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Beim Thema Konflikte und Beziehungsstörungen im pädagogischen Praxisfeld wird in der Regel der Fokus auf den "schwierigen" zu Erziehenden gelegt, d.h. auf sein "herausforderndes" Denken und Verhalten. Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille. Auch pädagogische Fachkräfte bringen, wenn auch unbewusst, ihren Anteil an Konflikten, die sich stets wiederholen, mit ein. Das Konzept der Persönlichkeitsstile und Störungen, das im sozialpädagogischen und Bildungsbereich völlig unbekannt ist, sowie die Schemapädagogik® können die Selbstwahrnehmung der pädagogischen Fachkräfte im Alltag dahingehend fördern. Ziel ist ein tieferes Verständnis für (unterschwellige) Beziehungsstörungen. Die vorliegende Studie thematisiert pädagogische Fachkräfte, die im Praxisalltag (a) gegenüber ihren Klienten überwiegend kognitiv und extrem disziplinierend auftreten, (b) häufig die "negative" Persönlichkeit des Heranwachsenden thematisieren, (c) das eigene Selbstbild und Handeln unbewusst selbst unterlaufen, (d) den Erziehungs- und Bildungsauftrag "aus unbewusstem Protest" heraus nicht ganz erfüllen; außerdem (e) dreht es sich um übertrieben gefühlskontrollierte Charaktere sowie um radikal "hilfsbedürftige" bzw. "hilfsbereite" Professionelle (sog. Dependente). Ziel ist die Förderung eines psychoanalytischen Verständnisses für die eigene Persönlichkeit, um Beziehungsstörungen, die sich immer wieder wiederholen, letztlich zu verstehen und zu verbessern. Dieses Buch wird ergänzt durch die Publikation Die pädagogische Fachkraft und Professionalität: Wie mit Hilfe der Schemapädagogik extreme Erziehungsstile identifiziert und überwunden werden können (1). Von der selbstbestimmten bis zur misstrauischen Beziehungsgestaltung (ISBN 978 3 8382 0550 2).
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Seitenzahl: 208
ibidem-Verlag, Stuttgart
Marcus Damm wendet die Theorie der Persönlichkeitsstörungen und die Schematherapie an, um problematische Persönlichkeitsstile pädagogischer Fachkräfte zu identifizieren und den Betroffenen Möglichkeiten zur Modifikation ihres Denkens und Handelns zu geben.
Damit schafft Damm einen neuen Zugang zu problematischem Handeln und eröffnet Möglichkeiten der Modifikation: Dies ist ein neuer und innovativer Ansatz.
Der Autor beschreibt relevante Persönlichkeitsstile und Persönlichkeitsstörungen. Dazu wendet er theoretische Modelle von Persönlichkeit und Theorien von Persönlichkeitsstörungen an, die solche Störungen im Kern als „Interaktionsstörungen“ oder „Beziehungsstörungen“ beschreiben; was im vorliegenden Anwendungsfeld hochgradig sinnvoll ist.
Damm beschreibt Persönlichkeitsstörungen als Kontinuum von leichtem Stil bis zu schwerer Störung und verwendet vor allem schematherapeutische Konzepte zu Erklärung der Störung. Die einzelnen Persönlichkeitsstörungen lassen sich charakterisieren durch bestimmte Arten von Schemata (Annahmen, die die Person von sich selbst hat oder die sie über Beziehungen hat; oder Normen, nach denen sie selbst handelt, oder Erwartungen, die sie an andere hat) und durch bestimmte „Spiele“, die man realisiert, also manipulative Verhaltensweisen, mit denen man Interaktionspartner dazu bringt, etwas Bestimmtes für einen zu tun.
Dann geht auf zentrale schematherapeutische Begriffe ein:Schema(grundliegende Annahmen einer Person) undSchemamodi(kognitiv-emotionale Zustände, die eine Person aufweisen kann).
