erheben und ich würde wahrscheinlich das vielleicht nur noch gegen „Käsch“ tun und würde so schon während des Studiums ein wohlhabender Mensch, aber ohne Menschlichkeit.
Unser Dozent in dem Unterrichtsfach „Beobachtung, Berichterstattung, Anamneseerhebung“ war der Direktor des Heilpädagogischen Seminars Prof. Dr. Wolfgang Klenner. Er brachte uns den Inhalt des Buches „Gesicht und Seele - Grundlinien einer mimischen Diagnostik“ von Philipp Lersch nahe. Man könnte den Inhalt seiner Ausführungen und damit den Inhalt des Buches mit einem Satz zusammenfassen: Das Gesicht des Menschen ist der Spiegel der Seele. Philipp Lersch befasst sich in seinem Buch als ein namhafter Vertreter der Ausdruckspsychologie mit dem gesamten Gesichtsausdruck des Menschen, und im Einzelnen mit den Augen, den Ohren, den Lippen der Kopfform und der Kopfhaltung des Menschen. Doch ein Körperteil des Gesichtes blieb von ihm unbedacht: Die Nase. Deshalb habe ich meiner Zusammenfassung des Buches „Gesicht und Seele“, welche ich im Herbst 1964 schrieb, noch ein Kapitel unter der Überschrift „Die Mimik der Nase“ angefügt.
Doch nicht nur die angehenden Psychologen und Heilpädagogen haben die Beobachtungen Philipp Lerschs verinnerlicht, sondern auch mancher Journalist. So begegnen uns bei der Beschreibung von Politikern nicht nur eine Beschreibung ihrer Politik, sondern häufig auch Beschreibungen ihres Gesichts. Wenn es beispielsweise etwas über den ehemaligen deutschen Finanzminister Theo Waigel zu berichten gab, wurden seine ungewöhnlichen Augenbrauen erwähnt, beim ehemaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher seine abstehenden Ohren, bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel die herabhängenden Mundwinkel. Beim ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl wurde die Kopfform als „Birne“ bezeichnet. Beim SPD-Landesvorsitzenden von Schleswig-Holstein Ralf Stegner wird der gesamte Gesichtsausdruck als humorlos oder mürrisch bezeichnet. Und beim amerikanischen Präsidenten Donald Trump wird dem Fernsehzuschauer häufig die Kopf- und Körperhaltung gezeigt. – Dem gegenüber ist mir nicht bekannt, dass man die Beschreibung eines Politikers mit seiner Nase in Verbindung bringt.