Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Packend, dramatisch, zeitlos – "Die Perser" ist das älteste überlieferte Drama der Welt und hat bis heute nichts von seiner Dringlichkeit eingebüßt. König Xerxes zieht mit seinem Heer gegen die Griechen ins Feld, um den Tod seines Vaters Darius zu rächen. Doch der wachsame Chor im Hintergrund zweifelt an seinen Aussichten. Xerxes Mutter wird von Alpträumen geplagt und die persischen Provinzen weigern sich, weiter ihren Tribut zu zahlen. Überraschend modern und schonungslos fragt Aischylos hier nach dem Nutzen des Krieges und wägt dabei zwischen den Ambitionen eines Königs und der Trauer einer hinterbliebenen Witwe ab.-
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 39
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Aischylos
Übersezt von J. G. Droysen
Saga
Die Perser
Übersezt von J. G. Droysen
Titel der Originalausgabe: Πέρσαι
Originalsprache: Altgriechisch
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1832, 2021 Aischylos und SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788728212578
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
www.sagaegmont.com
Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.
(Palast der persischen Könige, vor dem Palast der Altar Apollons)
Chorführer:
Wir sind die Getreuen des persischen Volks,
Das zumal auszog zum hellenischen Land,
Sind Wächter der vielglückseligen und
Goldprangenden Sitze, die Xerxes selbst,
Mein König und Herr,
Auswählte, der Lande zu wachen.
Um die Heimkehr unseres Königes nun,
Um des goldenen Heers Heimkehr angstvoll
Vorahnend erbebt in der Brust mein Herz,
Von Bekümmernis voll.
Denn die Jugend des Reichs, denn Asias Kraft
Zog fort, nachjauchzt sie dem Jüngling;
Und es kommt doch zu Fuß, und es kommt doch zu Roß
Kein Bote zur persischen Heimat.
Und von Susa so, von Ekbatana fort
Und vom alten Gemäur der kissischen Stadt
Zogen sie fernhin,
Bald Scharen zu Roß, dann andre zu Schiff,
Und des Fußvolks Reihn,
Die der Kern im Gedränge der Schlacht sind.
Auszog Amistres und Artaphernes,
Aus Megabazes und Astaspes,
Die Gewaltgen im Reich,
Könige, dienstbar nur dem Großkönige,
Feldherrn von Heeren im Heere des Reichs,
Mit dem Bogen der Schlacht, auf schäumendem Roß,
Furchtweckend zu schaun und entsetzlich im Kampf
In des Muts vielwagender Hoffnung.
Und der Schlachtroßtummler Artembares auch,
Masistres auch
Und Imaios der Held, goldbogenbewehrt,
Und Pharandakes,
Und der Rosse Bewältger Sosthanes.
Und andre gesandt hat des schwellenden Nils
Fruchtüppiges Tal,
Susiskanes, Pegastagon,
Den Ägypten gebar, und der Fürst Arsames,
Der Memphis, die heilige Stadt, sein nennt,
Und der uralt herrlichen Theben Herr
Ariomardos,
Und vom Bruchland zog schiffruderndes Volk
Mit hinaus, zahlloses Gewimmel.
Von dem weichlichen Volk aus Lydia kam
Kriegsvolk, dem zumal
Sich des Festlands Heer scharweis anschloß;
Die führt Arkteus und Matragathes,
Herrschende Könige.
Auch Sardes sendet, die goldene, viel
Kriegsscharen, verteilt in die Wagen der Schlacht,
Die mit Doppelgespann, dreifachem Gespann
Furchtbar toddräuend dahinziehn.
Die vom Tmolosgebirg und den Fluren umher,
Sie bedrohn Hellas mit dem knechtischen Joch;
So der Speeramboß Tharybis, Mardon
Und die mysischen Schleudrer. Von Babylon auch
Aus goldenem Tor in geschlängeltem Zug
Zog buntes Gewühl, teils Schiffsvolk aus,
Teils Schützen der Kunst des Geschosses gewiß;
Was Schwert nur trägt in dem ganzen Bereich
Asiatischen Stamms,
Nachfolgt es den Fahnen des Königs.
Ja, die Blüte des Volks aus persischem Reich
Zog fern in den Krieg,
Und Asias Land, das sie aufzog, seufzt
Und grämt sich um sie, von Verlangen gequält;
Und die Mutter, das Weib, die die Tage gezählt,
Sehn bang, wie die Tage dahinflehn.
Erste Strophe
Chor:
Schon hineindrangen die burgstürmenden Kriegsscharen des Königs
In das jenseitige nachbarliche Festland
Auf der taubandigen Brück über den Sund der
Athamantischen Hella;
Um den Nacken der See schlang sich der dichtbalkige Heerweg.
Erste Gegenstrophe
Denn der vielvolkigen Flur Asia kampfkühner Gebieter,
In das Land trieb er die Heerwolke der Seinen
Wie ein Sturm, beides vom Festland, von der See her;
Er vertraut' sich den kühnsten,
Den gewaltigen Feldherren, des goldnen Geschlechts göttliche Sonne.
Zweite Strophe
Mit dem bluttrunkenen Mordblick des zum Fang fliegenden Felsdrachen,
so vielarmig, so vielschiffig hinab schießt er den Giftpfeil
Von dem Schlachtwagen Assyriens in die lanzenkundgen Städte.
Zweite Gegenstrophe
Und es tritt keiner hervor gegen die lautbrandende Heerflut,
wie ein Bollwerk vor der unzwingbaren Meerwoge zu schirmen;
Denn unnahbar in der Schlacht kenn ich und kühn das Volk der Perser.
Epode
Doch der trugsinnenden Gottheit, wer entkommt ihr von den Menschen?
Wer entrinnt ihr mit dem raschfliehenden Fuß glückenden Sprunges?
Denn so süß lächelnd im Anfange sie liebkost, sie verlockt
In das Garn, draus nimmermehr
Noch hinausschleichend, noch ausweichend der Mensch wieder entkommt.
Dritte Strophe
Denn ein Gott ordnet' die Lose des Schicksals; es gebot in der Urzeit schon den Persern,
Sich den burgstürmenden Kämpfen,
Sich der roßwimmelnden Feldschlacht, sich dem nächtigen Überfall zu weihn.
Dritte Gegenstrophe
Doch das Volk lernte das finstre, das sturmschauererschäumende weitrückige Meer sehn,
Sich der See heiligem Hain nahn,
Dem behend schwankenden Tauwerk und der Brücke des Völkerzugs vertraun.
Vierte Strophe
Drum zerreißet drinnen mein gramumnachtet Herz
Wehe!
Daß es nur des Perserheers Vaterstadt, die mannvereinsamte Stadt Susa nur es nicht vernimmt!
Vierte Gegenstrophe