Damm charakterisiert dann im Einzelnen alle elf Persönlichkeitsstörungen, die im DSM beschrieben werden und weitere relevante Persönlichkeitsstörungen, so dass deutlich wird, was die einzelnen Störungen kennzeichnet. Weist man z.B. eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung auf, dann ist man stark leistungsorientiert, man ist aber auch stark kritikempfindlich und erwartet von anderen, dass sie einen anerkennen, nicht behindern und respektvoll behandeln. Tun sie dies nicht, wird man ungehalten und ärgerlich.
Weist man hingegen eine Paranoide Persönlichkeitsstörung auf, dann ist man misstrauisch, denkt, dass andere einen beeinträchtigen wollen, ist vorsichtig in Beziehungen und kontrolliert andere stark.
So hat jeder Stil/jede Störung charakteristische Eigenheiten, sowohl Ressourcen als auch Aspekte, die zu interaktionellen Problemen führen und die die Beziehungsgestaltung zu anderen Menschen sehr stark beeinflussen.Nach dem allgemeinen Teil wendet Damm die Theorie auf pädagogische Fachkräfte an und zeigt im Einzelnen, welche Auswirkungen die einzelnen Stile/Störungen haben können, welche Ressourcen sie mit sich bringen, aber vor allem, zu welchen Interaktionellen Problemen sie führen können.
Damm entwickelt sodann Interventions- und Selbstmodifikationsmöglichkeiten, wie eine Person ihren Stil erkennen, modifizieren oder kontrollieren kann: z.B. durch Achtsamkeit den eigenen Schemata, Regeln und Manipulationen gegenüber; durch Reflektion der Kosten und durch Reflektion alternativen Handelns, Entwickeln von Kontrollstrategien.
Damm entwickelt Fragebögen, mit deren Hilfe man seinen Stil identifizieren, seine Schemamodi festmachen kann. Ebenfalls werden typische Interaktionskosten reflektiert sowie die Auslöser für problematisches Handeln. Ziel ist die Entwicklung alternativer Verhaltensweisen.
Das Buch ist hoch interessant und hoch relevant, indem es auf die Relevanz von Persönlichkeitsstörungen im pädagogischen Kontext aufmerksam macht und hilft, diese zu identifizieren; aber vor allem deshalb, weil es eine gute Anleitung gibt, eigene Stile zu reflektieren und unter die eigene Kontrolle zu bringen.
Bochum, im Dezember 2013
Rainer Sachse
IPP BochumInstitut für Psychologische Psychotherapiewww.ipp-bochum.de
Prof. Dr. Rainer Sachse, Begründer der Klärungsorientierten Psychotherapie (KOP). Leiter des Instituts für Psychologische Psychotherapie (IPP) in Bochum. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem zur Psychotherapieforschung und zur therapeutischen Beziehungsgestaltung. Arbeitsschwerpunkte: Klinische Psychologie, Klientenzentrierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie.
„Wir Pädagogen sind keine Psychologen!“
In meinem Umfeld als Berufsschullehrerin könnte dieser Satzersteinmal entlastend klingen. Wir kennen doch alle das Ziel: Schulisch und beruflich weiterkommen soll der Schüler,sich emotional und kognitiv entwickeln,am besten zu einer gefestigten Persönlichkeit, die im Kompetenzdschungel dieser Welt bestehen kann. Ja, das ist unser Ziel. Klar!
Möglichst viel Fachkompetenz wird da an den Schüler herangetragen. Alles mit unserem Methodenkoffer. Damit soll man ja zaubern können! Und einige von uns Pädagogen trauen sich auch noch an die Stärkung der sozialen und persönlichen Kompetenzen ihrer Anvertrauten, behaupten sogar, das sei bei einigen der „heutigen“ Jugendlichen viel wichtiger als das ganze Fachwissen!
Was auch immer der einzelne Pädagoge in seinem ganz speziellen Arbeitsumfeld für sich(alsPriorität)entscheidet: Er kommt an den Persönlichkeitsstilen, die ihm gegenübersitzen, nicht herum, denn: Wir begegnen an unserem Arbeitsplatz allen möglichen Seelen und Seelchen, die uns anvertraut sind.
