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Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,00, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie München), Sprache: Deutsch, Abstract: Heute gibt es neben Autoscheinwerfern, Radio, Gasherd und Zentralheizung auch das Internet; die Informationsgesellschaft ist längst Realität. Und doch existieren in dieser hochtechnisierten Welt noch Vorstellungen über Klabautermänner, Kobolde, Geister und andere sagenhafte Wesen. Obwohl sie nur ein Motiv unter vielen sind, leben solche Figuren weiter in den Geschichten der heutigen Zeit, in „modernen“ Sagen, die sich zu tausenden im Internet finden lassen. Der Begriff sei hier bewusst in Anführungszeichen gesetzt – ob sie wirklich als modern bezeichnet werden kann, muss noch untersucht werden. Während sich die Forschung ausgiebig mit mündlichen Überlieferungen „moderner“ Sagen beschäftigt hat, gibt es gerade in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit „modernen“ Sagen im Internet noch Lücken. Dort setzt die vorgelegte Zulassungsarbeit an: Zentrale Frage ist, was das Wesen der „modernen“ Sage im Internet ausmacht. Zu Anfang muss die Suche nach einer Definition stehen, wobei hierbei auch Kategorisierung und Wandel des Sagenbegriffes, sowie die aktuelle Forschungslage Berücksichtigung finden sollen. Anschließend wird auch auf methodische Aspekte eingegangen werden. Es folgt eine Zusammenstellung von Sagen im Internet, die nach einem selbst gewählten Schema gegliedert werden. Diese Sammlung erfolgt ohne Eingreifen in die Kommunikationsvorgänge, um Authentizität zu gewährleisten und weitere Aussagen über die Funktion des Erzählens zu treffen. Untersuchungsgegenstand sind E-Mails, die mir unaufgefordert zu gesandt wurden, sowie öffentlich einsehbare Beiträge in Internetforen und auf Webpages. Erst danach kann erläutert werden, welche Merkmale, Funktionen und Strukturen charakteristisch für die „moderne“ Sage im Internet ist, was sie „modern“ macht – oder eben nicht. Abschließend soll beurteilt werden, inwiefern es sich hierbei tatsächlich um einen neuen Sagentypus handelt. Während bei der Durchsicht der Literatur versucht wurde auch englischsprachige Werke mit einzubeziehen, können die im vierten Abschnitt untersuchten Beispiele nur einen kleinen Teil des im Internet auffindbaren Sagenschatzes repräsentieren. Die Auswahl beschränkt sich in erster Linie auf das deutschsprachige Netz und berücksichtigt somit Sagen, die für die hiesige Internetgemeinde relevant waren oder sind.
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