Darüber hinaus jedoch gehen wir selbst mitunsererPsyche und all ihren Facetten täglich an diesen Arbeitsplatz. Deshalb mussganz klargelten: Wir müssen uns selbst alsganzheitlichenMensch wahrnehmen, der mit seinen eigenen Persönlichkeitsstilen seinem Gegenüber begegnet! Und dazwischen soll eine BEZIEHUNG hergestellt werden!?!?
Doch damit nicht genug! Die Anforderungen an uns als Fachkräfte im pädagogischen Kontext gehen weit über die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen hinaus. Teamarbeit, Kommunikation, Absprachen und Besprechungen zwischen Tür und Angel, Konferenzen, neue Konzepte, Projekte, Dokumentationen und… und… und…!
Wer sich da nicht bisweilen –zumindest mal von anderen– genervt UNDzeitweise überfordert fühlt, ist„ECHT GUUUUT“!
Da passieren im Berufsalltag z.B.dannsolche Geschichten:
Kollege XY in der Klasse: „Guten Morgen! Heute ist der Dreisatz dran! Wer hat seine Unterlagen nicht dabei? Max! Typisch! Keine Unterlagen – kein Dreisatz.Aus dir wird nie was!“
Max: „Oh ey, Sie gehen mir so auf den Senkel! Nur weil Ihre Alte mal wieder…[pieps]…“ … Suspendierung – Ende! Kollege XY lässt sich danach im Lehrerzimmer eingehend über Max´ Umgangsformen, seine Unfähigkeit, seine – ab sofort! – dunklen Zukunftsaussichtenaus. Max muss aus dem Leben desKollegen XY verschwinden!
EinigeandereKollegen(Gruppe A) sehen das genauso: „Recht so!“
Andere Kollegen (Gruppe B) rollen nurmit den Augen: „Klar! Kollege XY! Kein Wunder, wiederauch unterrichtet! Null Beziehung zu den Schülern! Der arme Max hat’swieder abgekriegt. „Herr Kollege, überlegen Sie sich das noch mal! Bei mir läuft das mit Max ganz gut!“
Kollegengruppe A denkt: „Klar,derwieder mit seiner Weicheipädagogik!“, und macht mittels Max Front gegen Kollegengruppe B. Diese wiederum grenzt sich von Kollegengruppe A ab und „weiß“, wie es richtig geht! Und dann kommt auch noch eine Klassenkonferenz wegen Max… Ein sogenanntes „Teamgespräch“!
Was folgt,sind Schuldzuweisungen: Max ist schuld! – Kollege XY ist schuld! – Schemata und Schemamodi unter den Kollegen, soweit das Auge reicht.
Diese einzuordnen, darin kann uns die Schemapädagogik unterstützen.Meiner Erfahrung nach ist dasVerstehen des Gegenübersmit Hilfe der Schemapädagogik recht gut möglich. Ich-Zustände, Schemamodi und rückschließend Schemata sind – mit ein bisschen Übung – für den Schemapädagogen erkennbar, werden dadurch verstehbar und können somit bearbeitet werden. Soweit, so gut!
Doch liegt in diesem Wissen über die Struktur desAnderen m.E. noch nicht die Lösungdes Ganzen. Denn das Ablaufen von Schuldzuweisungen,wie oben beschrieben,kann nur durchbrochen werden, wenn ICH MICH auch selbst frage: „Was ist passiert? Welcher Auslöser hat bei mir den Schalter umgestellt? In welchem Modus befinde ich mich IN DIESEM MOMENT? Welche Schemata trage ich eigentlich mit mir herum?“
Zugegeben: Es fällt schwer, sich mit seinen eigenen Verhaltensmustern zu konfrontieren, in der Auseinandersetzung mit sich selbst zu stehen. Der Schemafragebogen für uns Fachkräfte in pädagogischen Aufgabenbereichen kann dabei eine Brücke schlagen,undermacht es möglich, sich selbst aus der „Außenperspektive“ wahrzunehmen.
Das ist nicht immer schön. Esgibt einem aber letztlich die Chance zur Selbstkontrolle, um in schwierigen Situationen leichter in den Erwachsenen-Modus zu wechseln. Dieser achtsame und wertschätzende Umgang mit sich selbst bedeutet: Entlastung im Arbeitsalltag! Ich denke,das sollten wir uns, unseren Kollegen und letztlich unseren „Anvertrauten“ Wert sein.
Ich wünsche Ihnen den Mut und die Ehrlichkeit,zu sich selbstzu kommen,undichverspreche Ihnen mit diesem Buch von Dr. Marcus Damm einen „positiveren Arbeitsalltag“!
Ludwigshafen, Dez. 2013
Ursula Gries, Berufsschullehrerin
Was passiert, wenn eine mit dominanten Persönlichkeitsstilen behaftete pädagogische Fachkraft, die keine oder nur eine schwach ausgeprägte psychologisch fundierte charakterliche Selbsteinsicht hat,im Schulalltag auf Kinder und Jugendliche mit derselben Problematik trifft?
Es entstehenmeistensschwerwiegende Interaktionsprobleme, die den Praxisalltag noch schwieriger gestalten und zumgegenseitigenUnverständnis und langfristig zu sehrungünstigen Beziehungskonstellationenführen.
Viele im Praxisfeld Erziehung undBildung tätigePersonen sind sichaufgrundfehlendenFachwissensund auch insbesondereinfolge vonfehlender Selbstreflexionsfähigkeit ihrer Schemata oder Persönlichkeitsstile nicht bewusst. Man trifft in der Einrichtung dann auf junge Menschen, die sich diesbezüglichebenfalls nicht „kennen“. Die jungen Menschenempfinden die genannten Pädagogenetwaals „fies“, „übermäßig streng“, „humorlos“, oftmals auch als hilflos und überfordert.
Dahermuss die Fachkraft sich selbst und die eigene Persönlichkeit verstehenlernen– insofern sie dazu bereit ist –, um den sich stetsunbewusst wiederholenden Beziehungsstörungen langfristig entgegenzutreten.
Es ist unabdingbar, sich mit den eigenen „wunden Punkten“ und „roten Knöpfen“, die biografisch bedingt sind,auseinanderzusetzen, sie zu erkennen und ggf. auch durch externe professionelle Hilfe bewusst zu machen und zu bearbeiten. Ziel ist es, die Beziehungsgestaltungzwischen den Professionellen und den Heranwachsendennachhaltig positiv zu gestalten.Denn ohne eine tendenziell positive Beziehung geht es nicht.
Das vorliegende Buch bietet hierzu vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung der eigenen Sozial- und Selbstkompetenz und somit auch zum Verständnis der Schemata bei Kindern und Jugendlichen.
Konkrete Handlungs- und Interaktionsmöglichkeiten fördern adäquate Reaktionskompetenzen beiproblematischenVerhaltensweisenseitensder betroffenen Jugendlichen. Die eigene Selbstkontrolle ist dabei von äußerster Wichtigkeit, denn: Befindet sich der Jugendliche in seinemproblematischen Schemamodus,soist es sehr fatal,darauf intuitiv mit dem eigenen(strafenden)Modus zu reagieren. Dies gießt nur „Öl ins Feuer“ – weil der Zu-Erziehendeden „roten Knopf“ unbewusstzuvorerkannt undim passenden Augenblickintuitivgedrückt hat.Er erwartet den strafenden Modus gewissermaßen; dies gehört zum „Spiel“.
Bei aller Hilfestellung, die MarcusDamm in dem vorliegenden Buch leistet, ist der Wille zur Selbstreflexion, das ständige Hinterfragen der eigenen Handlungen der Fachkraft unabdingbar.
Wenn man sozial-verträgliches (Konflikt-)Verhaltenvon anderenerwartet, so erscheint es mirsehr wichtigzu sein,dass mandieses selbstkritischauchvorlebt. Man sollte„Beziehungsvorbild“ seinundsich nicht als „unfehlbar“darstellen, das kauft einem niemand ab. Außerdem dürfen Kinder und Jugendliche nicht „herabgestuft werden“, weil wir ja vermeintlich am längeren Hebel sitzen.Sie sollten vielmehr ein Spiegelfürunsere eigene Persönlichkeit sein.
Der Ausspruch„Lehrer sind auch nur Menschen“ erfährtin diesem Zusammenhang eine wichtige Bedeutung. ErimpliziertAuthentizität,offenbart beidseitigesVerständnis, entschärftim besten FallKonflikte underöffnetletzten Endes einen Zugang zu den Jugendlichen.
Dies sind wichtige Voraussetzungen für ein förderliches Arbeitsklima.
In diesem Sinne – beginne man augenblicklich mitder gründlichen undliebevollen Analyse der eigenen Persönlichkeit. Wer weiß, vielleicht entdecken Sie als Leser Ihre Persönlichkeit ganz neu.
Elbtal/Ww., im Dezember 2013
Jan Lenz
Förderschullehrer, AAT®/CT®- Trainer
Lizenzierter Schemapädagogik®- Trainer
(s. Kontaktdaten im Anhang)
„Volk und Knecht und Überwinder, Sie gesteh‘n zu jeder Zeit, Höchstes Glück der Erdenkinder, sei nur die Persönlichkeit!“Mit diesen wenigen, wenn gleich einfachen Worten beschriebJohann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) schon im 18. Jahrhundert die Wichtigkeit der Persönlichkeitsentwicklungunserer Kinder unddie,im Wesen notwendige, freie Entfaltung desIndividuums auf dem Weg in einevom Glück umwobene Erwachsenenwelt.
Nicht nur als großer deutscher Dichter, der Weltenruhm durch seine Kunst der Poesie erlangte, auch als Naturwissenschaftler und Staatsmann wusste er schon damals, in welchem hohen Maße das Heranreifen einer ausgeglichenen und gestärkten Persönlichkeit wegbeschreibend für das ganze Leben ist.
Steve Jobs (1955 – 2011, amerikanischer Top-Unternehmer und Apple-Gründer) pflegte hierzuzu sagen:„Folgt eurem Herzen und eurer Intuition, sie wissen bereits, was ihr wirklich werden wollt.“Blicken wir nun in die Welt von heute.
Kommt ein Kind zur Welt, erhält es von den nächsten Bezugspersonen, den Eltern bzw.sogenanntenErziehungsberechtigteneinen Namen. So kann das Kind fortan beim Namen genannt und stets zur Verantwortung gezogen werden. Alle zukünftigen Beziehungen und Interaktionen, die nun das heranwachsende Individuum eingeht, stehen in enger Verbindung mit dem Namen des Kindes. Nach nicht all zu langer Zeit wird diesem jungen,hilfsbedürftigemWesen, je nach Erscheinungsformen und Beurteilungen fachkundiger Erziehungsexperten, eine„Schublade“zugeteilt, aus der es, meist auf Lebenszeit, nicht mehr zu entfliehen scheint.
Doch was geschieht, wenn gewisse Erscheinungen nicht mit Namen versehen werden können und mit dem Verstand nicht zu erklären sind? Brauchen wir unbedingt Titel und erklärbare Normen, um in diesem chancenreichenUmfeldzu einer einzigartigen Persönlichkeit heranzuwachsen? Können nur das Befolgen fest stehenderRegeln und Bedingungen eine positive Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit des Kindes gewährleisten?
Ist die Entfaltung individueller Stärken abhängig von Statuten und ungeprüft übernommener Vorurteile? Spielen Gefühle überhaupt eine wegweisende Rolle im dynamischen Prozess der persönlichen Entwicklung oder sind diese lediglich Zierrat menschlichen Seins? Zeigen fundierte Nachweise führender Gehirnforscher und Experten der Neurowissenschaften nicht auf,wie wesentlich die Intuition (die„Macht des Unterbewussten“)auf dem Weg ins persönliche Glück ist? Weist unsere Gesellschaft in ihrer weitestgehend narzisstischen Selbstverliebtheit nicht weitaus tiefgründigereDefizite in der Entfaltungsmöglichkeit des einzelnen Menschen auf, als jene, die in der individuellen Persönlichkeitsentwicklung auftreten? Scheineneine Reflexion der althergebrachten Antworten und dieInfragestellung der übernommenen Systeme und Verhaltensmodelle nicht sinnvollzu sein?
In Hinsicht auf all dieseernüchternden Fragen gibt es jedoch Lichtblicke und Hoffnungsträger in unserer Gesellschaft.
Im Mütter- und FamilienZentrum Ingelheim, kurz MütZe e.V., wird bereits seit mehreren Jahren eine Philosophiepraktiziert, die denebenumrissenen Umstand reaktionär aufgreift.
Noch vor einigen Monaten konnte keiner der Verantwortlichen das Konzept der MütZe e.V. so recht benennen oder garformaldefinieren. Intuition, Bauchgefühl und ein menschliches, wertschätzendes Miteinander, gepaart mit interdisziplinären Fachkenntnissen, lassen das Konzeptnunmehraufgehen.
Es ist klar zu erkennen, eindeutig festzustellen und von amtlicher Stelle bestätigt: Die Kinder und Jugendlichen erfahren auch ohneBegrifflichkeiten, vorgegebene Wege und einschränkendeNormen eine förderliche und positive Entwicklung persönlicher Fähigkeiten.
DieAuflösungdieses Dilemmas, Marcus Damm sei Dank,wurdeim Spätsommer 2013ermöglicht durcheine neuartige Definition in der Pädagogik mit praxisorientierter Perspektive: Die Verschmelzung des „revolutionären Feldesder Schemapädagogik“mit der „namenlosen Lebens-Philosophie“ der MütZe e.V.impliziertnunmehreine ideale Symbiose zwischen theoretischer Konzeption und praxisnaher Umsetzung.
Symbiose heißt:Denmoralischen Zeigefingernichterheben und dennoch denjungenMenschen dienotwendigeUnterstützung bieten, umsomitden Heranwachsenden die Möglichkeit zu eröffnen, aus den unzähligenunterschiedlichen Wegen den eigenen zu finden und ihn zu gehen.
Im einfachen „SEIN-Dürfen“ (wieein jeder geschaffen ist) fördert Individualität sich selbst, schafft gleichermaßen ein „WIR-Gefühl“ in der Akzeptanz der jeweils anderen. Diese Voraussetzung bietet Raum für Gefühle, auch wenn diese gerade „unpassend“ scheinen.
Ein positives Feedback als logische Konsequenz lässt die Menschen lernen,mit „vermeidlichen Fehlern“ und „gesellschaftsunfähigen Schwächen“ um- zugehen,undesbringtauchden sinnvollen Nutzen, diese Situationen als Chance zu erkennen. Die Betrachtung der Stärken und das Ignorieren der Defizite schenken denHeranwachsendeneine Sammlung an Erfahrungen, die die Persönlichkeit stärkt und die eigene Fehlbarkeit als vollkommene Natürlichkeit erscheinen lässt.
Die Notwendigkeit für unser Erleben auf dieser Erde in Form des (Natur-)Gesetzes der Bipolarität (hell –dunkel, Tag –Nacht,Mann – Frau usw.) verstärkt diesen Aspekt und schafft ein (neues) Bewusstsein, was die Tatsache beschreibt, dass hinter jeder noch so großen Schwäche eine ebenso große Stärke steckt.
Für uns, als zukunftsweisende Vorbilder für unsere Kinder und Jugendlichen, hat dies zur Folge, dass wir Verantwortung dafür tragen, die Heranwachsenden in ihrer Persönlichkeit zu stärken und sie dabei zu unterstützen, sich mit ihren „individuellen Besonderheiten“ (Entwicklungs-Schätze) in derGesellschaft „zurechtzufinden“.
Ergänzendhierzuist die Erkenntnis weiterzugeben, dass jedes Individuum mit Persönlichkeitsunzulänglichkeiten behaftet ist und zufastjedem Zeitpunkt des Lebens diejenigen Situationen erfährt, die der Mensch für die Wahrnehmung und das Bewusstwerden dieser Defizitebraucht.
Die Schemapädagogik mit dem umfangreichen Methodenkoffer und ihrer übergreifenden Anwendbarkeit bietet für den dynamischen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung–für Jung und Alt in gleichem Maße–die idealen Hilfsmittel.
Zugleich lässt die Schemapädagogik durch die praxisnahe Flexibilität genügend Freiraum, um sich an die jeweiligen Situationen anpassen zu können.
Wir, das Mütter- und FamilienZentrum Ingelheim in enger Zusammenarbeit und Verbundenheit mit Marcus Damm, als Wegbegleiter für Kinder und Jugendliche, wie auch für Erwachsene, sehen unsere Aufgabe darin, die Schemapädagogik als neue Perspektive im Bereich der Bildung und der schulischen Ausbildung als sinnvollesund Nutzenbringendes Kommunikations-modell in der Lebensgestaltungeinzubauen.
Außerdem wollen wirein Bewusstsein von Andersartigkeiten im Umgang miteinandererschaffen und Menschen Möglichkeitenaufzeigen,damit sieihren individuellen Platz in der Gesellschaftfinden. Die bereits verbuchbaren Erfolge sprechen eine deutliche Sprache.
Sprechen Sie uns einfachan – gemeinsam werden WIR ganz sicher einen Weg finden!
Ingelheim am Rhein, Weihnachten 2013
Angela Sgro
Geschäftsführerin des Mütter- und FamilienZentrum Ingelheim undLeitung „Bunte Insel“
Systemischausgebildete Führungskraft
Schemapädagogin®
Fachkraft für Reggiopädagogik
Studium der Grundschulpädagogik
Kontakt:[email protected]
www.muetze-ingelheim.de
Marco Rockert
Pädagogischer Mitarbeiter des Mütter- und FamilienZentrum Ingelheim
Schemapädagoge®
Berufs- und Arbeitspädagogische Qualifikation
mr - EIGENWAHRNEHMUNG
Marco Rockert - LifeCoach & KrisenManager
Zertifizierter APL-Practitioner
Übungsleiter B-Lizenz - Sport in der Prävention -
und lizenzierter Jugendleiter des Deutschen Olympischen Sportbundes
www.mr-eigenwahrnehmung.de
Marcus Damm geht im vorliegenden Buch ein Tabuthema an. Häufig wird über persönlichkeitsauffällige oder -gestörteSchüleroder Eltern gesprochen. – Das Verhalten der betreffenden Lehrpersonen wird hingegen selten hinterfragt. Gerade herausfordernde Persönlichkeitsstile bei Lehrpersonen haben einen großen Einfluss auf das Klassenklima, das Schülerverhalten und auf die Entwicklung der Heranwachsenden.
Es stellt sich ganz grundsätzlich die Frage, inwieweit es akzeptabel ist, Lehrpersonen mit „schwierigen“ Persönlichkeitsstilen im Schulbetrieb zuzulassen.
Das vorliegende Buch hilft ungemein dabei, „unverständliches“ Verhalten von Lehrpersonen besser zu verstehen und zeigt auf, welche Auswirkungen auf der Beziehungsebene mit charakterspezifischen Auffälligkeiten von Professionellen einhergehen. „Unerklärbares“ Verhalten eines Menschen deuten und einordnen zu können, ist bereits ein wichtiger Baustein gelingender Beziehungen. Die Ohnmacht weicht und Handlungsmöglichkeiten werden geschaffen.
Das Schweizerische Institut für Gewaltprävention (SIG) arbeitet schon seit drei Jahren sehr erfolgreich mit dem schemapädagogischen Ansatz im Interventionsalltag.
Die Schemapädagogik schafft es, komplexes Wissen aus der Hirnforschung und Psychologie in ein für Praktiker einfach zu erlernendes und wirksames Instrumentarium zu übersetzen und bietet Handlungsansätze, wie mit „schwierigen“ Menschen umgegangen werden kann.
Ich hoffe, dass auch dieses Buch große Verbreitung findet.
Balsthal, im Dezember
Thomas Richter
Der Verfasser ist Geschäftsführer des Schweizerischen Instituts für Gewaltprävention (SIG). Das SIG ist spezialisiert auf Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen.
Mehr Informationfinden Sie im Internet:www.sig-online.ch
Als(Berufsschul-)Lehrer sehe ich mich mit einigen Vorurteilenmeiner Berufsgruppe gegenüber
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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